Das wird es wohl gewesen sein!!!

  • Gerade die Statistik auf Sky hat alles gesagt.
    12 von 15 Teams mit dem Punktestand 14 an diesem Spieltag sind abgestiegen.
    Abstiegswahrscheinlichkeit 80%.


    Das wars Freunde, die Abschiedstournee hat begonnen.


    Edit:


    Kurzer Vergleich Peine Ost hatte nach dem 21 Spieltag 15 Punkte, einen mehr als wir.. jeder weiß wie die Geschichte geendet ist.

  • Leserbrief der HAZ:


    "Planlos wie ein angeschlagener Boxer


    Ich bin mir sicher: In diesem Jahr schließt sich ein Kreis. Als ich 1996 aus Braunschweig (!) nach Hannover umzog, war 96 drittklassig und spielte erstklassig. Eine Mannschaft, die damals „alles auf dem Platz ließ“ (eine Formulierung, bei der mir heute das Frühstückstoast im Hals stecken bleibt), belegte am Ende einer eindrucksvollen Spielzeit den ersten Platz der damaligen Regionalliga Nord. Auch wenn der Aufstieg in die 2. Liga misslang: Die Relegationsspiele gegen Energie Cottbus sind noch heute jedem Fan der „Roten“ in guter Erinnerung. Da waren Spannung, Spiel und Begeisterung für Spieler, die sich mit dem Verein identifizierten, und eine Identifikation der Fans mit einer Mannschaft, die mehr war als ein willkürlich zusammengewürfelter Haufen beliebiger Fußballspieler.


    Heute – 20 Jahre später – ist Hannover 96 erstklassig und spielt drittklassig. Der Weg der „Roten“ wird am Ende der Saison in die 2. Bundesliga führen. Und ehrlich gesagt: In der jetzigen Zusammensetzung und mit den aktuellen Leistungen hat 96 wirklich nichts in der Beletage des deutschen Fußballs zu suchen. Zu groß ist der leistungsmäßige Unterschied zu taktisch klug und engagiert aufspielenden „Underdogs“ wie Darmstadt oder Ingolstadt. Die anderen machen etwas aus ihren bescheidenen Möglichkeiten. 96 dagegen gelingt es, bei hervorragenden Rahmenbedingungen ein Team zu formen, das nach zwei Jahren im steten Abstiegskampf nun wie ein angeschlagener Boxer plan- und ziellos in Richtung Unterklassigkeit torkelt.


    Fünf Gründe sind aus meiner Sicht für den Misserfolg entscheidend:
    1. Mit der Trennung vom herausragenden Sportdirektor Jörg Schmadtke leitete 96 den Anfang vom Ende ein. Auch bei Schmadtke war nicht jeder Transfer Gold, aber die Verpflichtungen von Pogatetz, Abdellaue, Ya Konan, Diouf, Stindl und Zieler gehen auf seine Kappe. Allesamt Spieler, mit denen heute die „Mission Klassenerhalt“ gelingen könnte. Bei der Entscheidung Slomka versus Schmadtke hat 96 sich verzockt – mag es medialer Druck zugunsten von Slomka oder das Gefühl gewesen sein, mit dem als kompliziert geltenden Schmadtke die 96-Zukunft nicht in Ruhe gestalten zu können.


    2. Die Verpflichtung von Dirk Dufner als Sportdirektor war nicht annähernd ein gleichwertiger Ersatz. Dufner stellte in den von ihm verantworteten Spielzeiten eindrucksvoll sein fehlendes Händchen bei der Kaderzusammenstellung unter Beweis. Mit den von ihm verpflichteten Spielern arbeitete sich 96 zielstrebig an die Abstiegsregionen heran.3. Dufner durfte „weiterwursteln“, obwohl nach zwei erfolglosen Spielzeiten, in denen 96 mit Ach und Krach die Klasse hielt, auch der Letzte bei 96 bemerkte, dass mit dessen Spielerverpflichtungen wenig zu gewinnen war. In anderen Vereinen folgt daraus die zwingende Trennung vom Sportdirektor. 96 aber hatte bessere Ideen: Warum nicht den Mann, dessen Abschied beschlossen war, auch noch den Kader für die Saison 2015/2016 zusammenstellen lassen? Warum sollte das, was in den beiden Jahren davor misslungen war, nun nicht endgültig schiefgehen?


    4. Michael Frontzeck darf nach dem Klassenerhalt weiter als Cheftrainer ran, obwohl seine sportliche Bilanz wenig Gutes verheißen ließ. Wir danken ihm dafür, dass er fünf Spieltage vor dem Saisonende Ruhe und Gelassenheit vermittelte, einige wertvolle Umstellungen innerhalb der Mannschaft vornahm und sie zum glücklichen Klassenerhalt führte. Eine kluge Entscheidung wäre es dann gewesen, den „Retter“ mit viel Applaus zu verabschieden. Stattdessen stattete 96 Frontzeck mit einem Cheftrainervertrag auch für die aktuelle Saison aus – das sollte sich böse rächen. Die Mannschaft spielte schlecht wie nie und verfügte über kein sportliches Konzept.


    5. Völlig misslungene Transfers in der Winterpause: Gut, 96 hat Schaaf geholt. Was der Trainer hier alerdings vorfindet, muss seine kühnsten Albträume übertroffen haben. Ein neuer Sportdirektor, der ein ebenso wenig glückliches Händchen hat wie sein Vorgänger, Spieler, die in der Kabine aufeinander losgehen, und ein vogelwild zusammengewürfelter Haufen, der charakterlich ungeeignet scheint, sich im Abstiegskampf wenigstens nicht vollends zu blamieren. „Gestandene Spieler“ sollten der Mannschaft „sofort weiterhelfen“: Ausgehend von diesem Anforderungsprofil verpflichtete Martin Bader einen Yamaguchi aus der 2. Japanischen Liga, einen Fossum und einen Wolf aus der 2. Liga, einen Szalai und einen Almeida („Ich bin erst bei 50 bis 60 Prozent“). Wie passt das alles in das aufgestellte Anforderungsprofil? Wo ist der unbekannte Kracher, der unerwartete Leistungsverstärker? Mit ambitionierten Nachwuchstalenten mag ein Neuaufbau in Liga 2 gelingen – für den Klassenerhalt genügt dies nicht.


    Was bleibt? Die Hoffnung ist geschwunden, bei den Fans, bei der Mannschaft und – erkennbar – auch beim Sportdirektor. 96 ist auf Abschiedstour durch die Stadien der Bundesliga. Eine Erkenntnis, die nicht nur traurig machen muss: wenn die Verantwortlichen den sportlichen GAU als Chance nutzen, Hannover neu aufzubauen. Wie damals, 1996.
    Prof. Dr. Florian Heinze (Hannover)"



    Muß man wohl leider so unterschreiben, auch wenn es von einem "Braunschweiger" kommt....

    • Offizieller Beitrag

    Genau, 80 Prozent bedeuten : sicher. Dich haben sie auch früher bestimmt immer beim Wechselgeld beschissen ?


    :daumen:


    So böse hätte ich es nicht ausgedrückt. Aber natürlich: 80% sind nicht 100%, drei von 15 Teams mit dem Punktestand 14 an diesem Spieltag sind nicht abgestiegen.


    Und Braunschweiger, die irgendjemandem Leserbriefe diktieren, interessieren mich ehrlich gesagt auch nicht weiter.

  • für mich sollte sich ein Leserbrief auf einen vorherigen Artikel beziehen und nicht einfach nur eine Meinung zu irgendetwas in die Welt posaunen. Typischerweie enthält der Leserbreif dann entweder Zustimmung oder aber Kritik an dem redaktionellen Beitrag zuvor - sehe ich hier alles nicht.

  • Viel Wahres drin in dem Leserbrief. Bemerkenswert allerdings, dass der Monsieur, der die meisten Fehlentscheidungen zu verantworten hat, nicht ein einziges Mal namentlich genannt wird. Statt immer nur von "96" zu reden, kann man das Kind dann auch mal beim Namen nennen.

  • für mich sollte sich ein Leserbrief auf einen vorherigen Artikel beziehen und nicht einfach nur eine Meinung zu irgendetwas in die Welt posaunen. Typischerweie enthält der Leserbreif dann entweder Zustimmung oder aber Kritik an dem redaktionellen Beitrag zuvor - sehe ich hier alles nicht.


    Nö, Leserbriefe nehmen entweder Stellung zu Artikeln oder kommentieren Themen, die in Artikeln behandelt werden. Das ist hier der Fall. Denn über den Niedergang von 96 in der Bundesliga hat sogar die HAZ berichtet.


    Fand den Leserbrief recht gut und ausgewogen


    Sehe ich auch so.


    Bemerkenswert allerdings, dass der Monsieur, der die meisten Fehlentscheidungen zu verantworten hat, nicht ein einziges Mal namentlich genannt wird.


    Genau das habe ich auch gedacht. Wäre mal interessant zu wissen, ob der Brief an den entscheidenden Stellen redigiert wurde.

  • Bemerkenswert allerdings, dass der Monsieur, der die meisten Fehlentscheidungen zu verantworten hat, nicht ein einziges Mal namentlich genannt wird.


    Genau das habe ich auch gedacht. Wäre mal interessant zu wissen, ob der Brief an den entscheidenden Stellen redigiert wurde.

    Es gibt einen (kleinen) Hinweis für diese Vermutung. Florian Heinze kündigte am 11.2. auf seinem Twitter-Account an: "Meine Bestandsanalyse zur Lage der "Roten" morgen in der @HAZ. #h96 #abwärts"
    Teilt einem eine Zeitung in der Regel vorher mit, wann der eingesandte Leserbrief in der Printausgabe kommt?

  • Verstehe folgenden Teil des Schriftsatzes vom Braunschweiger Prof. nicht ...


    Zitat

    Was bleibt? Die Hoffnung ist geschwunden, bei den Fans, bei der Mannschaft und – erkennbar – auch beim Sportdirektor. 96 ist auf Abschiedstour durch die Stadien der Bundesliga. Eine Erkenntnis, die nicht nur traurig machen muss: wenn die Verantwortlichen den sportlichen GAU als Chance nutzen, Hannover neu aufzubauen. Wie damals, 1996.


    ... wieso muss Hannover neu aufgebaut werden? Ist es irgendwas schlimmes während meiner aktuellen Abwesenheit passiert? :erstaunt:

  • Viel Wahres drin in dem Leserbrief. Bemerkenswert allerdings, dass der Monsieur, der die meisten Fehlentscheidungen zu verantworten hat, nicht ein einziges Mal namentlich genannt wird. Statt immer nur von "96" zu reden, kann man das Kind dann auch mal beim Namen nennen.


    Hat er er doch.96 ist Kind,und Kind ist 96,so traurig es auch ist.

  • Teilt einem eine Zeitung in der Regel vorher mit, wann der eingesandte Leserbrief in der Printausgabe kommt?


    Ganz unterschiedlich. Ich kenne es eher nicht so. Aber wenn er das so groß ankündigt, könnte es auch sein, daß er in der Redaktion extra nachgefragt hat. Oder die Redaktion wiederum hatte Nachfragen. Dann könnte es sein, daß sie den Veröffentlichungstermin mitgeteilt hat.