Corona

  • Die Baubranche / Bauhandwerk dürfte im Schnitt auch mindestens genauso gut wie im Vorjahr gelaufen sein.

    Habe mich gerade am vergangenen WE mit einem selbstständigen Fliesenleger ausgetauscht. Der sagt, dass die Leute ihm die Bude einrennen und er mangels Mitarbeitern aber das Meiste ablehnen muss und letztlich am Jahresende wohl ähnlich viele Bäder wie 2019 geschafft haben wird.


    Deshalb glaubt er auch, dass die Mehrwertsteuersenkung zumindest in seiner Branche bzw. der Baubranche allgemein keinen großen Effekt haben wird.

    Die Nachfrage sei zwar wie gewünscht gestiegen, aber da die meisten Fliesenleger, Heizungsbauer, Dachdecker usw. eh schon ausgelastet waren / sind, bringt das volkswirtschaftlich wohl in der Branche nichts.

  • Investitionen wie ein neues Badezimmer werden dann eben vorgezogen. So man denn verfügbare Handwerker findet.


    Spannend wird es in den nächsten Jahren. Wieviele Unternehmen gehen tatsächlich noch Pleite? Wieviele Leute haben dann noch Geld für solche Dinge übrig?


    Ist jetzt nicht abzusehen.

  • Ein anderes könnte lauten, solange es nicht zu massiven Problemen bei der Auslastung der Krankenhäuser kommt, alle Einschränkungen aufzugeben.

    Oooookkkeeee. Wer entscheidet denn, was massiv ist? Die Mitarbeiter? Die Klinikleitung? Die Politik? Die Gesellschaft per Umfrage? Ich als Beschäftigter im Gesundheitswesen käme mir ein "missbraucht" vor, wenn man sagt, "wir lassen die Pandemie erstmal laufen und gucken wann/ob sie uns überrennt." Irgendwo geht es auch um den Schutz der GesundheitsarbeiterInnen, denn die gehen schon ohne Pandemie auf dem Zahnfleisch. Da würden einige einfach Zuhause bleiben und dann kannst du die Intensivstationen gleich zumachen.

  • Bronco woher soll ich wissen, wann da eine/die Grenze erreicht ist? Glücklicherweise gibt's Leute, die sich da besser auskennen als ich. Welche Stelle das sinnvollerweise wäre, kannst Du besser einschätzen als ich.


    Darf ich als Laie aber annehmen, dass die aktuelle Auslastung aufgrund von Covid-19 Fällen eher nicht das mögliche Limit kratzt? Und auch, dass man erkennen würde, wenn eine Überlastung durch diese Fälle näher rücken würde?


    Dass Überlastung in dem Sektor, völlig unabhängig von Covid-19, ein ernstzunehmendes Problem darstellt, steht auf einem anderen Blatt. Und darf gerne auch "nach Corona" weiter auf der Tagesordnung bleiben. Und das Problem vor allem gelöst werden.

  • Darf ich als Laie aber annehmen, dass die aktuelle Auslastung aufgrund von Covid-19 Fällen eher nicht das mögliche Limit kratzt? Und auch, dass man erkennen würde, wenn eine Überlastung durch diese Fälle näher rücken würde?

    Schwierig aufgrund der zeitlichen Latenz. Deswegen versucht man ja eine exponentielle Entwicklung zu verhindern, was im Moment sehr gut klappt. Ich denke auch, dass durch Corona aktuell keine anderen wichtigen Therapien mehr verzögert werden.

  • Das ist ein in meinen Augen teils unterschätzter Aspekt, dass man ja heute maßvoll handeln muss, obwohl es dafür gefühlt eventuell keinen Grund gibt, damit in ein paar Wochen nicht eine dann nicht mehr zu kontrollierende und aufzuhaltende Belastung des Gesundheitssystems eintritt.

  • Das ist ein in meinen Augen teils unterschätzter Aspekt, dass man ja heute maßvoll handeln muss, obwohl es dafür gefühlt eventuell keinen Grund gibt, damit in ein paar Wochen nicht eine dann nicht mehr zu kontrollierende und aufzuhaltende Belastung des Gesundheitssystems eintritt.

    Nur, dass hierzulande nicht mehr in Wochen, sondern schon Monaten und Jahren gerechnet wird, was die Verbote angeht..

  • Insane96

    wobei es dafür auch Gründe gibt. Die Schulmaskenpflicht in NRW und Bayern z.B. sind nur recht kurz, weil man sowas recht problemlos verlängern und verkürzen kann. Die Verbote von größeren Veranstaltungen passieren hingegen mit einem Vorlauf von Monaten und zwar nicht, wie es Deine Sicht ist, um die Veranstalter zu ärgern, sondern im Gegenteil, um den Veranstaltern eine bessere Planbarkeit zu ermöglichen. Die können nämlich erst dann ihre Versicherungen bemühen und von Verträgen zurücktreten, sobald das Verbot real vorliegt.

    Beispiel: Die deutschlandweite Tour von Die Ärzte startet am 07.11. und 08.11. in der ZAG (TUI)-Arena. Das ist natürlich jedem halbwegs Normaldenkenden klar, daß da dann am 07.11. nicht 4.000 Leute dicht an dicht vor der Bühne rumpogen werden. Da wartet der Veranstalter und alle Fans derzeit dringend drauf, daß endlich das Verbot kommt. Damit der Veranstalter die neuen Verträge machen kann und die Fans Hotels und Züge umbuchen können.

    Und auch ein Kabarettveranstalter im Theater am Aegi würde nun auch mal endlich gern wissen, ob er am 07.11. vor 1.100 Personen auf festen Sitzplätzen nun wieder spielen darf oder immer noch nicht.

    Deshalb ist es selbstverständlich, daß sowas über mehrere Monate im Voraus festgelegt werden muß.

  • Für die Auslastung der Kapazitäten gibt es das DIVI-Intensivregister:

    https://www.divi.de/register/tagesreport


    Ist die Furcht vor einem exponentiellem Wachstum mit der Erkenntnis, dass es gegen Sars-CoV 2 eben doch eine Kreuzimmunität auf Basis von anderen Coronaviren in der Bevölkerung gibt (vor allem in der junge Bevölkerung) und aus reale Welt Beobachtungen eigentlich für Deutschland überhaupt noch rational? Wenn man davon ausgeht, dass man die Grundregeln beibehält (Abstand, krank Arsch zu Hause etc...) und vllt. bei Schulen etc. von den Beobachtungen aus Dänemark, Niederlanden und Co lernt?

    2 Mal editiert, zuletzt von juk96 ()

  • Erkenntnis, dass es gegen Sars-CoV 2 eben doch eine Kreuzimmunität auf Basis von anderen Coronaviren in der Bevölkerung gibt (vor allem in der junge Bevölkerung)

    Magst du bitte eben nochmal die Quelle angeben, danke.

  • Für die Auslastung der Kapazitäten gibt es das DIVI-Intensivregister:

    https://www.divi.de/register/tagesreport


    Ist die Furcht vor einem exponentiellem Wachstum mit der Erkenntnis, dass es gegen Sars-CoV 2 eben doch eine Kreuzimmunität auf Basis von anderen Coronaviren in der Bevölkerung gibt (vor allem in der junge Bevölkerung) und aus reale Welt Beobachtungen eigentlich für Deutschland überhaupt noch rational? Wenn man davon ausgeht, dass man die Grundregeln beibehält (Abstand, krank Arsch zu Hause etc...) und vllt. bei Schulen etc. von den Beobachtungen aus Dänemark, Niederlanden und Co lernt?


    Hast Du Dir eventuell zufällig mal das rasante Wachstum in Spanien angeschaut? Gibt es die Kreuzimmunität nur bei uns und in Spanien nicht?

    Uppps, ich sehe gerade Du schreibst ja von reale Welt Beobachtungen, dann kennst du Spanien ja anscheinend. :wut:

  • Gerne.


    Der Alteste. T-Zellen Immunität bei 40% - 60% von Personen ohne Kontakt zum neuen Coronavirus.

    [...]
    Importantly, we detected SARS-CoV-2-reactive CD4+ T cells in ∼40%–60% of unexposed individuals, suggesting cross-reactive T cell recognition between circulating “common cold” coronaviruses and SARS-CoV-2.

    [...]

    Aktueller:

    Kreuzreaktive Antikörper bei bis zu 60% der Kinder und 6% der Erwachsenen ohne Kontakt zum neuen Coronavirus. Könnte auch ein Hinweis darauf sein warum Kinder nicht so stark betroffen sind

    [...]

    we demonstrate the presence of pre-existing humoral immunity in uninfected and unexposed humans to the new coronavirus. SARS-CoV-2 S-reactive antibodies were readily detectable by a sensitive flow cytometry-based method in SARS-CoV-2-uninfected individuals and were particularly prevalent in children and adolescents.

    [...]

    Eine Studie von der Charite:

    [...]

    However, the presence of S-cross-reactive T cells in a sizable fraction of the general population may affect the dynamics of the current pandemic, and has important implications for the design and analysis of upcoming COVID-19 vaccine trials.

    Wobei diese einschränkt, dass sie nur das Vorhandensein der T-Zellen nachgewiesen haben aber nicht was das für Auswirkungen hat (auch eine Immunüberreaktion sei theoretisch möglich). Sie sind gerade an einer Folgestudie ...


    96Weizen: Immunität heißt ja nicht, dass man keinen positiven PCR Test bekommt ... nur, dass man nicht erkrankt (und dann gibt es danach noch den Faktor: schwere der Erkrankung). Meine Güte bist Du giftig. :trösten:

    Einmal editiert, zuletzt von juk96 ()

  • @96Weizen Ich weiß, es gibt auch diesbezüglich Tagesformen, aber kann man als Fragen formulierte Einwände eventuell anders "diskutieren" als mit provozierenden Gegenfragen und Kopf-gegen-die-Wand-Geboller?

  • Tja, und nächstes Jahr gibts dann auch keine , weil die Politik nur verbietet und nicht hilft. Die Behauptung, dass die Verbote zu Gunsten der Branche erlassen werden, finde ich.. nun ja.. steil!

  • Atme mal durch und lies es bitte noch einmal. Weizen hat es doch gut beschrieben.


    Mit einem hektischen "Hin und Her" ist in der Branche keinem geholfen. Die brauchen Planbarkeit.


  • Lies mal Deinen Beitrag und dann meine Antwort. Dein Beitrag liest sich für mich so, daß Du mit Verboten von ein, zwei Wochen einverstanden wärest, die derzeitigen Verbotsdauern Dir aber zu lang sind. Ganz genau nur darauf bezieht sich meine Antwort. Bei der Veranstaltungsbranche klappt ein Vorlauf von nur ein, zwei Wochen eben nicht.

    Und nein, die Politik verbietet nicht nur. Während ich persönlich März bis Juli etwa die Tickets von 20 meiner Veranstaltungen tiefer in den Ticketordner heften mußte, war ich im August auf 4 Veranstaltungen und werde im September auf mindestens 7 weiteren Veranstaltungen sein (Pavillon, GOP, Kleinkunstbühne und andere). Die Lage bessert sich kontinuierlich. Man kann natürlich seine Augen verschließen und immer weiter meckern.

  • juk96

    Ich glaube, Du hattest nach der Auslastung der spanischen Krankenhäuser gefragt und das nun wegeditiert. Hier die Antwort:


    Binnen zehn Tagen, vom 20. bis 30. August, wuchs allein in der Region Madrid die Zahl der in Krankenhäusern stationär behandelten Covid-19-Patienten von 1.245 auf 2.128 Personen (+70 Prozent), jene auf den Intensivstationen von 126 auf 218 (+73 Prozent).

    zitiert aus:

    https://www.costanachrichten.c…nando-simon-90034387.html