Corona

  • So, heute wurde uns erklärt, dass Concepcion weiterhin in totaler Quarantäne bleibt. Insgesamt sind es jetzt 12 Wochen in diesem Jahr. Die Fallzahlen haben sich nicht gebessert und anderswo erzählt man, dass das Einsperren eine wirksame Maßnahme sei, um Corona zu bekämpfen. Die Psychiater wird es freuen. Die dürften bald den Bentley Verkauf ankurbeln.

  • Hast Du mal in Betracht gezogen, dass es ohne diese Maßnahmen evtl. noch viel, viel katastrophaler aussehen könnte?

    Also statt nicht verbesserter Zahlen ggf. verheerend schlechtere Zahlen?

  • Ja, natürlich. Im August, September und Oktober habe ich diese totale Quarantäne notgedrungen akzeptiert. Im Januar hat sie mich bereits geärgert, aber ich hatte zu viel Arbeit, um mich darüber aufzuregen. Jetzt sind wieder zwei Monate vergangen und ich habe kein Verständnis mehr. Man darf in den Supermarkt, aber nicht an den Strand. Man darf in die Fabriken und in die vollen Busse, aber nicht in die Natur.

    Die Leute, die Covid nicht kapieren, treffen sich weiter. Die anderen ziehen sich entweder ängstlich zurück oder respektieren sinnvolle Regeln. Coronaleugner und Querdenker sind kein auffallendes Problem. Es ist mehr die Sorglosigkeit der Arbeiter, der Familien und der Christen.

    Die nächtliche Ausgangssperre ist reinste Repression. Wo soll man denn hin, wenn abends alles geschlossen ist? Concepcion ist nicht der Ort, wo man im Dunkeln gerne spazieren geht. Massentreffen von der Partyszene hat es auch vor Corona nicht so sehr gegeben. Chilenische Jugendliche haben nicht die Freiheiten deutscher Pendants. Jetzt nutzen Polizei und Militär aber die Gelegenheit, sich für den Oktober 2019 zu rächen.

    Ich behaupte, ohne Quarantäne und mit dem in Deutschland üblichen Lockdown wären die Fallzahlen etwa gleich. Wahrscheinlich würden die Menschen die Restriktionen sogar mehr respektieren. So ist es ein Kampf gegen eine verbrecherische Regierung.

  • Florian


    Eigentlich ist es doch genau wie bei uns, außer, dass die Maßnahmen bei Euch noch weitergehender sind. Aber das Prinzip ist sehr ähnlich.


    Der private Bereich wird weitestgehend eingeschränkt, woran sich aber nicht alle halten.


    Die Wirtschaft wird aber um jeden Preis am Laufen gehalten. Dort sowie auf dem Weg dorthin treffen sich weiterhin Menschen und können Viren weitergeben. Diesen Infektionsweg möchte oder kann man nicht schließen.


    Konsequent wäre es, ein Land mindesten 2 Wochen in einen Dornröschenschlaf zu schicken. Geöffnet bleiben nur die Dinge, die wirklich zum täglichen Leben erforderlich sind. Aber selbst da scheiden sich ja schon die Geister. Sind Handwerker erforderlich? Wenn beispielsweise die Heizung ausfällt, dann ja. Wenn einfach nur die funktionierende Heizung ausgetauscht werden soll, dann eher nein. Aber man glaubt es nicht, wie viele zum Austausch vorgesehene Heizungen auf einmal defekt sind. Die "kleinen Handwerker" dürften aber nicht das Problem sein. Eher die großen Fabriken, ggf. auch Großbaustellen. Aber auch bei den Fabriken: Sind fleischverarbeitende Betriebe lebensnotwendig oder könnte man die auch mal für mindestens zwei Wochen schließen. Was passiert mit den schlachtreifen Tieren? Hatten wir hier ja schonmal. Trotzdem könnte man ja bei den klassischen Fabriken mal anfangen, die Automobilindustrie inkl. der Zulieferer, den Maschinenbau, Steuerberater, Anwälte, Gerichtsverfahren, holzverarbeitende Industrie, ... kann man vermutlich alles mal für ein paar Wochen ruhen lassen. Die Kosten und Schäden wären aber vermutlich immens. Das Maxiimun des Zumutbaren schein ja schon zu sein, dass Betriebe ihren Angestellten einen Selbsttest pro Woche zur Verfügung stellen müssen. Eine Testpflicht, die ja zumindest ein Teil der Infektionen schnell lokalisieren könnten, gibt es nicht.


    Egal wie man es dreht und wendet, an die Wirtschaft traut sich kaum einer ran. Lediglich Kultur, Dienstleistungsbetriebe und nicht lebensnotwendige Einzelhandelsgeschäfte werden geschlossen. Die Schulen und Kitas stünden noch zur Disposition. Aber auch da gibt es Wechselwirkungen mit der Wirtschaft.


    Auf der Wirtschaftsseite wird es also weiterhin Ausbreitungen geben. Damit sich diese dann im privaten Umfeld nicht noch potenzieren, wird halt das private Leben auf Null heruntergefahren. Zum Glück halten sich die meisten daran bzw. gehen verantwortungsbewusst damit um. Dadurch wird tatsächlich eine schlimmere Ausbreitung verhindert. Aber es wird immer ein paar Leichtsinnige geben. Problem: Je länger die Einschränkungen gelten, desto mehr Leichtsinnige gibt es. Irgendwann sind es nicht nur Leichtsinnige, sondern schlichtweg Menschen, die einfach mal raus müssen, weil sie ohne persönliche soziale Kontakte durchdrehten.

  • Die "kleinen Handwerker" dürften aber nicht das Problem sein.

    das ist der einzige punkt, wo ich nicht ganz mitgehe. im baugewerbe herrscht bis heute keine maskenpflicht. grad dann nicht , wenn auf fast fertig gestellten neubauten sich die anzahl der gewerke massiv erhöht.

    küchenbauer, maler, flesenleger, klemptner, elektriker, treppenbauer, parkettleger, lüftungsbauer und avacon alle gleichzeitig und mindestens zu zweit ist keine seltenheit.

  • Maulwurf

    Deine Meinung teile ich mit einer kleinen Einschränkung: der Eiertanz, den wir derzeit veranstalten, wird uns als Gesellschaft ein Vielfaches kosten, was uns ein wirklicher 14tägiger Lockdown kosten würde... allerdings komplett anders verteilt.

  • Schulen, Universitäten, Kindergärten usw. sind bei uns seit März 2020 geschlossen. Dafür habe ich sogar Verständnis, weil die Standards an den öffentlichen Schulen keine Sicherheit bieten würden.

  • Bei uns war in letzter Zeit ein Elektriker, ein Wassermensch (Austausch Absperrhähne) sowie der Schornsteinfeger im Haus - nicht gleichzeitig. Alle jeweils allein und alle über die gesamte Zeit mit Maske. Waren aber auch Termine von max. 1,5h. Küchenbauer, die über den gesamten Tag auch die Schränke schleppen müssen, sind 'ne andere Hausnummer. Sofern da aber zwei im Team alleine vor sich hin arbeiten, ist das nicht inzidenztreibend. Bei Baustellen, auch von Einfamilienhäusern, sieht das schon anders aus. Speziell dann, wenn die Handwerker - wie beispielsweise die Fliesenleger - von Baustelle zu Baustelle springen. Da der "kleine Handwerker" mal Kleinaufträge macht, aber auch mal auf Baustellen unterwegs ist, sehe ich Deinen Punkt, Zweilinksfüßler.

  • Hab heute auch die "wir haben Sie nicht vergessen" Mail bekommen.

    Ah jetzt ja.... Nächsten Donnerstag, und dann am 3.6.21. Rein mit der scheiße.


    Ich freu mich 😀


    Wie ist das bzgl. der Zeit nach der Impfung? Muss ich da noch vorsichtiger sein in den ersten Tagen (unabhängig von Nebenwirkungen oder nicht)?

  • Gestern total überraschend per Post eine Berechtigung erhalten, mich impfen zu lassen.

    Wusste gar nicht, dass ich aus gesundheitlichen Gründen zum bevorzugten Personenkreis gehöre.


    Zum Vergleich: Mein gleichaltriger Bekannter, der Lehrer ist, wartet noch drauf.

    Schade, dass man die Berechtigung nicht an andere abtreten kann.

  • Mit "Man" meinst du sicherlich das Virus, was man einzugrenzen versucht?

    Es gäbe sicherlich eine Alternative, Trauerbewältigung, eine Zukunft als (Halb)Waise oder ein Leben mit Long Covid oder entsprechenden Folgen für die Eltern. Aber ob das so eine aussichtsreiche Option ist, würde ich mal dahingestellt lassen, wenn du versuchen willst, Kinder gegen Anti-Corona-Maßnahmen zu instrumentalisieren.

  • Und, wie erwartet, nichts als hohle Phrasen und absichtlich böswillige Unterstellungen von dir..
    Und kein Wort über die tatsächlichen Leiden der Kinder und nicht die von dir herfantasierten. Spricht Bände!

    Kann man bald die Uhr nach stellen.

    Gibt ja auch nur Lockdown oder Tod. Wer tatsächlich zum massiv großen Teil dran stirbt oder schwer erkrankt, interessiert dich nicht. Tipp: Es sind nicht diejenigen mit minderjährigen Kindern!

    Ich hab nur noch Mitleid übrig für ein derartiges Scheuklappendenken wie deines...

  • Schickes Branding - beiderseits.


    Was anderes, war aber vielleicht schon: Corona-Mutante B.1.1.7: Neue Details – Erkenntnisse überraschen


    Wohl ansteckender, was aber ja eh schon recht klar war. Aber "auf einmal" nicht wirklich "tödlicher" - was etwa von Wieler und Lauterbach und diversen Medien ohnehin doch schon recht brusttonüberzeugt in die Runden gegeben wurde (die berühmte März-Studie, die Kekule in seinem Podcast damals schon (Folge 158, S. 9) sehr differenziert und - bei mir zumindest - mit deutlichem Lerngewinn auseinandergenommen und beurteilt hatte). Kann sich , wie alles, in vier Wochen natürlich noch einmal drehen. Erstmal aber eine gute Nachricht.

  • Es sind in dieser Zeit bzw. werden bis zur Durchimpfung zu einem Großteil 40-60 jährige sein die mitten aus dem Leben gerissen werden. Wenn du andere validen Erkenntnisse hast, immer her damit. Dass die Folgen aus deinem Radio Hannover Artikel existent sind, streitet niemand ab, aber ich Frage dich gerne nochmal, was die Alternative wäre. Wir reden hier mE von einer Art geringsten Übel. Da kannst du dich 100 Mal im Kreis drehen, Ursache ist das Virus und das würde ganz ohne die ganzen Maßnahmen einfach in viel größerem Maße wüten.


    Zackzack: das Stigma "tödlicher" bezieht sich auf die quantitativ höhere Hospitalisierungs/Beatmungsrate. Und dem widerspricht die Studie überhaupt nicht. Ist also überhaupt nicht als Kontraposition zu Wieler/Lauterbach zu gebrauchen.

  • Insane96 : Wie viele Monitore oder zumindest Fenster des Fanmag hast Du eigentlich gerade parallel auf, um Deinen Schaum vor dem Mund hier so zeitnah wie möglich abarbeiten zu können?

    Meinst Du nicht, dass ein wenig Achtsamkeit Dein Leben _für DICH_ entspannter gestalten würde?

    Mach mal ruhig...., Du kannst es doch nicht ändern gerade und drehst immer höher, wo es Dir doch sowieso nicht gut geht....

  • Zackzack: das Stigma "tödlicher" bezieht sich auf die quantitativ höhere Hospitalisierungs/Beatmungsrate. Und dem widerspricht die Studie überhaupt nicht. Ist also überhaupt nicht als Kontraposition zu Wieler/Lauterbach zu gebrauchen.

    Die Studien aus dem Februar (1,3- bis 1,7-fach erhöhtes Sterbensrisiko) und März (64 Prozent höhere Sterbenswahrscheinlichkeit) meinten demgegenüber eine nicht nur ansteckungsreichere und daraus folgend höhere Inzidenz und daraus wiederum folgend höhere Hosiptalisierung gefunden zu haben, sondern eben auch einen aggressiveren Krankheitsverlauf, eine höhere Tödlichkeit des Virus selbst. Und darauf bezogen sich Wieler, Lauterbach, Medien durchaus, jeweils kenntlich gemacht durch ein schlichtes "und" bei der Aufzählung: "ansteckender und tödlicher". Bei "gefährlicher" kann man sicherlich rhetorische Graubereiche orten, so aber eher kaum.

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  • Wir reden hier mE von einer Art geringsten Übel.

    Ich weiß, Du hast das nicht so gemeint. Aber dennoch: All das, was der Artikel aufzählt, sind "geringste" Übel? Eine ähnlich unbedachte Aussage Deines Sparringspartners, und ich möchte nicht wissen, wie hoch es hier wieder hergehen würde.