Alles anzeigenDie Vergleiche bei JHU zeigen, dass die Kurven der Neuinfektionen abflachen, wenn soziale Distanzierungsmaßnahmen in der Gesellschaft durchgeführt werden, je konsequenter, je schneller flachen die Kurven ab.
Ohne diese Konsequenz ist das anders, Beispiel Schweden:
Rechnet man die aktuellen Zahlen von Schweden auf Deutschland hoch, kommt man auf:
28.500 x 8 = 228.000
3.529 x 8 = 28.232
Macht Quoten von
1,30
3,56
Dass die soziale Distanzierung eine Rolle - wahrscheinlich auch eine wesentliche Rolle - spielt, ist unbestritten. Allerdings deuten die Handydaten, die umfassend für sämtliche Länder verfügbar sind, deutlich darauf hin, dass eine soziale Distanzierung überall (auch in Schweden) stattgefunden hat. Allerdings ist das Maß an Distanzierung - anders als von Dir behauptet - nicht direkt proportional den Fall- und Sterbezahlen. Vielmehr haben Schweden und Italien/Spanien pro Kopf sehr ähnliche Zahlen, obwohl der Grad sozialer Distanzierung deutlich unterschiedlich ist. Deutschland liegt diesbezüglich im Mittelfeld und hat dennoch geringere Fall- und Todeszahlen. Das spricht dafür, dass andere Faktoren ebenfalls wichtig, oder sogar noch wichtiger, sind. Für Deutschland könnte das z.B. das Gesundheitsystem sein. Und damit meine ich nicht die Zahl der Intensivbetten (die waren ja nie wirklich knapp), sondern die Gesundheitsämter, die in Deutschland vermutlich eine effektivere Isolierung der Kranken und Verdachtsfälle ermöglicht haben.
Im übrigen wird das schwedische Weg meist falsch dargestellt oder verstanden. Die haben bloss auf einen harten Lockdown verzichtet und damit ein bisschen weniger soziale Distanzierung akzeptiert. Den kompletten Gegenentwurf einer Strategie der gezielten "Durchseuchung" hat Schweden nie gefahren.