Zukunftsenergie Wasserstoff

  • Stromerzeugung 1.1.20 bis heute:

    konventionell/regenerativ (in Mrd. kWh)

    126,12/146,33 Deutschland

    898,88/638,99 In 25 von 28 EU Länder
    Quelle IWR

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  • Zitat


    Who Will Own the Hydrogen Future: Oil Companies or Utilities?

    https://www.greentechmedia.com…-oil-majors-hydrogen-lead

    am Ende werden wie immer die Großen das Geschäft machen. Das ist der Hauptgrund weshalb ich auf ITM setze, die mit Linde als zweitgrößtem DAX Wert und weltweit größtem Gas Händler ein 50/50 Gemeinschaftsprojekt gegründet haben. Ich kann mich aber auch täuschen.

    Einmal editiert, zuletzt von Nebensache ()

  • Das ist das Schöne an PV (und auch an Bürgerwindparks): ich mache mir meinen Strom selber und heize damit mein Haus und betanke mein Auto... und lache mir insoweit den A... ab!

  • Die Wirtschaftlichkeit von PV hat sich auch enorm verbessert. Mir fällt das insofern auf, als ich vor fast 40 Jahren mal eine Diplomarbeit zum Thema Hausheizung/Brauchwasser durch Sonnenenergie geschrieben habe. Damals waren Solarkollektoren nur mit viel Goodwill wirtschaftlich. Das Speicherproblem war auch schon damals das größte Problem. Bei PV habe ich einen Wirkungsgrad von 10% in Erinnerung. Eine ähnliche Entwicklung erwarte ich bei der Wasserstofftechnologie. Vergleichbar mit damals zum Thema Anteil regenerativer Energie ist zumindest der Unglaube, dass sich Wasserstoff mal gegenüber Batterietechnik durchsetzen könnte.

  • Noch einmal: dort, wo Batterietechnik und Wasserstoff sich sinnvoll gegenüber stehen, wird immer die Batterietechnik gewinnen, und zwar schlicht deswegen, weil man die gewonnen Energie eben direkt verwerten kann. Nur dann, wenn reguliert wird, kann sich das Verhältnis ändern.


    Wir haben das doch derzeit schon: wenn in Deutschland der Strom nicht künstlich verteuert und tatsächlich angeboten würde zu dem Preis wie zB. in Österreich, dann wäre schon jetzt jede Stromheizung der fossilen Heizung wirtschaftlich um Längen überlegen.


    Und beim Verkehr: dort, wo Batterien nicht durch das Gewicht benachteiligt sind (die Reichweite ist nur noch eine Frage von wenigen Jahren bei den derzeitigen Quantensprüngen in der Entwicklung), wären sie bei tatsächlichen Strompreisen (15-17 Cent) konkurrenzlos günstig - dies umso mehr, wenn endlich auch die fossilen Energieträger mit ihren tatsächlichen Kosten am Markt gehandelt würden.


    Industrie, Schiffe, Flugzeuge... dies sind die erfolgreichen Anwendungsgebiete des Wasserstoffs - und um diese Bereiche zu versorgen, können wir es uns nicht leisten, Wasserstoff in PKWs oder Privathäusern zu verschwenden.

  • Ich denke wir werden noch zu Martin Kinds Lebzeiten 100 % regenerative Energie zur Verfügung haben. Spätestens dann erwarte ich nach dem Atomausstieg und dem Kohleausstieg den nächsten grossen Ausstieg aus der Batterietechnik. Insofern mach ich mir keine großen Gedanken, in welcher Reihenfolge das rollout der Wasserstoffenergie(träger) erfolgt.

  • Irgendwie ist das mit dem Ausstieg aus der gerade erst eingeführten und sich in riesigen Technologieschritten entwickelnden Batteriemobilität dein Mantra.

  • 😅 ich bin mir in dem Thema auch nicht sicher und prokel nur ein bisschen rum in der Hoffnung auf Erkenntnissgewinn!

  • Und Dein heiliger Gral ;)


    Aber interessantes Thema, ohne Frage!

    Im Ergebnis liegst du damit zu 96/2% richtig... wir sind uns ja einig, das Wasserstoff einer der wichtigsten Energieträger der Zukunft sein muß.

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  • Das ist gut und übersichtlich aufbereitet und hat mich doch mal zum nachrechnen gebracht...


    Die Erzeugung von 1kg H2 benötigt derzeit ungefähr 45kWh elektrische Energie (Hersteller, Dichte H2 0,0899kg/Nm³).


    Wenn man jetzt mal überlegt, dass ein H2 Auto ca. 1kg auf 100km verbraucht, komme ich bei 0,3€ pro kWh auf 13,68€. Und das wären nur die reinen Erzeugungspreise ohne jegliche Infrastruktur... Krass.


    Sieht ja so aus, als wenn Wasserstoff wirklich nur im Großindustriellen Bereich sinnvoll einsetzbar ist.


    Wobei ich neulich auf einem Rastplatz eine Ladesäule gesehen habe, an der die kWh 0,77€ gekostet hat. Auch kein Schnäppchen.

  • Ich würde hier nicht die 0,3€ ansetzen. Das ist ja der Strompreis für Privatkunden mit Netzentgelten des örtlichen Netzbetreibers usw. Wenn man überschüssige Energie zur Produktion von H2 genutzt wird, wären hier ja die Anlagen in einer anderen Versorgungssituation. Da sie sicher auch direkt an die Übertragungsnetzte angeschlossen wären.


    Ändert aber nichts an der Infrastruktur.

  • Die völlig überhöhten Strompreise sind ja derzeit das Problem jeder Wirtschaftlichkeitsberechnung im Bereich der Energie- und Mobilitätswende. Das gilt aber natürlich auch für BEV oder für Stromheizungen etc.


    Würde man Strom aus erneuerbaren Energien kostenmässig entlasten oder sogar ähnlich subventionieren wie fossile Energieträger, würde sich der Umbau massiv beschleunigen. Dann würde sich auch der Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur lohnen - vielleicht nicht für KfZ, aber für die Industrie.

  • ich bin da nicht sofort von überzeugt. Denn die Bürgerinitiativen "Keine Windräder ..." verschwinden dennoch nicht. Wir wollen alle grünen Strom, aber das Zeug vor der Haustür ist dennoch evil und damit eine andere Sache.


    Andersherum um auf H2 zurück zu kommen, ist doch die Frage ob der Staat z.B. auch den Ausbau der H2-Infrastruktur fördern / subventionieren wird um den Anbietern den Ausbau schmackhafter zu machen. Gleiches ggf. für die Produktion von H2. Dann kommt aber immer noch die Verteilung.


    Es ging mir darum, den reinen Energiepreise für die Produktion von ca. 14€ pro 1kg H2 in Frage zu stellen. Ich meine mal gelesen zu haben dass die Preise an den wenigen Tanken so bei 9,50€/kg gelegen haben. Wenn das so stimmt, ist rein auf die Kraftstoffpreise H2 gleich auf mit Benzin. Ich muss aber zugeben null Ahnung zu haben, ob in dem Preis von 9,50€ Subventionen stecken. Wenn aber nein, steckt da ja Produktion, Verteilung, Gewinn schon mit drin. Ggf. Stinkt H2 im Preisvergleich mit Batterie ab, aber nicht mit Kraftsoff, was die Leute ja auch bezahlen.


    Was ich mich nun Frage. Ist es wirklich moralisch vertretbar unsere Mobilität von der derzeit bestehenden Zerstörung der Natur für die Gewinnung von Erdöl hin zur Zerstörung der Natur für die Gewinnung von Lithium zu verlagern. Und nicht falsch verstehen. Ich wohne auf dem Land - ohne Auto bin ich am Arsch. Dennoch wird heute schon indigenen Völkern die Überlebensgrundlage entzogen um das Lithium zu fördern. Aber wäre es dann nicht wieder wie immer? Irgendwo weit weg, lassen "Wir" den Boden umpflügen und hinterlassen tote Erde damit "Wir" bequem alles mit dem Auto erledigen können?


    Von daher .... wäre es nicht sogar gut, wenn wir auf Wartungsintensive H2-Autos setzen um ein wirkliches umdenken in Sachen Nutzung (und vor allem Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel) zu erreichen?

  • Ich bin kein Freund von Batterieautos, aber die Punkte mit dem Lithium und anderen seltenen Rohstoffen wurden in dem von verlinkten Video gut erläutert. Lohnt sich aus meiner Sicht wirklich vollständig zu gucken.


    Was die 14€/kg betrifft: Das ist meine Rechnung mit den 0,3€ pro kWh basierend auf den ca. aktuellen Strompreisen. Wenn H2 derzeit für 9,50€/kg verkauft wird, ist es vermutlich stark subventioniert. Vor allem wenn die ganzen Aussagen aus dem Video zu Wartungskosten, Sicherheit, Transport etc. stimmen.


    Man könnte aber H2 Erzeuger direkt an den Windparks aufstellen, und dort die überschüssige elektrische Energie in Wasserstoff umwandeln und vor Ort lagern, anstatt die Windräder bei Überschuss abzuregeln. Wenn dann Flaute ist, könnte man direkt vor Ort per Brennstoffzelle wieder elektrische Energie erzeugen und ins Netz einspeisen. An den Windparks ist zumindest die ganze elektrische Infrastruktur ja heute schon vorhanden. Oder man baut direkt an den Windparks H2 Tankstellen für LKW, Busse, Landwirte, Autos?


    Denn ohne riesige Speicherkapazitäten wird die deutsche "Energiewende" früher oder später scheitern.

  • Mal abgesehen davon, dass Lithium eben auch in all den anderen kleinen Helferlein enthalten ist, welche wir mit Akkus betreiben, ist die Lithium-Ionen-Batterie tatsächlich eine Übergangstechnologie im KfZ - und Lithium wird an vielen anderen Plätzen gefördert, in denen keine indigenen Völker davon bedroht werden. Das ist derzeit schlicht eine Frage des Preises und damit des kapitalistischen Systems.


    Tatsächlich benötigen auch Wasserstofffahrzeuge Akkus, und da diese viel kleiner sind, ist zwar der Lithiumverbrauch geringer, allerdings natürlich auch der Druck, dieses zu vermeiden. Und gleich mal in diesem Zusammenhang: Kobalt ist ein Abfallprodukt bei der Kupferförderung, und seltene Erden werden in Akkus nicht verbaut, und zwar weder in Smartphone- oder Notebookakkus noch in Autoakkus.


    Warum es sinnfrei ist, komplizierte Autos mit viel zu wartender Technik zu bauen, wird in dem Video nach meiner Ansicht anschaulich erklärt. Erklärt wird auch, warum man Wasserstoff braucht, aber eben nicht für PKW und leichte Nutzfahrzeuge (wahrscheinlich auch nicht für schwere Nutzfahrzeuge). Und da die große Mehrheit der Staaten auf der Welt keine Autoindustrie besitzen, die man mit dem subventionierten Absatz von komplizierten Fahrzeugen pampern muß, werden Wasserstofffahrzeuge allenfalls zur deutschen Insellösung.


    Zu den Speichermöglichkeiten von Strom findet sich übrigens in dem Youtube-Kanal auch ein interessantes Video, aber das würde den Rahmen hier sprengen.


    PS: Die Akzeptanz von Windrädern würde massiv zunehmen, wenn man Bürgerwindparks massiv unterstützen würde. Alle Gemeinden, die über solche kommunalen Konzepte ihre eigene Energiewende fahren, haben nach meiner Kenntnis keine bis sehr wenige Akzeptanzprobleme. Demokratie und Bürgerbeteiligung sind ein entscheidender Faktor bei der Energiewende, aber da sind wir dann bei einer grundsätzlichen Kritik an unserem "Unternehmen Deutschland".


    PPS: Auf dem Land gibt es doch wesentlich geringere Probleme mit der Ladeinfrastruktur für BEVs als in der Stadt - und eine flächendeckende Wasserstofftankstellensituation sehe ich nicht. Wasserstoff ist nun mal kein Diesel.