Nun ja, es ergibt im Ergebnis aber eben genau den sozialen Sprengstoff (oder auch nur Knallfrosch, um es sprachlich runterzudampfen), der hier schon mehrfach auf anderen Gebieten angemerkt wurde, darauf aber teils rigoros mit dem Bodysnatcher-Finger beantwortet wurde. Und der ergibt sich eben genau aus der Mischung "wirklich persönliche" Einschränkung, innere Unlogik sowie Alles-über-einen-Kamm und Form der Ansprache.
Irgendwann kommt dann eben für jeden der Punkt, ab dem es heißt: "Okay, wenn ich das jetzt also so mache wie geplant, dann verstoße ich gegen die klaren Empfehlungen. Habe ich sonst immer vielen vorgworfen, was mache ich denn jetzt?" Und dann kommt man ins Grübeln und kommen die Abwehrhaltungen. Und auf einmal merkt man, wie "die" eigentlich mit einem reden. Vorher haben sie genau so zu anderen geredet, aber damit war ja nicht ich gemeint, also hatten sie recht damit, aber nun ... meinen ... sie ... etwa ... mich?
Wenn dann also eine Expertenrunde im Fernsehen bestehend aus Wissenschaftsjournalist, Weltärztepräsident und Psychologin darüber deliriert, dass man doch gewiss noch ein gepflegtes Glas Rotwein trinken kann irgendwo auf Abstand, dann fasst es selbst das treffend zusammen. Denn darauf, dass man "aus Solidarität" zu all den "Ich-hänge-lieber-mit-Humpen-am-Tresen-rum, geht aber nicht so gut zur Zeit oder kommend" vielleicht auf sein gepflegtes Glas Rotwein verzichtet, kommt man dann auch nicht. Der VT-Ingo in mir sagt, dass das auf eine Verschiebung des gesamten Kultur- und Gesellschaftslebens in Richtung Großbürger-Fantasia-Land hinausliefe, während Ranga Yogeshwar danebensteht und mit verächtlichem "Tsstsstss" den Kopf schüttelt. Recht hat er sogar, passt dann nämlich doch nicht so ganz...