Corona

  • Eines bitte : hört mir bitte endlich, endlich auf , auf die sogenannten "seriösen" , d.h. in Wahrheit lediglich alten, reichen und einflussreichen etablierten Medien hinzuweisen. die sind so seriös wie ein hütchenspieler an einer strandpromenade auf mallorca.


    Lassen wir doch mal corona beiseite und werfen einen blick zurück in die Geschichte der Bundesrepublik der letzten 25 Jahre, also auch in jene Zeit, in der der das Internet für die öffentliche Meinung fast noch keine rolle spielte. Beschränken wir zunächst mal auf die Regierungszeit von rot-grün.


    1998 kam rot- grün an die regierung,


    1999: der "Kosovokrieg" , der in in wirklichkeit ja ein Kriegseinsatz gegen die damals schon geschrumpfte , aber noch bestehende bundesrepublik Jugoslawien war. Nicht mandatiert vom Sicherheitsrat der VN.

    Die deutschen mainstreammedien zogen die marschstiefel an und marschierten mit. Nato -Sprecher Jamie Shea verbreitete auf ard , zdf und phoenix nachmittags ungestört Nato -Propaganda, stundenlang und live. wochenlang.



    2001: Anschläge in New York: Es ist klar , Amerika wird militärisch eingreifen, wenige monate später ist es in Afghanistan soweit. Wieder ist die Bundeswehr mit dabei, erneut schnüren die deutschen medien die marschstiefel und verbreiten praktisch ausschließlich die Sicht der Bundesregierung. Andersdenkenke, Gegner des Einsatzes kommen praktisch nicht zu wort , falls doch werden sie gnadenlos diffamiert , als idioten hingestellt (Beispiel Käßmann, was man von ihr persönlich hält , spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle).



    2003: Der Irakkrieg steht an. Schröder ist über Nacht plötzlich eine art pseudopazifist geworden und lässt sich auf den marktplätzen feiern, die "seriösen medien " feiern mit. Worüber sie nicht berichten , ist die Tatsache, dass der Krieg zum großen Teil über die Drehscheibe Deutschland geführt wird. zusätzlich bewachen bundeswehrsoldaten amerikanische militärbasen, und deutsche geheimdienste liefern kriegsrelevante Informationen an die amerikaner.



    2002- 2005:


    Innenpolitik: Am ersten Januar 2005 "tritt Hartz IV" in Kraft , begleitet von einer seit 2003 anhaltenden gewaltigen Propagandawalze der " seriösen medien" Die zahlreichen Gegner werden entweder ignoriert oder als uneinsichtig, dumm oder frustiert massiv diffamiert. Eine Offene Debatte findet Nicht statt.


    Gleichzeitig findet über jahre gegen den ehemaligen Ministerpräsiendenten, SPD- Vorsitzenden und Finanzminister Lafontaine, nun eine scharfer Kritiker der rot -günen regierung, die größte hetzkampagne gegen einen prominenten Politiker in der Nachkriegszeit statt. Argumente zählen nichts , diffamierung und unterstellung alles.


    die von einigen hier schon fast wahnhaft imaginierten "seriösen medien " gibt es zu 95 % nicht. Dafür aber eine riesige Pallette von ÖRR, Zeitungen und Privatfernsehen, deren inhaltliche ausrichtung von regierungsnah über regierungstreu bis zu regierungsgläubig reicht.


    Da passt es dann auch wie die faust aufs auge, dass die Tagesschau letztes Jahr "vergaß", den Tod von Herrmann L. Gremliza zu melden. Wahrscheinlich nicht relevant genug. Oder es lag eventuell doch daran , dass er zu den 5% gehörte und ein scharfer kritiker der deutschen massenmedien war. ich vermute doch letzteres.



    Und dann kam irgendwann zwischendurch das internet, genauer gesagt das world wide web , und plötzlich konnte tatsächlich jeder seine Meinung kundtun. Zum großen Ärger der "seriösen medien " selbstverständlich.

    2 Mal editiert, zuletzt von Calogero81 ()

  • Zum etwas ernsteren Beitragsteil: Die Presse quasi in Gänze als unseriös darzustellen und als Argument lediglichauf deren Eigentümer zu verweisen, ist bei aller im Einzelfall möglicherweise berechtigten Kritik absurd und inakzeptabel.

    Aber wenn sie doch alle die Lügen der herrschenden Kaste, die uns unterjochen will, verbreiten nicht das schreiben, was man lesen möchte?!

  • 123werhatdenball: lass mal das wort kaste weg. es gibt also keine herrschende Klasse oder Schicht in Deutschland ? Kein unten und oben ? kein privilegiert und kein prekarisiert ? Keine Schicht mit allen Bildungschancen und keine mit äußerst geringen ?


    Das ist dein ernst ?


    @ stscherer: Was passt dir denn schon wieder nicht, schnuckel ?

  • Um Himmels Willen. Es gab zu keiner Zeit eine einheitliche Linie zur Frage der Hartz-Reformen, zum Kosovokrieg oder sonstwas. Bei Lafos Abgang weiß ich es nicht mehr, aber den haben auch Leute sehr schräg gefunden, denen es wegen ausreichend Abstand zur SPD (oder zu deren damaligen linken Flügel) auch hätte egal sein können.


    Klar, für den geneigten Linksaußen sieht natürlich alles aus wie "Mainstream". Je weiter man an den Rändern des politischen Spektrums steht, desto mehr liegt dann irgendwo rechts. Ist auf der anderen Seite genauso, deswegen singen die auch das gleiche Lied.


    Du kannst ja Konkret oder Prawda lesen. Du solltest indes in Erwägung ziehen, dass andere Menschen aufgrund eigener Vernunftbegabung nachdenken und dabei einfach zu anderen Ergebnissen kommen als Du. "Mainstream" ist für sich genommen keine Auszeichnung, aber eben auch kein Makel.

    Wie Bitte ?! warst du blind und taub damals ?

  • Natürlich gab es irgendwo in Nischen auch kritische Berichterstattung. Der Mainstream war allerdings massiv neoliberal ausgerichtet und hat dem Sozialabbau das Wort geredet. Die Berichterstattung zu Nato war auch extrem einseitig. Kann mich noch an die affirmativ begleiteten stundenlangen "Briefings" des Nato-Kaspers erinnern.


    Bei Christiansen saßen in ein und der selben Sendung teilweise gleich mehrere Vertreter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.


    Die Hetzkampagne gegen Lafontaine war eine dunkle Stunde der jüngeren deutschen Mediengeschichte.


    Man hört regelmäßig bei der Berichterstattung der klassischen Medien heraus, wie angefressen deren Vertreter aufgrund der durch das Internet entstandenen Infromationsvielfalt und dem Bedeutungsverlust ihrerselbst sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Al96 ()

  • Eine derart verkürzte Medienkritik halte ich auch für nicht eben analytisch gehaltvoll. Ein Chomsky hat da schon in den 1980ern für auf die Backen gekriegt, zu Recht m.E.


    Dennoch ist eine "vierte Gewalt" natürlich auch immer fehleranfällig und -behaftet und dann eben als eine eben solche Gewalt nicht frei von teils gravierenden Auswirkungen. Egal ist das alles jedenfalls nicht. Dann wäre eben auch Madsack egal, Fox News, Bild etc. ebenso. Und das sind nur die mit klarer und/oder unterstellter Agenda.


    Auch wenn ich ansonsten beileibe kein Systemtheoretiker bin, fand und finde ich Luhmanns take on Massenmedien sehr nachdenkenswert. Just in case anyone cares...

  • Ums mal ein wenig kleiner zu machen, ohne Polemik nachgefragt: wer hält die Berichterstattung zum Thema "Corona" in den großen Medien für ausgeglichen? Im Sinne von unparteiisch, kritisch, gut recherchiert (...)?


    Ich in weiten Teilen nicht.


    Edit: zackzack ist mir mit seinem weitaus gehaltvolleren Beitrag zuvor gekommen :kloppen:

  • stscherers neue Taktik seit einigen Tagen nötigt mir Respekt ab. Wird er nach Begründungen oder einfach nur inhaltlicher Klarstellung gefragt, sagt er einfach, dass es doch nicht so wichtig sei:kichern:.

  • @ stscherer:


    Natürlich im Aluhut , klar.

    Wie einfältig darf man eigentlich sein um in deutschland jura zu studieren ?


    Es ist kein Neid , den du mir sicher unterstellen wirst. Sondern Verblüffung darüber, das geschafft zu haben bei so einem limitierten horizont.

    Einmal editiert, zuletzt von Calogero81 ()

  • 2003: Der Irakkrieg steht an. Schröder ist über Nacht plötzlich eine art pseudopazifist geworden und lässt sich auf den marktplätzen feiern, die "seriösen medien " feiern mit. Worüber sie nicht berichten , ist die Tatsache, dass der Krieg zum großen Teil über die Drehscheibe Deutschland geführt wird. zusätzlich bewachen bundeswehrsoldaten amerikanische militärbasen, und deutsche geheimdienste liefern kriegsrelevante Informationen an die amerikaner.

    Hier

    Hier

    Aber ansonsten bin ich beeindruckt über Dein unfehlbares Elefantengedächtnis. Respekt!

  • Zum etwas ernsteren Beitragsteil: Die Presse quasi in Gänze als unseriös darzustellen und als Argument lediglichauf deren Eigentümer zu verweisen, ist bei aller im Einzelfall möglicherweise berechtigten Kritik absurd und inakzeptabel.

    Aber wenn sie doch alle die Lügen der herrschenden Kaste, die uns unterjochen will, verbreiten nicht das schreiben, was man lesen möchte?!

    Interessant, wo sich das hier wieder hin entwickelt..

    Jeder spinnt sich seinen Teil dazu bis es gar nichts mehr mit dem zu tun hat, was ich geschrieben habe..

  • Die debatte hat sehr wohl mit corona zu tun. das verhalten der "seriösen medien" in den letzten jahrzehnten wie oben ausgeführt könnte nämlich ( im zusammenspiel mit den möglichkeiten , die das internet heutzutage bietet) ein grund sein, warum den "seriösen medien " verständlicherweise auch in der pandemiefrage nicht mehr geglaubt, geschweige denn vertraut wird.


    Wer 100 mal krass tendenziös berichtet , dem glaubt man nicht.

    Auch wenn er die Wahrheit spricht.