Dynamo Dresden : Hannover 96 1:2 (0:0)

    Ich habe bisher nichts vom Spiel gesehen, aber wenn man das hier so liest bestätigt sich irgendwie meine Meinung, dass Stendel es nicht schafft die Mannschaft von der 1. Minute richtig einzustellen.
    Ich habe immer das Gefühl, dass die Mannschaft die 1. Hälfte komplett verschläft. Mir fällt kaum ein Spiel ein, wo wir mal von Beginn weg wach waren und das Spiel dominiert haben. In der 2. Halbzeit wird es dann häufig besser und das ist das, was mich am meisten verwundert.
    Naja, wie dem auch sei: Mit 3 Punkten hätte ich ehrlich nicht gerechnet. Umso erleichterter bin ich jetzt.

    Wieder zu Hause. Und es bleibt dabei - Auswärtssiege sind schön! :klatschen:
    Zum Spiel mach ich es mir einfach - weil ich das Glas fast immer halb voll sehe, wähle ich Version 2 von Kai. 8)

    Mir ist am Ende aufgefallen, dass sie versucht haben, durch Ball halten den Vorsprung nach Hause zu schaukeln (so ab der 83. Minte). Das können sie ja gar nicht (u. a. Sane, Schmiedebach vertendeln gefährlich den Ball). Dann doch lieber weiter nach vorne spielen. Das können sie deutlich besser.


    Mal ne ganz andere Frage zur Anreise der Mannschaft (hat jetzt nichts mit dem Spiel oder der Leistung zu tun): sind die mit Bus, Zug oder Flugzeug angereist? Weiss da jemand?

    Ich abe nicht erwartet, dass wir Dresden dominieren, dafür sind sie einfach eines der besseren Teams dieser Liga, dazu noch zuhause.


    Aber ich verstehe nicht, wieso wir nicht als Aufstiegsaspirant auftreten und zumindest in HZ 1 gegenhalten. Und spätestens nach den ganzen Fehlern in der Abwehr, hätte ich von Stendel erwartet, dass Stendel insofern reagiert und Anweisungen gibt, tiefer zu stehen.


    Egal, solche Punkte sind irgendwie auch geil.

    Nichts ist so wertvoll wie ein Dreier. Ein 2:1 ist daher für mich immer großartig. Gefällt mir besser als Lob nach einer Punkteteilung (insbesondere wenn man mindestens Zweiter werden muß).


    Aber gute Güte. Gruppentaktisch habe ich heute das gleiche Problem gesehen wie beim Gegentor neulich zuhause. Da turnen sie weit vorne am gegnerischen Sechzehner herum. Der Gegner stellt sich breit auf (zieht das Spiel und unsere Angriffsreihe links und rechts nach außen), die Wege dahin sind lang, sie sind zu weit weg, um Druck auf den Ballführenden auszuüben. Und selbst wenn das gelingt, gibt's nur Einwurf für den Gegner. Aber meistens kommen sie gar nicht an den Ball. Dann wird unsere erste Pressingwelle mit einem langen Ball zur Mittellinie ausgehebelt. Lange Bälle sind immer das probate Mittel gegen Angriffspressing. Kein Problem, es gibt für alles ein Gegengift, muß man sich halt mit arrangieren und sich was einfallen lassen. So, langer Ball, und dann...


    Da haben sie dann einen Wandspieler, der mal Sukuta-Paso, mal Kutschke heißt, der am Mittelkreis den Ball behaupten kann. Der macht das dann durchaus geschickt und stellt sich so hin, daß für uns nie so ganz eindeutig ist, wer für ihn zuständig ist. IV1, IV2, DM1 oder AV1. Unsere gehen im Mittelkreis aber auch nicht gerne hin, weil hinter ihnen ja der freie Raum ist - eine schnelle Drehung oder ein verlorenes Kopfballduell und schon rollt der Angriff ungehindert durch. Also laufen sie im Raum nach hinten, und der Wandspieler kann ungehindert den Ball nach außen spielen. Da ist ja auch immer alles frei. Unsere Flügelleute sind ja noch weit vorne und die Außenverteidiger mühen sich die Gasse zuzuhalten. Auf die Art rollt der Angriff allerdings auch ungehindert durch. Gerade wenn es die linke Abwehrseite ist, kommt dann Sané nach außen angestürmt, der zumindestens defensiv fast schon einen Linksverteidiger abgibt. Und dann überraschend nicht mehr gleichzeitig in der Mitte sein kann. Auf Strafraumhöhe schalten unsere Abwehrspieler dann schlagartig um (links wie rechts), rennen auf den Ball zu und vergessen alle Räume um sie herum. Hat auch nix mit Namen zu tun. Das ist mit und ohne Strandberg oder Anton oder Hübner oder Sané immer dasselbe. Einzig Felipe geht auch im Mittelfeld in den Zweikampf, aber halt immer einen Schritt zu spät, immer einen Fuß zu hoch, immer ein Knie im Rücken, immer einen Arm im Gesicht, gibt immer Freistoß.


    Vielleicht ist das Grundübel immer noch, daß wir personell ein Konterteam haben. Unsere Abwehrkette scheint sich so weit aufgerückt nicht wohlzufühlen. Das Mittelfeld hat weder die Ballsicherheit noch die strategischen Fähigkeiten eines Dominanzteams. Unsere Flügel sind vor allem antrittsschnell. Unser Torwart fungiert nicht als Libero, läuft nicht waghalsig aus dem Sechzehner, um lange Bälle abzufangen. Er ist ein klassischer Torwart.


    Wir kommen aber nicht zum Kontern. Und unter Stendel arrangieren sie sich auch damit, ziehen sich nicht zurück und locken den Gegner raus, sondern versuchen ihr Heil im Angriffspressing, in der Überladung der Angriffszone und eines Flügels. Mit Antritt, Wucht, Vielbeinigkeit, individueller Klasse und Standards muß es doch zu erzwingen sein.


    Das ist, als würde man mit dem Opel Manta offroad oder mit dem Lada Niva über den Nascar-Parcour fahren. Es geht. Ideal isses nicht.


    Nun wäre es Humbug, sich einfach zehn andere Spieler zu wünschen. Vielleicht könnte Stendel aber seine Herangehensweise ein bißchen justieren und variieren. Mal szenenweise Angriffspressing machen, um den Gegner nervös zu machen. Aber dann eben auch mal zurückfallen lassen, die gegnerische Hälfte preisgeben, Räume schließen, nach Ballgewinn selbst kontern. Also Rhythmuswechsel machen. Ich weiß aber nicht, ob unser Team das kann. Mein Eindruck ist nämlich nicht, daß sie irgendwas mit Standgas zu erreichen versuchen (den Eindruck habe ich aber generell nie), sondern daß sie sehr angespannt sind. Übersicht und Souveränität wären für Rhythmuswechsel ganz hilfreich, glaube ich. Vielleicht wäre die Aufgabe dann endgültig die Überforderung. Weiß ich nicht.


    http://www.niemalsallein.de/2017/02/dynamo-dresden-96-12/ Sehr erhellend, daß Fossum mit dem Sechserbereich kaum was zu tun hatte, sondern eher als Pressingspitze auftrat. Zusammen mit einem aufgerückten Schmiedebach, der ebenfalls eine tiefe Anspielstation zustellte, gab es dann den freien Raum _vor_ unserer Abwehrkette. Den haben wir beim 6:1 gegen Düsseldorf auch gerne ausgenutzt. Bei großartigen wie bei schlechten Spielen fragen wir uns immer, wie sowas angehen kann. Ich vermute, da liegt der Schlüssel. Es geht immer um Räume. Wo sie sind, wie man sie erzeugt, wie man sie nutzt. Fußball ist Rasenschach mit viel Lauferei, Zweikämpfen und Torabschluß.


    Die Tabelle gefällt mir heute Abend übrigens auch sehr gut. Da ist noch längst keine Vorentscheidung gefallen. Aber 10 Punkte Vorsprung auf Platz 6 gab's in dieser Saison vorher noch nicht. Einige Wochen lang waren wir selbst im Verfolgerfeld und haben gesagt, der Rückstand ist noch nicht so groß. Jetzt haben wir sogar einen kleinen Vorsprung. Können wir gut brauchen. Denn wir werden garantiert auch noch ein paar Punkte liegen lassen. Diese Saison ist ein Ritt auf der Rasierklinge. Ein Balanceakt ohne Netz. Spannend isses.

    Gute Güte. Das ist passend zu unserer defensive. Diese Chancen heute wieder für Dynamo. Soviel kann man mit dem Kopf gar nicht schütteln. Ist ja nicht so das die Gegner 4 Doppelpässe brauchen um allein vors Tor zu kommen. Kann es echt nicht verstehen.

    Ich fand Dresden 60 Minuten lang saustark. Beeindruckend, wie die hohes Tempo und Aggressivität mit einer Passgenauigkeit gepaart haben, die uns leider fast immer abgeht.


    Wir haben mit Glück standgehalten. Aber: es waren auch nur vier dicke Chancen für Dynamo in der ersten Hälfte. Und im zweiten Durchgang war das Spiel offen, mit besseren Chancen für uns, nicht nur nach Kontern, nachdem Dynamo aufmachen musste.


    Die erste Hälfte war zu wenig. Aber insgesamt habe ich das Spiel nicht soooo schlecht gesehen wie manche hier. Denn der Gegner war der stärkste bislang diese Saison.

    Zitat von Turbo

    Viele erwarten, dass man jeden Gegner in Grund und Boden spielt.


    Entschuldigung, dass stimmt nicht. Selbst wenn es noch 100 mal wiederholt wird die Aussage oder in andere Worte verpackt wird. Kurz: Diese Behauptung ist der reiner Blödsinn und ein Zeichen dafür, dass man Beiträge offenbar nur oberflächlich wahrnimmt.


    Wer sind denn diese "Viele" ? Wenn es so viele sind, dann wirst du sicher doch mindestens 5 User namentlich bennen können, die irgendwo mal erklärt haben, dass sie erwarten, dass man jeden Gegner in Grund und Boden spielt.


    Ich für meinen Anteil wünsche mir, dass ich auch mal nach einem Sieg mehr Freude als Erleichterung verspüre. Ich wünsche mir auch mal, nicht immer zittern zu müssen, ob es wirklich gut geht und der Sieg eingefahren wird. Da würde es mir reichen, wenn solche Erlebnisse gegen die Kellerkinder wie z.B. Bielefeld nächste Woche eintreten. Gegen Konkurrenten für die Aufstiegsplätze und auch die unmittelbaren Verfolger ( wie heute Dresden) reicht mir durchaus zur Zufriedenheit ein knapper Sieg. Auf dieses Chaos in der HZ I, auf diese unsouveräne Hektik und auf diese ewigen unpräzisen Paßspiele kann ich dennoch liebend gern verzichten. Ein bißchen mehr Spielintelligenz, etwas mehr Übersicht und ein wenig Ruhe bei eigenem Ballbesitz wäre auch nicht schlecht.


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    Zitat von Pokalheld

    Auf Strafraumhöhe schalten unsere Abwehrspieler dann schlagartig um (links wie rechts), rennen auf den Ball zu und vergessen alle Räume um sie herum. Hat auch nix mit Namen zu tun.


    Genau das habe ich auch schon des Öfteren beobachtet und ich bin völlig bei dir, wenn du feststellst, dass dieses (Abwehr)verhalten nichts mit Namen zu tun hat. Insofern hätte es auch nichts gebracht, wenn man im Winter noch 2 AVs verpflichtet hätte. Das, was du beschreibst, ist ein Verhaltensmuster, das wegzutrainieren ist. Ich gehe davon aus, das wir beide nicht die einzigen sind, denen das aufgestoßen ist, sondern auch die sportlichen Verantwortlichen und in aller erster Linie Stendel das gesehen habe. Von denen erwarte ich schon, dass sie Gegenmaßnahmen ergreifen, um das Problem abzustellen. Der Wechsel von Prib auf Albornoz, von Sorg auf Anton, von Strandberg auf Hübner oder in x-beliebiger Kombination bringt m.E. keine Verbesserung.

    Wir sollten uns auch nicht einreden lassen, wir hätten einen weißgottwas stärkeren Kader als die Meisten. Beide Flügel sind vorne wie hinten oft auch im 1:1 Vergleich sichtbar unterlegen.
    Klare Vorteile sehe ich nur bei Harnik ... Bakalorz (ja, heute scheiße) und Sané (ja ja - ich weiß).
    Dazu kommt, dass die Roten recht eindimensional zu Werke gehen und sich mehr oder weniger ausschließlich versuchen hoch stehend durch Pressing und Duelle auf den Außen durchzusetzen.
    Nicht jede Mannschaft hat die Mittel sich dieser Spielweise effektiv zu erwehren und heute war wieder zu sehen, dass es kaum eine über volle 90 Minuten schafft... allerdings haben sich schon seit November gut sichtbar die Teams unsere Spielweise sehr gut angeschaut und so wird jedes Spiel zur echten Tretmühle.


    Es spricht nicht für den Trainer (und die Mannschaft), dass nicht mehr Flexibiltät etabliert werden kann. Aber es spricht sehr für die Mannschaft und den Trainer, dass es trotzdem sehr oft reicht, gerade in der zweiten Hälfte und nach Rückschlägen im Spielverlauf.
    Ich bin sehr optimistisch, dass das reichen wird dieses Jahr - und auch wenn es durch lauter Spiele wie heute am Ende am 34. Spieltag mit Hängen und Würgen ein 2.Platz wird, dann werde ich es abfeiern wie dereinst auf dem Trammplatz die 10 Punkte und 26 Tore auf den Tabellenzweiten.


    Was wir im Anschluss an diese Saison tun sollten... who knows.

    (Korrektur 26 Tore - da darf man auch mal kleinlich sein.)

    Wenn Messe-Ost ihre Rückrundenspiele auf diese Art und Weise gewonnen hätte, wie wir gegen Lautern, Bochum, Dresden...
    Ich glaube über die Varianten die Kai aufgedröselt hätte, würde man nicht lange nachdenken müssen...


    und zusätzlich


    "Scheiß-Glückspilze.."
    "Dreckssiege, so kann man nicht aufsteigen..."
    " Haben die den Schiri bestochen..?"
    "Wie kann man mit so einem Drecksfußball nur gewinnen..?"
    ....
    .....
    .....
    :ja:


    Ja. Genau so muss die Einschätzung der Fans vom Erzrivalen lauten.


    Wir sind hier aber in einem 96-Forum und es geht um die Ergebnisse (Siege! zur Erinnerung) von Hannover 96. Dass da eine etwas andere, oft wirklich gut dargelegte, differenzierte Betrachtungsweise vorherrscht finde ich sehr... angemessen.


    Oder meinst Du Peine-Ost übt noch immer Selbstkasteiung ob der Kack-Siege in der Hinrunde? Ich fürchte nicht.


    :ja:

    Zitat aus: transfermarkt.de/sg-dynamo-Dresden/detail/forum/169


    Tja... Die einen machen das Spiel, die Anderen die Tore. Hannover im Stil einer Spitzenmannschaft sich die drei Punkte eben mitgenommen, egal wie verdient diese waren. Ist schon eine enorme individuelle Klasse die die haben... Da aber immer so gegen unsere Stürmer geschimpft wird: Auch ein Harnik hat heute drei Anläufe gebraucht bis es geklappt hat! Ansonsten sollte heute jeder gesehen haben warum Paco von Beginn an ran muss: Wenn ich sehe wie in der 1. Halbzeit Kutschke zweimal nichtmal den Ball trifft, sorry, aber das war peinlich. Dazu noch Pacos Geschwindigkeitsvorteile: Die hannoveraner Abwehr ist langsam, da brauch man ein schnellen, dribbelstarken Spieler, das ist dann doch eher Paco und nicht Stefan.
    Naja schade... Im Schacht wird es wohl auch nichts werden und schon haben wir wieder unsere 3 Spiele Niederlagenserie welche wir aus der Hinrunde kennen...
    Glückwunsch an Hannover, auch wenn es mich echt nervt ausgerechnet gegen die verloren zu haben.

    Zitat

    Ein Hauptproblem wurde heute wieder mal deutlich. Unsere Abwehr steht einfach viel zu hoch.

    Und wenn wir dann - so wie über nahezu die gesamte Abstiegssaison - tief eingeigelt und passiv hinten stehen, dann wird alles besser? Ganz ehrlich, klar ist eine hochstehende Abwehr mit Risiko verbunden, aber es ist eben wie immer eine Kosten-Nutzen-Abwägung und in der Summe kommt doch diese Saison das deutlich bessere Ergebnis dabei rum. Ich verstehe diese Ambivalenz hier auch so gar nicht: einerseits ist alles kacke und unsere Spieler eh zu schlecht, auf der anderen Seite wird aber erwartet, dass wir jeden Gegner dominieren. Wer tut denn das schon..nicht einmal die Bayern und ich habe mich schon zu Beginn der Saison höllisch über dieses "96, die Bayern von Liga 2" aufgeregt. Das ist mehr als Bullshit...
    Also, guckt auf die Tabelle, da sieht es besser aus als noch vor 2 Monaten. Das allein zählt!! ...oder fragt noch irgendwer beim kleinen hsv aus HH nach, wie die sich in den letzten Jahren in der BuLi gehalten haben? Mir ist sowas von Latte wie wir aufsteigen, Hauptsache wir tuns!