Hendrik Weydandt

  • Tschüss Henne! Er hat alles richtig gemacht und muss sich wenig vorwerfen lassen.


    Fußballerisch hatte er Stärken und auch einige Schwächen. Das haben die meisten seiner Ex-Mannschaftskameraden auch und im Gegensatz zu denen kann Henne auch noch was anderes als Fußball.


    Ansonsten war Henne ein wenig Opfer der Umstände. Dieses Märchenstürmer-Narrativ hat er sich ja nicht ausgesucht, die Presse war verliebt. Allerdings ist es den meisten Trainern nicht gelungen, Hennes Stärken einzubinden. Henne muss eigentlich im 16er Bälle bekommen und darf eigentlich außerhalb des Strafraums keine Ballkontakte bekommen müssen. So eine Spielausrichtung kann sich in der 2. Liga aber kaum einer leisten.

    Henne wurde dann immer zur Projektionsfläche. Auch von mir. Es sah aber auch immer ungelenkt aus und dann ging bei ihm auch die Unbekümmertheit, die ihn anfangs so ausgezeichnet hat, flöten. Er musste büßen für die Fehlplanungen bei 96, musste eine Rolle spielen, die er nicht kann und bei dem dann eben ungelenke Szenen rauskommen. Er muss den finalen Ball bekommen, den er dann versenken kann. Alles andere ist einfach nicht seine Stärke.


    Gut, er hat sich nie beschwert, hat das angenommen und sich mutmaßlich auch nicht dagegen gewehrt. Aber nun, warum sollte er auch?


    Jetzt beendet er seine Karriere. Es geht eine der letzten Identifikationsfiguren, einer, von dem man als Fan auch denkt, dass er ein guter Typ ist, mit dem man auch mal sprechen oder ein Bier trinken könnte. Diese Entscheidung, nicht finanziell das Maximum rauszuholen (er hätte sicher noch in die 3. Liga gehen und dort vermutlich immer noch mehr als als StB-Anwärter verdienen können), nötigt mir großen Respekt ab. Er ist eben vom Geiste her kein Profifußballer (das ist ein ausdrückliches Lob!). Der Zeitpunkt ist genau richtig.


    Ich wünsche ihm alles Gute - meine auch hier vorhandenen textförmlichen Wutausbrüche tun mir etwas leid.

  • Henne, du müsstest mir sämtliche Steuern wegberaten, damit ich auf einen Link zu diesem Song klicke, aber ich wünsche dir alles erdenklich Gute für die Zukunft. Hast ein anderes Abschiedsspiel verdient gehabt, aber letztlich sind wir bei 96, und dann passt es halt auch irgendwie, das es so endet.