Corona

  • Und das ist für dich das Startsignal kompletten Nonsens von sich zu geben und rumzutrollen?

    Dann sag doch einfach, das du das scheiße findest. Ist doch okay dann...

  • Was ist eigentlich dieser Daueralarm?

    Zum Beispiel haben wir seit Monaten, auch bei den öffentlich-rechtlichen, Ticker Journalismus mit der primären Fokussierung auf das Negative. Genauso wurde im Sommer jede Woche von den Politikern von der gerade bevorstehenden und quasi morgen losgehenden zweiten Welle gesprochen. Ich finde schon, dass man das medial und politisch als Daueralarm bezeichnen kann, auch weil als einziger "Schuldiger" immer die Bevölkerung herhalten muss.

    Durchgängiges Masken tragen seit Monaten in Geschäften usw.?

    Nein.


    Nur, ich bin der Meinung, hätten "die" nach der ersten Welle alles wieder gelockert, würde man jetzt mit dem Finger auf "die" Zeigen und sagen..."war doch klar, dass wir jetzt wieder von der zweiten Welle erfasst werden. Das hätten "die" doch wohl voraussehen können".

    Es hat ja auch keiner von "alles wieder gelockert" gesprochen. Es ist ja nun nicht alles immer komplett on oder off, es gibt vieles dazwischen. Im großen und ganzen waren die Maßnahmen für mich persönlich im Spätsommer in Ordnung ... man hätte vllt. der Jugend ein bisschen mehr Raum geben können, mit dem Hinweis, dass man dann im Winter auch wieder auf Ihre Unterstützung zählt wenn die Lage sich wieder verschlechtert. Aber da hätte man mal Interdisziplinär Pläne entwerfen müssen ob und was da Sinn gemacht hätte, damit uns die Maßnahmen Einhaltung hier jetzt nicht immer mehr um die Ohren fliegt ... law and order als einzige Idee bei potentiell 83 mio müde gewordenen Regelbrechern ist schon ein wenig mau (Edit: Und vor allem nicht durchsetzbar).

    Dass die Regierung in dieser Coronakrise auf keinen Masterplan zurückgreifen kann, ist zwar blöd und schürt viel Unsicherheit, ist aber auch total verständlich

    Sehe ich anders. Mit proaktivem Handeln hätte man sich besser auf Szenario A, B, C und auch D, E, F und G vorbereiten können. Ein Frühwarnsystem wurde z.B. von vielen Experten bereits vor Monaten vorgeschlagen. Pflege, Schulen, (proaktive) Stärkung der Gesundheitsämter und nicht erst wenn es zu spät ist ... und und und. .... die Ampel kam letzten Freitag, war mangelhaft (wenn man sich das anschaut was Experten vorgeschlagen haben) und ist nach 48 Stunden eigentlich schon wieder hinfällig gewesen.

    Einmal editiert, zuletzt von juk96 ()

  • Nicht-Stattfinden sämtlichen sozialen Lebens schlimmer empfinden als Krieg

    Du kennst echt jemanden, der einen Krieg als weniger schlimm empfindet als das, was hier im Frühjahr Lockdown hieß?

    Vermutlich einen bosnischen Serben. Die hatten ja eine Menge Spaß damals.

    Ja, fast so viel Spaß wie deine Nazi-Vorfahren im Zweiten Weltkrieg :nein:

    Nicht auszuschließen. Meine in Berlin ausgebombte Mutter fand den Lockdown auch doof.

  • Eventuell ist es ein wenig, hm, unschlau, davon auszugehen, dass die bosnischen Serben in ihrer Gesamtheit Spaß an dem Gemetzel hatten?

    Das habe ich doch nicht behauptet. Okay, ich hätte sagen können “eine nicht zu beziffernde Anzahl bosnischer Serben hatte damals eine Menge Spaß“.

  • Edit: lohnt nicht!


    Allerdings ist der Anteil derjenigen, die inzwischen wohl ihre Art zu leben für wichtiger halten als den Infektionsschutz so groß zu sein, dass eine Eindämmung kaum noch möglich sein wird - jedenfalls nicht, ohne tatsächlich große wirtschaftliche Schäden herbeizuführen.


    Für mich bedeutet das persönliche Risikoabwägung und Verhaltensanpassung: Risiko bei meiner Frau bei mir etwa 10%+10% (schwerer Verlauf bei Infektion + länger anhaltende Schädigung), bei meinem im Haus lebenden Vater 50%+20% (positiv geschätzt). Daher: soziale Kontakte nur im Rahmen der beruflichen Tätigkeit und keine Nutzung von Alltagsmasken mehr, sondern FFP2... ich überlege noch, auf FFP3 umzusteigen.


    Kann jeder ja jetzt halten, wie er will.

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • mit den öffis ist das natürlich so eine sache. In der rush-hour wird es natürlich ein horror sein. Ich hab das glück nicht jeden tag die bahn nutzen zu müssen. wenn ich fahre, dann zu meistens zu zeiten, da befinden sich ca 30 leute in der ganzen bahn, alle vorschriftsmäßig mit maske. da können alle drei, wenn nicht fünf meter abstand halten. fühle mich dann auch nicht bedroht. maximal kommt es beim ein-und aussteigen oder an der haltestelle mal zu einem kurzzeitigen nichteinhalten des abstandsgebots mangels platz. wobei man an der haltestelle ja auch schon wieder draußen ist.

  • die ganze sache mit den kriegsvergleichen kommt mir nicht zielführend vor. Kaum einer hier im forum hat wohl schon erfahrungen in einem bürgerkrieg gemacht, alle dagegen den lockdown.


    Ich finde es durchaus denkbar , dass für einzelne menschen , die das kriegsgeschehen in bosnien erfahren haben, aber vielleicht nicht unmittelbar von kriegshandlungen betroffen waren, ein lockdown tatsächlich als bedrückender wahrgenommen wird, auch wenn es für die meisten erstmal unglaubwürdig klingt. aber wer will das beurteilen. das subjektive empfinden der menschen unterscheidet sich halt extrem.

  • Ja, ändert nur nichts daran, dass der Vergleich doof ist, es der äußernden Person oder der weitergebenden Person eigentlich auch auffallen kann. Über die Schärfe der Reaktionen kann man geteilter Meinung sein ... aber dass der Vergleich Kappes ist sollte man schon äußern. .... und das kann man auch ohne jemals in einem Bürgerkrieg gewesen zu sein.

  • Sehe ich anders. Mit proaktivem Handeln hätte man sich besser auf Szenario A, B, C und auch D, E, F und G vorbereiten können. Ein Frühwarnsystem wurde z.B. von vielen Experten bereits vor Monaten vorgeschlagen. Pflege, Schulen, (proaktive) Stärkung der Gesundheitsämter und nicht erst wenn es zu spät ist ... und und und. .... die Ampel kam letzten Freitag, war mangelhaft (wenn man sich das anschaut was Experten vorgeschlagen haben) und ist nach 48 Stunden eigentlich schon wieder hinfällig gewesen.

    Japp. Auch kluge Teststragien wurden vor Monaten vorgeschlagen

    Und Spahn (der m. E. schlechte Arbeit macht) gilt als möglicher Kanzlerkandidat ...

  • Zitat

    Bei unter 35-Jährigen schätzt Levin das Risiko an Covid-19 zu sterben, wenn man sich ansteckt, auf 0,004 Prozent. Das hieße, dass einer von 25.000 unter 35-Jährigen, der sich angesteckt hat, stirbt. Das Risiko für einen Infizierten ist damit in etwa so groß, wie das jährliche Risiko jedes Deutschen an einem Verkehrsunfall zu sterben (OECD, 2019).

    Menschen zwischen 45 und 54 haben ein Sterberisiko von 0,23 Prozent. In dieser Altersgruppe stirbt also jeder 400. Covid-19-Infizierte. Spätestens ab diesem Alter zieht das Risiko merklich an. Bei den 55- bis 64-Jährigen liegt es bei 0,75 Prozent, bei den 65- bis 74-Jährigen schon bei 2,5 Prozent.

    https://www.zeit.de/wissen/ges…sfaelle-sterberate-risiko


    Und hier zu den Alten

    Zitat

    Bei den 75- bis 84-Jährigen liegt die Sterblichkeit bei einer Covid-19-Infektion schon bei 8,5 Prozent. Um diese Zahl etwas greifbarer zu machen, sagt Levin, könne man sich Folgendes vorstellen: Auf dem Tisch liegen zwei Revolver, in deren Trommeln je sechs Patronen passen. In einer der beiden Pistolen ist eine Kugel, in der anderen nicht. Wahllos eine der Pistolen zu nehmen und abzudrücken, das sei das Risiko als 75- bis 84-Jähriger an Covid zu sterben, wenn man sich angesteckt hat. Wer über 85 ist, bei dem liegt nur ein Revolver auf dem Tisch und in ihm stecken zwei Kugeln.

  • Daher: soziale Kontakte nur im Rahmen der beruflichen Tätigkeit und keine Nutzung von Alltagsmasken mehr, sondern FFP2... ich überlege noch, auf FFP3 umzusteigen.

    Ich kann Dir die Dräger FFP 3 NR D X-plore 1930 ohne Ventil empfehlen. Da beschlägt auch die Brille nicht.


  • Gibt es einen Vergleich zu anderen Infektionskrankheiten mit eben diesen Altersgruppen?

  • Nein, verstehe ich nicht.

    Du benennst in einem multiethnischen Bürgerkrieg klar ein Tätervolk.

    In einem Krieg, in dem alle Parteien sich grausamer Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben, hatten die Serben Spaß. Bzw., wenn jemand Spaß hatte, werden es die wohl die Serben gewesen sein.


    Das bedient sich der seit dem Ersten Weltkrieg gepflegten und in den 1990ern nochmal manifestierten rassistischen Vorurteilen gegenüber den Serben im deutschsprachigen Raum.


    Aber das wird jetzt off topic. Bei Bedarf kann ich allerdings noch eine sehr gute Dissertation zu dem Thema empfehlen.

  • Auf den ersten Blick finde ich die Infos, die mustermann verlinkt hat ( bei mir leider hinter Paywall, so dass ich mich nur auf die hier lesbaren Absätze beziehen kann), sehr interessant.


    Auf den zweiten Blick habe ich sofort einen Reflex, den ich vor Corona noch nicht (so) hatte: Sind die Zahlen verläßlich ? Kann man ihnen trauen. Wer ist eigentlich Levin ?


    (Erläuterung:

    Andrew T. Levin ist Professor für Wirtschaftswissenschaften am Dartmouth College und hatte zuvor zahlreiche Funktionen im Federal Reserve Board inne.


    Bei Zahlen von Leuten, die die Auswirkungen des Virus in irgendeiner Art relativieren denke ich "Sieh da, ein Verharmloser!". Bei Zahlen von Leuten, die die Auswirkungen des Virus erschreckend wirken lassen, denke ich "Sie da, ein Angstmacher!".


    Insgesamt fühle ich mich völlig verunsichert und weiß nicht mehr, was ich glauben soll (kann). Die Folge ist, dass ich ein ganz doofes Bauchgefühl habe und mich extrem unwohl fühle. Nicht aus Angst vor dem Virus, sondern weil ich nicht mehr weiß, was richtig und falsch ist.