Echt? Das hier?
ZitatUm die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden
Das ist die Strategie, die Bürger in Angst zu versetzen?
Echt? Das hier?
ZitatUm die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden
Das ist die Strategie, die Bürger in Angst zu versetzen?
ZitatAlles anzeigen4. Schlussfolgerungen für Maßnahmen und offene Kommunikation 4 a. Worst case verdeutlichen!
Was ist zu tun? 1) Kommunikation: Der Worst Case ist mit allen Folgen für die Bevölkerung in Deutschland un- missverständlich, entschlossen und transparent zu verdeutlichen.
(...)
Die gegenwärtige Krise durch COVID-19 ist ein harter Schlag für das Vertrauen in die In- stitutionen. Dem muss entgegengewirkt werden, weil die Regierung zu einem mobili- sierenden Faktor werden muss. Devise: «es kommt etwas sehr Bedrohliches auf uns zu, wir haben die Gefahr aber erkannt und handeln entschieden und überlegt. Wir brauchen ein Zusammenkommen und Wirken von allen Kräften in der Gesellschaft. Dann werden wir die Gefahr noch abwenden».
(...)
Das mal aus der "Präambel". Ich habe keine Kraft mir dieses Machwerk (nochmals) durchzulesen. Ein Mal, vor ein paar Monaten, hat mir gereicht. In Kurzform: die gesamte Kommunikationsstrategie der Bundesregierung beruht(e) auf Angstmacherei. Isso.
Edit: okay, eine Perle dann doch noch...
ZitatAlles anzeigen4. Schlussfolgerungen für Maßnahmen und offene Kommunikation 4 a. Worst case verdeutlichen!
1) Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewie- sen, und sterben qualvoll um Luft ringend zu Hause. Das Ersticken oder nicht genug Luft krie- gen ist für jeden Menschen eine Urangst. Die Situation, in der man nichts tun kann, um in Le- bensgefahr schwebenden Angehörigen zu helfen, ebenfalls. Die Bilder aus Italien sind verstö- rend.
2) "Kinder werden kaum unter der Epidemie leiden": Falsch. Kinder werden sich leicht anste- cken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.
3) Folgeschäden: Auch wenn wir bisher nur Berichte über einzelne Fälle haben, zeichnen sie doch ein alarmierendes Bild. Selbst anscheinend Geheilte nach einem milden Verlauf können anscheinend jederzeit Rückfälle erleben, die dann ganz plötzlich tödlich enden, durch Herzin- farkt oder Lungenversagen, weil das Virus unbemerkt den Weg in die Lunge oder das Herz gefunden hat. Dies mögen Einzelfälle sein, werden aber ständig wie ein Damoklesschwert über denjenigen schweben, die einmal infiziert waren. Eine viel häufigere Folge ist monate- und wahrscheinlich jahrelang anhaltende Müdigkeit und reduzierte Lungenkapazität, wie dies schon oft von SARS-Überlebenden berichtet wurde und auch jetzt bei COVID-19 der Fall ist, obwohl die Dauer natürlich noch nicht abgeschätzt werden kann.
...das ist ein Ausschnitt aus dem der besagten Abschnitt 4a.
Und jetzt erzähl mir doch nicht, dass Angstmacherei NICHT die Strategie wäre
In Kurzform: die gesamte Kommunikationsstrategie der Bundesregierung beruht(e) auf Angstmacherei. Isso.
Nein, so ist das erstmal überhaupt nicht. Das ist lediglich eine Sicht der Dinge. Und ja, ich habe das Ding mehrfach gelesen.
Okay.
Für mich liest sich das vor Allem wie ein Dokument aus einer anderen Zeit. Das muß ja im März verfasst worden sein, und spiegelt den damaligen Stand der Dinge wider. Da kräht doch kein Hahn mehr nach.
Das Papier was da verlinkt ist, ist die überarbeitete Version. Es geisterte auch hier im Thread ein mal ein Link zu einem Strategiepapier aus dem bayerischen(?) Innenministerium herum, wo definitiv drinstand dass mit der Kommunikation eine "größtmögliche Schockwirkung" erzielt werden soll.
In Österreich ist es mittlerweile bekannt, dass Kurz das Angstlevel der Bevölkerung zu niedrig war und im Anschluss aktiv daran gearbeitet wurde dass die Leute Angst vor Corona bekommen ("Bald wird jeder jemanden kennen der an Corona gestorben ist" - Kurz, Anfang April) und es gab Gerüchte, dass die Medien angehalten wurden doch bitte Bilder von überfüllten Krankenhäusern bevorzugt zu drucken/senden.
Und es stimmt halt ebenfalls nicht, dass das Papier den damaligen wissenschaftlichen Stand der Dinge repräsentierte. Man wußte halt nicht was da auf einen zu rollt ... jetzt hätte man damit offen und ehrlich in der Kommunikation mit dem Souverän umgehen und sagen können: "Wir machen lieber mal erst mal alles dicht damit wir sehen was auf uns zu kommt und damit wir nicht vielleicht in eine Katastrophe laufen!" oder man bemüht das Bild von einer Bevölkerung die nur durch Angst zu kontrollieren ist und schürt diese um dieselben Maßnahmen durchsetzen zu können.
Stimmt natürlich. Das Ganze sieht jetzt etwas anders aus. Und durchaus auch die Kommunikation seitens Politik.
Und ich bin dennoch der Überzeugung, dass "der Samen der Angst" (jahaa, sorry ) bei vielen Menschen gut aufgegangen ist.
Und Punkt 3...
Zitat
3) Folgeschäden: Auch wenn wir bisher nur Berichte über einzelne Fälle haben, zeichnen sie doch ein alarmierendes Bild. Selbst anscheinend Geheilte nach einem milden Verlauf können anscheinend jederzeit Rückfälle erleben, die dann ganz plötzlich tödlich enden, durch Herzin- farkt oder Lungenversagen, weil das Virus unbemerkt den Weg in die Lunge oder das Herz gefunden hat. Dies mögen Einzelfälle sein, werden aber ständig wie ein Damoklesschwert über denjenigen schweben, die einmal infiziert waren. Eine viel häufigere Folge ist monate- und wahrscheinlich jahrelang anhaltende Müdigkeit und reduzierte Lungenkapazität, wie dies schon oft von SARS-Überlebenden berichtet wurde und auch jetzt bei COVID-19 der Fall ist, obwohl die Dauer natürlich noch nicht abgeschätzt werden kann.
...wird ja auch noch munter bespielt
Gibt es Fakten, die diese Vermutung widerlegen? Wäre mir neu.
Nee, aber es wird ständig anekdotisch (© Giftzwerg) über Einzelschicksale berichtet die, Surprise, Menschen Angst machen (sollen?).
Wenig hört man hingegen über diejenigen Fälle, die schlicht und einfach mild verlaufen sind. Klaro, ist ja auch nicht spannend: "joa, hatte son bisschen Schnupfen und so kratzigen Hals."
In Kurzform: die gesamte Kommunikationsstrategie der Bundesregierung beruht(e) auf Angstmacherei. Isso.
Nein, so ist das erstmal überhaupt nicht. Das ist lediglich eine Sicht der Dinge. Und ja, ich habe das Ding mehrfach gelesen.
Der Verdacht drängt sich aber schon auf.
Ich finde das schlimm, dass man sowas abgrundtief widerwärtiges überhaupt in ein offizielles Dokument einer deutschen Behörde schreibt. Kinder sollen Angst bekommen, dass die Großeltern sterben, weil sie sich nicht die Hände waschen. Wie krank muss man sein im Kopf.
Sorry aber da wird mir schlecht.
Für mich liest sich das vor Allem wie ein Dokument aus einer anderen Zeit. Das muß ja im März verfasst worden sein, und spiegelt den damaligen Stand der Dinge wider. Da kräht doch kein Hahn mehr nach.
Siehst du einen grundlegenden Wechsel in der Kommunikation der entsprechenden Behörden seit März? Kann ich so nicht feststellen.
Du hast mich nicht gefragt, aber meine Antwort wäre: das Panikpedal wird nicht mehr komplett durchs Bodenblech getreten. Das finde ich schon. Nu freu Dich halt auch mal über die kleinen Dinge
Du hast mich nicht gefragt, aber meine Antwort wäre: das Panikpedal wird nicht mehr komplett durchs Bodenblech getreten. Das finde ich schon. Nu freu Dich halt auch mal über die kleinen Dinge
du bist der Politik wohl deutlich vergebender gesonnen als ich...
Ich fühl mich seit März durchverarscht...
Das Erzielen einer "Schockwirkung" ist jedenfalls von Strategen der Bundesregierung beabsichtigt gewesen, und das ist nichts, was einer aufgeklärten demokratischen Gesellschaft gut zu Gesicht steht. Egal, wann - zumal die "Strategen" von damals ja noch da sind.
Man muss ja auch nicht alles zum Schönen biegen.
mich beeindrucken die Schockfotos auf Zigarettenschachteln um Einiges mehr als die offizielle Corona-Kommunikation. Wie sieht’s denn da so aus mit Vereinbarkeit in einer aufgeklärten Gesellschaft?
Nee, aber es wird ständig anekdotisch (© Giftzwerg) über Einzelschicksale berichtet die, Surprise, Menschen Angst machen (sollen?).
Wenig hört man hingegen über diejenigen Fälle, die schlicht und einfach mild verlaufen sind. Klaro, ist ja auch nicht spannend: "joa, hatte son bisschen Schnupfen und so kratzigen Hals."
Nun, zum einen liegt das wohl in der Natur der Sache. Es wird am Montag ja auch über die drei Autos berichtet, die am Wochenende auf der A2 in einen Unfall verwickelt waren und nicht über die 100.000, die heile nach Hause gekommen sind. Das mag nicht repräsentativ und nicht immer sinnvoll sein, eine gezielte Strategie der "Angstmacherei" kann ich darin aber beim besten Willen nicht erkennen. [Oder noch abstrakter: Die Sportschau zeigt ja auch eher die Tore aus einem Spiel in der Zusammenfassung und nicht die 85 Minuten, in denen nicht aufs Tor geschossen wurde.]
Zum anderen finde ich den Anteil der negativen "Einzelschicksale" in der Corona-Berichterstattung gar nicht so hoch. Ja, es taucht immer mal wieder ein Artikel oder Fernsehbericht über Leute mit extremen Verläufen oder Spätfolgen (sofern man überhaupt schon von "spät" sprechen kann) auf, aber gerade im Umfeld der prominenten Erkrankten (Fernsehen und Sportler z.B.) gibt es auch reihenweise Berichte darüber, dass die sich nach kurzem Krankheitsverlauf wieder bester Gesundheit erfreuen und ihren Job wieder problemlos ausüben können.
Dass ein Virus zu schweren Komplikationen, auch bei jungen Menschen ohne Vorerkrankungen führen kann, ist ja eigentlich bekannt.
Folgende Zitate aus einem Artikel zur Grippe (2010/2011) könnten 1:1 Corona Berichterstattung sein:
Oder hier aus der Impfinfo der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
Und nein, ich will hier nicht die Grippe mit Corona vergleichen. Es lassen mich nur die Artikel zu Einzelschicksalen ohne weitere Einordnung auch irgendwie immer ratlos zurück und es fällt schwer daraus irgendeinen neuen coronaspezifischen Erkennntisgewinn abzuleiten .... was die Artikel aber auf jeden Fall aktuell bringen ist Aufmerksamkeit. Damit einher aber auch Unsicherheit und zum Teil auch Angst. Und damit wird dann eben mitlerweile auch wieder Politik gemacht.
Hm, immer vor dem Hintergrund, dass man nicht wusste, was auf einen zukommen würde und den im März noch dramatisch anmutenden Entwicklungen in Italien & Spanien, finde ich es persönlich nicht so schlimm, den Menschen den angenommenen 'worst case' vor Augen zu führen. Bei anderem Vorgehen hätte man hinterher bei 100.000 Toten da gestanden und sich den Vorwurf gefallen lassen müssen, man habe die Sache verharmlost.
Mein Erkenntnisgewinn ist relativ stabil: "Nichts genaues weiß man nicht." Daraus schlussfolgere ich aber, obschon ich vermute, dass Corona weniger gefährlich als anfangs angenommen ist, dass ich aus Rücksicht auf andere Menschen lieber mehr Vorsicht walten lasse, als ich selbst eventuell für angebracht halten würde. Wieso man es andersrum handhaben sollte, erschließt sich mir halt nicht.
Das glaube ich Dir sasa. Aber machst Du diese Beobachtung auch hier im Forum und bei Deinen Mitbürgern, dass die Beschreibung der Einzelfälle keinen Einfluss auf das Bild über Corona hat?
Warum Du auf die Maßnahmen drehst und hier im Subtext jetzt schon wieder mittransportiert wird .... lassen wir das. Erinnert mich daran, warum ich mich hier kaum noch beteilige. Ohne Framing geht hier anscheinend nichts.