Hannover 96 - Eintracht Frankfurt 1:2

  • Ich glaube es geht mir nicht darum, welcher Trainer mehr rausholen könnte.


    ER war es, der kene weiteren Verstärkungen wollte. Wir haben nach vorne fast nichts, was man von Beginn oder eben gegen Ende renwerfen kann, was nach Toren aussieht (Ausnahme Kiyo, Sobiech, Erdinger und Maximin Edit: Benschop, Klaus und Karaman zähle ich schon gar nicht mehr dazu).


    Jetzt haben wir das Problem, dass er die Punkte gegen Köln und Bremen geholt hat, was ihn bis zur Winterpause ertragen müssen. Ein neuer Trainer würde wenigstens dann neue Spieler verlangen wollen.

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  • Wenn es so weiter geht wie gestern, werden ihm auch die beiden Siege gegen Bremen und Köln nicht viel nützen.

  • Ich kann auch nicht verstehen, wie die erste Halbzeit als ordentlich angesehen werden kann. Frankfurt hatte sich nach den vielen Pleiten in Serie selbst ein Defensivkonzept auferlegt und wollte erst einmal sicher stehen. Dieses risikoaverse Verhalten der Frankfurter hat dazu geführt, dass wir länger als sonst den Ball hatten und somit weniger Gefahr vor unserem Tor hatten als wir es gewohnt sind. Das hat erst einmal nichts mit unserem Spiel zu tun gehabt.


    Unter diesen veränderten Umständen (sonst spielen ja die Gegner weitaus offensiver gegen uns) konnte sehr gut gesehen werden, wie sich unser Team schlägt, wenn es kaum Räume hat und eine tiefstehende Abwehr überwinden sollte. Mein Ergebnis diesbezüglich: Kein gefährlicher Torschuss und nicht eine Ecke. Potenzielle Ansätze die Frankfurter Abwehr mit spielerischen und taktischen Mitteln auszuhebeln waren nicht da. Das einzige Mittel um die Abwehr zu überwinden waren lange, tiefe und schnelle Bälle von Sané, die er gefühlt vom Mittelkreis zu spielen versuchte. Natürlich kam da kaum ein Ball an, das funktioniert so einfach auch nicht. Das war für mich ein Eingeständnis, dass wir keinen wirklichen taktischen Plan für das Offensivspiel hatten.


    Und so musste man auch nur 1 und 1 zusammenzählen als wir in Rückstand geraten sind, dass wir gegen tiefstehende Frankfurter auch weiterhin keine Torchance erspielen würden. Das Spiel war sozusagen mit dem 1:2 entschieden. Unser einziges offensives Konzept ist, dass Kiyotake versucht Räume aufzureißen um so gefährliche Situationen zu erschaffen. Das hat nichts mit Taktik zu tun, sondern das ist einzig alleine die individuelle Klasse von Kiyotake, die uns ab und an noch am Leben hält.


    Als Fazit kann gesagt werden, dass wir in Halbzeit 1 weniger als sonst in Bedrängnis geraten sind. Aber meiner Meinung nach lag das nicht an unserer verbesserten Spielweise, sondern einfach daran, dass Frankfurt hat uns gewähren lassen.

  • Natürlich habe ich meine Ansprüche ins Bodenlose gesenkt. Wir haben doch alles hier mitverfolgt: Vereinsführung, sportliche Leitung, Zusammenstellung der Mannschaft, Saisonvorbereitung, Saisonstart, Pleitenserie und die 7 Punkte. Es fehlt vorne, hinten, zentral und außen. Unter diesem Trainer gibt es kein Pressing, das auf Ballgewinne aus ist. Es gibt keine Galligkeit, keine Lebendigkeit, keine Zielstrebigkeit, keine Konter, kein Flügelspiel, keine Kombinationen. Sie kämpfen mit großem Aufwand, aber in passiver Weise.


    Wie im Himmel kann ich einfordern, daß 96 gegen ein Team aus der unteren Tabellenhälfte Dominanz ausübt und Torchancen erspielt? Hat 96 in den letzten Monaten irgendetwas in diese Richtung angedeutet? Nö. Also passe ich meine Erwartungen der Realität an. Und der Auftritt gestern war besser als gegen Köln. Chancenverhältnis 4:4 statt 2:8. Ich war letzte Woche überrascht hier zu lesen, die zweite Hälfte erfreute mehr User als die erste. Die zweite war grauenhaft. Es wurde jedoch eine Führung erfolgreich verteidigt. Vielleicht weckte das die (Schaden-)Freude. Gestern war das tatsächlich mal auf Augenhöhe, weil der Gästetrainer zufällig alles mal auf die Abwehrarbeit gesetzt hat. Mit einem rotzlangweiligen 0:0 wäre ich zufrieden gewesen. Wir hätten 9 Punkte, Frankfurt auch bloß 10. Nix passiert. Alles offen. Serie gewahrt. Stattdessen konnte 96 die Führung, die glücklich vom Himmel gefallen war, nicht über die Zeit bringen. Weil sie schon wieder in falsche Abwehrmuster verfallen sind.


    Ich schalte in diesen Tagen doch nicht 96 ein, um unterhalten zu werden. Wo soll das denn herkommen? Ich will nur, daß 96 am Ende überm Strich steht.

  • Fragt sich, ob diese niedrige Erwartungshaltung nicht das eigentliche Ziel von Frontzecks "Arbeit" ist. In diesem Sinn macht er dann alles richtig.

  • Frankfurt hatte vor dem Spiel glaube ich fünf Spiele in Folge verloren. Frankfurt hat reagiert und eine defensive Taktik gewählt - sogar öffentlich angekündigt. Und Frankfurt hat damit klug reagiert. Weil sie damit unsere Spielweise übernommen und im Grunde unmöglich gemacht haben. Frankfurt wusste doch, dass wir kaum Mittel haben würden, einen defensiv stehenden Gegner auszuspielen. Frankfurt konnte auch damit rechnen, dass mit zunehmender Spieldauer die Unzufriedenheit bei und mit 96 wächst. Weil ein hilf- und planloses Agieren gegen passive Frankfurter eben genauso wirkt: hilf- und planlos. Weil Frankfurt es 96 damit schwer gemacht hat, sichtbar Kampf, Willen und Einsatz zu zeigen. Das geht gegen einen angreifenden Gegner natürlich viel besser.


    Trotzdem haben wir dann das 1:0 erzielt. Und Frankfurts Pläne damit eigentlich zur Makulatur gemacht. Und es ist ja nun nicht so, dass Frankfurt uns danach überrollt hätte. Aber unserer Abwehr fehlte nun eben die erforderliche Konzentration. Vielleicht ja genau deswegen, weil sie in der ersten Halbzeit gar nicht gefordert war.

  • Das erste Tor hat 96 anscheinend zu früh gemacht, und dann meinten sie aus irgendwelchem Grund, das Spiel sei zu Ende.

  • Es sah eher so aus, dass Frankfurt (berechtigterweise) sein Defensivkonzept aufgegeben hat und schon sah unsere Abwehr nicht mehr so sattelfest aus.

  • Fragt sich, ob diese niedrige Erwartungshaltung nicht das eigentliche Ziel von Frontzecks "Arbeit" ist.

    Natürlich! So wird's sein!


    Und genau so ist es doch. Achtet nochmals auf seine Rhetorik seit seinem Amtsantritt. Er kann es nicht besser, also senkt er unsere Erwartung, um seine Art von Fussball als die Richtige zu verkaufen. Nicht mehr und nicht weniger.

  • In der ersten HZ haben sich beiden Mannschaften belauert und das Spiel war dadurch geprägt, dass es offenbar oberstes Ziel war, kein Tor zu fangen. Das ist dann auch gelungen und der Preis dafür war, dass keine der beiden Mannschaften wirklich Torgefahr ausstrahlte. Solche Situationen kann man immer dann beobachten, wenn beide Mannschaften in etwa die gleiche Ausgangslage haben und sich in einer Krise befinden.


    Die HZ 2 hat dann deutlich anders angefangen, 96 machte Druck, stand höher und erspielte sich (Mini)Chancen. Dann fiel dieses wunderbare Tor. Genauso war das auch offenbar geplant und dann gab es den Bruch. Es hat auf mich den Anschein gemacht, als ob die Spieler nach dem Führungstor glaubten, schon gewonnen zu haben. Es stand ja wieder 1:0. Genau wir gegen Bremen und gegen Köln. Schon vor dem Führungstor waren sie m.E. nicht besonders griffig im Abwehrverhalten, schalteten aber noch mal einen Gang zurück. Was vor den beiden Toren stattfand, war nur noch Alibi-Abwehrverhalten, insbesondere von den 6ern. Die Tore waren von Zieler nicht zu halten. Und schon lag man hinten, obwohl man in Gedanken schon den Sieg gefeiert hat.


    Was erlaubt sich Eintracht Frankfurt, einfach 2 Tore zu schießen ?? Eine Frechheit ! Die haben sich doch in der ersten HZ so vornehm zurückgehalten , warum sind die nicht einfach dabei geblieben ? Diese Frage beschäftigte offenbar die Spieler so sehr, dass sie wie gelähmt sich ihrer Niederlage beugten. Keiner konnte mehr was machen, da ging überhaupt nix mehr. Erdinc kommt in der 66. Minute und hat bis zum Abpfiff ganze 3 Ballkontakte - läuft aber immer hin und her. Ja, laufen können sie, die Roten mal wieder 120,3 Kilometer (unter Slomka wäre das ein Rekordwert schätze ich mal). Aber wie Slomka seinen Kritikern schon richtig entgegnete: Das ist nicht entscheidend.


    So wurde diese Spiel verloren. Das erste nach 1 Remis und 2 Siegen hintereinander. Ist das außergewöhnlich ? Nein, denn keiner konnte ernsthaft erwarten, dass 96 nicht mehr verliert. Doof nur, dass diese Niederlage unnötig war. Mit mehr Torgeilheit, mehr Druck, mehr Siegeswillen und weniger Selbstzufriedenheit nach der Führung sowie mehr Konzentration wäre hier mit Leichtigkeit gegen diesen Gegner wieder 3 Punkte drin gewesen. Hätte, hätte Fahrradkette.


    Und selbstverständlich trägt Frontzeck die Verantwortung für diese Niederlage. Nicht, weil er im Sommer Schnellschuß-Pseudo-Verstärkungen abgelehnt hat, sondern weil er die Taktik ( jawohl, dass war eine Taktik) vorgegeben hat: Sicherheit, Führung erzielen, dicht machen.


    Nicht "Frontzeck weg" ist die Lösung, sondern "Neuer Trainer her" könnte eine Lösung sein. Will sagen: Nur der bloße Rausschmiss des Trainers bringt keinen Vorteil, sondern nur die Verpflichtung eines Trainers, der mit diesem Kader besseren und erfolgreichen Fußball erreicht. An dieser Stelle wird es eng: Zum einen, weil man das im Vorhinein nicht sicher wissen kann und zum anderen, weil Hannover 96 m.E. nicht in der Lage ist, Spitzentrainer zu verpflichten - wenn sie denn überhaupt verfügbar sind. (Das Argument: "Jeder Trainer ist besser als Frontzeck" lass ich nicht gelten!).


    "Frontzeck raus!" schreibt und ruft es sich recht einfach. Aber wie sieht die Alternative aus ? Man denke nur an den HSV aus Hamburg, die x Versuche brauchten, bis sie mal einen Trainer fanden, der gut zu ihnen gepaßt hat. Wer könnte das bei uns sein ? Ich habe hier lange keinen Namen mehr gelesen, die namhaftesten und renommiertesten verfügbaren Trainer sollten Schaaf und Favre derzeit sein. Auch Slomka ist verfügbar. Und dann üblichen Namen: Keller und Co. Magath scheidet m.E. aus verschiedenen Gründen aus. Oder doch Matthäus eine Chance geben, weil Effenberg in Paderborn zeigt, dass es klappen könnte ? Das ist mir alles zu unsicher und zu vage. Ich glaube, dass Kind und Bader es genauso sehen wir ich und daher trotz der unbefriedigenden Situation noch an Frontzeck festhalten. Da ist keine Lösung, die die Verantwortlichen zu einem freudigen "Jawoll, dass ist DIE Lösung"-Schrei motiviert.

  • Anderthalb Jahre lang wurde Dufners Weggang gefordert. Jetzt ist er weg. Und alles ist gut.


    Halt. Der Sportdirektor und sein zugestandenes Aufgabenfeld war nur ein Problem. So wie Frontzeck nur ein Problem ist.


    Die Fehlentscheidungen der letzten drei Jahre zu korrigieren, wird Jahre brauchen. Und das wird nicht einer alleine schaffen.


    Ich sehe auch keine große Zukunft unter Frontzeck. Aber ein Trainerwechsel alleine wird nicht helfen. Die Kombination aus Geschäftsführer, Sportdirektor, Scouting, Trainer, Wintertransfers und derzeitiger Mannschaft muß ineinander greifen. Langfristig müssen dazu NLZ und Finanzen ineinander greifen. Alles, was seit Jahren brach liegt, weil Jakobs und Schmadtke keine Nachfolger hatten.

  • Ich schließe mich Kai in vollem Umfang an. Nebenbei möchte ich nur erwähnen, dass Lothar M. es auf einen Posten als Nationaltrainer abgesehen hat, das interessiere ihn aktuell, sagte er bei Lanz.

  • Ich schließe mich Kai in vollem Umfang an. Nebenbei möchte ich nur erwähnen, dass Lothar M. es auf einen Posten als Nationaltrainer abgesehen hat, das interessiere ihn aktuell, sagte er bei Lanz.


    Schön.
    Ich nicht.
    Die Punktgewinne waren einzig und alleine Glückspunkte. Ich muss auch nicht ne Alternative nennen, und weil mir keine einfällt ( ist doch auch nur reine Hypothese ob es ein Genannter besser kann), muss ich den bisherigen Trainer behalten. Wir spielen den schlechtesten Fussball seit Wiederaufstieg, waren in der gesamten Zeit noch nie so wenig Konkurrenzfähig wie z.Zt. Und dafür ist nun mal auch der Trainer verantwortlich. Lasst es beispielsweise Stendel bis zum Winter machen, funktionierst nicht, ok. Dann holen wir dann einen Etablierten. Aber: Es muss was passieren, 10 Spiele sind rum, außer 8 Punkten, 7 davon mit Glück ist nichts passiert. Gehört nicht alles in den Spielthread, egal.

  • Auch wenn es an der momentanen Situation und daran, dass die Niederlage meiner Meinung nach völlig verdient war, nichts ändert... Bin ich eigentlich der einzige Mensch, der vor dem 1:1 durch Stendera ein Handspiel gesehen hat?! Für mich bekommt er den Ball klar an den linken Unterarm, ansonsten wäre der Ball versprungen. Ich find das ist bei der Sportschau ganz gut zu sehen gewesen und ich meine Zieler hat auch genau das danach beim Schiedsrichter moniert. Wäre eigentlich nur eine Randnotiz, aber gerade nach der sicher harten Woche für Leon bin ich etwas verwundert, dass das nichtmal angesprochen wird. Hab ich mich da total verguckt?

  • In der ersten Halbzeit begann die Mannschaft deutlich weiter vorn zu attackieren. Es war für mich (und vielleicht auch für Frankfurt) eher überraschend. Leider hat man daraus rein gar keine offensiven Aktionen kreieren können. Von Chancen ganz schweigen. So gegen die 30. Minute war ich auf dem Klo und da war mehr los ...


    Die 2. Halbzeit sehe ich auch so, dass das Tor für uns eher überraschend durch einen genialen Moment von Kiyo gefallen ist und die Mannschaft danach geglaubt hat, sie schaukeln das wieder irgendwie nach Hause.

  • An die Schaukeltheorie glaube ich nicht.


    Die Mannschaft hat nicht nachgelassen. Frankfurt hat zugelegt, was auch kein Problem sein sollte, wenn man mit einem zwar mäßigen, aber in allen Mannschaftsteilen - mit Ausnahme des Torwarts - besser besetzten Team 50 Minuten lang derart schwach gespielt hat.


    Anders als Bremen und Köln haben die unsere Abwehrfehler und ihre Chancen sehr effektiv genutzt. Das war der Unterschied. Die einfalls- und konzeptlosen Versuche der Roten, irgendwie sicher zu stehen, fühlen sich bei Spielstand 0-0 oder 1-0 einfach besser an als bei 1-2. That's it.

  • Ich schalte in diesen Tagen doch nicht 96 ein, um unterhalten zu werden. Wo soll das denn herkommen? Ich will nur, daß 96 am Ende überm Strich steht.


    Wahr!


    Die "Süddeutsche" (Pressebereich) spricht von einem "ordentlichen Zweitliganiveau", im Artikel sogar von "mittlerem Zweitliganiveau" - beider Mannschaften: "Hannovers Auftritt ist beim
    1:2 so schwach, dass die Frankfurter Defizite gar nicht so sehr in Wertung
    kommen", heißt es dort. Damit wird 96 wohl kaum am Ende der Saison "überm Strich stehen".
    Für Bundesligaverhältnisse war das jedenfalls nicht "ganz ordentlich", wie Pokalheld attestierte (das wäre nach Schulnoten ja Dreierbereich).