Corona

  • @theMenace sollte dir mal eine grundsätzliche Einführung geben zur Frage, ob Klopapier nach dem Kacken auch im Sinne der FDP zu den Grundbedürfnissen in einer rechtsoffenen, aber freiheitlichen Demokratie gehört.


    Ich denke, dass Klopapier eher nur dann verkauft werden muss, wenn man es auch verkaufen will. Ansonsten würde ich es einfach bei Mustrum Ridcully requirieren...

  • Okay, okay, das war nicht ganz so klar ausgedrückt. Im Grunde ging es mir darum, dass das Ergebnis eben gleich ist und allein in diesem manifestiert sich ja die Asozialität des Verhaltens. Es ging halt darum, dass man beim einen etwas schneller strenger guckt, weil es da so offensichtlich ist, was die tun, bei den anderen denkt man sich, die überblicken das vielleicht gar nicht so wirklich, dass das Ergebnis eben das nämliche sein wird.


    Man muss das wohl tatsächlich noch öffentlicher diskutieren und auch anprangern, zumal wenn die Probleme mit den Tafeln dazukommen. Aber Du kannst jetzt eben auch nicht jeden erstmal anmeiern, der - wie ich heute - zwei Pakete dabei hat, weil es tatsächlich ja auch sein könnte, dass die genau so gebraucht werden. Bei 6-7 fehlt einem dazu natürlich die Fantasie, auch wenn ich es oben versucht habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Zackzack ()

  • "Mein" Lidl heute 15 Uhr.

    Der Laden war gefühlt leer gekauft.

    Gemüseregal nahezu empty. cucini gabs noch, Frühlingszwiebeln und etwas exotisches.

    Fleischkühltruhe leergefegt...

    komplett leer! ... bis auf Rinderfiletsteak, 8 Packungen! Warum wohl? Schere!

    Bei Rewe noch eine frische Paprika und rote Zwiebeln bekommen.


    Bei uns gabs grad statt Gemüseeintopf lecker Filet-Spieße.

  • Also ich schaue niemanden streng an. Ich meiere niemanden an. Weil ich voller Verständnis bin.

    Wie ich meinen störrischen Eltern erklären soll, dass sie ihre ausserhäusigen Aktivitäten auf ein Minimum reduzieren sollen, bleibt dann auch mein Problem.

  • Habe im direkten Umfeld Mediziner, die auch im Auslandseinsatz waren (Krisengebiete). Deshalb kennen die sich zwar nicht besser aus als z.B. Virologen, aber immerhin.

    Da kam im Gespräch das Thema auf Maßnahmen. Sie sagten (gestützt auch auf die Meinung vieler Kollegen), nach Beurteilung der bisherigen Verläufe wäre es eher induziert, die ja relativ genau bekannten Risikogruppen (Alte, Vorerkrankte etc.) zu isolieren (Quarantäne). Die Maßnahmen jeden Verdachtsfall zu isolieren, waren sicher richtig, als man noch hoffte, die Ausbreitung generell stoppen zu können. Diese Hoffnung hat sich ja nun zerschlagen. Aufzuhalten ist die Pandemie ja nun mal nicht, der Verlauf ist abzuflachen um intensivmedizinisch möglichst vielen (vornehmlich einer der Risikogruppen zugehörigen) Betroffenen die optimale Versorgung zukommen zu lassen. Weite Teile des Landes lahm zu legen ist da wenig hilfreich. Stichwort: Schulen zu, Kinder zu Hause, Versorgung leidet (dazu gleich noch ein paar Gedanken von mir).

    So wie es aktuell aussieht (Betonung auf aktuell) sind Kinder und junge Leute wenig bis gar nicht symtomatisch betroffen und müssen demnach gar nicht behandelt werden. Bei der Gruppe der bis 60-jährigen verläuft die Infektion zumeist auch entweder ohne Symptome oder mit normalen Mitteln beherrschbar. Noch einmal, die Ausbreitung läßt sich ja ohnehin wohl nicht verhindern (lt. Herrn Droste).

  • Dazu gehört übrigens auch, sich über die Leute zu erheben, die eben mehr Toilettenpapier kaufen als gewöhnlich.

    Ich nehme mir weiterhin heraus, Leute, die unverhältnismäßig viele Produkte einer Sorte kaufen (z.B. mehrere hundert Kilo Mehl - und nein, das ist leider keine Übertreibung) als asoziale Idioten zu bezeichnen. Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich damit über sie erhebe.

  • Nein!! Steht ja drin.

    Wenn es nur an den noch ausstehenden Tests mangelt, sehe ich das anders.


    Die Test, oder besser Studien, sind aber (im Normalfall) extrem umfangreich und können mehrere Monate bis Jahre dauern. Aber natürlich ist es auch vorstellbar, das diese im Anblick der aktuellen Lage stark gekürzt werden könnten.

  • Die Tafeln kaschieren eben die Tatsache, dass ALG II so knapp bemessen ist, dass es zum Leben nicht reicht (jedenfalls wenn man es länger als ein paar Monate bezieht). Gleiches gilt von manchen Renten.

  • ich beneide unsere Politiker wirklich nicht um die schwierigen Entscheidungen, die es aktuell, fast täglich zu treffen gilt.

    Das alles in dem Wissen, dass die Entscheidungen gravierende Folgen haben werden, so oder so. Und diese Entscheidungen werden Menschenleben kosten.

    Denn sie wissen auch, dass schwere wirtschaftlich Schäden fast unvermeidlich sind, auch wenn sie noch so oft betonen, dass Geld zur Verfügung gestellt wird. Jede schwere Wirtschaftskrise fordert ja nun einmal auch Leben.


    https://www.srf.ch/news/intern…de-tote-durch-finanzkrise


    2008 wurde ja immer das Wort Systemrelevant missbraucht. Heute können wir mal überlegen, was wirklich Systemrelevant bedeutet. Mediziner und Pflegepersonal sowieso. Aber auch der Nachschub muß gewährleistet werden. Was nützt der Kampf an der Front, wenn der Nachschub nicht funktioniert? Die Waren müssen produziert und verteilt werden. Rohstoffe und wiederum Waren müssen importiert und verteilt werden, Somit sind auch der Pilot, der LKW-Fahrer und die Verkäuferin bei Lidl systemrelevant. Die Wasserwerke und die Energieunternehmen müssen betrieben und instandgehalten werden. Auch der Müll muss weg. Und vieles mehr.

    Also ehrlich, ich glaube nicht, dass man ein ganzes Land unter Quarantäne setzen kann (bzw. sollte).

    Und wenn man es tut, bleibt die Frage, ob dadurch mehr Schaden als Nutzen erreicht wird.

    Schwierig. Ich möchte es nicht entscheiden.

  • Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Supermärkte nur so leergekauft aussehen, weil die auch kaum Waren nachgeliefert bekommen momentan. Bei Penny eben keinerlei Toilettenpapier, frisches Obst und Gemüse mehr. 200 Meter weiter beim kleinen türkischen Lebensmittelmarkt keinerlei Lücken. Mittwoch Abend beim Edeka auch nur ne Lücke beim Toilettenpapier.


    Vielleicht also doch die Lieferkette bzw. gar absichtlich zurückgehaltene Ware, damit Lebensmittel länger verfügbar sind, bis es wieder was auf den Feldern gibt und nicht aus Südamerika, Spanien oder sonstwo importiert werden muss?

  • In der Tat waren (sind) auch bei uns die Regale bei uns sehr leer. Es gab gestern zum Beispiel kein Brot in den 5 Supermärkten hier im Umkreis mehr. Wir sind dann auf Toast umgestiegen. Ähnliche Knappheit bei Schinken und Wurst.


    Das ist alles nicht gut und schon gar nicht so, wie man es gewöhnt ist. Es ist also auch bei solchen Dingen ein Umdenken/Umstellen gefordert. Das kriegen einige gut und andere ( z. B. alte oder behinderte Menschen ) nicht gut oder gar nicht hin.


    Dennoch würde ich nie die Idee kommen, denjenigen als asozial zu bezeichnen, der Brot oder Schinken kauft. Selbst, wenn er 2 Brote kaufen würde. Im übrigen weiß ich gar nicht, für wen derjenige, der eventuell sogar 5 Brote im Einkaufswagen hat, alles miteinkauft. Es geht mich auch nichts an. Daher kann ich auch gar nicht beurteilen, ob das, was der Kunde vor mir im Einkaufswagen hat, "unverhältnismäßig" ist.


    Für die Versorgung bzw. das Angebot in den Läden sind die Läden verantwortlich. Es ist nicht das erste Mal, dass ich erlebe, dass Produkte ausverkauft und ich also nicht das kaufen kann, was ich möchte. Ärgerlich und mit Mehraufwand verbunden. Mein Ärger richtet sich dann stets an den Verkäufer.


    Im übrigen dürfte es auch so sein, dass Versorgungsengpässe von den Anbietern sehr kurzfristig ausgeglichen werden. Letztendlich verdienen die daran ja auch. Wir müssen also nicht befürchten, den Rest unserer Tage ohne Toilettenpapier oder Mehl zu verbringen. Und wenn das doch drohen sollte, wird es wie immer in solchen Fällen eine (staatlich angeordnete) Rationierung geben.


    Wie auch immer: Das eine sind die echten oder vermeintlichen Hamsterkäufer und das andere die Menschen, die von sich und ihrem Handeln so eingenommen sind, weil sie ja immer alles richtig machen, immer den Durchblick haben und moralischen ganz, ganz weit vorne sind und aus diesem Selbstverständnis heraus glauben, sich über andere stellen zu können. Genau um die letzteren ging es mir in meinem letzten Beitrag.

  • Dennoch würde ich nie die Idee kommen, denjenigen als asozial zu bezeichnen, der Brot oder Schinken kauft. Selbst, wenn er 2 Brote kaufen würde.

    Gut, so an meinem Beitrag vorbei zu argumentieren, dürfte dann schon Vorsatz sein. Ich sprach im konkreten Beispiel (das halt keineswegs meinem Kopf entsprungen ist) von "mehreren hundert Kilo Mehl" und nicht von "fünf Kilo Mehl". Und ich sprach auch nirgendwo davon, jemanden als asozial zu bezeichnen, der heute drei oder fünf Brote statt sonst einem Brot gekauft hat. Wer aber in den von mir beschriebenen Mengen kauft, ist für mich asozial.