Alles anzeigenMerkel hat übrigens nie gesagt, dass es Kontaktsperren geben soll, bis ein Impfstoff verfügbar ist, sondern lediglich, dass man sich solange an "Regeln" halten müsse. Vollkommen unspezifisch und überhaupt nicht präzisiert.
"Schon jetzt sei allerdings klar: Einige Maßgaben, wie zum Beispiel das Abstandhalten und der Verzicht auf Händeschütteln, müssten so lange gelten, bis es einen Impfstoff gegen das Coronavirus gibt. "
Nennt man auch Kontaktsperre!
Quelle: Focus
Obwohl es mir diese - noch einmal, bei allem Respekt - völlig sinnfreie Aussage Deinerseits schwer macht, überhaupt noch zu antworten, fange ich mal mit einigen, wenigen Thesen an:
1. Zunächst mal ein kleiner Rückblick: als ich meine sexuell äußerst aktive Phase hatte, waren Kondome allenfalls ein Mittel der Verhütung, keines der hygienischen Prävention (HIV). Und da die ganz überwiegende Mehrheit der potentialen Kontakte anderweitige Optionen wählte, war das ein eher unbedeutendes Thema. und diverse sonstige Risiken waren zum Einen beherrschbar, und zum Anderen ein Minderheitenproblem außerhalb meiner - heute würde man sagen - Filterblase. Dies hat sich später maßgeblich geändert, und am Anfang hat jeder deswegen den Untergang des Abendlandes (ja sogar der Menschheit) vorhergesagt... und trotz fehlendem Impfstoff oder anderweitiger vollständiger Heilungsmöglichkeiten gegen HIV sind Strategien entwickelt worden, mit der tödlichen Krankheit zu leben.
2. Als ich als Anwalt angefangen habe, wurde ich von meinen damaligen Senioren immer wieder kritisiert, weil mir Händeschütteln eklig war. Ich habe es mir dann zwanghaft angewöhnt... und bin froh, dass das jetzt vorbei ist. Also mein Sozialleben wird nicht davon beeinträchtigt, dass ich Fremden nicht mehr die Hand schütteln und Bekannte nicht mehr umarmen muss.
3. Auch sind mir schon immer bestimmte Arten der innigen Kontaktaufnahme zwischen Wildfremden suspekt gewesen: Skihütten und Ballermänner gehören dazu, bestimmte Formen von Konzerten und Bars etc. pp. Selbst Fankurven muß ich nicht unbedingt im Zentrum des Sturms erleben, manchmal ist halt nur Dabei besser als Mittendrin. Aber klar, man kann das anders sehen: aber ist Leid und Tod wirklich ein angemessener Preis für bestimmte Freizeitaktivitäten? Ja, tatsächlich werden wir bestimmte Settings überdenken müssen - und es werden auch welche wegfallen. Dafür wird es neue geben... und eine Veränderung der gesellschaftlichen Regeln außerhalb des Freizeit- und Spasssektors dürfte eher das kleinere Problem sein.
4. Es gibt genug Gesellschaften, in denen viel striktere Trennungen zwischen Menschen (verschiedenen Geschlechts) bestehen als bei uns... auch da gibt es Mittel und Wege. Und tatsächlich ist meine (allerdings schon einige Jahre zurückliegende) Erfahrung, dass auch in Bereichen grösster Distanzlosigkeit die Etablierung einer sexuellen Beziehung durchaus über längere Zeiträume nicht möglich ist... als nicht generell, sondern einzelfallbezogen.
Sorry, ich bin gerade ein wenig unkonzentriert, daher nur so eine "Loseblattsammlung". Allerdings ist Deine Ausgangsfrage ja auch eher trivial: natürlich geht die Menschheit nicht unter, weil wir unser "Bussi-Bussi" aufgeben, in der Öffentlichkeit Masken tragen und den Austausch von Körperflüssigkeiten erst nach Durchführung eines demnächst sicherlich in ausreichender Zahl und zu akzeptablen Preisen erhältlichen Schnelltests durchführen - übergangsweise, bis die Zahl der Infizierten kontrolliert und eingedämmt ist.
Tatsächlich gehe ich davon aus, dass es keinen wirklich sicheren Impfstoff geben wird. Wir müssen also dieses Virus einpflegen und in Schach halten (wie halt viele Krankheiten) - und dafür werden wir Strategien entwickeln müssen - und die Strategie ist es halt nicht, möglichst viele Menschen krank zu machen. Aber um das zu tun, müssen wir es erforschen, seine Gefährlichkeit akzeptieren und angemessen reagieren. Ohne Änderung von Gewohnheiten wird das nicht gehen - und dabei ist halt das gefürchtete Umstellungspotential bei Dir offensichtlich höher als bei mir. Ich kann gut leben ohne "Hölle, Hölle, Hölle", Stehkonzerte in drängender Enge und Menschen, die meine soziale Distanz in Supermärkte und Restaurants verletzen.
Viel geschrieben und trotzdem keine meiner Prognosen widerlegt.
Du kannst weder belegen, wie Gaststättenbetriebe in dem Szenario überlegen sollen, noch wie Beziehungen entstehen sollen.
"auch da gibt es Mittel und Wege"..
Du argumentierst vollkommen am Thema vorbei und begründest immer wieder nur, warum dich das nicht stören würde.
Darum gehts aber gar nicht! Du hast also wieder genau das getan, was ich bat, nicht zu tun!