Für dich mag das monatelang ohne sozialen Kontakt gehen..
Bei mir geht das nicht..
Meine Perspektive aktuell wär bei dem Szenario: Jeden Tag die maximal erlaubte Zeit von 10h arbeiten (Das wird bei uns lange nötig sein), dann vielleicht noch ein bisschen einkaufen und dann zuhause sitzen..
Und das monatelang?
Da springe ich lieber aus dem Fenster meines Büros (6.OG) (und das ist jetzt kein Witz!), zumal ich eh die Tendenz zu Depressionen habe, die ich in normalen Zeiten aber unter Kontrolle habe.. In dem geschilderten Szenario sicherlich nicht mehr!
Insane, ich habe das Gefühl, dass Du nicht verstanden hast, dass ich genau darauf hinaus will. Dass wir uns jetzt Zeit kaufen, in der wir gezielt überlegen, wie wir die nächsten Monate erträglich gestalten. Auch in Deinem Sinne.
Vielleicht überzeugt Dich dabei, dass ich alleine lebe. Ich bin weder abgebrüht noch soziophob. Je eher ich wieder richtig unter Leute kann (Familie, Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen), desto besser für mich. Homeoffice mache ich durchaus mal für einen Tag, wenn es mir z.B. eine Umgebung für konzentriertes Arbeiten schafft. Für Wochen ist das aber nichts, was ich freiwillig tun würde. (Und zugleich ist mir klar, dass ich damit immer noch ziemlich privilegiert bin.)
Mein Ansatz soll genau dahin gehen, dass es eben nicht über Monate so weiterläuft. Und ich erwarte gleichzeitig nicht von jeder und jedem, an Lösungen mitzuarbeiten. Das kann nicht jeder und das muss nicht jeder. Aber ich sehe auch keinen Grund, nicht zur Lösungssuche zu ermutigen und die Suchenden zu unterstützen.
Ich habe absolutes Verständnis, wenn Menschen unter der Lage leiden (das tue ich ja auch ein Stück weit) und den Ausblick pessimistisch sehen. Aus der Lage raus kommen wir aus meiner Sicht nur, wenn andere -- die, die das können -- jetzt für alle Lösungen suchen und entwickeln und darüber berichten. Und damit hoffentlich vielen weiteren Menschen Mut machen und Kraft zum Durchhalten geben.
Was ich tatsächlich nicht hilfreich finde (und damit meine ich nicht Dich), sind apokalyptische Szenarien, Schüren von Panik und Ängsten und Verbreiten von unbewiesenen Behauptungen/Gerüchten. Kritik, vor allem konstruktive, meine ich damit übrigens nicht. Die bleibt wichtig.