Mobilität - neue Wege oder neue Straßen?

  • Ich fordere: Geschwindigkeitsbeschränkungen müssen Ländersache sein. Mit mir als Ministerpräsident gibt es 80 km/h Richtgeschwindigkeit in den niedersächsischen Innenstädten.

  • Zumindest in Madrid (oder Mailand oder andere spanische Großstadt) hat der Sprecher des "Einzelhandels" die Entscheidung für Tempo 30 begrüßt. Hinsichtlich Sicherheit der anderen Verkehrsteilnehmer und der Belebung der Innenstädte.

    Ich muss den Artikel dazu noch mal raussuchen...

    In Spanien gilt dies nur für einspurige Straßen. Auf den großen Trassen mit mehreren Spuren also nicht. Wer schon mal die kleinen, engen Straßen in den spanischen Städten aus dem Urlaub mit dem Mietwagen "erfahren" hat, weiß, dass du dort selbst 30 kaum erreichst.

  • Werfen wir noch Italien in den Ring. Mit „ZTL“ in vielen Städten (u. a. in Bologna, Florenz, Genua, Mailand, Neapel, Pisa, Rom und Verona).

  • Ein neues Spiel ist raus! Plus eins minus zwei heißt es. Aufgabe: Fahr mit dem Drahtesel etwa 10 km vom Stadtzentrum zum Baumarkt am Stadtrand. 1x Amsterdam, 1x Calgary. Film die Fahrten. Jedes Mal, wenn es gute Radfahrinfrastruktur zu erleben gibt, wird ein Pluspunkt vergeben. Jedes Mal, wenn es gefährlich/unpraktisch ist, werden zwei Punkte abgezogen. Die Kanalbetreiber von Not Just Bikes und Shifter haben die erste Runde für uns durchgespielt:


    Kommentiert von Not Just Bikes

    Kommentiert von Shifter

  • Farbe ist keine Infrastruktur. Ein Vergleich:

    https://twitter.com/AlTi5/status/1362726725138939905


    Bei mir umme Ecke wurde jüngst die Fahrbahndecke einer Nebenstraße erneuert. Nix für Radfahrer gemacht. Nicht mal Farbe. Das wäre sogar in Ordnung, wenn es nicht mit erlaubten 50 km/h kombiniert wäre. Die Straße schreit geradezu nach 30. Tja. Hamse mal wieder nicht gewußt im Planungsbüro. Es ist ja auch so k-o-m-p-l-i-z-i-e-r-t, wenn nicht gar u-n-m-ö-g-l-i-c-h.


    PS: Die 300m lange Straße verbindet nur ein Wohngebiet mit einem Gewerbegebiet inklusive Einzelhandel.

    Einmal editiert, zuletzt von Pokalheld ()

  • ZDF Magazin Royale vom 17. September 2021


    Link zur ZDF Mediathek


    "Deutschland, ein Land gemacht für Autos, nicht für Menschen! Denn sind wir mal ehrlich: Autos sind einfach die besseren Menschen. Oder wurde euch von eurem City-SUV schon mal das Herz gebrochen? Wahrscheinlich nicht!

    Kein Wunder also, dass wir alles dem Automobil unterordnen. Unsere Umwelt, unsere Städte, unsere Kinder und natürlich auch uns selbst. Logisch!"


    Wem die ganze Sendung zu lang ist - hier der Youtube Link zum Lied "Warum hört der Fahrradweg einfach hier auf?" aus der Sendung...


    Einmal editiert, zuletzt von El Toro ()

  • "Deutschland, ein Land gemacht für Autos, nicht für Menschen!

    Da kam mir eine Erinnerung wieder hoch. USA, South Carolina, auf der anderen Straßenseite vom Hotel ein Wal Mart - da gab es nirgends einen Fußweg hin, da mußte man durch die Rabatten.

  • Zitat

    Weg mit der Pendlerpauschale!

    Das Steuergeschenk setzt falsche Anreize und schadet dem Klima. Höchste Zeit, es abzuschaffen

    https://www.zeit.de/2021/45/pe…ahrtkostenzuschuss-steuer

    Was für ein dummes Zeug. Ich musste bis vor 2 Jahren noch jeden Tag 140 Kilometer täglich fahren. Und mit den Öffis war da nix, da ich jede Nacht um 3 Uhr losfahren musste. Bei den Spritpreisen will ich mal hoffen, dass sie die Pauschale erhöhen - auch wenn ich sie nicht mehr benötige, da ich mittlerweile mit dem Rad zur Arbeit kann.

  • Da ist halt die Gretchenfrage, muss man pendeln oder ist es zumutbar für die Arbeit umzuziehen?


    Und mit den Argumenten die der Autor anführt hat er ja nicht Unrecht.

  • Ist natürlich blöd, dass der Autor am Anfang Reflexe provoziert, die motorisierte Berufspendler verleiten den Artikel nicht zu Ende zu lesen.

    Ja, ÖPNV ist für viele Berufspendler keine Option. Aber die sechs Mrd. Euro aus der Pendlerpauschale würde der Autor dann gerne in den Ausbau des ÖPNV gesteckt sehen. Und natürlich muss der Staat in Vorleistung gehen, bevor "ich" mein Auto stehen lasse.


    So machen es andere Länder (Pendlerpauschale scheint kein Menschenrecht):

    Zitat

    Selbstverständlich kann man Mobilität auch anders fördern. In den Niederlanden gilt der Fahrtkostenabzug von der Steuer nur bei Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Und in Polen können höchstens 589 Euro jährlich angerechnet werden, "tatsächliche höhere Aufwendungen werden nur berücksichtigt, wenn es sich um Kosten für öffentliche Verkehrsmittel handelt"[…]Und in Großbritannien? Dort ist die Fahrt zur Arbeit Privatsache, Arbeitgeber können aber Tickets für Bus oder Bahn steuerfrei erstatten.

    […]
    Mit sechs Milliarden Euro könnte der öffentliche Personennahverkehr in Deutschland deutlich verbessert werden. Die Preise für die Tickets (die 2019 rund 13 Milliarden Euro einbrachten) könnten entweder auf einen Schlag fast halbiert werden. Oder es könnten – bei gleichen Preisen – neue Busse und Bahnen angeschafft werden, auf dass damit auch Ostfriesland, die Schwäbische Alb und das Erzgebirge endlich vernünftig angebunden werden.

    […]
    Arbeitnehmer nehmen gewiss längere Wege in Kauf, als sie es ohne finanzielle Unterstützung täten – dank der fehlgeleiteten Steuerpolitik.

    […]
    Aber ist es nicht furchtbar ungerecht, wenn alleinerziehende Mütter jetzt auch noch für ihre langen Arbeitswege weniger entlastet werden? Ihnen hilft vermutlich ein höherer Mindestlohn weit mehr. Denn eines verschweigen die Fürsprecher gern: Die größten Profiteure sind nicht die Geringverdiener. Je höher der Bildungsstand, desto länger die Pendelstrecke. Und je höher das Einkommen, desto größer die Ersparnis.

    Einmal editiert, zuletzt von Schneppe ()

  • Die CO2-Abgabe ist doch eingeführt worden und soll immer weiter erhöht werden, damit die Preise künstlich steigen (oder nicht mehr künstlich niedrig gehalten werden, je nach Sichtweise). Die Preise sollen steigen, damit weniger CO2 verballert wird. Jeder zurückgelegte km, der nicht zu Fuß oder aufm Rad zurückgelegt wird, verballert CO2. Im Zug ein bißchen weniger, im großen Diesel ein bißchen mehr. Ziel ist also eine Verhaltensänderung.


    Wenn man dafür sorgte, daß die Preiserhöhung keiner spürt, dann könnte man den ganzen Spuk lassen.


    Man kann ja drüber reden. Finanzielle Anreize sind ja immer erstmal nur Anreize. Denen kann man folgen, muß aber nicht. Wenn man dat aber ein bißchen Ernst meint mit dem Umweltschutz und dem CO2, dann gibt es so ganz grundsätzlich eigentlich nur drei Möglichkeiten:

    - Appell an Freiwilligkeit

    - finanzieller Anreiz, also so ein bißchen locken und schieben

    - Verbot


    Dann bitte noch kurz kucken, wie dat mit dem Zeitdruck aussieht. Verfügbares CO2-Kontingent bis zum Ziel 1,5 oder 2 Grad.

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  • Da ist halt die Gretchenfrage, muss man pendeln oder ist es zumutbar für die Arbeit umzuziehen?

    Für den Haus- und Grundeigentümer mit Familie und Fest verwurzelt vor Orr tendenziell deutlich weniger als für den alleinstehende Single in einer Mietwohnung.