Mobilität - neue Wege oder neue Straßen?

  • Auch Sharing ginge mit beidem.


    Was mich ein bisschen nervt, stscherer, ist, dass man hier, wenn eine abweichende Meinung geäußert wird, dann gleich ganze und umfassende Konzepte auch zu allen weiteren Berührungspunkte vorzulegen habe.


    Edit

    Grundsätzlich ist die Frage der Finanzierung natürlich legitim. Sehe hier aber eigentlich nicht das Problem, jedenfalls nicht individuell.

    Forderung und Vorlage eines Konzepts: Habe ich weder verlangt noch selbst getan. Nur sind eben eine Reihe von Konzepten vorgestellt worden, die - sage ich mal vorsichtig - die Gesamtproblematik eher ausschnittweise beleuchtet haben.


    Carsharing pp.: wenn ich das richtig verstanden habe, dann lagen die hier bisher mitgeteilten Kosten bei 90 Euro pP. pM. Da kommt dann Einiges zusammen, und zwar insbesondere in Relation zum Nettoerwerbseinkommen aus vollschichtiger Tätigkeit bei Mindestlohn. Glaubst du mir, dass der ganz überwiegende Teil derjenigen, die mich zur Durchsetzung von Unterhalt für Kinder und sich selbst beauftragen, nicht über solche Einkünfte verfügt?


    Für dich mag die Finanzierung kein Problem sein, aber frag doch mal in den Schulen nach, wieviele Kinder da kein Fahrrad für die Fahrradprüfung haben - oder Eines, welches auch nur ansatzweise verkehrssicher ist... also ich war da vor einigen Jahren schon sehr überrascht, als dies bei meinem Sohn anstand...


    Und noch einmal: die von Pokalheld ja jetzt sehr dezidiert vorgestellten Maßnahmen befürworte ich zu einem ganz überwiegenden Teil - nur fehlt mir halt noch an vielen Stellen der konkrete Ansatz zur Umsetzung - und es könnte durchaus sein, dass die dafür erforderlichen gesellschaftlichen Maßnahmen den Einen oder Anderen verunsichern könnten... in Deutschland soll der Staat sich ja noch nicht einmal als Minderheitsaktionär bei einer Fluggesellschaft einmischen, nicht wahr! ;)


    @guntingel

    Ein gebrauchter e-Up für 2.000 Euro könnte tatsächlich Vieles in Deutschland verändern... 10% wären ja ein Anfang!

  • @guntingel

    Ein gebrauchter e-Up für 2.000 Euro könnte tatsächlich Vieles in Deutschland verändern... 10% wären ja ein Anfang!

    Aber doch maximal bei der Ressourcen-/Abgasnummer. Platz gibt es dadurch auch nicht mehr.

    • Offizieller Beitrag

    Das Bessere ist des Guten Feind.

    Aber wenn ich nicht nur die Wahl zwischen "alles ist gut" und "alles bleibt wie es ist" haben will, dann sollte so ein Zwischenschritt nicht per se als unzweckmäßig verworfen werden.


    Auf dem Weg zum Ziel des extremst minimierten motorisierten Individualverkehr kann das E-Auto eine Etappe sein. Natürlich auch ein Widerhaken im bestehenden System. Weiß ich.


    Aber besser als zu hoffen, dass wir jetzt alle vernünftig werden. Oder?

  • Hat Pokalheld (und auch die meisten Anderen mit Ausnahme von sasa) nicht ausdrücklich davon gesprochen, dass der automobile Individualverkehr ein Teil der Gesamtlösung ist?


    Ist das eigentlich so ein besonderes Ding, dass plötzlich jedes Auto per se verteufelt werden muß? Und die Ablehnung von batterieelektrischer Mobilität auf 4 Rädern nimmt ja langsam groteske Züge an - zumal ja inzwischen gefühlt jedes Fahrrad ebenfalls batterieelektrisch unterstützt wird...

  • Das Bessere ist des Guten Feind.

    Aber wenn ich nicht nur die Wahl zwischen "alles ist gut" und "alles bleibt wie es ist" haben will, dann sollte so ein Zwischenschritt nicht per se als unzweckmäßig verworfen werden.

    :ja:

    die Ablehnung von batterieelektrischer Mobilität auf 4 Rädern nimmt ja langsam groteske Züge an - zumal ja inzwischen gefühlt jedes Fahrrad ebenfalls batterieelektrisch unterstützt wird...

    ich glaube, dass leute der meinung sind, dass die automobilindustrie mit ihren dicken jahresüberschüssen nicht auf staatliche hilfe angewiesen ist, sondern sie stattdessen zu einer umweltverträglichen produktion hinreguliert werden sollte. das richtet sich nicht gegen batterieelektrische mobilität

  • Ist das eigentlich so ein besonderes Ding, dass plötzlich jedes Auto per se verteufelt werden muß? Und die Ablehnung von batterieelektrischer Mobilität auf 4 Rädern nimmt ja langsam groteske Züge an - zumal ja inzwischen gefühlt jedes Fahrrad ebenfalls batterieelektrisch unterstützt wird...

    So ist das eigentlich überhaupt nicht. Aber ich glaube ehrlich gesagt nicht mehr, dass du das überhaupt verstehen willst.

    Ein Versuch noch: lass uns mal an eine x-beliebige Kreuzung in der Innenstadt Hannovers gehen. Lass uns mal sehen wie viele Autos wie viel Platz benötigen. Und dann könnten wir mal überschlagen, welchen Platz eine entsprechende Menge Fahrräder bräuchte. Alles unabhängig vom Antrieb.

    E-Bikes finde ich als Hannoveraner übrigens auch dämlich. Woanders, wo es etwas hügeliger ist, würde ich mir allerdings wahrscheinlich auch elektrische Unterstützung wünschen. Das wäre zumindest besser als ein Mofa. Und jetzt können wir nochmal vergleichen, wieviel elektrische Leistung ein E-Bike auf dem Weg zum Bäcker bzw. zur Arbeit braucht, und wieviel ein E-Auto.

    Und einen habe ich noch zum Abschluss: kein Mensch braucht ein Lastenrad um mobil zu sein.


    Und, um zum Thema zurück zu kommen, mal eine persönliche Wunschliste:

    Ich hätte gern Parkhäuser am Stadtrand. Damit Menschen, die es ohne Auto nicht nach Hannover schaffen, da umsteigen können.

    Ich hätte gern eine autofreie Innenstadt.

    Drumherum hätte ich gern eine Infrastruktur, die Radfahrer nicht mehr schlechter stellt als Autos.

    Ich hätte gern mehr Sperren in Wohngebieten, damit diese nicht vom Durchgangsverkehr genutzt werden.

  • Stscherer hat den Spin schon wieder exzellent hinbekommen. Jetzt reden wir nur über Leute, die schon ein Auto haben und sich -- tatsächlich oder vermeintlich -- eine Alternative nicht mehr leisten können. Und natürlich Leute, die aus irgendwelchen (guten) Gründen mit diesem Gefährt bis mitten in die Stadt fahren müssen, egal, ob sie in der Stadt oder auf dem Land wohnen. Oder habe ich da was falsch mitbekommen?


    Wenn man immer nur diesen Ausschnitt betrachtet, wird jedes Konzept schlecht sein, das diese Gruppe nicht zu 100 Prozent berücksichtigt. Da es aber nicht allein um diese Gruppe geht, werden 100 Prozent aber nicht möglich sein. So wie übrigens für jede Gruppe, sobald man ein möglichst ganzheitliches Konzept anstrebt. "Kompromiss" ist das Zauberwort.

  • Und, um zum Thema zurück zu kommen, mal eine persönliche Wunschliste:

    Ich hätte gern Parkhäuser am Stadtrand. Damit Menschen, die es ohne Auto nicht nach Hannover schaffen, da umsteigen können.

    Ich hätte gern eine autofreie Innenstadt.

    Drumherum hätte ich gern eine Infrastruktur, die Radfahrer nicht mehr schlechter stellt als Autos.

    Ich hätte gern mehr Sperren in Wohngebieten, damit diese nicht vom Durchgangsverkehr genutzt werden.

    Bäm. Und fertig.

  • Hat Pokalheld (und auch die meisten Anderen mit Ausnahme von sasa) nicht ausdrücklich davon gesprochen, dass der automobile Individualverkehr ein Teil der Gesamtlösung ist?

    Sag mal, willst du mich verarschen? Ich dürfte in meinen Posts hier nichts häufiger erwähnt haben als die Tatsache, dass der automobile Individualverkehr ein Teil der Gesamtlösung ist und niemand (hier) auf die Idee kommt, alle Autos abschaffen zu wollen? Ist das jetzt absichtliche Diffamierung deinerseits oder liest du einfach gar nicht, was andere schreiben?

  • Vielleicht will er sagen, der Mensch oder ein Haushalt braucht nicht zwingend ein Lastenrad als Eigentum.

    Aber zum Mieten bei Bedarf ist ein Lastenrad sicher für die ein oder andere Situation interessant.

  • Naja, wir haben ein Lastenrad als Autoersatz angeschafft. Und fahren damit soviel rum, dass leihen tatsächlich eher unvorteilhaft wäre.


    Wenn er das denn meinte...

  • Und, um zum Thema zurück zu kommen, mal eine persönliche Wunschliste:

    Ich hätte gern Parkhäuser am Stadtrand. Damit Menschen, die es ohne Auto nicht nach Hannover schaffen, da umsteigen können.

    Ich hätte gern eine autofreie Innenstadt.

    Drumherum hätte ich gern eine Infrastruktur, die Radfahrer nicht mehr schlechter stellt als Autos.

    Ich hätte gern mehr Sperren in Wohngebieten, damit diese nicht vom Durchgangsverkehr genutzt werden.

    Ich unterschreibe das gerne vollständig mit einer kleinen Ergänzung:


    Ich hätte gern kostenfreie Parkmöglichkeiten mit Lademöglichkeiten am Stadtrand. Damit Menschen, die es ohne Auto nicht nach Hannover schaffen, da umsteigen können in bezahlbaren ÖPNV (auch für gelegentliche Nutzer).

  • Ja komisch, die Ladestruktur wurde bisher "komplett" vergessen. Wer keine Steckdose auf eigenen Grundstück hat muss seine Elektrokarre wohl bald schieben, wenn die Massen demnächst gefördert E-Karren kaufen.

    Ich bin hier mal das Viertel abgelaufen, wohnen 1.000de - keine einzige Ladesäule, und kaum Parkplätze die nicht vom Bürgersteig vom Strom abgetrennt sind.


    Wie kommt man in der Stadt an Strom?

  • Die Antworten könnten dich verunsichern... aber trotzdem eine davon:


    Langenhagen


    Aber Autoprämien sind halt netter...


    Und hinsichtlich der Gesetzeslage bzgl. Strom an privaten Einstellplätzen in Mehrfamilienhäusern (es soll solche Plätze ja auch in Großstädten geben) kann ich dir demnächst vielleicht praktische Erfahrungen mitteilen: ich habe gerade einen bei meiner Wohnungseigentümergemeinschaft beantragt und bin gespannt auf die Reaktionen und Ergebnisse.


    PS: das private Laden wird übrigens relativ schwierig für stromschluckende Schrankwände aus deutsche Produktion... bei 30kwh/100km brauchst du nämlich zuhause 6-7 Stunden für die 100km; und da nutzt dir dann die Schnellladefunktion eher wenig... aber erklär das mal Audi und Mercedes.

    2 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • 5 Stück - nicht schlecht.

    Aber es verunsichert nicht, sondern bestätigt.


    Vielleicht kannst du zu Döhren/Linden auch was finden, am Besten mit der Angabe Ladesäule pro PKW.

  • 5 Stück - nicht schlecht.

    Aber es verunsichert nicht, sondern bestätigt.


    Vielleicht kannst du zu Döhren/Linden auch was finden, am Besten mit der Angabe Ladesäule pro PKW.

    Es geht um den politischen Willen, für 2.500 Euro so ein Ding in Linden/Döhren an die Laterne zu pappen... und der ist nun mal nicht da.

  • Ich kann es noch einmal sagen, es fehlt selbst hier in der Kleinstadt am politischen Willen: ich habe nachgefragt, da ich gerne an der Kanzlei so ein Ding gebaut hätte. Ziemlich klares Nein. Und direkt aus dem Gebäude (privat) heraus mit eigener Wallbox geht auch nicht, weil das Kabel dann über den Bürgersteig geführt werden muss.


    Eine Möglichkeit ist übrigens immer noch der Arbeitgeber, wenn man einen Firmenparkplatz nutzen darf.


    Und am Ende gibt es natürlich auch immer Konstellationen, in denen ein E-Auto nicht funktioniert...