Nach Corona - Was bleibt? Was ändert sich? Was änderst du?

  • Wenn alle geimpft sind und keiner (10%) dieses Virus mehr bekommt, wird alles nachgeholt, was wir verpasst haben.


    Die Welt dreht ganz schnell wieder exakt so wie vor dem Ausbruch und macht das bis zum nächsten Ausbruch.

    Ich glaube, zwischen dem Ende der Pandemie und der Rückkehr zur Routine werden fünf bis zehn Jahre liegen. Das ist etwa auch der Zeitraum, den die Menschen nach diversen anderen Naturkatastrophen gebraucht haben.

  • Wieso gehst du davon aus?

    weil die Geldgeier nun genau wissen, was benötigt wird und noch mehr verdienen wollen.


    Weil bestimmte Dinge schon immer teurer hätten sein müssen und Dank dieser deutlichen Krise nun genug Argumente auf allen Seiten stehen und genutzt werden.


    Weil bis dahin einiges kaputt ist und neu installiert werden muss.


    Es gibt so viele Gründe und die, die schon immer den meisten Kuchen hatten, sich entsprechend bedienen, da sie dank der Krise noch mächtiger ist.


    Weil das Gegeneinander weltweit stärker ausgeprägt ist und das wird nicht aufhören, nur weil die Coronagefahr kleiner wird.


    Weil die nächsten Krisen immer schneller vor der Tür stehen werden.

    ....

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    Tut mir leid, aber ich glaub definitiv nicht mehr an das Gute in denen, die beim Spiel Menschenleben die Regie führen.

  • Wenn alle geimpft sind und keiner (10%) dieses Virus mehr bekommt, wird alles nachgeholt, was wir verpasst haben.


    Die Welt dreht ganz schnell wieder exakt so wie vor dem Ausbruch und macht das bis zum nächsten Ausbruch.

    Ich glaube, zwischen dem Ende der Pandemie und der Rückkehr zur Routine werden fünf bis zehn Jahre liegen. Das ist etwa auch der Zeitraum, den die Menschen nach diversen anderen Naturkatastrophen gebraucht haben.

    Nicht unbedingt.. Nach WK 1 Und spanischer Grippe kamen ziemlich sofort danach die Roaring 20s...

    Und damals waren die Ansprüche und das, was man von vorher kannte noch viel weniger als heute..

    Das dauert diesmal keine 6 Monate..

  • Ich störe nur ungern, aber in Deutschland spricht man aus Historikersicht frühestens ab 1924 von den "Goldenen Zwanzigern". Der Erste Weltkrieg endete 1918...

  • Ich störe nur ungern, aber in Deutschland spricht man aus Historikersicht frühestens ab 1924 von den "Goldenen Zwanzigern". Der Erste Weltkrieg endete 1918...

    Die Spanische Grippe aber deutlich später!

  • Nein. Außer du definierst deutlich später mit so ungefähr einem Jahr.


    Edit: die starke zweite Welle der Spanischen Grippe kam im Herbst 1918, parallel zum Ende des Ersten Weltkriegs. 1919 gab es dann noch eine wesentliche schwächere dritte Welle und im Winter 1919/20 nur noch kleinere lokale Ausbrüche.

    Einmal editiert, zuletzt von Schneppe ()

  • Ok, von mir aus auch 1920..

    Dennoch wird das nicht 5-10 Jahre dauern, bis die Leute wieder auf (große) Konzerte gehen oder in den Urlaub fahren.

    Das halte ich für vollkommen weltfremd.

  • Ich denke auch. Also ich wäre zum Beispiel sofort startklar für Reisen und Halligalli und meine hedonistischen Freunde sind es auch. Von uns ist auch keiner bisher wirtschaftlich von der Krise berührt worden.

  • Halligalli is' nicht, weil das kulturelle Leben bis in alle Ewigkeiten ausstirbt.

    Wohl eher nicht. Aber Eventim und co, werden noch mehr Macht aufbauen, weil die kleinen Anbieter und Veranstaltungsstätten das alles nicht überleben...

    Einmal editiert, zuletzt von Insane96 ()

  • Führt jetzt etwas ab: Wenn ich aber so an die Storys von meinen Opas und Omas denke, die hatten die ganze Zeit nichts zu lachen. Für die ging das mit dem guten Leben Mitte der sechziger Jahre los. Gibt es da für Dummies wie mich verständliche Abhandlungen (gerne auch die Kurzvariante von Dr.Dr. Schneppe), wem es in den Goldenen Zwangzigern gut/besser ging?

  • Ich weiß nicht, wem es gut ging.


    Aber vorher war's für viele schlechter (Weltkrieg, Spanische Grippe, Hyperinflation). Und hinterher auch (Weltwirtschaftskrise, Nazis, nächster Weltkrieg). Es war also vielleicht nur nicht ganz so scheiße. Und das ist ja schon mal was, so im Vergleich.

  • Sehr pauschal: Richtig gut ging es zwischen 1924 und 1929 eigentlich auch nur den Menschen, die es sich leisten konnten am neuen gesellschaftlichen Leben und Konsum teilzunehmen. Oberschicht und Mittelschicht (die damals auch noch nicht sehr breit war), ergo das Bürgertum, genossen das Leben. Aber für die damals breiteteste Schicht, die Arbeiterklasse, wurde es in den "Goldenen Zwanzigern" nur schleppend besser. Es herrschte akute Wohnungsnot (der erst ab Mitte der 1920er, aber nicht ausreichend schnell, begegnet wurde) und die Reallöhne erreichten erst kurz vot dem Crash 1929 wieder das Niveau von 1914.

    Ansonsten unterschied sich auch das Landleben stark vom städtischen Leben. Die Landwirtschaft war damals erst in den Anfängen der Mechanisierung und Motosierung, so dass die Landbevölkerung von früh bis spät körperlich hart arbeitete und auch nicht wirklich an den "Goldenen Zwanzigern" partizipieren konnte.


    Ich denke mal Landbevölkerung und Arbeiterklasse stellten damals rund 75% der Gesamtbevölkerung und bei denen kam der Aufschwung nur bedingt an. Nichtsdestotrotz ging es auch diesen Menschen zwischen 1924 und 1929 tendenziell etwas besser als zwischen 1918 und 1923.

  • Ich kann da fast jedes Wort von unterschreiben


    Florian Chefai & Adriano Mannino


    Sind wir auf die kommende Katastrophe vorbereitet?


    Auf deutschland-in-coronazeiten.de



    Daraus


    Zitat

    .So war ein frühzeitiger Shutdown schon deshalb die einzig richtige Wahl, weil nur er eine reversible Strategie darstellte. Hätte man die Verbreitung des Virus nicht hinreichend schnell gebremst, wäre man Gefahr gelaufen, sich unumkehrbar auf eine Durchseuchung festzulegen. Ein Shutdown kann gelockert und aufgehoben werden, eine exponentielle Durchseuchung mit einem Virus, um dessen Krankheits- und Todesrate man damals noch nicht genau wusste, womöglich nicht. Risikoethisch war der Shutdown als reversible Strategie daher weit überlegen, da nur er es erlaubte, mögliche Fehler zu korrigieren und unser Handeln an einen neuen Kenntnisstand anzupassen.

    Florian Chefai


    ist Philosoph und geschäftsführender Direktor des Hans-Albert-Instituts, das sich für kritisch-rationales Denken in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft einsetzt.




    Adriano Mannino


    ist Philosoph und Sozialunternehmer. Er forscht an der LMU München und leitet das Solon Center for Policy Innovation der Parmenides Stiftung. Zur Pandemie hat er die Bücher “Covid-19: Was in der Krise zählt. Über Philosophie in Echtzeit” (Reclam, mit Nikil Mukerji) und “Wen rette ich – und wenn ja, wie viele? Über Triage und Verteilungsgerechtigkeit” (Reclam) veröffentlicht.

    Einmal editiert, zuletzt von andro96 () aus folgendem Grund: Umgestellt