Saison 2019/20

  • Keine Sau bei DFB, DFL, Schiedsrichterwesen oder SKY und Co interessiert sich für oder verurteilt rassistische Schmähungen gegen dunkelhäutige Spieler unabhängig von ihrer (völlig nebensächlichen) Staatsangehörigkeit.

    Echt jetzt? Da hat noch nie einer gesagt, dass rassistische Schmähungen nicht gut sind?

  • Ich hoffe, es ist der Beginn von Zivilcourage sich gegen Diskreminierung jeglicher Art zu wenden. Heute im Falle Hopp, morgen falls rassistische Parolen auftauchen. Diese Leute dürfen sich nicht in der Masse verstecken und durch die Masse geschützt, sondern im Gegenteil durch sie entlarvt werden.

    • Offizieller Beitrag

    dann müsste man sich freuen, dass heute damit begonnen wurde, tatsächlich Konsequenzen zu ziehen

    Na was für ein Zufall! GERADE jetzt. Gerade heute. Gerade bei Ligasponsoren...


    Es ist halt nur etwas unglücklich, dass es nun gerade mit Hopp beginnt und nicht mit einem "Boateng, du Hurensohn"-Plakat. Ich bin aber weiter sicher, dass die Reaktion dieselbe wäre

    Ja. Neue Linie. Überall gleich. Oh. Ähm... Heute bei Waldhof Mannheim gegen Kaiserslautern. (Link zu twitter de)
    Rate ma: Richtig! Keine Unterbrechnung.

    Die Beleidigungen Hopps sind nicht in Ordnung. Aber dass nun er geschützt wird und andere nicht ist noch viel weniger in Ordnung.
    Und die Unterscheidung "Banner"/"Rufe" ist ja der Hohn.

  • Ja. Neue Linie. Überall gleich. Oh. Ähm... Heute bei Waldhof Mannheim gegen Kaiserslautern. (Link zu twitter de)
    Rate ma: Richtig! Keine Unterbrechung.

    Keine Frage, das ist natürlich nicht gut. Aber könnte es einfach nur daran liegen, dass dort keine Spieler und Trainer sofort in die Kurve gelaufen sind und der Schiedsrichter diese Beleidigung für sich dann auch anders beurteilt hat, vielleicht, weil sowas halt immer schon toleriert wurde? Ich weiß es nicht. Könnte morgen vielleicht schon anders aussehen.


    Pit Gottschalk schreibt übrigens im Sport1-Kommentar das hier:


    Mal berufen sich Ultras auf einen traditionell rauen Ton in Stadien. Mal unterstellen sie DFB und DFL Willkür bei der Rechtssprechung. Und jetzt folgt der perfideste Vorwurf: Bei einem Milliardär wie Dietmar Hopp sei der Verband zu einem Spielabbruch bereit gewesen - nicht aber bei Rassismus. Man kann sich nur an den Kopf fassen: So ein Argument grenzt an Realitätsverlust.

  • Tower

    Könntest du mir irgendwann mal erklären, warum die Schilderung der Realität an Realitätsverlust grenzt. Stand heute beschreibt das doch genau die Fakten (bei rassistischen Beleidigungen stand noch nie ein Spielabbruch im Raum). Und ob das zukünftig, so wie du vermutest, anders aussehen könnte, muss man erstmal abwarten.

  • Und die Unterscheidung "Banner"/"Rufe" ist ja der Hohn.

    Das hatte ich noch übersehen. Natürlich ist eins nicht schlimmer als das andere, so meine ich das überhaupt nicht. Was ich damit gemeint hatte, ist etwas anderes, aber das ist wohl zu kompliziert zu erklären, die Zeit habe ich jetzt nicht mehr, jetzt gehe ich schlafen, was mir ja auch schon empfohlen wurde. ;)


    Aber vorher noch kurz sasa

    Nein kann ich nicht, das mit dem Realitätsverlust habe ich auch nicht wirklich verstanden.

  • man kann doch daran arbeiten. Wenn der Groschen spät fällt, ist besser als gar nicht. Es darf aber auch keine falsch verstandene Solidarität mit denen geübt werden, die dafür verantwortlich sind. Wenn es nur eine Minderheit ist, warum hält die Mehrheit sie nicht auf oder enttarnt ihre Anonymität?

  • Aber vorher noch kurz sasa

    Nein kann ich nicht, das mit dem Realitätsverlust habe ich auch nicht wirklich verstanden.

    Ok, damit bestätigst du gerade, dass in der Realität rassistische Beleidigungen nicht so bekämpft werden wie die Beleidigung von Hopp. Da wird also doch mit zweierlei Maß gemessen.

  • Du weisst exakt was ich meine. Gab's Spielunterbrechung und flächendeckende Empörung wie heute? Echt? Gab's? Nee, dachte ich mir...

    Genau darum habe ich geschrieben, dass die Reaktionen viel zu spät kommen. Man hätte schon viel früher gegen jegliche Art von Diskriminierungen, egal gegen wen, vorgehen können/müssen. Aber, wie gesagt, immer erst, wenn etwas passiert.


    In Münster wurde übrigens auch unterbrochen (sagte Fritz Keller zumindest gerade). Nur wucherte es dort zum Glück nicht so aus und der Täter hat schnell den Schwanz eingezogen und sich verdrückt.

  • Der DFB hat in aller Deutlichkeit (!!!) die Äußerungen von Tönnies missbilligt. (Link zum DFB)

    Das muss dann aber auch reichen, denn

    Zitat

    Herr Tönnies hat die Kommission über sein bisheriges überdurchschnittliches Engagement in und für Afrika informiert. [...] Die Ethik-Kommission des DFB setzt darauf, dass die öffentliche Debatte u.a. über die Äußerung von Herrn Tönnies zu einem verstärkten Einsatz gegen Rassismus im Fußball führen wird. Sie will mit ihren Beschlüssen dieses Engagement fördern.

    Hat ja wunderbar geklappt bisher.



    Man hat ihn ja damals aber auch nur falsch verstanden. (Link zum Sportbuzzer)

  • Pöbeln und beleidigungen gehören einfach dazu (nix rassistisches natürlich). Wegen ein paar Bannern und Gesängen Spiele unterbrechen, fast abbrechen? Lächerlich ist das...

  • Die haben heute die Büchse der Pandora geöffnet. Hoffe ich zumindest. Ab heute muss bei jedweder Form der Beleidung das Spiel unterbrochen werden. Egel, wer oder was beleidigt wird. Machen die das bei auch nur einem Spiel nicht ... wird sich aufgeregt und alle machen weiter wie bisher. Schade.

  • Ich finde es vor allem spannend, wer das dann entscheidet, ob ein Spiel unter- oder gar abgebrochen wird. Schiri? DFB/L? VAR? Veranstalter? „Club“besitzer? Bürgermeister?

    Und wann ist eine Kritik eine Beleidigung? Wer beurteilt das?


    Mal davon ab, dass es unfassbar ist, worüber unsere Medienlandschaft einen Hype entfacht, obwohl es Fantastilliarden größerer und bedeutender Probleme gibt.

    Im Thread Nein zum modernen Fußball habe ich was aus der DFB-Homepage kopiert und verlinkt. Der einzige Grund für einen Spielabbruch im heutigen Kontext hätte ein Angriff auf einen Kluboffiziellen sein können, der vom Ordnungsdienst nicht zu unterbinden gewesen wäre. Mal angenommen, das schlösse verbale Angriffe ein (warum nicht): Hopp ist meines Wissens kein Klub-Offizieller. Er war es mal. Er ist es nicht mehr. Insofern finde ich Spielunterbrechungen, -abbrüche und auch Kollektivstrafen unpassend. Wie auch die WDR2-Kommentatorin während des Spiels, die eine Betroffenheit an den Tag legte, als sei etwas wirklich Schlimmes, Katastrophales passiert.


    Unpassend finde ich ebenso Fadenkreuz-Plakate und die Gesänge. Ich mag Hopp auch nicht, aber in so einen primitiven Gesang würde ich nie mit einsteigen. Es ist mir persönlich auch ziemlich wurscht, ob das vor 30 Jahren oder in der Sportart zum normalen Ton dazu gehört(e). Da könnte man kreativer sein. Es kommt mir so vor, als hätte sich eine alte Schulhofmentalität etabliert: Sobald man merkt, das Ziel ärgert sich über die Hänseleien, wird erst recht weitergemacht.


    Rechtfertigt aber nicht die Reaktionen auf die Provokationen. Und gerade von Offiziellen und Institionen erwarte ich eine angemessene Reaktion.


    Wenn ich das richtig mitbekommen habe, waren sich im Dortmunder Stadion die Heimfans mit den Gästefans aus Freiburg darüber einig, was sie von Hopp halten. Wenn das Schule macht, dann werden das spannende Wochen. Den Spon-Kommentar find ich auch gelungen.