Es gibt immer eine finanzielle Schmerzgrenze in diesem Geschäft. Das hat nichts damit zu tun, ob 96 etwas in den letzten 20 Jahren geschaffen hat oder nicht. Und daher taugt die Füllkrug-Sache auch nicht nicht für eine 96-Kritik. Das ist einfach zu oberflächlich, wenn auch verlockend, mal wieder so schön 96 einen mitgeben zu können.
Dazu kommt, dass wir - die Öffentlichkeit - nur rudimentär wissen, was da besprochen/verhandelt wurde und wie die Motivationslage (insbesondere von Füllkrug und seinen Beratern selbst) ist. Selbstverständlich spielt Geld eine Rolle. Das ist nun mal so in diesem Geschäft. Das zu kritisieren gehört dann m.E. in den Faden "Nein zum modernen Fußball", aber nicht in den Spielerfaden.
Dass Füllkrug 96 nicht unbedingt als Herzensangelegenheit sieht - obwohl es gerne öffentlich so dargestellt wird - , hat er schon der Vergangenheit bewiesen. Für die Fanseele und für die Öffentlichkeit ist es natürlich schöner, das Bild vom "sympathische Tausendsassa" und "Ricklinger Jungen" zu malen. Ich muss zugeben, dass auch das zu gerne geglaubt habe. Jetzt stellt sich heraus, dass er ein Profi wie jeder andere auch nicht nicht etwa eine zweiter Uwe Seeler. Ernüchternd, auch ein wenig enttäuschend. Aber man es es akzeptieren und lernen, dass das Geschäft heute so ist. Muss man nicht gut finden, im Gegenteil. Aber ändern kann man es eben nicht. Und die komplette Schuld jetzt in diesem speziellen Fall Hannover 96 zuzuschieben halte ich auch für unpassend. Mitschuld natürlich vorhanden, weil Hannover 96 eben ein Teil dieses Systems ist und vielleicht das eine oder andere deutlich besser gemacht werden könnte.