Corona

  • Ich erkenne in meinem Umfeld von Freunden und Bekannten mittlerweile eine große Sehnsucht nach Party und Geselligkeit. Alleine an Vatertag habe ich von 3 verschiedenen Gartenpartys samt Bierpong usw. gehört. An Abstandsregeln wird nur bei der Begrüßung und Verabschiedung gedacht - ansonsten ist Corona scheinbar nicht mehr existent.


    Kurzum: Ob die Kontaktsperre existiert oder nicht, scheint mittlerweile nicht mehr relevant zu sein. Ich war auch selbst in einem Restaurant mit Freunden (insgesamt 3 Haushalte, wir haben einen Tisch belegt). Gestört hat es keinen.


    Sobald im ersten Bundesland die Clubs geöffnet werden, prognostiziere ich eine Pilgerbewegung in dieses Bundesland von den jungen Leuten zwischen 18 und 30. Würde dafür sogar meine Hand ins Feuer legen.

    Weil der Mensch eben ein Herdentier ist. Über das Bedürfnis zur Party kann man streiten aber die Geselligkeit ist ein menschliches Grundbedürfnis. Irgendwann "holen" sich die Menschen dieses eben, ungeachtet möglicher Konsequenzen. Ich empfinde das als natürlich, auch wenn es manche (vielleicht zu Recht?) als unvernünftig ansehen!

  • Ärmlich ist besser?

  • Ich nehme das ärmlich zurück, empfinde es trotzdem weiterhin als vorgeschobenes Argument. Man arbeitet jetzt auf eine schnelle Öffnung hin, damit AUCH die kommenden Generationen nicht wirtschaftlich vollkommen untergehen. Es geht nicht um Wirtschaft oder Gesundheit. Es muss immer um Beides gehen!

  • Es geht aber zur Zeit nur um die Wirtschaft. Merkst du das nicht?

    Btw: wenn es in diesem thread eskaliert hängst auch du mittendrin. Wie andere auch. Als Minimum würde ich erwarten, Nehmerqualitäten zu entwickeln, wenn man schon beim Austeilen ganz vorne mit dabei ist.

  • Es geht aber zur Zeit nur um die Wirtschaft. Merkst du das nicht?

    Btw: wenn es in diesem thread eskaliert hängst auch du mittendrin. Wie andere auch. Als Minimum würde ich erwarten, Nehmerqualitäten zu entwickeln, wenn man schon beim Austeilen ganz vorne mit dabei ist.

    Wenn dem so wäre, würde es die weiterhin massiven Beschränkungen ja nicht geben!

    Den Zweiten Satz ignoriere ich jetzt mal, da ich persönliche Angriffe als nicht hilfreich ansehe...

    den Inhalt von Meinungen zu kritisieren empfinde ich aber als vollkommen normal!

    Was wäre denn dein Plan für die nächsten Wochen/Monate?

  • Ich kann seit über 2 Monaten Monaten keines meiner Hobbies ausüben (als wohl wichtigsten Teil davon, keinen Mannschaftssport), kann mich weiterhin (in der Öffentlichkeit für Aktivitäten) nicht mit mehr als 1 Bekannten oder 1 Familienteil treffen, da mehrere Haushalte, muss weiterhin eine Maske tragen beim Einkaufen und im ÖPNV und kann weder ein Konzert, eine Bar oder Disko, Ausstellungen oder Fußball besuchen und darf fast niemandem näher als 1,5m kommen.

    Mein komplettes soziales (Vor Corona)-Leben ist seit Monaten nicht existent.

    Genauso ist es bei mir auch, kein Kino, kein Fitnessstudio, keine Brettspiel Treffen und keine Frauen zum kennen lernen und daten. Das schönste Erlebnis in der Zeit war es nach einer Stunde und 9 Läden eine Packung Klopapier zu bekommen. Das gibt es mittlerweile wieder reichlich.

  • Ab und an stelle ich mir jedenfalls die ein wenig ins Resignative gehende Frage, ob nicht viele Menschen Verbote und Strafen brauchen, weil sie es selbst nicht kapieren. Ich würde das allerdings grundsätzlich sehr bedauern, aber eine kleine zweite Seele schlägt da in meiner Brust.


    Mein Zwiespalt ist, dass ich einerseits Schwächere auch durch Gesetze davor geschützt sehen möchte, dass Stärkere ihren Vorteil rücksichtslos ausnutzen. Und ich mir zu diesem Zweck durchaus in einigen Bereichen schärfere Regulierungen wünschte. Auf der anderen Seite sehe ich die Gefahr, dass irgendwann vorausgesetzt wird, dass jeder Gefahr mit Verboten begegnet wird; und der Schluss gefasst wird, ohne Verbote auch keine Gefahr.


    Was man m.E. auch nicht aus den Augen verlieren sollte: Solange Verbote weitgehend befolgt werden, muss man sich um die Verhältnismäßigkeit ihrer Durchsetzung kaum Gedanken machen. Und im aktuellen Coronafall muss ich bei der Frage, ob und in welchem Ausmaß ich bereit wäre, die Regeln notfalls mit Gewalt durchzusetzen, bedenken, dass hier Verhaltensweisen sanktioniert werden, die zwar aufgrund der besonderen Lage gefährlich sind, aber eben nicht grundsätzlich negativ, sondern oft gerade sogar begrüßenswert sind.


    Schließlich ist vielleicht auch etwas das Bild verzerrt, wie leichtsinnig die Menschen sind. Denn wenn man sich selbst bemüht, an die Abstandsgebote etc. zu halten, fallen eben die anderen auf.

  • Wo du das alles so auflistest, wird mir klar, wie wenig davon bei meinen bisherigen Restaurantbesuchen eingehalten wurde. Eigentlich fast gar nichts.

    Ich hatte mir im Vorfeld auch nicht derart im Detail Gedanken dazu gemacht und ohne Außentisch wäre der Besuch für mich derzeit auch noch nicht infrage gekommen. Vor Ort fallen einem die Maßnahmen dann aber natürlich sofort ins Auge.

  • Ich kann seit über 2 Monaten Monaten keines meiner Hobbies ausüben (als wohl wichtigsten Teil davon, keinen Mannschaftssport), kann mich weiterhin (in der Öffentlichkeit für Aktivitäten) nicht mit mehr als 1 Bekannten oder 1 Familienteil treffen, da mehrere Haushalte, muss weiterhin eine Maske tragen beim Einkaufen und im ÖPNV und kann weder ein Konzert, eine Bar oder Disko, Ausstellungen oder Fußball besuchen und darf fast niemandem näher als 1,5m kommen.

    Mein komplettes soziales (Vor Corona)-Leben ist seit Monaten nicht existent.

    Genauso ist es bei mir auch, kein Kino, kein Fitnessstudio, keine Brettspiel Treffen und keine Frauen zum kennen lernen und daten. Das schönste Erlebnis in der Zeit war es nach einer Stunde und 9 Läden eine Packung Klopapier zu bekommen. Das gibt es mittlerweile wieder reichlich.

    Ich glaube, viele verstehen nicht (mehr) wie einsam es als Single ist, wenn einem das komplette Sozialleben von heute auf morgen wegbricht, weil sie seit Jahren verheiratet/in festen Beziehungen sind, ggf. mit Kindern, und ständig andere Menschen um sich haben (selbst wenn es immer dieselben sind). Allerdings nur meine Spekulation ohne Anspruch auf Wahrheit.

  • Insane96

    Gerade den solltest Du nicht ignorieren, wenn es dir um eine konstruktive Auseinandersetzung geht.


    In meinen Aktivitäten das Geld in die Wirtschaft fliessen zu lassen fühle ich mich überhaupt nicht gehindert. Da gibt es vielfältige Angebote. In der Wahrnehmung meiner kulturellen Interessen bin ich in der Tat sehr eingeschränkt.

  • Insane96

    Gerade den solltest Du nicht ignorieren, wenn es dir um eine konstruktive Auseinandersetzung geht.


    In meinen Aktivitäten das Geld in die Wirtschaft fliessen zu lassen fühle ich mich überhaupt nicht gehindert. Da gibt es vielfältige Angebote. In der Wahrnehmung meiner kulturellen Interessen bin ich in der Tat sehr eingeschränkt.

    Von welchen Wirtschaftsbereichen, die jetzt dazukommen sollen oder sind, sprechen wir jetzt eigentlich? Steht da was Bedeutendes an? Die Restaurants haben doch jetzt seit Wochen schon wieder auf, genauso wie der Einzelhandel (jeweils mit massivsten Beschränkungen). IN NDS wird sich die nächsten 3 Wochen (10.06.) ja erstmal nichts ändern.

    Beim Kulturellen Bereich stimme ich vollumfänglich zu!

  • Gut zusammengefasst!

  • Bist Du dir sicher, dass du meinen Beitrag verstanden hast? Mein Geld zur Anregung der Binnennachfrage kriege ich unter. Das habe ich geschrieben. Ich fühle in dieser Hinsicht keine Beschränkung.

  • Du hast behauptet, es wird derzeit NUR auf den wirtschaftlichen Aspekt geachtet.

    Ich kann eben nicht nachvollziehen woran du das festmachst..

  • Wow, ich glaube, das war schon mal Thema. Hatte es aber selbst nie gelesen. Das "Strategiepapier" (Link zum bmi) des Innenministeriums zur Krise. Ist zwar schon aus dem März. Aber da läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken. Wer sich seine Strategie von Leuten ausarbeiten lässt, die zum Beispiel sowas schreiben...


    ...gehört wirklich jegliches Vertrauen entzogen. Krasser Scheiss!


    Das ganze Pamphlet ist voll von sonem Zeug.


    Bin ich froh, dass wir den Föderalismus haben. Und Macht und Kontrolle damit auf viele Schultern verteilt sind.

  • Weil bei den Lockerungen die Wirtschaft und der Konsum im Vordergrund steht. Siehe auch mediale Berichterstattung. Endlich wieder einkaufen, ins Restaurant gehen können. Wie ist die Resonanz? Enttäuschend. Und die Folgen etc etc. Beim Sport war (hier in NRW) das Thema Fitnessstudios präsenter als Sportvereine.

    Ich vermisse Themen wie Lockerungen zu Kita, Schulen, Alten- und Pflegeheimen.

    Von der Kultur ganz zu schweigen.

  • Das schlimme ist, dass man bei einem Fazit zu dem Schluss kommen kann, dass die Strategie ja anscheinend auch gut gefruchtet hat. Zumindest sind die enthaltenen Narrative gefühlt weiterhin omnipräsent.

  • Die große Scheiße an einer Pandemie ist ihr weltweiter Einschlag.


    Da hilft eigentlich nur eine weltweite Strategie, und von der sind Wir weltweit entfernt.


    Gute Nacht

    Nun ja, bis jetzt hat es die Welt noch lange nicht begriffen, dass man das ganze global beseitigen muss.

  • Gibt es eigentlich klare Regelungen für den Fall, dass man vielleicht von einem Infizierten angesteckt wurde? Angenommen, man sitzt in einem Biergarten/Restaurant mit großer Terrasse. Angenommen, 30 Meter davon entfernt wurde jemand positiv getestet. Anhand der Listen ist ja nachvollziehbar, wer zur gleichen Zeit am gleichen Ort, wenn auch weit entfernt, zugegen war. Müssen dann alle, die da waren, in Quarantäne?