Alles anzeigenSchade, wirklich schade. Der Wettbewerb der höheren Moral ist schon gut im Gange.
Für mich ein Vorgeschmack auf das was kommen wird/ könnte und warum ich nicht wirklich hoffnungsvoll in die nahe Zukunft schaue.
Diejenigen, die vor den wirtschaftlichen und damit eventuell auch politisch und sozialen Folgen Angst haben, werden vorsorglich in die moralisch verwerfliche Ecke der Menschenlebenverachter gestellt. Eine völlig unnötige Form der Polarisierung wie ich finde. Weil Angst ist Angst!
Mag sich angesprochen fühlen wer will.
Ich fühle mich angesprochen und danke dir. Nehme ich mir zu Herzen.
Ich wollte allerdings nicht die Angst vor sozialen oder wirtschaftlichen Folgen klein reden, sondern mich störte, mit welcher massiven Art hier mögliche Folgen als unabwendbare Tatsachen propagiert wurden. Aber das habe ich dann ja leider andersrum auch nicht besser gemacht.
Es sind ja nicht nur soziale und wirtschaftliche Folgen, auch gesundheitliche, politische und psychische ... sie sind aktuell nicht so sichtbar wie ein positiver COVID-19 Test. Und das nicht nur für die vergleichsweise Jungen Menschen (die Auswirkungen auf die Volksgesundheit und Lebenserwartung nach einer Rezession sind ja wohl ganz gut erforscht, Alkoholismus, Suizide), sondern auch bei den Alten. Wenn ich im Sueddeutsche Ticker zu den Toten im Wolfsburger Pflegeheim (soll wohl vor allem für hochgradig demente Menschen sein) das hier lese:
Zitat„Überraschend viele Menschen seien verstorben, ohne dass sie Symptome von Corona gezeigt hätten.“
Und als jemand der selbst einen dementen Angehörigen erlebt hat und wie dieser auf Streß und Veränderung reagiert hat, dann malen sich sehr unschöne Bilder in meinem Kopf. Sind die wirklich an COVID-19 verstorben? Wenn nein, wären diese vielleicht später noch an COVID-19 verstorben? Alle?
Wenn Niedersachsen jetzt die Aufnahme in die Pflegeheime stoppt. Ja wo sollen die Menschen den hin? Im Krankenhaus bleiben nach einem Sturz? Wieder nach Hause? Wie bauen diese und andere ältere Menschen jetzt ab und wieviele von denen kommen jetzt auch auf Grund der Maßnahmen nicht mehr auf die Füße?
Die Krankenhäuser haben ja bereits dazu aufgerufen mit Problemen weiterhin ins Krankenhaus zu kommen, da die Zahlen der Leute die ins Krankenhaus kommen mit Herzinfarkt etc. pp. verdächtig heruntergegangen sind. Wieviele Menschen sterben heute oder aufgrund von unbehandelten Problemen später aufgrund vor der Unsicherheit ins Krankenhaus zu fahren? Wieviele durch der zunächst erst mal nicht als lebensnotwendigen OPs? Aber wie baut jetzt jemand ab der jetzt erstmal Wochen oder Monatelang länger auf eine neue Hüfte warten muss?
Der italienische Geheimdienst warnt bereits vor Aufständen, es würden Supermärkte und Apotheken geplündert.
Diese Fragen kann man beliebig weiterführen und antworten werden wir hier nicht oder nur sehr begrenzt haben. Aber was wir Meinung nach dringend brauchen sind mehr wissenschaftliche Fakten um die schärfe der Maßnahmen auch über einen längeren Zeitraum zu begründen und zwar Interdisziplinär. Das hat meiner Meinung nach der Drosten ja auch im aktuellen Podcast wieder betont. Im Zweifel auch die Abwägung ob eine Überschreitung der Intensivkapazitäten sich verhindern lässt ... (siehe Epidemiologe Gérard Krause).
Um bei den wissenschaftlichen Fakten weiter zu kommen, war und ist die Auszeit sicher das richtige Mittel. Aber wir sollten den weiteren Weg nicht gehen nur weil er politisch am einfachsten und der "naheliegenste" ist, vor allem bitte nicht auf Verdacht. Ich bin wie andere hier froh, dass ich diese Entscheidungen nicht treffen muss.
Und hier noch das Zitat von dem schwedischen Epidemiologen:
Zitat[...]
Die Vorstellung, das Coronavirus lasse sich irgendwie aufhalten, hält er für illusorisch.
[...]
Es ist auch illusorisch zu glauben der Staat kann uns vor allem beschützen.