Wer wird Nachfolger von Schaaf?

  • Frage:
    Was wollt ihr ändern?
    Wie kann das gelingen?


    Wenn die Spielbetriebsgesellschaft Hannover 96 GmbH & Co. KGaA die Entscheidungen trifft, dann ist es doch wichtig Einfluss auf den Laden zu bekommen.


    Die KGaA gehört umzingelt!
    Schritt 1 war die Etablierung des Fanbeirats.
    Jetzt folgt Schritt 2. Aufsichtsratswahlen beim e.V.
    Schritt 3 steht auch schon geschrieben. FUV 96 an der KGaA oder der S&S beteiligen.

    Einmal editiert, zuletzt von 12ter Mann ()

  • Erst sollte die Philosophie stehen .


    Das ist so ungeheuer einleuchtend.
    Und ich glaube es genauso ungeheuer falsch.


    um mal zwei bekannte Beispiele zu nehmen:
    Bayern hat -eigentlich seit Neudecker- nur eine Philosophie: Hauptsache ERfolg, egal wie.


    Ich möchte Dich im Jahr 2006 abholen, an die Hand nehmen und in die Gegenwart geleiten :) Seit Magath reicht es Bayern nämlich nicht mehr, einfach nur so zu gewinnen. Das Genörgle über Dusel und Ergebnisfußball (1:0 reicht) hat die Macher dann doch so sehr gestört, daß sie nach Magath eine neue Filosofiepe eingeschlagen haben. Dazu gehörte auch eine Fehleinschätzung (Klinsmann) und eine spätere Feinjustierung (nach van Gaal - 70 Punkte und zwei Halbfinals reichen nicht mehr). Folge: Jetzt gurken sie sich nicht mehr irgendwie clever durchs Jahr, sondern langweilen mit ihrer konstanten Brillanz. Flankiert wurde das mit ab 2007 noch unregelmäßigen, ab 2011 regelmäßigen Transferausgaben in der Region 50 bis 90 Mio pro Jahr. Die neue Philosophie? Attacke. Sturmlauf. Dominanz. Ballbesitz. Spielkontrolle im gegnerischen Drittel. Tore. Siege. Kantersiege. Jede. Woche. zwei. Mal. egal. gegen. wen.

    Zitat

    Oder kann mir jemand nennen wofür einige der Verein,die sich dauerhaft eine bestimmte Position erspielt haben, "stehen".


    Also Mainz als etablierte Mittelfeldmeannschaft.
    Dortmund als Team , dass fast immer unter den top five ist.
    Genauso Leverkusen.

    Mainz = Umschaltspiel. Viel laufen, viel pressen (aber variabel, mal vorne, mal im Mittelfeld), rackern.
    Dortmund = Extreme Konter- und Gegenpressingmaschine in den ersten Klopp-Jahren. Schleichend mehr Ballbesitz-/Dominanzelemente. Großer Entwicklungsschritt dahin gehend unter Tuchel. Jetzt laufen sie weniger, lassen Ball & Gegner mehr laufen.
    Leverkusen = würde gerne das machen, was Dortmund macht. Aber das gelingt jedes Jahr immer nur phasenweise. Für ein richtig großes Spitzenteam holen sie aus ihrem Ballbesitz zu wenig Punkte. Wenn's nicht am emotionalen Punch liegt, der vielleicht in Dortmund eher zu erleben ist als in Leverkusen, dann ist die Ersatzbank der Rheinländer schwächer besetzt.

  • Der Erfolg von Ajax oder Barcelona liegt aber nur zu einem verschwindend geringen Anteil an der Philosophie, behaupte ich mal kackfrech.
    Warum hat den sonst kaum einer so eine "Linie"? Weil man sich das meist nicht leisten kann.


    Ich sehe es genau andersherum. Ein Verein wie 96 kann es sich eigentlich nicht leisten, unpassende Spielertypen miteineinaner zu kombinieren. Spielschwaches Mittelfeld und Strafraumstürmer sind zum Beispiel eine ungünstige Konstellation. Spielstarkes Mittelfeld und Konterstürmer sind auch doof, weil letztere nicht mehr den Raum zur Entfaltung kriegen. Abwehrkanten wie Eggimann, just als Teil eines hinten drinstehenden Bollwerks mit Karlsruhe gefeiert, wurden 2008 hierher geholt, als Hecking die Abwehrreihe 30 Meter nach vorne beordern wollte, um mehr Spielkontrolle zu bekommen, mehr Ballbesitzspiel aufzuziehen. Paßte nicht zusammen. Schaaf ließ zuerst gerne mit nur einem Sechser spielen, obwohl eine ganze Handvoll unter Vertrag steht. Dann wurde ein Sechser ins rechte Mittelfeld gestellt, einer ging auf die Zehn, einer wurde in die Abwehr zurückgezogen... das war auch ungünstig.


    Zitat

    Ich finde so (nackte)Forderungen nach Struktur oder Philosophie eben inhaltsleer.


    Sie sind sogar inhaltsleer. Und das macht nichts.


    Denn: Welche Strategie verfolgt wird, halte ich für nebensächlich. Hauptsache, man entscheidet sich für eine, die man dann ein Jahrzehnt lang durchhält und nur nachjustiert. Du kannst ein Puzzle mit einem Bergmotiv zusammensetzen oder mit einem Strandmotiv, einem Städtemotiv oder einem Bauernhofmotiv. Jedes Motiv ist gut. Aber mische Berg/Strand/Stadt/Bauernhof nicht zusammen, es wird nie passen. Bis die Puzzlestücke jedoch zusammengesetzt sind und im Wettbewerb gegen andere Puzzler, die schon länger an ihrem Werk sitzen, bestehen können, dauert es eine Weile. Mehr als sechs Wochen. Eher drei Jahre. Sieges- und Sieglosserien innerhalb dieser Zeit halte ich eher für zufällige Phänomene. Selbstvertrauen, Form, Verletzungen, Zufall oder sowas.


    So stelle ich mir das jedenfalls vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Pokalheld ()

  • ja, ab van Gaal hat sich bei Bayern was geändert. Das stimmt.
    Was sollten sie machen? nach Anderson dem CL-Gewinn 2001 haben sie international den Anschluss verloren.
    Aber sie haben nicht von vornherein nach einer "Spielphilosophie" gesucht. Sondern nach einer Irrfahrt über Klinsmann, Hitzfeld, Magath, van Gaal und Heynckes dahin gekommen wo sie jetzt sind.
    und bestätigen damit meine These, dass es die Trainer sind, die die Richtung bestimmen. Denn Guardiola spielt wie in Barcelona das weiterevolutionierte van Gaal-system. also die irdische Erscheinung der Cruyffschen Visionen vom totalen Fussball.

  • Habe im Moment leider nicht die Zeit, um hier viel zu lesen.
    Aber immer wenn ich es doch mal mache, stoße ich auf mehrere Beiträge von Pokalheld, nach deren Lektüre ich denke, dass es von meiner Seite nichts hinzuzufügen gibt, das zu lesen sich lohnen würde.

  • Die morgige HAZ nennt übrigens fünf Nachfolgekandidaten: Markus Kauczinski, Holger Stanislawski, Mirko Slomka, Markus Gisdol und Thorsten Fink.

  • Egal wie gut dein Eindruck von ihm ist, du kannst unmöglich Thorsten Fink einen Job geben, für den er bereits zweimal* interviewt wurde, und beide male ein anderer vorgezogen wurde. Einer davon der schlechteste Bundesligatrainer der Neuzeit.


    Slomka hat hier einen Wahnsinnsjob gemacht, und war der letzte Trainer, der dem Team eine Identität formen konnte. Wie dieser, und andere Threads aber zeigen, ist er den Fans nicht mehr vermittelbar. Warum auch immer, aber es ist so. Mit Slomka wäre es weiter die gleiche vergiftete Stimmung. Das wäre eine Retrowelle nach der sich keiner sehnt, anstatt eines Neuanfangs.


    Kauczinski, Stanislawski, Runjaic... alle gerne, von mir aus. Wie bei den letzten Suchen schmeiße ich auch dieses mal wieder den Namen Uwe Rösler rein, als einen, der mir gefallen würde.





    * oder waren es sogar dreimal? War er ein Kandidat bevor Korkut kam?

  • Thorsten Fink ist gerade dritter mit Austria, was angesichts derer Möglichkeiten hinter Rote Brause wohl eine angemessene leistung darstellt.
    Und der Verein hat :D Strukturen, investiert und entwickelt sich


    "Dabei soll die Zuschauerkapazität von derzeit 13.400 auf 17.500 aufgestockt werden.


    Zusätzlich entsteht ein modernes Leistungszentrum. "
    http://www.freiepresse.de/SPOR…-Umbau-artikel9426002.php


    Welchen Grund sollte der für den Abstieg zu einem kaputten zweitligisten haben? :???:
    In zwei Jahren spielt der CL. Mit Austria oder eine anderen Klub.
    Aber garantiert nicht mir der KgaA

  • Wie kann man eigentlich Mirko Slomka ernsthaft zum Kandidatenkreis wählen? Ob nun von den Medien oder von dem Berater ins Spiel gebracht. Das ist ja echt lächerlich. Mit dem ging die ganze scheisse doch erst los. Dieses ganze Macht-an-sich-reissen-gehabe von ihm, wo er immer wieder gegen Schmadtke stichelte. Ekelhaft, wie er damals seine Nase in jede Kamera gehalten hat und sein Egotrip durchgezogen hat. Kind hat längst auch öffentlich erklärt, dass es damals ein Fehler war, dass er damals den Manager hat gehen lassen und nicht umgekehrt. Eine erneute Verpflichtung von Slomka würde dem ganzen die Krone aufsetzen. Und gerade weil er den Klub so gut kennt, ist es eben keine gute Lösung. JETZT muss endlich ein kompletter Neuanfang her. Jemand der ohne Vorbelastung hier was neu aufbauen kann.

  • Ja,ohne Slomka 2010-2013 wären wir jetzt bestimmt nicht in der Situation,das stimmt.
    3 Jahre von Platz 18 ins EL Viertelfinale und dann nach einer damals gefühlt miserablenen Hinserie mit 18 Punkten.Schlimmer gings echt nicht mehr.Zum Glück gings danach wieder bergauf nach der scheiße damals.

  • Wie kann man eigentlich Mirko Slomka ernsthaft zum Kandidatenkreis wählen? .... Eine erneute Verpflichtung von Slomka würde dem ganzen die Krone aufsetzen. .



    Dann ist das also quasi sicher?!

    Einmal editiert, zuletzt von urgestein ()

  • Noch mal zum Thema Philosophie: Was Pokalheld schreibt, kann ich absolut nachvollziehen. Doch denke ich, dass vor einer Spielphilosophie eine Vereinsphilosophie stehen sollte, die einen Wiedererkennungs- und - vor allem - einen Identifikationswert birgt, der über "ich bin seit xx Jahren 96-Fan und kann eben nicht anders" hinausgeht.
    Ich bin mir nicht sicher, ob eine sportliche Philosophie à la Mainz o.ä Vereine hier umsetzbar ist. Also, dass von der E-Jugend bis zur Profimannschaft ein System durchgezogen werden kann/soll bzw. ein solches überhaupt plan- und umsetzbar ist. Halte ich für extrem schwierig, da hier sowohl die Mittel als auch die Kompetenzen fehlen und m.M.n auch nicht geschaffen werden können (was nicht nur an Kind liegt).
    Andererseits kann man dem entgegenhalten, dass wir die größten Erfolge mit eben einer solchen Philosophie (Stichwort: 10sek) hatten - das heißt aber ganz und gar nicht, dass ich Slomka wiedersehen will ;).


    Ich finde jedenfalls: man sollte den Abstieg als Chance begreifen, etwas aufzubauen, das von Dauer ist. Klar, Kind hätte immer gern etwas von Dauer gehabt, aber seine eigene Persönlichkeit hat es eben auch verhindert. Dazu gehört in meinen Augen: sportliche und soziale Kompetenz unter einer festgelegten Prämisse aufbauen, Nachwuchsförderung nicht nur bezüglich der Spieler, sondern auch der Trainer (Osterland hätten sie z.B. nicht rausschmeißen sollen), Spieler mal wieder in die Fanclubs schicken, Entwicklung einer Vereinsphilosphie, stete Kommunikation mit Fan-Vertretern (was es ja wohl aktuell gibt)... hier liegt nicht nur einiges, sondern alles im Argen. Dazu gehört auch, die Arroganz abzulegen, die ja oft von irgendwelchen 96-Verantwortlichen gerade in bezug auf den Nachwuchs ausgeht, sondern mehr Demut und Augenhöhe zeigen.


    Und zum künftigen Trainer: Stanislawski mag ich sehr, bin mir aber nicht sicher, dass er 96 kann. Ich glaube, er ist ähnlich wie Schaaf und kann nur einen Verein. Und dann noch mit Kind als Vorgesetzten? Ist aber nur ein Gefühl... auf jeden Fall würde ich gern einen "unverbrauchten" Trainer sehen wollen.
    Mein Ja hätten Trainer wie: Breitenreiter, Kauczinsky, Rösler oder auch Stendel (evtl erstmal als Co?). Selbst Lieberknecht fänd ich gut (auaauaua... nicht schlagen!!!).
    Nein zu: Slomka, Luhukay, Gisdol, Fink (Alter, da geht mir die Postmütze hoch), Slomka
    Gut, gegen Favre hätte ich auch nichts...

  • Mit der geforderten Philosophie ist das so eine Sache. Alle nicken zustimmend, aber keiner ist in der Lage oder Willens, mal wenigstens anzudeuten, wie das für 96 aussehen könnte. Warum? Weil er heftigsten Widerspruch erwarten würde.

  • Mit der geforderten Philosophie ist das so eine Sache. Alle nicken zustimmend, aber keiner ist in der Lage oder Willens, mal wenigstens anzudeuten, wie das für 96 aussehen könnte. Warum? Weil er heftigsten Widerspruch erwarten würde.


    Zwei Fragen: wer ist "keiner" und wer widerspräche?

  • Geile Antwort.
    Ich nehme mal an, dass mit "keiner" jemand im Verein gemeint ist (wenn ein Fan oder jemand Außenstehender etwas derartiges wie eine Philosophie formulierte, hörte sie ja kaum jemand) und mit "alle" das Umfeld.
    Bei "keiner" weiß ich nicht, ob du recht hast. Falls ja, wäre es ziemlich traurig. Bei "alle" sage ich mal, allen kannst du es eh nicht recht machen - aber sicher mehr als jetzt.