Fußball-Europameisterschaft 2020

  • Niet da bin ich doch lieber beim Underdog. Russijaaaa :megaphon:

    Ich bin vor allem für diejenige Mannschaft, wo ich einen Bezug habe.

    Belgier kenne ich persönlich gar keine. Russen oder aus Russland stämmige Personen hingegen zigfach.

  • Die Stimme von Arianne Hingst ist ja mal noch weniger fürs TV geeignet als die ihrer Chefkommentatorin.


    Wie eine aufgedrehte Vierzehnjährige!

    Habe nur seit der HZ gesehen, aber fachlich zumindestens gute Kommentare, aber die Stimme ist sehr gewöhnungsbedürftig.

  • Russland ist ja so schlecht


    Bei weitem nicht so schlecht wie die Türken und Finnen.
    Wie die Finnen das Spiel gewinnen konnten… puh!

    Also Dänemark war auch sehr sehr enttäuschend, auch schon in den ersten 40min.

  • Im anderen Spiel Pfeifkonzert in St. Petersburg zur black-lives-matter-Geste der Belgier. Grossartig.

    :sauer:

    Per hat die Szene nach dem Spiel ja noch mal aufgelöst: Die Geste könnte von den Zuschauern duchaus als russophobe Provokation aufgefasst worden sein, also als gegen das russische Volk gerichtet. Man hoffte in der Runde aber, dass sie SO ausdrücklich nicht gemeint war.

  • Kann ja sein, dass ich da etwas überempfindlich bin, aber ich finde die Bilder, die für die Eriksen Artikel und Beiträge (z.B. in den Tagesthemen) gewählt wurden einfach nur zum kotzen. Es war schon scheiße, dass Bilder der Reanimation und seiner weinenden Frau gezeigt wurden (während sie es bei Flitzern innerhalb von Sekunden wegschwenken können). Aber das ist nicht mal mein Punkt.


    Was mir so richtig auf den Senkel geht, sind die Bilder die in einem gewissen zeitlichen Abstand benutzt wurden. Das waren größtenteils die dänischen Spieler die den Sichtschutz errichtet haben oder auch dänische Fans.

    Ich meine, dass sind Kollegen und Freunde (und Fans), die gerade dabei zusehen müssen, wie aus heiterem Himmel eine nahestehende Person reanimiert wird und evtl. verstirbt (aus der damaligen Perspektive). Diese Menschen weinen, haben Angst um ihren Freund, sind verzweifelt und erleben wahrscheinlich auch ein Gefühl der Hilfslosigkeit, weil sie selber nichts weiter tun können als abzuwarten.

    Es gehört sich aus meiner Sicht nicht Bilder von Menschen in solchen Situationen zu benutzen. Besonders wenn man etwas Zeit hatte, um die Situation entsprechend einzuschätzen.

  • Ich empfinde das auch so, Brinensaft. Dann aber wäre ein generelles Umdenken in der Berichterstattung wünschenswert. Denn es gibt keinen Unterschied zu den Bildern von gestern und anderen grausamen Bildern von Unglücksorten aus der ganzen Welt, wo Nahestehende und auch Außenstehende das Leid direkt erleben und die Kameras draufhalten.

  • Was mir so richtig auf den Senkel geht, sind die Bilder die in einem gewissen zeitlichen Abstand benutzt wurden.

    das ist was ziemlich wichtiges, was du da sagst. bei der liveübertragung fand ich das noch alle recht ok und als begriffen wurde, was da wirklich abgeht, wurde auch angemessen reagiert. aber es tut nun wirklich nicht not bem zdf im anschluß an bel-rus noch blider in zeitlupe zu zeigen, wie eriksen umfällt. ob es damit zu tun hatte, das es wahrscheinlich glimflich ausgegangen ist, kann ich nicht sagen, macht aber auch keinen unterschied. ich befüürchte, heute wird es zb bei sport1 im talk nicht anders werden.

    das schlimmste, was ich allerdings gestern in dem zusammenhang mitbekommen habe: ein vollidiot auf twitter, der fragte, ob das spiel so langweilig sei, das eriksen einfach einschläft.

    meschen können so widerlich sein

  • Schmeichel kritisiert die Optionen der UEFA als lächerlich.


    Entweder gestern spielen, oder heute um 12 Uhr.

    Da haben sich die Dänen für gestern weiterspielen entschieden.


    Mit ein bisschen Abstand empfinde ich es auch als absolut falsche Entscheidung, dass gestern weitergespielt wurde. Man hat es doch gesehen, dass das danach kein „freies“ Fußballspiel mehr war.


    Aber diese Entweder-oder Frage der UEFA zeigt auch auf, dass die Fortsetzung eben nicht wirklich freiwillig war.


    Ich weiß nicht ob es irgendwie möglich gewesen wäre, das Spiel einfach unentschieden zu werten, aber die bessere/beste Entscheidung wäre das allemal gewesen.

  • Die beiden angebotenen Fortsetzungsalternativen will ich jetzt gar nicht weiter beurteilen, da hängen sicherlich ganz viele Aspekte dran.
    Ich habe mich zwar persönlich durchaus gewundert, dass die Dänen sich für die schnelle Fortsetzung entschieden haben. Gefühlt wäre der Kopf doch vermutlich freier gewesen, wenn man am nächsten Tag eine mehr oder weniger endgültige Gewissheit gehabt hätte, dass es dem Spieler wirklich stabil „gut“ geht (im gegenteiligen Fall hätte man das Spiel dann ja hoffentlich auch nicht am nächsten Tag fortgesetzt). Aber auch das ist eben nur ein völlig subjektiver Gedanke und ich denke, dass es nicht viel bringt, jetzt an allen Ecken und Enden über alles mögliche zu spekulieren. Der eine sieht es eben eher so, der andere so. Beurteilen können es ohnehin nur die direkt beteiligten Personen.

    Was mir aber jetzt im Nachgang etwas zu weit geht: Im Anschluss an das Abendspiel gestern wurde zB vom ZDF-Moderator die Frage an die Studiogäste weitergegeben, ob Hradecky beim Elfmeter nicht fairerweise das Tor hätte verlassen sollen, um den Dänen den Ausgleich zu ermöglichen. Das ist doch Humbug, frei nach dem Motto: Ihr Finnen, ihr dürft zwar weiterspielen, aber gewinnen ist verboten. Dann hätte man sich gleich gemeinsam darauf verständigen können, zwar weiterzuspielen, aber sich einfach nur den Ball hin und her zu spielen bis zum Abpfiff. Das wäre dann (wenn es denn von den Mannschaften so empfunden wurde) auch eine Art des Protests gegen die begrenzten Alternativen zur Fortsetzung des Spiels gewesen.

  • Man kann kritisch hinterfragen, ob das Spiel hätte fortgesetzt werden sollen. Wenn man aber den dänischen Trainer hört, der der BBC gesagt hat, jetzt weiterspielen oder am nächsten Tag um 12 Uhr, und die Spieler trauten sich keine erholsame Nacht zu, dann ist das doch auch nur die Wahl zwischen Regen und Traufe.


    Natürlich ist der Terminplan eines solchen Turniers eng getaktet. Aber es drängt sich der Eindruck auf, es dürfe immer nur Dreistundenabstände zwischen den Anstoßzeiten geben, weil die Fernsehanstalten ein kleines Vermögen für die exklusiven Liverechte auf den Tisch gelegt haben. Wenn heute also 15, 18 und 21 Uhr schon reserviert sind, dann bleibt nur noch 12 Uhr mittags übrig.


    Ich wünsche Eriksen die schnelle und volle Genesung.


    Derweil wächst die Entfernung zwischen dem Zirkus und mir weiter. Da helfen schöne Gesten nicht drüber hinweg. Die UEFA hat gestern wieder schön viel falsch gemacht. Mit der Möchtegernwahl an die Spieler und auch mit den zentralen Fernsehbildern. Es wurde schon gesagt, daß bei Flitzern rigoros weggeschaltet wird. Beim gestrigen Einsatz des Defibrillators wurde hingegen zwischen den Knien der menschlichen spanischen Wand draufgehalten. Als Zuschauer ist das "wie bei einem Autounfall", wie man so oft sagt, man starrt oder gafft da in die Richtung. Man kann sich vielleicht an die eigene Nase fassen, aber von der Regieleitung erwarte ich definitv mehr. Die machen das Fernsehen beruflich. Die haben eine schlechte Mischung aus Stadiontotalen und immer wieder zurück zu den Großaufnahmen gewählt, als wollten die bildlich und live beweisen: Ist es immer noch ernst? Ja, sieht immer noch ernst aus. Schauen wir mal nicht so hin. Jetzt auch noch? Kuck mal, sieht richtig ernst aus...

  • Ich empfinde das auch so, Brinensaft. Dann aber wäre ein generelles Umdenken in der Berichterstattung wünschenswert. Denn es gibt keinen Unterschied zu den Bildern von gestern und anderen grausamen Bildern von Unglücksorten aus der ganzen Welt, wo Nahestehende und auch Außenstehende das Leid direkt erleben und die Kameras draufhalten.

    Ein Umdenken würde ich auch begrüßen, bzw. eine höhere Sensibilität für die Menschen, die sich in solchen Situationen befinden.

    Allerdings würde ich nicht pauschaul sagen, dass man gar keine leidenden Menschen zeigen sollte. Es ist immer eine Abwägungsfrage ob die Bilder dazu dienen, Sensationsgeilheit und Voyeurismus zu befriedigen, oder ob durch das Zeigen der Bilder gesellschaftliche Missstände angesprochen werden.

    Auch im zweiten Fall sollte man menschlich bleiben und darf es nicht als generelle Legitimierung für jeden Bullshit sehen.

    Zu zeigen welches Leid z.B. Krieg, Hunger, Unterdrückung und Ausbeutung bewirkt, finde ich schon wichtig und sollte im angemessenen Rahmen gezeigt werden.

  • Irgendwie passt die getroffene Entscheidung zum Gesamtbild dieser Turniere.


    Der verantwortliche Verband Uefa feiert das Turnier als Symbol für Vielfalt und Zusammenhalt. Zum ersten Mal sind nicht ein oder zwei Länder als Gastgeber vorgesehen. Die 51 Spiele finden in elf Städten statt, quer über den Kontinent verteilt, die Eröffnung in Rom, das Finale in London. Auch München, Kopenhagen oder Amsterdam sind dabei. Und eben auch: Baku. Vier Spiele sollen in der aserbaidschanischen Hauptstadt stattfinden, darunter ein Viertelfinale. Das wichtigste Turnier Europas: ein Herrschaftsinstrument von Autokraten.


    https://www.freitag.de/autoren…lfeld-der-starken-maenner

  • das war aber mal dünn von den kroaten. die haben große strecken so gespielt, als ob sie sich heut nachmittag das erste mal getroffen haben, um zusammen fußball zu spielen.