Corona

  • Normalerweise nicht, in diesem Fall aber hat er nicht ganz Unrecht. Für mich ist klar, dass die Querdenker in diesen Zeiten auch eine Art Sündenbockfunktion einnehmen. Anders ist das ständige Draufhauen auf eine doch wenig relevante Minderheit wohl nicht zu erklären.

  • vielleicht scheinen es nicht viele zu sein. Aber harmlos ist das sicherlich nicht.


    Das Ziel des harten Kerns dieser chamäleonhaft changierenden »Bewegung« ist, völlig unabhängig vom aktuellen Thema, immer gleich: Die liberale Demokratie zu schwächen, sie als getarnte »Diktatur« hinzustellen und stattdessen Rechtspopulisten und Autokraten als leuchtende Beispiele zu präsentieren.

  • Gauck ist für mich in der Tat auch kein Maßstab. Dein Hinweis Lorko auf die Hufeisentheorie und dein Hinweis blue valentine auf die demokratiefeindliche Ausrichtung des harten Kerns der Querdenkenszene sind aus meiner Sicht richtig und wichtig.


    Ich werde allerdings auch den Eindruck nicht los, dass die Kritik an den aktuellen Coronamaßnahmen gerne unisono in die Querdenkerecke geschoben wird. Damit wird eine öffentliche Diskussion erstickt und für die Akzeptanz der Maßnahmen ist das auch nicht förderlich.

  • Achte mal auf die aktuell so vielfach ausgestrahlten Diskussionsformate. Mir fällt auf, dass die Befürworter*innen, zumeist Virolog*innen, schnell bei dem rhetorischen Stilmittel der Verantwortungszuschreibung sind.


    Frei nach dem Motto, wer die „Maßnahmen nicht unterstützt ist verantwortlich für die nächsten Toten“. Direkt wird das selten ausgesprochen, aber die Gesprächsatmosphäre wird dadurch vergiftet. Ehrlich gesagt würde ich dann auch nicht mehr gegen die Maßnahmen argumentieren, denn in dieser Ecke möchte ich nicht stehen.


    Leider sind die Maßnahmen aber nicht in Gänze sinnvoll, zielführend und alternativlos. Um nutzlose Maßnahmen einzugrenzen und bessere Maßnahmen zu finden, halte ich eine breite öffentliche Diskussion für erforderlich.

  • Die Impfdebatte sehe ich ähnlich wie Alter Ego.


    Z.B. wird oft argumentiert, dass die Risiken einer Impfung einer Erkrankung vorzuziehen sind.


    Das, denke ich, kann man so pauschal nicht sagen. Eigentlich bräuchte es eine Einzelfallabwägung. Das ist aber bei der augenblicklichen Impfpraxis nicht möglich.


    Es kollidieren momentan zwei unterschiedliche Handlungslogiken: Aus gesellschaftlicher und politischer Perspektive ist es natürlich sinnvoll, durchzuimpfen. Aber im Einzelfall kann das anders aussehen. Das wird meiner Wahrnehmung in der ganzen Diskussion nicht mehr wirklich reflektiert. Befürworter des Durchimpfens sind schnell zur Hand mit Begriffen wie "Impfskeptiker" und "Trittbrettfahrer". Da fehlt oft das Augenmaß.


    Problematisch wird es z.B., wenn es um Impfung von Kindern oder Jugendlichen geht, eine Debatte, die wohl sehr bald auf uns zukommt, erstmal für 12jährige aufwärts.

  • Naja. Ich erwarte sozialen Druck in Bezug auf Impfung, um die Schulen wieder aufmachen zu können.


    Aber ob individuell die beste Entscheidung für ein 12jähriges Kind ist, sich impfen zu lassen, ist für mich absolut keine klare Sache. Die Impfung beinhaltet Risiken. Sind die tatsächlich geringer als das Risiko für ein 12jähriges, gesundes Kind, eine Erkrankung mit schwerem Verlauf und mittel- und langfristigen Folgen zu haben?


    Andere Beispiele: Im Augenblick wird diskutiert - und wohl auch praktiziert - die Impfabstände zu verkürzen oder Querzuimpfen. Ersteres verschlechtert die Schutzwirkung, zweiteres ist wissenschaftlich zuwenig abgesichert, sowohl was die Schutzwirkung als auch Risiken angeht. Im Interesse des Einzelnen ist aber sicherlich Impfung mit maximaler Schutzwirkung und möglichst eingegrenztem Risiko.

  • Gestern bin gerade noch rechtzeitig über die Straße gekommen, bevor sich ein großer von der Polizei begleiteter Demonstrationszug näherte. In der Annahme, hier würden gleich diese bekloppten QAnons vorbeiziehen, setzte ich schon mal meinen allererbösesten Blick auf und hielt meinen Mittelfinger bereit. So dastehend bemerkte ich gerade noch rechtzeitig, dass es der Christopher Street Day war :lookaround:.

  • Aber ob individuell die beste Entscheidung für ein 12jähriges Kind ist, sich impfen zu lassen, ist für mich absolut keine klare Sache.

    natürlich nicht. Für mich auch nicht. Deshalb gibt es für diese Entscheidung auch Fachleute. Ich rede einem Piloten auch nicht ins Cockpit rein. Der macht das schon richtig. Meistens!

    Erwachsene können von mir aus gerne individuell für sich jeden Quatsch entscheiden. Wenn Erwachsene aber für Kinder entscheiden, ist Schluss mit Lustig.

  • vielleicht scheinen es nicht viele zu sein. Aber harmlos ist das sicherlich nicht.


    Das Ziel des harten Kerns dieser chamäleonhaft changierenden »Bewegung« ist, völlig unabhängig vom aktuellen Thema, immer gleich: Die liberale Demokratie zu schwächen, sie als getarnte »Diktatur« hinzustellen und stattdessen Rechtspopulisten und Autokraten als leuchtende Beispiele zu präsentieren.

    Dass für den Spiegel inzwischen jede substanzielle System- bzw. Regierungskritik unerhört ist, sei es nun ein Abweichen von offiziellen Nato-Narrativen oder soziale Protestbewegungen, ist ja schon länger klar. Ich danke Dir aber trotzdem für den Link, da dieser das noch einmal schön verdeutlicht. Allein mit der impliziten Gleichsetzung der französischen Gelbwestenbewegung mit der ekelhaften PEGIDA macht sich der Autor Christian Stöcker leider komplett unmöglich.

  • Aber ob individuell die beste Entscheidung für ein 12jähriges Kind ist, sich impfen zu lassen, ist für mich absolut keine klare Sache.

    natürlich nicht. Für mich auch nicht. Deshalb gibt es für diese Entscheidung auch Fachleute. Ich rede einem Piloten auch nicht ins Cockpit rein. Der macht das schon richtig. Meistens!

    Erwachsene können von mir aus gerne individuell für sich jeden Quatsch entscheiden. Wenn Erwachsene aber für Kinder entscheiden, ist Schluss mit Lustig.

    Verstehe ich das richtig, dass Deiner Meinung nach nicht die Eltern entscheiden sollten, ob ihre Kinder gegen Covid19 geimpft werden, sondern Ärzte? Wenn ja: Welche Ärzte genau sollen das entscheiden?

  • Es ist die deutsche Variante der Gelbwesten, die die französische Bewegung für ihren Kampf missbrauchte hat.

    Die Nähe zu Pegida ist offensichtlich.


    https://www.haz.de/Nachrichten…schen-Gelbwesten-Bewegung

    Wenn ich sage, eine "deutsche" Gelbwestenbewegung müsse verhindert werden, dann sage ich damit, dass soetwas wie in Frankreich verhindert werden müsse. Und genau so meint es der Autor auch. Der Bezug ist eindeutig und von konkreten Köpfen einer existierenden deutschen Gelbwestenbewegung ist in dem Text nichts zu lesen. Kann nur so verstanden werden, dass eine Bewegung wie in Frankreich verhindert werden müsse.


    Im Übrigen geht noch nicht einmal aus Deinem Link eine Nähe zu Pegida hervor. Vielmehr geht es um eine versuchte Vereinnahmung durch rechte Bewegungen, derer sich die Gelbwesten zu erwehren suchen. Bitte nicht alles durcheinanderwerfen.