Corona

  • Ich habe ja gedacht, dass Niedersachsen schon weit geht. Was aber NRW plant ist krass... Quelle Blöd

    Warum nicht? Wird ja nicht sofort umgesetzt, oder? In 3 Wochen wird man wohl abschätzen können, ob man den Plan dann weiter umsetzt oder eben nicht.

  • Ich habe ja gedacht, dass Niedersachsen schon weit geht. Was aber NRW plant ist krass... Quelle Blöd

    Gibt auch eine seriösere Quelle, das Land NRW ;)

    U.a. auch Kinos (mit Mindestabstand) ab dem 30.05. und worüber ich besonders gestolpert bin: Sportarten mit Körperkontakt ab Ende Mai auch in geschlossenen Räumen. Dann hätte die Bundesliga in NRW noch nicht mal mehr eine Sonderrolle.

    Da lehnt man sich schon sehr weit aus dem Fenster, ganz wohl ist mir dabei nicht

  • Ich habe ja gedacht, dass Niedersachsen schon weit geht. Was aber NRW plant ist krass... Quelle Blöd

    Warum nicht? Wird ja nicht sofort umgesetzt, oder? In 3 Wochen wird man wohl abschätzen können, ob man den Plan dann weiter umsetzt oder eben nicht.


    Nix mit warten. Ab JETZT Sonntag z.B. Besuche in Seniorenheimen möglich! :erstaunt:

    ... die Rente ist sicher ... :nein:

  • Die Beschlüsse von gestern begrüße ich grundsätzlich. Die sind vielleicht sogar ein bisschen forsch.


    Aber ein Kritikpunkt: Die Bremse an die vom RKI täglich berichteten Fallzahlen zu koppeln. Die sind einfach nicht aussagekräftig, weil es erhebliche Verwerfungen in der Übermittlung gibt. Genau aus diesem Grund berichtet das RKI auch das Meldedatum, den Krankeitsbeginn und hat nowcast zur Schätzung der tatsächlichen täglichen Infektionszahlen aufgebaut.


    Beispiel für die Region Hannover: Es werden aktuell 38 Fälle als neu (für den Tag) berichtet. Das erscheint viel, also schaut man nach. Und findet, dass 17 der 38 Fälle das Meldedatum (MELDEdatum) 19. März besitzen.


    Auf solchen Zahlen kann ich doch keine Steuerung aufbauen.

  • Ich habe vor einigen Tagen bereits diesen Artikel hier gepostet... Er hat mich sehr nachdenklich gemacht.

    Da hast Du natürlich einen Punkt. Die Vereinsamung, die gerade stattfindet, ist tragisch. Da sollte es bessere Möglichkeiten des Kontaktes geben. Ideen sind ja vorhanden (z.B. kontaktlose Treffen, ähnlich wie man das bei Gefängnisbesuchen aus Filmen kennt, also durch eine Scheibe getrennt, etc.).


    Schrulliges Detail aus dem von Dir verlinkten Artikel:

    Zitat von aus dem Artikel

    Das Porträt einer Preußin, die selbstbestimmt leben und sterben möchte.

  • An wen erinnert mich nur die Motivation und das Vorgehen des Herrn Laschet im internationalen Vergleich?


    Man muß es vielleicht noch nicht "über Leichen gehen", aber "billigend in Kauf nehmen" trifft es vielleicht.


    Aber Nein, das kann nicht sein, ich bin nur übervorsichtig....

  • Herr stscherer , ab wann hättest Du denn die jetzt beschlossenen Erleichterungen umgesetzt?


    Ich erinnere mich daran, dass dein Credo lautete: Einzelfallverfolgung muss möglich sein. Hielt ich damals für nachvollziehbar, wenn auch fast utopisch. Jetzt sind die Zahlen derart in den Keller gegangen, dass sogar das RKI der Meinung, ist dies sei möglich.


    Also... Warum denn nicht jetzt? Oder hast du deine Meinung geändert und wärst jetzt dafür bis zu einem Impfstoff zu warten (von dem Du selbst schreibst, Du seist skeptisch, dass es ihn je gäbe)? Oder worauf wartest Du?


    Ich verstehe Deine Skepsis. Bin mir natürlich auch unsicher, was nun wird. Aber ne Alternative sehe ich eigentlich nicht. Außer "auf unbestimmte Zeit" mit unklarem Ziel alles dicht lassen. Was ja irgendwie auch Käse wäre.

  • Tobi-Wan 96


    Ich antworte Dir mal mit einem Zitat aus der TAZ:

    Deutschland nicht mehr ganz dicht


    Der zweideutige Titel bringt es auf den Punkt.


    In NRW werden im Prinzip alle Schleusen gleichzeitig geöffnet und ein Monitoring hinsichtlich der einzelnen Maßnahmen ist auf den ersten Blick erkennbar nicht mehr möglich: waren es jetzt die Tanzschulen oder die Schwimmbäder, die Konzerte oder die Freizeitparks, an denen die Hotspots entstanden sind?


    Das ist nach meiner Ansicht überhaupt kein „großer Schritt in die verantwortungsvolle Normalität“, sondern den Kindern dass Weihnachtgeschenk zum Nikolaus gegeben, weil man der liebe Papi sein will, den alle Kinder am Neujahrstag ganz doll lieb haben sollen.


    Und genau deswegen dackeln auch die anderen Landesfürstinnen und -fürstinnen hinterher - niemand will am Ende als feiger Bremser dastehen.


    Was aber geschehen soll, wenn dieses ganze Ding nach hinten losgeht - und jetzt kannst Du für Dich selbst mal einschätzen, wie Du den "Eigenverantwortungswillen" der Mehrheit der Bevölkerung einschätzt -, weiß im Grunde genommen niemand: zB. stehen die meisten Gesundheitsämter nach den gestrigen Aussagen immer noch bei 50% der erforderlichen Belegschaft für die Fallverfolgung. Und die "Notbremse"? Politisch motiviert, damit auch die derzeitigen Hotspots erst einmal geöffnet werden können...


    Sieh es einem alten Mann (...) und Juristen nach: ein sehr risikobehafteter Weg ohne Plan B und erkennbares Sicherheitskonzept ist mir nicht einsichtig.


    Aber Du siehst, es gibt genügend Menschen, die davon deswegen nicht begeistert sind, weil selbst das ihnen noch nicht weit genug geht. Und wir leben in einer parlamentarischen Demokratie, ich werde nicht so an diesen Ketten zerren wie andere dies in den letzten Wochen getan haben. Aber schützen werde ich meine Familie und mich! Diese Freiheit gibt mir unsere Gesellschaft - und meine vergleichsweise große wirtschaftliche Unabhängigkeit. Dazu gehört zB., daß ich mir für meinen Sohn sehr genau ansehe werde, was in Bezug auf Schulbesuch vertretbar ist oder nicht. So, wie sich das Herr Laschet vorstellt, wird es für meinen Sohn jedenfalls nicht laufen.

  • Zitat

    Die Heinsberg-Studie zur Dunkelziffer der Corona-Infektionen basiert auf einer grob falschen Berechnung. Mehrere Wissenschaftler bestätigten dem SWR: Ein wesentlicher Faktor fehlt.

    Ard


    Tjoa, deswegen ist es sooooo wichtig Studien unabhängig zu prüfen.


    Und das kostet Zeit!

  • Ohne dass ich gerade Zeit habe, das mathematisch zu prüfen: Genau diese Schwankungen stellt Streeck doch in jedem Interview (u.a. wieder gestern abend) selbst in den Vordergrund. Und da die Zahlen zur Sterblichkeit für Heinsberg auf genau sieben Todesfällen beruhen, ist doch so oder so klar, dass nur ein Toter mehr oder weniger schon zu deutlich anderen Zahlen führen würde. Auch beinhaltet die Studie eben genau so eine Schwankung nach oben und unten (mindestens 0,2 bis knapp 0,5, also knapp 1 Million bis ca. 2,5 Millionen). Dass die in den verkürzten Presseberichten darüber üblicherweise keinen Platz findet, ist nun nicht das Problem der Studie.

  • Danke für die ausführliche Antwort. Also geht's dir speziell darum, nicht wie in NRW alles gleichzeitig wieder zu öffnen. Weil man dann nicht nachvollziehen kann, was gegebenenfalls zum Wiederaufflammen geführt hat.


    Das kann ich nachvollziehen. Finde den Weg der anderen Bundesländer gleichzeitig aber vertretbar. Man wird dann sehen können, was die Auswirkungen sind. In NRW und den Bundesländern, die etwas restriktiver unterwegs sind.


    Insgesamt aber stört mich an den "Lockerungen" auch genau das, was mich an den "Maßnahmen" gestört hat: Willkür. Es ist alles geschnippt. Nichts davon scheint tatsächlich irgendwie evidenzbasiert. Nichts davon sorgt für Vertrauen. Als bei mir zumindest.

  • Ohne da nun tiefer reinzugehen illustriert der Ausdruck "falsch" hier abermals die Unzulänglichkeiten in der Berichterstattung. Dem ARD-Artikel nach hat man Unsicherheiten in der Schätzung nicht angemessen abgebildet. Das hat Implikationen für die geschätzte Zahl und deren Präzision, ist aber nicht falsch, sondern eben der Fragestellung unangemessen.


    Dies vorweg, habe ich schon den Eindruck, dass Kollege Streeck mit der ganzen Studie ein wenig Ruhm einstreichen wollte. Der Ursprungsfehler liegt ja schon in der Verbreitung der "Dunkelziffer von 1.8 Mio" ohne Angabe von Unsicherheiten. Ich habe das Paper aber auch nicht gelesen.

  • Ja, es ist Trial and Error. Und ja, auch ich beurteile laienhaft einige Entscheidungen in die eine oder andere Richtung als falsch. Aber das ist der Situation halt immanent und für mich eben gar nicht zu ändern. Wichtig ist mir, dass die Entscheidungen auf einer möglichst breiten Basis an Meinungen und Modellen basieren. Und es fehlt mir an Informationen, um das zu bezweifeln.

  • Bei der Heinsbergstudie ist aber auch nicht klar, ob die Toten mit oder an Corona verstorben sind. Insofern könnte sich die Quote auch nach unten hin reduzieren.

  • Tobi-Wan 96

    Jede Lockerung in einem Bundesland wird spätestens mit einer leisen Drohung, die Gerichte zu bemühen, postwendend auch in den anderen Bundesländern umgesetzt werden (müssen). Wie will man denn insbesondere mit Blick auf NRW begründen, dass in NDS eine strengere Regelungen gelten als in NRW, obwohl dort das Risiko viel größer ist?

    Nichts davon scheint tatsächlich irgendwie evidenzbasiert.

    Woher die Evidenz nehmen?

    Naja, manchmal kann man auch den gesunden Menschenverstand anwenden: der irrlichternde Hesse erlaubt jetzt Veranstaltungen bis 100 Personen. :wut: Mal ganz abgesehen davon, daß spätestens damit die bis Anfang Juni geltenden Kontaktbeschränkungen ad absurdum geführt werden. Außerdem: ich nehme Wetten darauf an, wann Diskussionen darüber beginnen, warum Veranstaltungen mit 100 Personen möglich sind, aber nicht mit 1.000, 10.000 oder 50.000... ich selbst tippe ja auf den Montag nach der ersten BuLi-Runde, weil die Einschaltquoten für die Geisterspiele zu gering waren.


    Hinsichtlich der Heinsberg-Studie: wenn ich mir den wahlkampfführenden MP in NRW ansehe, dann drängt sich mir der Verdacht auf, dass diese Studie eher politischen als medizinisch-wissenschaftlichen Charakter hat. Aber ich mag mich durchaus irren, denn nicht Genaues weiss man nicht.