Zukunftsenergie Wasserstoff

  • ja genau.... aber wir werden jetzt immer mehr Lithium brauchen. Und es wird da geholt wo es ist und wo noch mehr geholt wird. Und alle wollen daran verdienen. Da hat Moral natürlich kein Platz nur das gute alte weiter so.

  • Tatsächlich werden aber auch immer mehr Quellen rentabel - nicht umsonst will man ja jetzt sogar in Deutschland Lithium abbauen. Und in in großen Elektroakkus wird Lithium mittelfristig nur noch eine untergeordnete Rolle spielen - im Gegensatz zu Smartphones und ähnlichen Geräten.

  • Und da die große Mehrheit der Staaten auf der Welt keine Autoindustrie besitzen, die man mit dem subventionierten Absatz von komplizierten Fahrzeugen pampern muß, werden Wasserstofffahrzeuge allenfalls zur deutschen Insellösung.

    Das ist aber eine gewagte „Zukunftsannahme„! Die deutsche Automobilindustrie hat sich doch bisher mehrheitlich gegen Wasserstofffahrzeuge ausgesprochen und nur so unbedeutende Länder wie Korea oder Japan haben Wasserstoff PKW in der zweiten Generation auf dem Markt.

  • Ja genau. Endlich werden dann die Umweltsünden der Speicherung von erneuerbaren Energien der Vergangenheit angehören und sowohl Energiegewinnung aus Wasserstoff als auch aus Batterien genau so umweltfreundlich sein wie die Energiegewinnung aus fossilem Öl und Gas. ;)

  • übrigens kann die Wirtschaftlichkeit von Brennstoffzellen erheblich erhöht werden, wenn das Wasserstoffauto während es in der Garage steht weiterhin Strom produziert, der im Haus gebraucht wird. Hat mich auch überrascht, aber in Japan gibt es solche Überlegungen. Spinnen die?

    (Am Ende treiben die gar ihre Windräder damit an. :-). )

    In dem Zusammenhang meine ich mal gelesen zu haben, dass Gasleitungen preiswerter als Stromleitungen sind.

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  • richtig. Wir tauschen die eine Umweltsünde gegen die andere. Ist ja alles weit weg. Hauptsache wir verzichten nicht auf die individuelle Mobilität.


    Eine Vollbremsung wird es nicht geben, ist ja auch völlig abwegig. Keiner will in die Steinzeit zurück. Aber vielleicht müssen wir als Menschheit irgendwann mal auf die Brense treten.

  • aber eine Frage habe ich noch.
    Warum gehen Japan und Korea einen anderen Weg. Dazu würde ich gerne auch mal ein YouTube Video sehen.
    Sales of hydrogen-powered car ‘Nexo’ surpass 700 units in July, posting over 10,000 units in cumulative sales

    Hyundai plant eine Jahres-Kapazitätssteigerung von 110.000 in 2025 auf 500.000 in 2030. und dafür investieren die, das ist kein Spaß. Gleichzeitig erwarten sie, dass sich der Verkaufspreis für den Nexo in etwa dritteln wird.

    Und der Preis für grünen Wasserstoff ist auch nicht fix.

    Solar-powered hydrogen under $2/kg by 2030

    Macht ca 1,55 € auf 100 km beim aktuellen Nexo.

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  • stscherer

    dass Hyundai zur Zeit nicht in eine Jahreskapazität von 50 Mio Wasserstoffautos investiert, spricht aber nun wirklich nicht gegen die Technik. Allerdings könnte das ein schöner Aufhänger für die Batterielobby für ein neues youtube Video sein.

    Nur nochmals zur Klarstellung.

    Ich halte den PKW nicht für das dringendste auf Wasserstoff umzustellende Projekt.
    Ob sich Wasserstoff oder Batterietechnik beim PKW durchsetzen werden, darf gerne der Markt entscheiden und muss nicht jetzt in Youtube Videos für alle Zeiten gültig entschieden werden. Und ich halte überhaupt nichts von Verschwörungstheorien, Wasserstoff würde nur so hofiert, um weiter Verbrenner verkaufen zu können.

    Wo sich Wasserstoff durchsetzen wird, ist für mich nicht entschieden. Deshalb investiere ich selbst ausschließlich in Elektrolysekapazität.

    Vielleicht schreibst du mal deine Meinung zur der von mir verlinkten Prognose zum Nexo Verkaufspreis und den Wasserstoff Herstellungskosten.

  • Moin,


    hatte leider ein bisschen was um die Ohren, daher erst jetzt zu Deinem Eintrag:


    1. Wenn der Wasserstoff eingekauft werden muß, dann wird sich am Preis mittelfristig nicht viel ändern, der Wasserstoff wäre dann nur sauberer. Aber die weltweite Nachfrage wird sehr hoch sein, und da werden die Produzenten hohe Preise aufrufen können.


    2. Produzieren wir den Wasserstoff selbst - was ich für den richtigen Weg halte - hängt es davon ab, ob der Staat den Strom weiterhin künstlich verteuert oder nicht. Produzieren kann ich Strom privat jetzt schon für deutlich unter 10 Cent, einkaufen muß ich ihn für 30 Cent. Spätestens in 2 Jahren stimmt der Preis der Batteriespeicher für zuhause, dann kann ich einen Autonomiegrad von 80% erreichen. Gewerblich wird der Strom sicherlich für unter 3 Cent produziert werden können. Werden diese Vorteile dann weiter gegeben, könnte Wasserstoff deutlich günstiger - und natürlich auch sauberer - werden. Allerdings betrifft die Preisreduktion dann auch die BEV... und den sonstigen Stromsektor, was gerade im Bereich der Nebenkosten und im Bereich der Beheizung große Vorteile bringen würde.


    3. Derzeit sind Fahrzeuge wie der Nexo im Grunde genommen Einzelanfertigungen/Manufakturware. Werden sie dann in Kleinserien produziert, wird sich ihr Preis sicherlich massiv verringern. Aber den Vorsprung der BEV im PKW-Bereich werden sie definitiv nicht mehr einholen, zumal dort die Technologiesprünge massiv sind: die neue Generation der Supercharger von Tesla, die schon installiert werden und teilweise in Betrieb sind, deuten auf eine Ladeleistung von 500kwh pro Stunde hin. Ich halte das zwar für kritisch bzgl. der Langlebigkeit der Akkus, aber Fahrzeuge, die diese Leistung aufnehmen können, würden mehr als 80kwh in 10 Minuten aufnehmen, was mindestens 300km entspricht, eher 400km. Nimmt man dann noch das narrensichere, saubere und preislich faire System von Tesla hinzu, dann muß man feststellen: für die Langstrecke sind die Teslas dann jedem Verbrenner gleichwertig und jedem anderen Elektroauto in Bezug auf Langstreckentauglichkeit überlegen! Und Raum für Wasserstoffautos, die sich ja auch nur aufgrund der Komplexität der Technik und den damit verbundenen Produktionskosten in der Luxusklasse etablieren können, gibt es ehrlicherweise nicht wirklich mehr.

  • mag ja alles richtig sein. Trotzdem würde ich mir bei 23.000 € Anschaffungskosten und ca 1,55 € auf 100 km Verbrauchskosten eher ein Wasserstoffauto kaufen. Ist doch prima, wenn nicht alle nur auf ein Pferd setzen, um vom CO2 weg zu kommen.

  • 52,5 % staatlich veranlasste Steuern, Abgaben und Umlagen
    24,3 % Nutzung der Stromnetze, die der Netzbetreiber bekommt
    23,2 % Stromerzeugung und Vertrieb, die der Stromanbieter erhält


    https://strom-report.de/strompreise/strompreis-zusammensetzung/#:~:text=Zusammensetzung%20Strompreis%202017&text=%2C3%25%20gestiegen.-,Dieser%20Verbraucher%2DStrompreis%20setzt%20sich%20aus%203%20Haupt%2DBestandteilen%20zusammen,Vertrieb%2C%20die%20der%20Stromanbieter%20erh%C3%A4lt.


    Die staatlichen Belastungen liegen auch 2019 mit 52,5% auf sehr hohem Niveau. Obwohl sie im Vergleich zum Vorjahr anteilig um 1,5 Prozentpunkte gesunken sind, betragen sie weiterhin 15,98ct/kWh. Der Kostenblock ist in den letzten 10 Jahren von 9,67 Cent auf 15,98 Cent gestiegen [10 Jahres-Verlauf +65%] und hat sich seit Liberalisierung des Strommarktes 1998 vervierfacht!


    Wer die Energiewende in Deutschland schaffen will - und dies ist im Ergebnis die komplette Umstellung der Energienutzung auf Strom aus erneuerbaren Energien, egal, ob direkt oder indirekt über zB. Wasserstoff oder PtG oder PtL, der muß auf den ersten Block komplett verzichten und den zweiten Block subventionieren. Nichts davon geschieht in Deutschland.


    Im europäischen Vergleich ist das eine Katastrophe:


    https://oesterreichsenergie.at…ttstunde%20(Stand%3A%201.


    Diese kurzsichtige Strategie zum Schutz der fossilen Energieträger wird uns mittelfristig massiv schaden.


    Im Privatbereich würde ein Strompreis von 12-15 Cent dazu führen, dass jede strombasierte Heizung plötzlich kostengünstiger als eine Erdgas- oder Erdölheizung wäre...


    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Danke. Aber der Staat verleibt sich ja "nur" die Umsatzsteuer und die Stromsteuer ein. Der Rest wird ja weiterverteilt an Netzbetreiber, Anlagenbetreiber etc. Wenn es diese Umverteilung nicht geben würde, würden sich z.B. viele Windenergieanlagen vermutlich überhaupt nicht rechnen. Man müsste sich mal die Bilanzen von Anlagenbetreibern angucken.


    Und das Stromnetz, dessen Ausbau, Betrieb und Steuerung kostet auch eine Menge Geld. Vor allem wenn man immer mehr dezentrale Kleinkraftwerke hat, die ins Netz eingebunden und gesteuert/geregelt werden müssen. Das lässt sich technisch alles lösen, aber komplexere Systeme werden halt im Unterhalt teurer.

  • Guck Dir mal die Umlagen in anderen Ländern an, da geht es ja auch.


    Wir haben jahrzehntelang unsere Netze auf Abbruch gefahren, damit Stromkonzerne ihre Aktionären die Taschen vollmachen konnten. Unsere Infrastruktur ist ja nicht nur beim Strom am A....


    Wenn wir nicht endlich kapieren, dass man Geld nicht fressen kann, dann wird es halt nichts.


    Ein Stromnetz gehört zur Daseinsvorsorge, und darum hat sich der Staat zu kümmern. Genau so wie darum, dass die Natur nicht für Unternehmensgewinne zerstört wird... aber angekommen ist das in Berlin noch lange nicht.


    Offensichtlich können Stromerzeuger und Netzbetreiber von insgesamt 13 Cent leben...