Corona

  • Noch etwas Positives:

    Reproduktionsrate gegenwärtig bei 0,7 laut RKI.


    Da ich ein Prophet bin, habe ich ähnliches in meinem Post #5075 schon vorhergesagt. Der Grund liegt in den wöchentlichen Schwankungen, die ich in meinem Post #5127 etwas näher erläutert habe. Etwa am Sonntag geht das große Jammern übrigens wieder los, weil dann die Reproduktionsrate "plötzlich" wieder auf deutlich über 1,0 gestiegen ist. Das wird definitiv so sein, denn diese Schwankungen sind seit Wochen so.

    Dann reden natürlich alle vom bösen Ostern.

    Und na klar, irgendeinen Effekt wird Ostern schon haben. Aber das tägliche Schauen auf eine derart schwankende Kennziffer ist Blödsinn. Wie ich schrieb und näher erläutert habe, sind für mich die Neuinfektionen am 23.04. und 24.04. interessant.

  • SB Waschanlagen sind nach der neuesten Verordnung nach wie vor geschlossen... Wird dann wohl Zeit, nach NRW zu fahren.

  • Kosten und Ertrag ist ja aus dem Blickwinkel nicht zwingend die Wirtschaft.


    Schau Dir die Übersterblichkeit in England an und den Anteil die da gerade sterben weil sie sich nicht ins Krankenhaus trauen (Spoiler: Sollen laut London Times 50% der Übersterblichkeit betreffen). Wieviel mehr Suizide wird es aufgrund der folgenden Wirtschaftskrise geben? Wie viele werden sich Totsaufen weil Familien gerade zerrüttet werden? Diese Liste lässt sich beliebig fortführen.


    Diese Kosten/Nutzen Abwägungen treffen wir in unserer Gesellschaften immer und überall, auch fernab der Wirtschaft ... um mal ein banales Beispiele zu nennen: 50 km/h in der Stadt oder 30 km/h, 20 km/h, 10 km/h, Auto verbieten ? Wo ist die Grenze das der Nutzen der Mobilität über den Menschenleben steht, die man durch langsamere/keine Mobilität erreichen könnte?

  • Bisher scheinen mir übrigens die "lockeren Wege" (GB ging den ja zunächst auch) nicht so ganz von Erfolg gekrönt:

    Todesfälle (mit/durch) Corona pro 100.000 Einwohner:

    Deutschland: 4,84

    Schweden: 13,69
    Großbritannien: 20,61

  • Bisher scheinen mir übrigens die "lockeren Wege" (GB ging den ja zunächst auch) nicht so ganz von Erfolg gekrönt:

    Todesfälle (mit/durch) Corona pro 100.000 Einwohner:

    Deutschland: 4,84

    Schweden: 13,69
    Großbritannien: 20,61


    In beiden Ländern wurde aber auch wesentlich weniger getestet.

    GB hat außerdem zunächst gar keine Maßnahmen getroffen, während es in Schweden von Beginn an auf Freiwilligkeit beruht. Ist also auch nicht zu vergleichen.

  • Die noch wichtigere Erkenntnis ist, dass man nicht mittendrin vergleichen kann, sondern erst am Ende. Schweden fährt ja explizit eine andere Strategie. Steilere Kurve, kürzerer Verlauf. Da ist es akzeptabel und sogar zwangsläufig, dass man zwischendurch mehr Tote hat. Wenn man zwischendurch unbedingt den Erfolg vergleichen möchte, wüsste man auch den aktuellen Durchseuchungsgrad mit angeben.

  • Ich bin immer etwas erschrocken, wenn ein mir entgegenkommender Passant auf einmal komelett an die Hauswand gedrückt stehen bleibt, bis ich vorbei bin.

    Wir züchten eine der sozial gestörten heran, in der die Menschen es nicht mehr gewohnt sein werden, miteinander zu sprechen.

    Gestern Abend habe ich es gewagt, meinem Nachbarn ein Bier anzubieten, weil ich gerade auf der Treppe saß, die Sonnenstrahlen auf mich schienen und mir ein Pils gönnte, während er sein Fahrrad reparierte. Statt glücklich über das Bier zu sein, schaute er mich ablehnend an, als wäre ich der Corona-Erfinder.

  • Neben 1896 bereits genannten Argumenten, hier das wichtigste Argument, zum 1896ten Mal: Weil nicht nur durch Corona Menschen sterben, sondern auch durch die Anti Corona Maßnahmen.

  • Ich bin immer etwas erschrocken, wenn ein mir entgegenkommender Passant auf einmal komelett an die Hauswand gedrückt stehen bleibt, bis ich vorbei bin.

    Wir züchten eine der sozial gestörten heran, in der die Menschen es nicht mehr gewohnt sein werden, miteinander zu sprechen.

    Gestern Abend habe ich es gewagt, meinem Nachbarn ein Bier anzubieten, weil ich gerade auf der Treppe saß, die Sonnenstrahlen auf mich schienen und mir ein Pils gönnte, während er sein Fahrrad reparierte. Statt glücklich über das Bier zu sein, schaute er mich ablehnend an, als wäre ich der Corona-Erfinder.

    Ist die Marke in Südamerika nicht recht weit verbreitet? Aber unbeliebt?

  • VG Hannover stoppt Versammlungsverbot

    Zitat

    Die Corona-Verordnung enthalte zwar in § 2 durch die Beschränkung von Zusammenkünften von Personen faktisch ein Versammlungsverbot. Ein solch generelles Versammlungsverbot, das keine Ausnahmen zulasse, sei aber nicht mit der in Art. 8 GG gewährleisteten Versammlungsfreiheit vereinbar.

    Wenn das Versammlungsverbot durch das Nichtvorsehen von Ausnahmen verfassungswidrig ist, müsste es dann nicht generell hinfällig sein (und eben nicht nur in dem Fall, anhand dessen jetzt entschieden wurde)? Ich meine mich zu erinnern, dass es damals mit dem Rauchverbot ähnlich war: Das war nach meiner Erinnerung verfassungswidrig, weil es keine Ausnahmen für die Lokale vorsah, denen aufgrund baulicher Gegebenheiten die Einrichtung eines abgetrennten Raucherraums nicht zuzumuten war. Damit war es aber nicht nur für diese Lokale hinfällig, sondern für alle. Oder habe ich das falsch im Gedächtnis?

  • Corona gibt es hier und ist zurzeit recht günstig. Ich hatte aber chilenisches Lager Bier, an dem nichts auszusetzen ist.

  • Bin da bei Giftzwerg. Hinten kackt die Ente.

    Außerdem sind die Statistiken so oder so international kaum zu vergleichen. Ein Stichpunkt wurde mit weniger Tests ja schon genannt. Teste ich kaum, habe ich schnell eine höhere Sterblichkeit.

    Die höhere Sterblichkeit scheint die Schweden jetzt auch noch nicht so sehr zu beeindrucken. Die wissen das schon einzuordnen und werden erst bei bedenklichen Kennzahlen Verschärfungen einleiten.


    Allerdings soll das jetzt keineswegs ein Plädoyer für das schwedische Modell in Deutschland sein. Denn ich glaube mit dem Modell wären wir auf die Nase gefallen, so wie es in vielen weiteren Ländern (siehe UK) ebenfalls nicht funktionieren dürfte.


    Es gibt m. E. keine universalen Blaupausen, sondern nur länderspezifische Wege.


    Die Besiedlungsdichte, die Hygienestandards, die Kapazitäten des Gesundheitssystems, die Alltagskultur (von höflich-distanziert bis herzlich-nah), die Wohnkultur (in Schweden leben beispielsweise rund 50% der Menschen in Singlehaushalten, in anderen Ländern leben dagegen vorwiegend große Familienverbände unter einem Dach), die Luftqualität (rural vs. industriell) usw. müssen berücksichtigt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Schneppe ()

  • ...

    Außerdem sind die Statistiken so oder so international kaum zu vergleichen. Ein Stichpunkt wurde mit weniger Tests ja schon genannt. Teste ich kaum, habe ich schnell eine höhere Sterblichkeit.

    ...


    Ich habe in meinem Vergleich deshalb auch extra nicht Tote/Getestete sondern Tote/Einwohner verglichen. Diese Zahl hat meines Erachtens nichts mit der Testhäufigkeit zu tun. Und die sieht auf jeden Fall schonmal signifikant unterschiedlich aus zwischen Deutschland und Schweden.

    Und na klar, hinten kackt die Ente, aber derzeit scheint mir unser Weg erstmal der bessere gewesen zu sein.

    (und mal wieder ganz tief im Nebel gestochert:
    Was nützt es, wenn Schweden theoretisch in 3 Jahren mit der Durchseuchung fertig wäre und wir erst in 12 Jahren, wenn nach 18 Monaten schon keine Immunität mehr da ist. Dann bleiben Schweden nur noch die dreifach höheren Opferzahlen.
    Und was nützt Schweden die schnellere Durchseuchung, wenn es viel früher schon einen Impfstoff gäbe. Auch dann bleiben wieder nur die dreifachen Opferzahlen.)

    Aber ich bin den Schweden wirklich sehr dankbar für ihren alternativen Weg. So hat man ein alternatives Modell zur Analyse zur Hand, was nicht durch irgendwelche Staatssysteme verfälscht ist.

    Und klar, der "schwedische Weg" wird sich definitiv als der bessere herausstellen, wenn sich bei den derzeit startenden Immunitätstests in ein paar Monaten herausstellen würde, daß die Dunkelziffer nicht in der Gegend von dreifach sondern eventuell bei dreißigfach oder hundertfach liegt.

  • Trotzdem ist die Betrachtung ziemlich einseitig, da sie nur Corona betrachtet.


    Die psychosoziale Belastung ist wesentlich geringer als hier, da dort der Alltag weitestgehend normal ablaufen kann.


    Vermutlich wird es im Deutschland dadurch vielleicht nicht unbedingt Tote, aber ganz bestimmt mehr kranke geben. Kinder, Jugendliche, psychisch labile und alte Menschen, die nun ein Leben in Einsamkeit leben müssen (wobei letzter Aspekt auch auf Schweden zutreffend ist, Besuchsverbote herrschen auch dort).

  • Die psychische Belastung finde ich enorm. Wir haben hier noch das Glück, dass in der Nähe ein Park liegt und wir am Fuße eine bewaldeten Hügels wohnen. So können wir unseren vier Wänden immer ein bisschen entkommen, aber viele Menschen leben in kleinen Hochhauswohnungen und trauen sich nicht mehr raus.


    Bei meinen Kindern bemerke, dass alterbedingte Weiterentwicklungen etwas ins Stocken geraten sind. Sie zeigen sich sehr anhänglich und suchen recht wenig den Kontakt zu Freunden. Gut, der große zockt fortnite mit den Kumpels, der kleine hasst aber Skype und Co, weil man so eben nicht vernünftig spielen kann. Ich verstehe ihn.


    Ich schwanke immer zwischen gut gelaunt, deprimiert und wütend. Meine Runden im Park werden dadurch immer länger, weil ich mich von Nachrichten fernhalten muss.

  • na klar, man muß das umfassend sehen ...


    es ist aber so, daß man Kranke und auch eine zusammengebrochene Wirtschaft meist irgendwann wieder heilen kann - die Toten bleiben aber tot

    diesen Aspekt muß man bei der umfassenden Betrachtung halt auch immer mit im Auge haben

  • Vom Grundsatz bin ich bei dir.

    Dennoch: psychische Erkrankungen sind nun einmal nicht ohne weiteres heilbar, die Behandlung oftmals schwierig und langwierig.


    Da reichen leider keine Medikamente, wie z.B. bei einer Grippe, aus.

  • Lungenfibrose ist übrigens auch


    - ziemlich eklig

    - ziemlich teuer

    - ziemlich langwierig und schwierig - nein, eher nicht langwierig (dies impliziert ja eine Heilbarkeit), da unheilbar und tödlich.


    Und Medikamente gegen Covid-19 kennt derzeit nur DT.

  • na klar, ein Aspekt von vielen sind beispielsweise Mißhandlungen an Kindern - die können lebenslange Folgeschäden haben

    die werden derzeit definitiv häufiger sein und durch wesentlich begrenzteren Möglichkeiten von Ärzten und Jugendämtern obendrein noch wesentlich schlechter entdeckt werden

    ist alles nicht einfach die Kiste ...