Corona

  • Den Einzigen, die sich wirklich einen Kopf um die Pandemie gemacht haben, denen macht man jetzt die Läden wieder zu. Erst mal lächerlich, wahrscheinlich aber auch rechtswidrig.


    Genau so lächerlich ist aber der Aluhut-Bullshit über die Millionen Tote durch diese Maßnahmen. Diese jedenfalls sind nicht schuld an den Millionen Toten, sondern der Umstand, dass man international nicht zusammenarbeitet und global gegen das Virus vorgeht.

  • Wo doch bereits seit Frühling gebetsmühlenartig vor der nun eingetretenen zweiten Welle gewarnt wurde?

    war es nicht noch vor ungefähr 6 wochen so, dass fast jeder, egal ob presse, politik, wirtschaft, bürger, merkel mit ihren warnungen und prognosen ausgelacht hat ?

  • Bei den vorgesehenen Einschränkungen halte ich die Restaurantschliessungen und das Beherbergungsverbot für reinen Aktionismus. Bei letzterem bin ich auch mal sehr gespannt, denn fast alle Oberverwaltungsgerichte haben das ja gerade kassiert. Da wieder die Beherbergung von Freizeitgästen untersagt werden soll, während berufsbedingte Übernachtungen zulässig bleiben sollen, bleibt soweit ich es verfolgt habe ua ein Einwand des OVG Lüneburg bestehen. Mal sehen.

  • Die Idee ist (auch schon aus dem Sommer) so eine Art Stopp-and-go bzw "auf Sicht fahren"


    Wenn es brenzlig wird Bremse treten. Da vieles über Superspreading läuft, kann das durchaus funktionieren.

    Dann ist wieder eine Weile Leben wie jetzt möglich. Dann steigen die Zahlen wieder, dann wieder Virus aushungern.

    Aber dann bitte auch auf die dazugehörigen Empfehlungen aus dem Sommer hören (Überlastungsfrühindikatoren, Konzentration auf Cluster etc)

  • Ich weiß gar nicht, was dieses "Es dauert nur vier Wochen"-Gerede soll. Es gibt doch nur zwei Möglichkeiten: Entweder bringt der Lockdown nix, dann wird er aber sicherlich nicht aufgehoben. Sollten die Zahlen doch merklich sinken, wird er ebenso nicht einfach wieder beendet, bzw. so gelockert, wie es die betroffenen Branchen bräuchten. So oder so sind die kommenden Wochen und Monate im Arsch...

    Richtig, und zumal man uns ständig versucht einzuimpfen, wir müssten unbedingt auf Dauer lernen mit dem Virus zu leben, verstehe ich dann vor dem Hintergrund nicht, dass man mit zeitlich befristeten Berufsverboten vielen Menschen alternativlos und durchaus für immer die Lebensgrundlage entreißt.

    Wir haben seit acht Monaten einen Lockdown. Santiago war fünf Monate in kompletter Quarantäne, in Concepcion durften wir fast zwei Monate nicht auf die Straße. In der ganzen Zeit hatten wir über 500.000 Infektionen und um die 17.000 Todesopfer.

    Das, was jetzt als Lockdown in Deutschland gilt, erleben wir seit März. Hat es was gebracht? Keine Ahnung. Auf jeden Fall sind viele Unternehmen, Einrichtungen, Hotels, Motels, Diskotheken usw. pleite. Momentan kommt der Sommer und die Infektionen gehen zurück.

  • Wobei es ja Deutschland offenbar keineswegs exklusiv hat, dass kein wirklicher Plan zu existieren scheint und anscheinend spätestens seit Pandamiebeginn viel versäumt wurde. Das macht die Sache zwar nicht besser, aber vielleicht ist sinnvolles Handeln doch noch schwerer als gedacht.


    Nach meinem Dafürhalten dürfte es für die Beantwortung der Frage, ob die beschlossenen Beschränkungen rechtmäßig sind, auch nur eine bestenfalls geringe Rolle spielen, ob der Staat die Situation durch Versäumnisse überhaupt erst derart hat eskalieren lassen. Das mag so sein, aber notwendige Maßnahmen blieben ja auch dann notwendig, wenn man sie z.B. durch eine bessere Ausstattung der Gesundheitsämter hätte verhindern/abmildern können. Mit "selber schuld" kann man schließlich nicht argumentieren, da es ja um den Schutz der Bevölkerung geht, die für die Versäumnisse nichts kann. Voraussetzung ist natürlich insbesondere, dass die Maßnahmen überhaupt geeignet sind (bzw. dies zumindest plausibel und nicht widerlegt ist), die Pandemie einzudämmen.

  • Hausarrest ist Scheiße. Konnte ich schon als Kind nicht leiden, dann lieber einen Arschvoll, kurz und schmerzhaft.

    Also als Kind jetzt.

    Ein Freund von mir saß in Santiago fünf Monate in seiner Wohnung fest. Er meint, er habe jetzt ein Verbrechen gut.

  • Die Verstellung, dass mir dann nachts um drei die Wohnungstür eingetreten wird um zu kontrollieren, ob noch zwei weitere Freunde mit in der Wohnung sind, erinnert schon an verdammt düstere Zeiten in Deutschland...

    Erstmal treten sie die Tür bei deinem Nachbarn ein, das ist mittlerweile so üblich.

  • ... , und zumal man uns ständig versucht einzuimpfen, wir müssten unbedingt auf Dauer lernen mit dem Virus zu leben, ...

    Müssen wir, nur am Ende anders, als die Politiker dies derzeit darstellen.


    Wir werden bald einen Impfstoff haben (so gut oder schlecht wie der gegen die Grippe) und wirksame Behandlungsmethoden. Und wir werden gesellschaftliche Spielregeln anpassen (Stichwort Maske und Abstand).


    Deswegen sollten wir aus einem bestimmten Krisenaktionismus rauskommen...

  • Waldumwandlung96

    Klar ist Versäumtes kein Grund für Nichtstun jetzt. Die übergroße Mehrzahl der Bürger ist nicht schuld (sowieso oft unpassend). Ob man auch von der Mehrzahl der Gesundheitsämter sagen kann, sie wären mehr Teil der Lösung als des Problems. ... Von dem in der Region höre ich von Insidern nichts Gutes - im Gegenteil.


    Laut RKI (gemäß SZ) kann man zumindest bei Ho & GA an der Sinnhaftigkeit zweifeln

    "Halten sich Restaurants an die Anweisungen zu Abstand und Hygiene, haben sie sogar neue Luftfilter eingebaut, geht von ihnen kein höheres Risiko aus. Zumindest weist das Robert-Koch-Institut (RKI) Restaurants und Gaststätten nur einen minimalen Anteil am Ausbruchsgeschehen zu, auch wenn dies immer schwieriger nachzuvollziehen ist. In seinem Lagebericht nennt das RKI vielmehr private Haushalte, den Arbeitsplatz und Freizeitaktivitäten, zudem Altersheime und Kliniken.

    Größere Ausbrüche in Landkreisen werden laut RKI vielmehr "aus dem privaten und schulischen Umfeld", unter Bewohnern einer Gemeinschaftsunterkunft, sowie von Mitarbeitern in einem Pflegeheim und einem Krankenhaus gemeldet; kleinere Ausbrüche in einer Hockeymannschaft und einem Metzgereibetrieb"


    Es folgen dann vers Studien mit uneinheitlichen Befunden


    https://www.sueddeutsche.de/ge…veranstaltungen-1.5097597


    ABER wenn das mit 75% stimmt, ist das für Restaurants etc vermutlich besser als geöffnet und die Leute bleiben aus Angst weg.

    Und wenn das auf Basis der erklärten (Vor-) Steuern des letzten Jahres geschieht, finde ich das gut, da die Ehrlichen belohnt werden