Corona

  • Und da mit Sicherheit nicht alle auf einmal vor 2 Wochen ihr Verhalten von heute auf morgen komplett verändert haben, zerbröselt die ganze Argumentation, dass die Leute selbst schuld wären.

    Der Virus ist stark saisonal und nicht einzudämmen oder gar zu stoppen.

    Nein, natürlich haben die Leute ihr Verhalten nicht vor zwei Wochen von einem Tag auf den anderen geändert. Was mir als ein viel plausibleres Szenario erscheint, ist das folgende: Die Leute haben ihr Verhalten den ganzen Sommer über nach und nach geändert. Man ist ganz unbewusst mal an der einen, dann an der anderen Stelle etwas lockerer und sorgloser in seinem Verhalten geworden. Und gerade die von dir angesprochene Saisonalität hat dazu geführt, dass wir damit "durchgekommen" sind, dass die Fallzahlen im Sommer nicht explodiert sind und man somit auch keine negativen Konsequenzen seines geänderten Verhaltens gesehen hat und man aus der sich langsam einschleichenden Sorglosigkeit nicht aufgeschreckt wurde. Und genau das ist uns dann im Herbst, als sich das Leben wieder stärker nach drinnen verlagerte (worin vermutlich der Hauptgrund für die Saisonalität liegt), um die Ohren geflogen.

  • Nein, natürlich haben die Leute ihr Verhalten nicht vor zwei Wochen von einem Tag auf den anderen geändert. Was mir als ein viel plausibleres Szenario erscheint, ist das folgende: Die Leute haben ihr Verhalten den ganzen Sommer über nach und nach geändert. Man ist ganz unbewusst mal an der einen, dann an der anderen Stelle etwas lockerer und sorgloser in seinem Verhalten geworden. U

    Ich glaube vor allem, die die Leute saisonbedingt einfach viel mehr drin sind. Wir haben im Sommer (wie immer) draußen gesessen, irgendwann wurden dann bei Besuch die Fenster weit aufgemacht. Und neulich dann stattdessen die Heizung an.

    Da folgt das Verhalten sozusagen der Jahreszeit

  • Naja, es geht ja auch um die Frage, warum wir im Oktober bei Fallzahlen gelandet sind, die wir im März/April nicht gesehen haben. Dass die Leute sich vermehrt drinnen aufhalten, wäre vermutlich weniger problematisch, wenn man noch so penibel auf Abstände, Hygiene etc. achten würde wie damals, als Corona noch neu und der Schock groß war.

  • Neben dem Verhalten der Menschen vermutet man Umwelteinflüsse, die für Verbreitung oder Abklingen von Virenkrankheiten sorgen, wie Temperaturunterschiede, Luftfeuchtigkeit, Lichteinfluss. Sars Cov-2 hat eine Membranhülle aus Lipiden. Das ist vor allem bei saisonalen Viren zu beobachten und macht sie vermutlich anfälliger für Hitze und Trockenheit. Das Immunsystem der Menschen ist auch nicht das ganze Jahr gleichbleibend "stark".


    Welchen Faktor welchen Einfluss haben kann man für Corona gar nicht seriös vorhersagen (wie für alle anderen Viren auch nicht). Klar verteilt sich das Virus immer über Menschen, aber Maßnahmen die im Sommer geholfen haben müssen 1 zu 1 nicht denselben Effekt haben wie im Winter.

  • Naja, es geht ja auch um die Frage, warum wir im Oktober bei Fallzahlen gelandet sind, die wir im März/April nicht gesehen haben. Dass die Leute sich vermehrt drinnen aufhalten, wäre vermutlich weniger problematisch, wenn man noch so penibel auf Abstände, Hygiene etc. achten würde wie damals, als Corona noch neu und der Schock groß war.

    Dass sich das Virus im Laufe des Sommers viel diffuser in der Bevölkerung verteilt war doch prognostiziert worden.
    Skiurlauber und Karnevalisten meiden funktioniert jetzt nicht mehr. Und oft ist einfach nicht klar, wann und wo - weil es die Infektionsherde selbst oft nicht bemerken.


    Händewaschen ist generell gut - aber Corona verbreitet sich nunmal vermehrt über Aerosole. Das steht und fällt mit den Innenräumen.

    Zumindest in den letzten 2 Wochen haben m E sehr viele auf Abstand geachtet. Inklusive Ausweichen im Wald oder hochziehen vom Schal bei Begegnungen draußen. Fr-So war es angesichts der Massen, die sich nochmal mit Freunden treffen wollten oder nochmal Essen gehen rein räumlich schwierig. Aber da wo ich war, waren alle erkennbar auf Abstand und auch Maske bedacht


    PS Und das was juk96 zum Virus in seiner Umwelt schreibt.

    Deswegen nervt mich die ständige Schuldzuweisung an leichtsinnige Menschen. Klar gibt es die. Aber auch ohne würden die Fallzahlen steigen.

    Wie gut AHA wirkt oder nicht müsste man ja bald auch an normalen Erkältungen und der Grippe sehen.

  • Und da mit Sicherheit nicht alle auf einmal vor 2 Wochen ihr Verhalten von heute auf morgen komplett verändert haben, zerbröselt die ganze Argumentation, dass die Leute selbst schuld wären.

    Der Virus ist stark saisonal und nicht einzudämmen oder gar zu stoppen.

    Nein, natürlich haben die Leute ihr Verhalten nicht vor zwei Wochen von einem Tag auf den anderen geändert. Was mir als ein viel plausibleres Szenario erscheint, ist das folgende: Die Leute haben ihr Verhalten den ganzen Sommer über nach und nach geändert. Man ist ganz unbewusst mal an der einen, dann an der anderen Stelle etwas lockerer und sorgloser in seinem Verhalten geworden. Und gerade die von dir angesprochene Saisonalität hat dazu geführt, dass wir damit "durchgekommen" sind, dass die Fallzahlen im Sommer nicht explodiert sind und man somit auch keine negativen Konsequenzen seines geänderten Verhaltens gesehen hat und man aus der sich langsam einschleichenden Sorglosigkeit nicht aufgeschreckt wurde. Und genau das ist uns dann im Herbst, als sich das Leben wieder stärker nach drinnen verlagerte (worin vermutlich der Hauptgrund für die Saisonalität liegt), um die Ohren geflogen.

    Das klingt schon plausibler..

  • Nein, natürlich haben die Leute ihr Verhalten nicht vor zwei Wochen von einem Tag auf den anderen geändert. Was mir als ein viel plausibleres Szenario erscheint, ist das folgende: Die Leute haben ihr Verhalten den ganzen Sommer über nach und nach geändert. Man ist ganz unbewusst mal an der einen, dann an der anderen Stelle etwas lockerer und sorgloser in seinem Verhalten geworden. U

    Ich glaube vor allem, die die Leute saisonbedingt einfach viel mehr drin sind. Wir haben im Sommer (wie immer) draußen gesessen, irgendwann wurden dann bei Besuch die Fenster weit aufgemacht. Und neulich dann stattdessen die Heizung an.

    Da folgt das Verhalten sozusagen der Jahreszeit

    Müsste man die Leute dann nicht gerade jetzt (und eigentlich schon die ganze Zeit) dazu aufrufen, möglichst wenig Zeit drinnen zu verbringen, sondern viel raus zu gehen? Dieses „stayathome“ habe ich daher nie verstanden..

  • Neben dem Verhalten der Menschen vermutet man Umwelteinflüsse, die für Verbreitung oder Abklingen von Virenkrankheiten sorgen, wie Temperaturunterschiede, Luftfeuchtigkeit, Lichteinfluss. Sars Cov-2 hat eine Membranhülle aus Lipiden. Das ist vor allem bei saisonalen Viren zu beobachten und macht sie vermutlich anfälliger für Hitze und Trockenheit. Das Immunsystem der Menschen ist auch nicht das ganze Jahr gleichbleibend "stark".


    Welchen Faktor welchen Einfluss haben kann man für Corona gar nicht seriös vorhersagen (wie für alle anderen Viren auch nicht). Klar verteilt sich das Virus immer über Menschen, aber Maßnahmen die im Sommer geholfen haben müssen 1 zu 1 nicht denselben Effekt haben wie im Winter.

    In Norditalien soll ja auch die hohe Luftverschmutzung Und die daraus resultierende Verbreitung von Vorerkrankungen der Lunge massive Auswirkung auf die Infektionen gehabt haben...

  • Naja, wer at home stayt, hat gar keine Kontakte (wenn wir zur Vereinfachung jetzt mal von alleinlebenden Menschen ausgehen). Das ist natürlich in jedem Fall sicherer, als andere Menschen zu treffen, auch wenn das draußen passiert.

  • Wie gut AHA wirkt oder nicht müsste man ja bald auch an normalen Erkältungen und der Grippe sehen.

    Dazu kann ich für mich zumindest sagen, dass Maske Und Abstand nichts gebracht hat. Dabei habe ich zumindest in der U-Bahn bestimmt seit Juni niemanden (und ich meine NIEMANDEN) mehr ohne Maske gesehen. Das dürfte in Hannover gegen 99% an-die-Regel-halten gehen, was ich schon außergewöhnlich finde.

    Bin genauso 3x erkältet gewesen wie die anderen Jahre auch...

    Arzt hat übrigens einen Corona-Test Jedes Mal abgelehnt...

  • Naja, wer at home stayt, hat gar keine Kontakte (wenn wir zur Vereinfachung jetzt mal von alleinlebenden Menschen ausgehen). Das ist natürlich in jedem Fall sicherer, als andere Menschen zu treffen, auch wenn das draußen passiert.

    Dabei finden doch die Infektionen größtenteils zuhause statt, oder nicht? Eigentlich würde es doch sogar (hypothetisch) Sinn machen, möglichst wenig Zeit mit der eigenen Familie zuhause zu verbringen...

  • Naja, wer at home stayt, hat gar keine Kontakte (wenn wir zur Vereinfachung jetzt mal von alleinlebenden Menschen ausgehen). Das ist natürlich in jedem Fall sicherer, als andere Menschen zu treffen, auch wenn das draußen passiert.

    In der Theorie schon. Daheim bleiben schwächt aber auch das Immunsystem. Wenn ich dann doch mal raus muss um einzukaufen, ich kann Viren ja nicht 100% sicher aus dem Weg gehen.


    Gewichtszunahme, mehr Alkoholkonsum ist zwar in der Verantwortung eines jeden Einzelnen, aber scheint ja durchaus in der Breite der Fall zu sein wenn man sich die Umsätze so anschaut. Umso länger die Pandemie dauert und die Leute daheim bleiben würden, desto schlechter wäre das für die Volksgesundheit im Allgemeinen und für die nächste Welle (gerade wenn Übergewicht eines der Risikofaktoren ist).


    ... es gibt einfach so unglaublich viele Variablen.

  • Naja, wer at home stayt, hat gar keine Kontakte (wenn wir zur Vereinfachung jetzt mal von alleinlebenden Menschen ausgehen). Das ist natürlich in jedem Fall sicherer, als andere Menschen zu treffen, auch wenn das draußen passiert.

    Dabei finden doch die Infektionen größtenteils zuhause statt, oder nicht? Eigentlich würde es doch sogar (hypothetisch) Sinn machen, möglichst wenig Zeit mit der eigenen Familie zuhause zu verbringen...

    Naja, das ist jetzt ungefähr das Level "ich schlafe auf dem Sofa, weil die meisten Menschen im Bett sterben"... Die eigene Familie ist im Gegensatz zu den Menschen, denen man draußen begegnet, ja wenigstens ein abgegrenzter, überschaubarer Personenkreis. Dass es dort so viele nachgewiesene Ansteckungen gibt, dürfte zum einen an der Enge der Kontakte liegen (zu Hause trägt man ja normalerweise keine Maske) und zum anderen ein statistisches Artefakt sein, weil sich die Ansteckungen dort leichter nachvollziehen lassen. Ich glaube zum Beispiel nicht wirklich, dass sich, wie es die Statistik aussagt, kaum jemand in öffentlichen Verkehrsmitteln infiziert, sondern eher, dass sich dortige Ansteckungen einfach schlecht durch die Kontaktverfolgung verifizieren lassen.

  • Insane96

    Fast richtig. Aber hinsichtlich der eigenen Familie ist es relativ egal, da würde man sich zuhause über kurz oder lang ohnehin wahrscheinlich anstecken, wenn einer infiziert ist (da man nicht 24 Std draußen ist). Es dreht sich um den zweiten Haushalt der zu Besuch kommt. Wenn der nicht ins Haus käme, sondern man stattdessen mit dem in der einsamen Feldmark spazieren gehen würde, das würde Sinn machen. Und Kaffee und was zu knabbern im Rucksack mitnimmt.

  • Tja, dann muss Jens ja garnicht schaffen...:schlafen:

    Soll er die im Frühjahr mit fragwürdigem Verfahren bestellten Mengen vergammeln lassen?

    Von der einen Seite lagert (über)teure Ware rum (z. T. noch nicht bezahlt, Klagen sind anhängig), auf der anderen besteht Bedarf in Heimen und Kliniken

    Ich bezog mich auf die Forderung nach Schaffung von Bezugsquellen. Damit gab es sicherlich im Frühjahr Probleme. Aktuell erkenne ich sie nicht. Es wurde auch keine Quelle für die Behauptung genannt. Wenn die Bundesregierung Einrichtungen zusätzlich mit Material versorgt, spricht da ja erstmal nichts gegen.

  • Nein, natürlich haben die Leute ihr Verhalten nicht vor zwei Wochen von einem Tag auf den anderen geändert. Was mir als ein viel plausibleres Szenario erscheint, ist das folgende: Die Leute haben ihr Verhalten den ganzen Sommer über nach und nach geändert. Man ist ganz unbewusst mal an der einen, dann an der anderen Stelle etwas lockerer und sorgloser in seinem Verhalten geworden. U

    Ich glaube vor allem, die die Leute saisonbedingt einfach viel mehr drin sind. Wir haben im Sommer (wie immer) draußen gesessen, irgendwann wurden dann bei Besuch die Fenster weit aufgemacht. Und neulich dann stattdessen die Heizung an.

    Da folgt das Verhalten sozusagen der Jahreszeit

    So ist es: ist halt vom Infektionsrisiko ein Unterschied, ob ich mit 20 Leuten auf der Grillparty feiere oder bei Oma im überheizten Wohnzimmer bei Schweinebraten, Klößen und Rotkohl...


    Beispiel: ich habe gerade im durchgelüfteten Büro mit Luftreiniger allein gesessen: 410ppm CO2-Belastung

    Dann Besprechung mit 2 Mandanten: Steigerung auf 900ppm.

    Jetzt sitze ich wieder allein und habe gelüftet: 450ppm


    PS: "Draußen" sein heißt übrigens nicht, sich in der Bierbörse volllaufen zu lassen... und nach meiner Kenntnis ist doch "draußen" sein überhaupt nicht verboten...

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  • Vielleicht bekommt es jetzt auch eins der mehr als 20.000 vom Bund bestellten Beatmungsgeräten los.

    Es kommt nicht allein darauf an, wieviele Beatmungsgeräte man hat, sondern wieviele MENSCHEN man hat, die damit andere MENSCHEN versorgen und pflegen können... mal ganz abgesehen davon, dass Beatmungsgeräte allein ja nun wirklich nicht dazu führen, dass schwer Erkrankte wieder putzmunter werden.

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  • Vielleicht bekommt es jetzt auch eins der mehr als 20.000 vom Bund bestellten Beatmungsgeräten los.

    Es kommt nicht allein darauf an, wieviele Beatmungsgeräte man hat, sondern wieviele MENSCHEN man hat, die damit andere MENSCHEN versorgen und pflegen können... mal ganz abgesehen davon, dass Beatmungsgeräte allein ja nun wirklich nicht dazu führen, dass scher Erkrankte wieder putzmunter werden.

    Wenn sich die Erkenntnis schon in den Krankenhäusern durchgesetzt hätte, wäre viel gewonnen.