Thomas Schaaf

  • Vielen Dank für die Mühe. Schöne Übersicht.


    Daß die Abwehr relativ wenig verändert wurde, überrascht mich nicht so. Da soll die Stabilität her. Daß der Angriff viel verändert wurde, überrascht mich auch nicht. Da klappte ja nichts. Auch die Umstellung vor dem Stuttgartspiel finde ich völlig vertretbar (nicht wegen des Sieges, sondern wegen der zwei völlig vermasselten Heimspiele gegen Mainz und Augsburg und dem Entdecken Stuttgarter Schwächen im Sechserraum, siehe Taktikblogs wie spielverlagerung.de oder niemalsallein.de).


    Ist halt auch irgendwie eine Verwaltung des Mangels. Wir haben um die 27 Profis. Selbst wenn fünf oder acht verletzt/gesperrt ausfallen, reicht die Anzahl mühelos zum Aufstellen einer Elf samt Ersatzbank aus (vielleicht kneift es mal, je nachdem wie die Ausfälle nach Positionen konzentriert/verteilt sind). Aber wer macht sich schon unverzichtbar? Die Startelf ist immer schon ein zweifelhafter Kompromiß, und auf der Bank sitzt auch nie jemand, der Impulse verspricht. Ist auch bei den Wunschaufstellungen der Fanmagger so.

  • Die Frage ist, ob die ständigen wechsel tatsächlich sinnvoll sind, oder ob eine Mannschaft, die in einem Spiel ganz gut spielte (Stuttgart) und im nächsten spiel verkackte, danach umgekrempelt werden muss.


    Genau da liegt der Fehler, den Frontzeck begangen hat, der mich dann zum Umdenken gebracht hat, ob Schaaf der Richtige für die Mission Klassenerhalt ist.
    Dass man eine Mannschaft umkrempelt und eine gewisse Zeit braucht bis eine dauerhafte Stamm-Elf steht, bzw. bis ein Spielsystem steht, empfinde ich als normal. Wünschenswert ist natürlich, dass Änderungen sofort greifen. Ich habe aber kein Problem damit, dass mehrere Systeme/Aufstellungen ausprobiert werden, bis man etwas hat, dasfunktioniert und erfolgreich ist.


    Dies hat Schaaf m.M.n. beim Stuttgart-Spiel geschafft. Das neue System (2 6er, 2 10er, kein Stürmer) hat zum Erfolg geführt. Die unveränderte Startaufstellung hat eine gute erste Halbzeit gegen Wolfsburg gespielt. Zwar lag man zur Halbzeit zurück, dennoch war dies für mich die beste Halbzeit dieser Saison. Da hatte Fußball schauen Spass gemacht.
    Dass Schaaf bei Rückstand zur 2. Halbzeit umstellt, ist okay. Dass dies darin endet, dass wir auseinandergenommen werden (0:4), kann ich unter dumm gelaufen abhaken.


    Was ich allerdings nicht verstehen kann, ist, dass Schaaf nicht zu dieser funktionierenden Aufstellung (2 6er, 2 10er, kein Stürmer) zurückgekehrt ist. Das wäre der richtige Weg gewesen. Wieder ein Schritt zurück und von dort einzelne Stellschrauben drehen (z. B. Sane als 6er statt IV, LA anders besetzen). Stattdessen hat er mit der Erkenntnis, dass die Aufstellung der Halbzeit #2 nicht funktionierte, wieder ein neues Konzept ausgetüftelt. Da lag für mich sein gravierender Fehler, der uns die Möglichkeit auf den Klassenerhalt gekostet hat. Von da an wirken die verschiedenen Aufstellung vogelwild. Ohne Konzept.

    2 Mal editiert, zuletzt von 1974 ()

  • 1974: Die Ansicht kann ich sehr gut nachvollziehen. Angefangen bei der Tatsache, dass anfangs viel und größtenteils erfolglos probiert wurde, über den Punkt, dass die erste Halbzeit gegen Wolfsburg wirklich gut aussah, bis hin zu der Schlussfolgerung, dass Schaaf den eigentlichen Fehler erst danach begangen hat, als er seine eigenen funktionierenden Ansätze anscheinend nicht erkannt hat und seitdem komplett verzweifelt rumprobiert. Das hat uns endgültig das Genick gebrochen und da hat auch Schaaf seinen ganz eigenen Anteil am Abstieg.

  • Bleibt trotzdem ein Bremer für mich. Egal wo geboren, egal wo lebend. Zu lange bei den Fischköppen gewesen um was anderes zu sein. Weg mit dem.

  • Ich bleibe dabei... er konnte hier aus Scheisse kein Gold machen!


    Sicherlich waren zuletzt nicht alle personellen Entscheidungen für uns Laien nachvollziehbar... aber ich bin davon überzeugt, dass wir, so wir denn auch in der Konstellation mit Bader und Schaaf weiterarbeiten werden, relativ zügig wieder aufsteigen werden. Warum?! Kind prahlt doch immer, wie gut es unserem Verein geht... wenn jetzt also die Konstanz endlich gewahrt wird und man eben nicht schon wieder das Personal-Karussell anschmeißt, kann Schaaf sich einen Kader nach SEINEN Vorstellungen von Bader und Möckel zusammenstellen lassen und wird dann wahrscheinlich auch den Fußball spielen lassen, den er sich vorstellt.. In dieser Situation aktuell hat er doch lediglich versucht, irgendein "Heilmittel" zu finden, um aus dieser Scheisse rauszukommen... das gab es aber bereits zu Saisonbeginn nicht mehr. Wir wären mit Frontzeck am Ende abgestiegen, werden es nun mit Schaaf und wären es wahrscheinlich auch mit einem Guardiola...


    Für mich ist das Dufner's späte Rache an seiner Enteierung....


    Von daher hoffe ich einfach, dass Schaaf bis zum HSV Spiel klar sagt, ob er den Weg mitgeht. Und WENN er die Bereitschaft signalisiert, dann sollte man auch mit ihm weitermachen.


    von daher- PRO Schaaf!! :daumen:

  • Ich bin da auch bei 1974. Ich vermute auch (aber das ist tatsächlich eine reine Vermutung), dass er mit dieser Systemabkehr auch das Verständnis der Mannschaft verloren hat. Die Spieler haben ja auch gesehen, dass das System zumindest ansatzweise funktioniert (und zwar nach vielen anderen gescheiterten Versuchen). Der Mannschaft dann zu vermitteln, dass man trotzdessen wieder was anderes probieren muss, stelle ich mir ziemlich schwierig vor.

  • kann Schaaf sich einen Kader nach SEINEN Vorstellungen von Bader und Möckel zusammenstellen lassen


    Hier sollte man abwarten, ob Bader und Möckel nicht eher das Ziel verfolgen einen Kader nach ihren Vorstellungen zusammen zu stellen und einen Trainer dafür zu suchen. Wenn nicht jetzt schon beim Thema Schaaf, werden sich BaderMöckel und Kind irgendwann fetzen. Da wette ich drauf. Wie hieß das Kind in Nürnberg damals? Roth?

  • Dies hat Schaaf m.M.n. beim Stuttgart-Spiel geschafft. Das neue System (2 6er, 2 10er, kein Stürmer) hat zum Erfolg geführt. Die unveränderte Startaufstellung hat eine gute erste Halbzeit gegen Wolfsburg gespielt. Zwar lag man zur Halbzeit zurück, dennoch war dies für mich die beste Halbzeit dieser Saison. Da hatte Fußball schauen Spass gemacht.
    Dass Schaaf bei Rückstand zur 2. Halbzeit umstellt, ist okay. Dass dies darin endet, dass wir auseinandergenommen werden (0:4), kann ich unter dumm gelaufen abhaken.


    Was ich allerdings nicht verstehen kann, ist, dass Schaaf nicht zu dieser funktionierenden Aufstellung (2 6er, 2 10er, kein Stürmer) zurückgekehrt ist. Das wäre der richtige Weg gewesen.


    1. Die Idee gegen Stuttgart war schon sensationell. Zwei falsche Neunen oder stürmerfrei oder wie auch immer aufzustellen, war 'ne ungewöhnliche und gute Idee. Ist keiner vorher drauf gekommen, obwohl Gladbach sowas schon länger macht. Trotzdem hätten die Schwaben mühelos gewinnen können. Müssen. Chancen für ein halbes Dutzend Treffer waren reichlich vorhanden.


    2. Das Spiel nach Wolfsburg war in Bremen. Da sind wir zu dieser "funktionierenden" Aufstellung zurückgekehrt. Doppelsechs, zwei Außen, Kiyo/Yamaguchi zentral. Warum nicht Fossum neben Kiyo? Weil Wolf, der Schwachpunkt, nach zwei Einsätzen draußen blieb. Wäre Fossum nicht nach links gerutscht, hätten dort Prib oder Klaus gespielt; wir wissen, was das heißt. Nach der Filettierung gegen Wolfsburg durch die Mitte wurde dort alles zugestellt. Das Blöde war: Es hat in dem Spiel nicht funktioniert. Bremen hat uns von Beginn an beherrscht, hat unsere Schwächen auf den Außen ausgenutzt, nach 18 Min. das erste und nach 27 Min. das zweite Tor gemacht. Dann stellte Schaaf um. Szalai für Yamaguchi. Natürlich blöd für den Spieler. Die ganze Situation war blöd. Was soll er machen? Er mußte was machen. Er hat was gemacht.


    Bremen hat nach seinem Sparkurs Lücken im Mittelfeld, viele unbeständige Jungs dabei. Und Langzeitverletzte (Johannsson, Bargfrede, Ersatzkeeper Wolf). Aber sie haben auch Führungsspieler = Leistungsträger wie Verstergaard, Fritz, Pizarro, (mit Abstrichen Junuzovic, Ujah). Dazu treue Helfer wie Selassie, Garcia und Bartels. Einen wenigstens sportlich guten Winterzugang mit Djilobodji, der die ersten beiden Treffer eingeleitet hat. Und deren Talente Grillitsch und Öztunali sind einen Schritt weiter als unsere. Sie sind unbeständig, deswegen unten drin. Aber sie verlieren nicht alles. Zwei Siege in Leverkusen (Pokal & Liga) sind zum Beispiel eine Hausnummer. Siege auf Schalke und in Mainz kann 96 ebenfalls nicht vorweisen. Werder ist besser als 96. Jeder ist das in dieser Saison, wie wir jede Woche sehen. Leider. Natürlich war das eine herbe Enttäuschung, zumal Bremen zuhause so erfolglos ist und 96 tendenziell auswärts besser aussieht. Von daher hätte das die letzte Ausfahrt Richtung Trendwende sein können. Tja.

  • Ich halte es für grundfalsch, die Kaderzusammenstellung vom Trainer abhängig zu machen. Der Trainer fliegt doch immer als erstes. Du brauchst zuerst eine Spielphilosophie, nach der generell gespielt werden soll und für die auch die Spieler im NLZ ausgebildet werden. Dann suchst du dir einen Trainer, der das auch umsetzt. Und die Spieler werden nicht nach den Wünschen des Trainers ausgewählt, sondern danach, ob sie zu der Philosophie passen. Mainz, Freiburg und in Abstrichen Dortmund machen das vorbildlich.

  • Du brauchst zuerst eine Spielphilosophie, nach der generell gespielt werden soll und für die auch die Spieler im NLZ ausgebildet werden. Dann suchst du dir einen Trainer, der das auch umsetzt. Und die Spieler werden nicht nach den Wünschen des Trainers ausgewählt, sondern danach, ob sie zu der Philosophie passen.


    +1

  • aber wir haben doch eine Philosophie gehabt: hinten lange Kerls, weite Schläge nach vorn und dann mal sehen - und dazu wurde mit Almeida, Szalai und Milosevic passend nachgelegt. Nur der Trainer wollte nicht dazu so spielen lassen und schien auch noch gegen Stuttgart dafür belohnt zu werden.

  • Pokalheld: Für mich sahen die Spielweisen gegen Stuttgart/WOB#1 und gegen Bremen schon recht unterschiedlich aus.
    Während gegen Stuttgart Fossum und Kiyo nebeneinander und ähnlich agierten, haben Yamaguchi und Kiyo gegen Bremen hintereinander gespielt. Kiyo war weiter vorne und war eher in der Rolle eines Stürmers als der, der den Pass schiebt.

  • Ich halte es für grundfalsch, die Kaderzusammenstellung vom Trainer abhängig zu machen. Der Trainer fliegt doch immer als erstes. Du brauchst zuerst eine Spielphilosophie, nach der generell gespielt werden soll und für die auch die Spieler im NLZ ausgebildet werden. Dann suchst du dir einen Trainer, der das auch umsetzt. Und die Spieler werden nicht nach den Wünschen des Trainers ausgewählt, sondern danach, ob sie zu der Philosophie passen. Mainz, Freiburg und in Abstrichen Dortmund machen das vorbildlich.


    +1


    Volle Zustimmung. Dazu braucht es allerdings einen Präsidenten mit Weitsicht (welcher sich aus sportlichen Angelegenheiten raushält (intern kann er da gerne seine Einschätzung zu abgeben) dazu zählen auch öffentliche Statements zu Trainer, Manager oder Spielerkandidaten) der Aufgaben an Spezialisten abgibt und ein Team rund um das NLZ und Profiteam entstehen lässt. Dies wird mit Kind NIE geschehen. Hier wird es keine Philosophie, ein "Das ist der 96-Style" geben. Mit Kind wird 96 nie zu einer Marke werden. Das Wort "Marke" hier ausdrücklich positiv gemeint!