Corona

  • Ersteres hatte ich hier ja schon vor einigen Tagen vermutet. Ich persönlich gehe von einer Dunkelziffer im hohen fünfstelligen oder sogar im sechsstelligen Bereich aus.


    Und für flächendeckende Tests fehlen mindestens die Laborkapazitäten (ich meine, hier stand, dass Deutschland 20.000 pro Tag schaffen könnte), wahrscheinlich aber auch die Testkits selbst.

  • Genau - die meisten Infizierten sind unentdeckt und wissen oft auch nicht davon, daher die aktuellen Maßnahmen


    Labore sind überlastet und die Tests erst bei Symptomen zuverlässig.

  • Was nützt Dir ein flächendeckender Test... der zeigt Dir doch in dem Fall, dass er negativ ist, nichts Anderes, als dass Du zum Zeitpunkt des Test negativ warst. Ob Du Dich eine Minute später infiziert hast, sagt er nicht.


    Wir brauchen doch keine Statistik, sondern wir brauchen Tests bei potentiell Infizierten, um dort effektiv die Ansteckungsketten zu unterbrechen - und wir brauchen präventive Maßnahmen, um Gleiches zu tun.


    Wer 1x morgens die "Kinderlandverschickung" in überfüllten Schulbussen beobachtet hat, der weiß, was die Schulschließungen zu diesem Ziel beitragen können...


    Aber wenn ich dann höre, dass Menschen aus Risikogebieten zurückkehren und ohne jegliches Problembewusstsein sofort ihre Sozialkontakte sowohl in Risikogruppen als auch im Kinderbereich wieder aufnehmen, dann denke ich, vielleicht sind die Maßnahmen noch nicht stringent genug.

  • Wenn ich die Symptomatiken so betrachte, kenne ich 3 Leute unabhängig voneinander, die im späteren Februar wegen solcher wg. Virusinfektion krank geschrieben waren. Und alle drei sprachen von bisher völlig unbekannten Verläufen. Bei einem war es sehr schlimm, der hat aber generell einige Probleme, auf die der Arzt das zurückführen könnte.


    Keiner hatte wissentlich Kontakt oder war in Risikogebieten, weswegen natürlich keiner auf Corona getestet wurde.

  • 2. Ist es aber ebenso richtig, dass es bei vielen Erkrankten einen leichten Verlauf ähnlich eines grippalen Infekt gibt?

    Das ist der Punkt, über den ich auch immer wieder nachdenke. Nicht zuletzt aufgrund der Worte von Hübers, der auch nur leichte Symptome hat. Hörte sich nicht nach Fieber an (Spekulation). Ich hab seit ca. einer Woche eine ziemlich starke Erkältung (oder etwas mehr). Aber kein Fieber. Deshalb bin ich recht entspannt damit umgegangen, war täglich im Kindergarten usw. Wenn wir wirklich solche Fälle haben, wird die Verbreitung ganz andere Dimensionen einnehmen, als uns vielleicht so verkauft wird. Wie gesagt, meine Ärztin meinte ja (nicht direkt zu mir), Corona nur bei Fieber. Man will ja auch keine unnötige Panik und Arbeit schüren, indem man bei jeder erkältungsähnlichen Geschichte zum Arzt geht oder dort anruft.

    • Offizieller Beitrag

    "Gratulation" an Nils für seine Weitsicht für das Thema einen eigenen Thread zu eröffnen. Wurde er dafür anfangs nicht belächelt?

    Wie gerne ich da falsch gelegen hätte... ;) Insgesamt gab es aber große Akzeptanz. Ein bisschen Verwunderung, aber ich glaube, kein Belächeln.


    Zu Fantas Frage bzgl Umgang des Arbeitgebers: Wer mobil arbeiten kann, darf das (im Normalfall) bis Monatsende tun. Auch zum Zwecke der Kinderbetreuung. Nur ist das bei mir mit einem 3-Jährigen Kind kaum möglich. Arbeitsleistung kann man von mir dann kaum erwarten. Höchstens ganz früh morgens und abends während der Schlafenszeit. Aber solche Tage, die um 6h mit Arbeiten starten, dann Kinderbetreuung und dann wieder arbeiten bis 20h sind auf Dauer kaum leistbar. Abgesehen davon kann ich auch nicht tagelang ausschließlich am Laptop arbeiten. Danach brauche ich erstmal eine Reha. ;)


    Und jetzt Achtung, große Premiere, ich poste eine englischsprachige Quelle: https://www.washingtonpost.com…0/world/corona-simulator/

    Eine stark vereinfachte Darstellung der Auswirkung keiner bzw. verschiedener Maßnahmen in verschiedenen Umsetzungsgraden (weiter unten, das mit den wild streunenden Punkten). Das veranschaulicht schön, wie wichtig möglichst konsequentes Einigeln (auch ein Wort für den Verlese-Thread ;)) aller ist. Aber allein aufgrund von Einkäufen werden sich in der Realität wohl ein paar mehr Punkte zu zumindest hin und wieder "bewegen" müssen.

  • Ich nehme diesen Beitrag mal exemplarisch, sorry. Diese ewigen Hinweise "wer sich jetzt keine Sorgen macht..." oder " begreift doch endlich, dies ist keine normale Grippe" gehen mir so etwas von auf den Sack. Herrgott noch mal, hier und auch sonst wo treffe ich KEINEN un ich meine KEINER, der sich keine Sorgen macht und der meint, " ist doch nur ne Grippe".

    Sorry, einfach nervig dieser Wettbewerb der Betroffenheit

    Lucky you... Ich habe gestern mit einer Person gesprochen, die gerade aus dem Ski-Urlaub in Italien zurück gekommen ist. Kategorie "gebildet, aber naiv".


    Im Moment ist sie vom TV abgeschnitten, Zeitung liest sie auch nicht. Als wir sie darauf ansprachen, dass sie ja nun 14 Tage in den eigenen vier Wänden bleiben solle und sie gefragt haben, ob wir ggf Einkäufe für sie erledigen sollten, war ihre Reaktion genau in die Richtung "Joah, ooooch... Ich weiß gar nicht was das Trara soll? Selbst wenn ich das jetzt habe, was macht das schon? Ich kann ja jetzt nicht mit den Kindern alle Sozialkontakte einstellen..."

    Ihr von ihr getrennt lebender Mann hatte im Übrigen die Kinder, während sie in Italien war. Der hielt es natürlich auch nicht für sinnvoll, seine Brut bei sich zu behalten und hat die drei Kinder dann nachmittags schön bei ihr abgeliefert... :|:krank:

  • Jetzt wird eine zeitlang alles runtergefahren - was wohl anerkannt alternativlos ist.

    Klar ist aber auch, dass das wieder gelockert werden muss und wird, bevor die Pandemie wirklich gestoppt ist. Vielleicht ein Stück eingedämmt, aber längst nicht Fleckendeckend. Vielleicht ist es drei Monate durchzuhalten, dann spätestens wird man sich der alten Normalität wieder öffnen.

    Dieser Zeitpunkt wird relativ willkürlich und unabhängig vom "Corona Stand" erfolgen - und wirtschaftlich "erforderlich" sein.


    Ich gehe davon aus, dass in der nächsten Woche der komplette Einzelhandel ebenfalls geschlossen wird. Und die gingen schlicht daran kaputt, wenn der Zustand länger anhält. Die Kosten laufen weiter, nichts auf der Kante, keine Kredite von den Banken (weil die es eh nie zurückzahlen könnten).

    Irgendwann wird abgewogen, wann dieser volkswirtschaftliche Schaden eine Tragweite angenommen hat, die die "Schäden" (klingt zynisch, weil es ja um Menschenleben geht, ich versuche nur die dann zu treffende Maßnahme der Lockenung/Aufhebung zu umschreiben) durch Corona an sich überwiegen.


    China macht das gerade vor, und Europa/Amerika werden genauso verfahren.

  • Genau - die meisten Infizierten sind unentdeckt und wissen oft auch nicht davon, daher die aktuellen Maßnahmen


    Labore sind überlastet und die Tests erst bei Symptomen zuverlässig.

    Symptome alleine reichen nicht. Man muss aus einer der Krisenregionen gekommen sein oder nachweislich Kontakt mit einem Infizierten gehabt haben.

  • deckt sich mit meiner Einschätzung, Mustermann


    Und noch mal zur Erinnerung die Erkenntnis, dass die folgende Rezession ebenfalls Menschenleben kostet, wegen Armut, nicht oder verspätet eingeleiteten medizinischen Maßnahem (z.B. Krebs) etc.

  • Nils: Großartiger Link mit leicht verständlichen Animationen. Danke.

    Dem Dank schließe ich mich ausdrücklich an.


    Ansehen und Teilen!


    Und tatsächlich kann man da sehen, welche positiven Effekte der LockDown langfristig hat.


    Mich beruhigt übrigens, dass ich bei der Eingabe von "Corona" bei Google immer noch auf der ersten Seite diese Angabe bekomme:


    Das mexikanische Lebensgefühl genießen

    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • In diesen Monaten des Stillstandes, des wirtschaftlichen Erliegens werden alle stillen Reserven flüssig gemacht um zu überleben - gebraucht wird Bares.

    Riesige Aktienmengen werden auf den Markt geworfen, um die laufenden Kosten, wie Mieten und laufende Gehälter, zzu bedienen. Die Märkte brechen ein.

    Zu irgendeinem Zeitpunkt, wenn der Preis genug im Keller ist, und die Kleinanleger erledigt, werden die großen Kapitalanläger sich zinslos Frisches von den Zentralbanken leihen, und alles zu Spotpreisen aufkaufen. Eine riesige Umverteilung von (Edit) unten nach oben wird stattgefunden haben, und alle werden sich fragen wie das passieren konnte.

  • Es steht und fällt mit den Tests.


    Die Dunkelziffer schätze ich sehr hoch, und solange da nicht irgendeine Klarheit herscht (z.B. auch auf Antikörper testen), müsste ein Lockdown aufrecht erhalten werden.


    Die nächste 2-3 Wochen werden sehr spannend

  • Wenn ich die Symptomatiken so betrachte, kenne ich 3 Leute unabhängig voneinander, die im späteren Februar wegen solcher wg. Virusinfektion krank geschrieben waren. Und alle drei sprachen von bisher völlig unbekannten Verläufen. Bei einem war es sehr schlimm, der hat aber generell einige Probleme, auf die der Arzt das zurückführen könnte.


    Keiner hatte wissentlich Kontakt oder war in Risikogebieten, weswegen natürlich keiner auf Corona getestet wurde.

    Geht mir genau so. Waren vorletzte Woche an der Ostsee im Hotel und auf der Rückfahrt am Freitag war ich schon ziemlich platt. Dann kamen Halsschmerzen dazu und in der Stirnhöhle saß alles fest. Ab Montag waren meine Bronchien dicht, habe kaum Luft bekommen eigentlich bis Donnerstag. Zwischendurch war mir immer mal kalt, Fieber aber wohl eher nicht. Treppensteigen war Schwerstarbeit. Freitag wurde es besser, allerdings hatte ich zwei Tage krasse Kopfschmerzen. Eher unüblich für mich. Nun nur noch leicht verschleimt.


    Komischer Verlauf die Heftigkeit der Atemprobleme, auch wenn ich Ähnliches mit meinem Asthma bei Bronchitis schon hatte und die relative flotte Besserung sowie die Kopfschmerzen.


    Ich hoffe, dass es das war. Die Atemnot war nicht schön und noch heftiger will ich das eigentlich nicht erleben.

  • Ich habe mich gestern Abend mit einer Freundin unterhalten, die in einem Krankenhaus in Hagen arbeitet und einem Freund, der als stellv. Küchenchef in Paderborn arbeitet. Die haben schon krasse Auswirkungen zu spüren bekommen, dafür dass der Zustand noch gar nicht so lange aktut ist.


    Im Krankenhaus soll und wird alles an geplanten OPs abgesagt, die Besucheranzahl pro Patient ist auf max. 2 pro Tag begrenzt worden, alle Behandlungsräume sind nun immer verschlossen, da die Laufkundschaft klaut wie die Raben, die Atemmasken sind nun in einem zentralen Lager und man geht dort jetzt schon auf Kante.


    Beim Restaurant wird ab nächste Woche auf Kurzarbeitet gesetzt. Jetzt sind nur noch 2 Leute pro Schicht anwesend, sonst waren es 5-8. In den letzten Tagen gab es massive Absagen von Buffets, teils mit 30-100 Essen.


    Beim Fitnessstudio, wo ich bin, sind alle Kurse für den kompletten Monat abgesagt worden und man rechnet hinter vorgehaltener Hand damit, dass man ab nächste Woche komplett dicht machen muss.