Corona

  • Ich las online, dass Söder sich wohl bockig aus der gemeinsamen Schalte verabschieden wollte, weil er von Laschet für seine unabgestimmte Ausgangssperre angegangen wurde..

    Söder macht knallhart Wahlkampf.. Dass er jetzt so über den Klee gelobt wird ist mir unbegreiflich!

  • Ich bin eben bei uns im Zentrum gewesen, das sowieso schon seit Monaten aussieht, als herrsche hier Krieg. Es sind seit Oktober alle Schaufenster mit Metallplatten versammelt und diese sind mit Sprüchen wie ACAB besprüht. Bis vorgestern hatten die Läden trotzdem auf, inzwischen dürfen nur noch Supermärkte und Apotheken öffnen und die Stadt verwaist. Nur die Polizei, das Militär und die Obdachlosen halten sich dort auf.

    Im Supermarkt war auch außer mir keine Kundschaft. Es gab aber alles in der gewohnten Fülle, auch Klopapier. Und zum Glück auch deutsches Bier. Dithmarscher war sogar im Angebot, deswegen gönne ich mir diese Stärkung für mein Immunsystem.

    Der Besuch im Supermarkt war ein großer Demotivator. Ständig gab es Durchsagen zu den Sicherheitsabständen und zur Benutzung der Desinfektionsmittel. In der Spielzeugabteilung waren keine Kinder, die die Legos, Hot Wheels usw. bestaunten. Überhaupt gab es eine gespenstische Stille, lediglich ein paar Mitarbeiterinnen unterhielten sich mit mir, wer von uns nun wen mit dem alten Corvid 19 angesteckt habe. So behält man seinen Humor.

    Wieder aus dem Supermarkt raus kam mir ein Straßenhund entgegen und schaute mich traurig an. Das Tier hätte ich am liebsten mitgenommen, jetzt konnte ich ihm nur etwas Brot anbieten. Er nahm es dankbar an.

    Es wird sehr schwer für diese Stadt, denn sonntags ist im Zentrum eigentlich etwas Leben, aber das findet derzeit nicht statt.

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  • Das ist mir selber klar. Es ging mir um die Unverhältnismäßigkeit. Wie viel mehr werden sich wohl in vollen U-Bahn Wagen, bei der Arbeit etc. anstecken denn bei drei Leuten die zusammen spazieren gehen?


    Insgesamt geht es um die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen. In Deutschland scheint sich gerade eine harte Linie durchzusetzen. Im Sinne von lieber zu viel als zu wenig. Es soll so wenig wie möglich Corona Tote geben, möglichst keine. Das ist in doppeltem Sinne bemerkenswert. Nicht nur, dass bei allen sonstigen Problemen anders reagiert wird. 10.000 Tote mehr während einer Hitzewelle? Wo sind denn die Leute, die flächendeckend Klimaanlagen installieren wollen? Eine Krebsepedemie sondergleichen. Wo sind die harten Regulierungenes für die Schadstoffe in Luft, Wasser, Boden und Lebensmitteln? Millionen Menschen die aufgrund des Kapitalismus (ver) hungern. Haben wir kein Problem mit. Und noch viel unmittelbarer gilt: Natürlich können Maßnahmen gegen Corona auch zu hart sein. Nämlich weil sie auch immer etwas kosten. Und zwar nicht nur Geld. Sondern alles mögliche, u.a. eben auch Leben (Lebensqualität als auch Lebenserwartung). Kurz gesagt: Auch durch die Corona Maßnahmen sterben Menschen vorzeitig.

  • Für diejenigen, die noch außer Haus arbeiten müssen, dürfte sich nicht viel ändern. Sollen halt die notwendigen Hygiene- und Schutzmaßnahmen bereit gestellt werden...

  • Urgs, den Schritt sehe ich jetzt doch sehr kritisch, gerade weil es über die zitierten "Experten- Ansichten" hinausgeht.


    Übel.


    Ich halte das schon länger ein, sehe es aber rechtsstaatlichen sehr problematisch.

  • Nehmen wir Mal Corona raus, bin ich der festen Überzeugung, das am Wochenende wenig auf dem Ämtern läuft. Da gibt es ja Beispiele, wie z. B. Lebensmittelrückrufe, die einfach nicht weiter bearbeitet werden, weil eben keiner da ist und zum Beispiel auch sehr wichtig sind, da dann aber liegen bleiben.

    Aber es geht um Corona und das ist eine besonders besondere Lage, mit Krisenstab und Sondereinsätzen.


    Ein Lebensmittelrückruf ist in unserem System eben in erster Linie eine geschäftsschädigende Angelegenheit und wird genau so behandelt.


    Ist wie mit der Grippe vor 2 Jahren. Normal obwohl krass. Und deshalb hat man die Krankenkassen machen lassen, als sie den neuen Erreger erstmal einfach nicht in die von Krankenkassen übernommen Schutzimpfung mit einbezogen hat, so dass im Folgejahr leider mehr Leute starben. Ich hätte sie sanktioniert. Aber ich bin ja auch eine Kritikerin des derzeitigen Systems.

  • Familien dürfen ja noch zusammen sein, die 2 Personen Regelung gilt für Personen, die nicht in einem Haushalt leben.

    Ehrlich gesagt unterscheidet sich das alles für mich nur in kleinen Nuancen von der bayrischen Regelung.


  • Wie kommst Du auf "5.000 Neuinfiziert getestete pro Tag"? Das wäre ja eine lineare Entwicklung. Ist zu hoffen, daß wir die irgendwann durch die Maßnahmen mal schaffen. Derzeit haben wir aber immer noch eine exponentielle Entwicklung. Vor dem Wochenendknick (hoffentlich bleibend!) hatten wir über mindestens 12 Tage lang eine Verdopplung alle 2,5 Tage. Falls dieser Trend gleichbleiben würde, wären Deine 100.000 bereits in etwa 7 Tagen erreicht.

  • Ich arbeite in der Metallbranche und da können einzelne Arbeiten nur zu zweit ausgeführt werden. Gibt auch nur 1 Pausenraum usw.

  • "Schutzmaterialien sind rar – nun werden Kliniken Opfer von Diebstählen. Unbekannte haben 100 Atemmasken, 500 Mund-Nasenschutz-Masken sowie 150 Schutzbrillen aus der MHH gestohlen. Die Medizinische Hochschule stellt sich nun auf weitere Fälle ein."

    Quelle: HAZ

  • Ger-man, nur so als beispiel: ich würde mir überlegen, die pausen in 2 schichten durchzuführen, damit der abstand zwischen 2 leute zumindest etwas größer wird. und zwischen den beiden pausengruppen mal mit desinfektionsmittel übern tisch wischen.


    ich hab morgen baubesprechung mit 4 gewerken in einem bad von 6 qm grundfläche. ich hab dem architekten schon mitgeteilt, dass er mich doch bitte per wa video anruf zuschalten soll. man kann vielleicht nicht alles tun, aber etwas mehr als bisher geht schon noch.

  • "Schutzmaterialien sind rar – nun werden Kliniken Opfer von Diebstählen. Unbekannte haben 100 Atemmasken, 500 Mund-Nasenschutz-Masken sowie 150 Schutzbrillen aus der MHH gestohlen. Die Medizinische Hochschule stellt sich nun auf weitere Fälle ein."

    Quelle: HAZ

    Schön übrigens, dass es nicht nur manche Firma gibt, die ihre Produktion auf solche Produkte umstellt, sondern dass es auch privat einige Menschen gibt, die z.B. Atemmasken nähen.

  • Gehöre auch in den Bereich Bau.

    Ich hätte nicht gedacht, wie schnell selbst wir uns umstellen können. Skype geht auch hier problemlos. Wir haben Zahl der Teilnehner drastisch reduzieren können.

    Zukünftig kann man auch mal an Masken oder Schal denken. Einfache Staubschutzmasken reichen um die Tröpfchenverteilung in der Kommunikation zu vermeiden.

  • Kann mir vielleicht noch Jemand die Zahlen (vor allem der “neu infizierten“) erklären, von denen jetzt so viel abhängt.


    Um diese Zahl irgendwie (sowohl absolut als auch im Verhältnis zu den Toten) einschätzen zu können, benötige ich doch zumindest noch zwei Informationen. Nämlich a) wie viele Tests ich überhaupt durchgeführt habe und b) wie sich die Gruppen der Getesteten rekrutieren

  • Oha. Das sind jetzt aber schon krasse Maßnahmen. Man liest immer "Familien sind von den Maßnahmen ausgeschlossen". Familie kann man ja auch außerhalb der eigenen 4 Wände haben. Wie ist das denn geregelt?


    Ich frage mich ganz konkret:

    Wir wollen am Dienstag meine Großmutter bestatten. Dies wird im ganz kleinen Kreis stattfinden: Meine Eltern, ich, der Pastor und der Bestatter. Alles wir nur am Grab stattfinden, da die Kapelle sowieso geschlossen ist. Über den entsprechenden Abstand sind sich alle einig, der wird natürlich eingehalten.

    Können wir jetzt nach den neuen Maßnahmen vergessen oder?

    Dürfte ich dann nicht mal mehr meine Eltern sehen, die nicht im eigenen Haushalt leben?