Niclas Füllkrug

  • Dritter Knorpelschaden im Knie mit 25 Jahren wäre schon echt bitter. Bei so einer Verletzungshistorie kann man nicht nur von Pech sprechen.

  • Füllkrug hat nun seine dritte schwere Knieverletzung in seiner Karriere. Ganz schlechte Nachricht jetzt. Die ersten beiden hießen Knorpelschaden. Das bedeutet in vielen Fällen Beschwerden bis zum Karriereende. Gute Besserung.


    War nicht seine Hinrunde. Fußballerisches Talent habe ich nie in ihm sehen können, wohl aber seinen Wert für die Mannschaft durch Rackern. Insofern habe ich durchaus gute Spiele von ihm gesehen, auch wenn er seltener zum Torabschluß gekommen ist. Ein großes 96-Problem lautet: Die gewollte Achse Esser-Anton-Schwegler-Bebou-Füllkrug war nicht so stabil. Ich bin kein Freund davon, diese eingeplanten Stützen übermäßig zu kritisieren. Weil sie halt das Gerüst stellen sollen. Stellt man sie so weit in Frage, daß man ihnen mehrheitlich den Bankplatz wünscht, dann frage ich mich: Wer soll die Mannschaft denn dann führen? Die Neuzugänge haben mit Ausnahme von Walace auch keine Transferlücke geschlossen. Von der Bank drängt sich irgendwie auch niemand auf.


    Kaderplanung: Nach dem Abstieg wurden Füllkrug und Harnik geholt, um mit Sobiech zusammen den Sturm zu stellen. Sobiech wurde ein Jahr später durch Jonathas ersetzt. Noch ein Jahr später wurden Jonathas (Wandervogel, der seine Tore machen kann) und Harnik (Routinier, gewisses Spielverständnis, trotz Schwächephasen 17 und 9 Tore) durch Wood und Asano ersetzt. Beide waren noch nie als Torjäger oder Vorlagengeber oder Zielspieler aufgefallen. Beiden wurden noch nie Führungsqualitäten zugesprochen. Beides nur stille, schüchterne, fleißige, antrittsschnelle Ergänzungen. Ein paar Wochen später wurde Viertligaentdeckung Weydandt hochgezogen. Das ist doch keine Entwicklung, keine Verstärkung der Mannschaft!? Das war: Alle Hoffnungen in Füllkrug gesetzt. Allein in Füllkrug. Alle Partner und Konkurrenten hat man ziehen lassen. Und jetzt steht man da. Jonathas hatte man geholt, weil man absichern wollte, falls Füllkrug das nicht wuppen kann. Nun hat das mit Jonathas nach verheißungsvollem Beginn nicht geklappt. Aber deswegen auf eine neue Absicherung in der Kaderplanung verzichten? Mutig. Wie in jedem anderen Mannschaftsteil auch.


    Ist mal wieder 'ne knüppelhachte Saison.

  • Erst einmal wünsche Ich Niclas Füllkrug Gute Besserung und baldige Genesung! Es dürfte aber vermessen sein, hier auf eine Heilung zu hoffen, denn, wie schon beschrieben, dies ist gerade für einen Fussballer der schlimmste anzunehmende Verletzungsfall. Immerhin dürfte er durch den neuen Vertrag mit H96 in Verbindung mit guten Versicherungen finanziell abgesichert sein - auch für den Fall einer Sportinvalidität, die ich für nicht ausgeschlossen halte.


    In Bezug auf H96 muss man aber schon die Frage in Richtung gesamtes Management stellen, ob es in Kenntnis einer solchen massiven Vorschädigung so eine ganz besonders schlaue Idee war, das exorbitant hohe Angebot von MG auszuschlagen - für die Ablöse hätte man sich an mehreren Stellen im Rahmen der eigenen Erwartungen (!) verstärken können. Und Nein, man ist nicht immer hinterher schlauer, man kann auch vorher Risikoeinschätzungen durchführen, und Kopf hätte gesagt: Verkaufen! - nur Bauch ...

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Solche Fälle gibt es in der NFL z. B. auch, da wird der Spieler fitgespritzt und am Ende fallen gelassen wenn er 25 ist und seinen Dienst getan hat.


    Jetzt kann Martin endlich mal zeigen, dass er den Verein immens fördern kann.

  • Erst einmal wünsche Ich Niclas Füllkrug Gute Besserung und baldige Genesung! Es dürfte aber vermessen sein, hier auf eine Heilung zu hoffen, denn, wie schon beschrieben, dies ist gerade für einen Fussballer der schlimmste anzunehmende Verletzungsfall. Immerhin dürfte er durch den neuen Vertrag mit H96 in Verbindung mit guten Versicherungen finanziell abgesichert sein - auch für den Fall einer Sportinvalidität, die ich für nicht ausgeschlossen halte.


    In Bezug auf H96 muss man aber schon die Frage in Richtung gesamtes Management stellen, ob es in Kenntnis einer solchen massiven Vorschädigung so eine ganz besonders schlaue Idee war, das exorbitant hohe Angebot von MG auszuschlagen - für die Ablöse hätte man sich an mehreren Stellen im Rahmen der eigenen Erwartungen (!) verstärken können. Und Nein, man ist nicht immer hinterher schlauer, man kann auch vorher Risikoeinschätzungen durchführen, und Kopf hätte gesagt: Verkaufen! - nur Bauch ...


    man muss aber auch mal klar sagen, dass alle, die gegen einen verbleib von fülle und für die 18 mio waren immer damit argumentiert haben, das sie nicht dran glauben, das er nochmal so eine saison hinlegt oder sich wesentlich weiterentwickelt. an knie hat glaub ich keiner gedacht.

  • stscherer: Volle Zustimmung


    @der zweilinksfüßler: Mag sein, dass die Verletzungshistorie hier nicht so thematisiert wurde. Aber dies hier ist schließlich auch nur ein Forum.
    Das ist aber ein Thema, das aber auf jedem Fall vom Management hätte ausreichend gewürdigt werden müssen, da sie sicher tiefere Einblicke in die Krankenakte haben als wir.

  • @der zweilinksfüßler: Mag sein, dass die Verletzungshistorie hier nicht so thematisiert wurde. Aber dies hier ist schließlich auch nur ein Forum.
    Das ist aber ein Thema, das aber auf jedem Fall vom Management hätte ausreichend gewürdigt werden müssen, da sie sicher tiefere Einblicke in die Krankenakte haben als wir.


    Ich bin da eher bei ZLF als bei stscherer.
    Ich finde, dass das nicht so eindeutig und ziemlich heikel ist.


    Was haben die Ärzte wirklich gewußt bzw. was haben sie wissen können ? Ds Szenario, das jetzt bedauerlicherweise eingetreten ist, war sicherlich bekannt. Aber den Grad der Wahrscheinlichkeit der unterschiedlichen Szenarien kann ich als Nicht-Arzt nicht beurteilen. Ich denke, dass können auch Heldt, Kind und Breitenreiter nicht wirklich. Daher verlassen sie sich auf die Aussagen der Mediziner.


    Wenn man jetzt unterstellt, dass die Wahrscheinlichkeit groß war, dass dieser jetzt eingetretene Fall auch tatsächlich in absehbarer Zeit passiert und dies auch so intern kommuniziert worden wäre, dann wäre ein Verkauf auch nicht so die feine Art Gladbach gegenüber gewesen. Unabhängig davon, dass die ihren eigenen Medizin-Check haben. Darüber hinaus wäre Füllkrug auch mehr geschont worden, unterstelle ich einmal und ggfs hätte man schon einen Plan B in der Schublade gehabt.


    Unterm Strich sieht das für mich von außen so aus, dass man tatsächlich überrascht wurde bzw. mit diesem Szenario nicht realistisch gerechnet hat. Daher ist auch m.E. die Entscheidung "Verkauf/Vertragsverlängerung" nicht vor diesem Hintergrund gefallen. Das Management ist das Risiko eingegangen und es schien vertretbar. Nicht weil man es nicht ausreichend gewürdigt hätte, sondern weil offenbar die Wahrscheinlichkeit nicht so hoch war. Es war eben nicht die "Kenntnis einer massiven Vorschädigung" mit der logischen Konsequenz, dass ein längerfristiger Ausfall nur eine Frage von Wochen und Monaten wäre. Das ist jedenfalls meine Einschätzung.


    Daher finde ich es auch unangebracht, jetzt davon zu sprechen, Füllkrug wäre verheizt worden. Das unterstellt ja Vorsatz (insbesondere von Breitenreiter) und da gehe ich nicht mit.

  • Das wäre aber doch glatter Betrug gewesen, so als wenn dir einer ne Karre mit Unfallschaden andreht.


    Auf der anderen Seite, einen Füllkrug kann man nicht ersetzen.

  • Kai: Ich gestehe, dass auch ich keinen Einblick in die Krankenakte habe. Meine Mutmaßungen basieren daher auch nur auf der vagen Info, das bereits zweifache Knorpelschäden in dieser Akte standen bevor nun eine weitere, bisher nicht näher erläuterte Verletzung im selben Knie aufgetreten ist......
    Also "Knorpelschaden" ist schon ein Brett! Aber noch einmal, ich bin auch kein Mediziner ;)