Mobilität - neue Wege oder neue Straßen?

  • Tatsächlich ist das wohl so. Und noch nicht einmal eine Helmpflicht. Aber was im konkreten Fall dann die Unfallsversicherung daraus macht, da wäre ich vorsichtig.


    Ja, da hätte ich mich wohl mal so richtig durchsetzen sollen vor einem Jahrzehnt, ich Schlafschaf. Dann hätte der arme Bengel nicht zu Fuss laufen müssen die 600 Meter.

  • Eine Unfallversicherung macht da gar nichts, das ist doch lang und breit durch die Gazetten gegangen, als ein offensichtlich rechtsirriger Richter vom Bundesgerichtshof überstimmt wurde. https://www.test.de/BGH-Urteil…die-Hintertuer-4720831-0/


    Das ist wieder so eine typische Angstdebatte. Kinder bis acht Jahren müssen eh auf dem Fußweg, oder? Und bis zehn Jahren dürfen sie auf dem Fußweg fahren. Die Diskussion über die Möglichkeit den Verkehr einzuschätzen, geht also größtenteils am Thema vorbei. Die Lütten fahren eh noch nicht auf der Fahrbahn, das große Linksabbiegemanöver und ähnliches mitten auf der Straße gibt es hier gar nicht.


    Diese Angstdebatte treibt immer wieder seltsame Blüten. Bloß der Elefant im Porzellanladen wird so schlecht erkannt. Wovor hat man denn konkret Angst? Vor einem Unfall mit Autobeteiligung. Entferne das Auto aus dem Gefahrenbereich Schule bzw. Schulweg und das Problem wäre gelöst. Wäre ein Riesenschritt zur lebenswerten Stadt.


    Immer dieses doktoren an der falschen Symptomstelle.

  • Das ist ja das Problem, wenn 500 Grundschulkinder zur Schule gehen. Die Lütten fahren auf dem Bürgersteig. Da wo kein Platz ist, weil 80 Prozent der anderen Lütten langsam latschend, gerne nebeneinander und quasselnd auf dem Selben unterwegs sind.

  • Also da, wo ich herkam, sind nicht zehntausende wie 96-Fans die Waterloostraße entlang zum Stadion gepilgert. Das war zwar immer ein Bild für die Götter. Aber zur Grundschule sind die Kinder aus allen Himmelsrichtungen hingegangen. Ich komme aus Hannover, da gibt's sogar meistens ruhige Straßen, die parallel zur Hauptstraße gehen.


    Das war eher wie ein Bienenstock. Klar war direkt vorm Eingang viel los, aber nach wenigen Metern kuckte sich das weg.


    Es sei denn, man hätte den ganzen Stadtteil falsch gebaut und alle 500 Kinder müssen alternativlos gleichzeitig durch sowas hier latschen. Will ich nicht hoffen, egal wo.

  • Oben habe ich schon einmal geschrieben, dass sich das auf den letzten 100m zentriert und da wird es voll. Wenn du Lösungen dafür findest, okay. Meine Lösung sieht halt Verzicht auf den Roller oder das Fahrrad vor. Ich wohne in einem Neubaugebiet in einem hannoverschen Außenbezirk und genau dieses Neubaugebiet hat auch für die große Schülerzahl der Schule gesorgt. Entsprechend kommen aus der Richtung schon einige Kinder.

  • Bei meiner Schulzeit war es auch so, erst nach der Fahradprüfung durften wir mit dem Fahrad zur Schule fahren.... es gab noch weitere einschränkungen, da nicht so viele Stellplätze vorhanden waren.

    Zu beachten ist, dass der Schulweg kein Privatvergnügen ist. Die Kinder sind über die Gemeindeunfallversicherung auf dem Weg zur / von der Schule Unfallversichert. Wenn dann da etwas passiert, möchte ich nicht wissen, was manche Eltern so veranstalten. Juristen können sich da sicherlich ne goldene Nase verdienen...

    Ich usste auch 2,5 km zu Fuss zur Schule gehen... ne halbe Stunde dürfte dafür reichen. Gebracht hat weder mich noch meine Mitschüler jemand. Fahrkarte für die 2 Stationen mit der Strassenbahn gabs auch nicht.

  • Der Durchgangsverkehr durch die Straße ist schon ein Problem. Es ist keine reine Nebenstraße in einem Wohngebiet. Die Straße wird für den innerörtlichen Verkehr benötigt. Wäre schon schön, wenn der überregionale Verkehr diese Straße nicht als Schleichweg nutzen würde. Baulich wurde sie auch schon mit Fahrbahnschwellen unattraktiv gemacht. Aber die vorgeschlagenen Lösungen sehe ich für diese Straße als nicht umsetzbar an.


    Dennoch verstehe ich die Vehemenz nicht, einzufordern Rollern zu müssen. Es ist überhaupt kein Problem zu Fuß die Schule zu erreichen. Unabhängig davon, dass die Schulen sich das wünschen und auch alle Verkehrsexperten es bis zur Fahrradprüfung empfehlen.

  • Es ist überhaupt kein Problem zu Fuß die Schule zu erreichen.

    Ich komme zu meinem Beispiel zurück. Es gibt Käffer mit Schulwegen von 2km in denen es (abgesehen davon daß es nicht bezahlt würde) garkeine Schulbusse für die Strecke gibt. Dötze mit ihren kurzen Beinen plus Gepäck laufen keine 5km/Std. Ich halte es für absolut bekloppt, wenn die jeden Tag 40 Minuten pro Strecke latschen sollen!

    Falls die Schule zu blöde ist, entsprechend Parkmöglichkeiten für Kinderfahrzeuge zu schaffen, dann suche ich halt als Elternteil für mein Kind entsprechende Alternativen in 200-300 Meter Entfernung der Schule, wo das Kind sein "Fahrzeug" parken kann. Ich würde jedenfalls mein Kind nicht täglich zu 2x 40 Minuten Fußweg verdonnern, falls ich es für fähig halte, die Strecke sicher mit Roller oder Fahrrad zu schaffen

  • Sicherlich kann es überall unterschiedliche Bedingungen geben, in denen vielleicht der Roller eher notwendig ist. Hier ist das zumindest für den Teil, der aus meiner Richtung kommt, nicht nötig. Auch hat die Schule Roller- und Fahrradabstellplätze und verbietet das Abstellen nicht. Sie wünscht sich nur nicht die Nutzung vor der Fahrradprüfung und ich kann es nachvollziehen. Ich bringe meine Tochter 2 mal die Woche zur Schule, da sie dann Gitarrenunterricht hat und sie nicht alles Tragen kann. Entsprechend habe ich auch einen guten Einblick in die Situation vor Ort. Wobei ich sagen muss, dass die allermeisten Kinder zu Fuß kommen.

  • Sehr charmanter Ansatz, vor dem Gebrauch das Mittel zur Fortbewegung einer Vorabprüfung über die Notwendigkeit zu unterziehen.


    Warum jetzt dieser Gedanke nun ausgerechnet bei Kinderrollern aufkommt und nicht bei den PKWs zeigt den Grad des Absurden in unserer Gesellschaft.

  • Ach, ich gebe es nach meinen folgenden Sätzen auf. Ich glaub ihr beiden habt keine Kinder im Grundschulalter.

    "Eher notwendig" ist natürlich auch auf die Verkehrssituation bezogen und in einer Einzelfallprüfung der Gegebenheiten kann es dann anders aussehen. Glaubt ihr alle eigentlich, dass die Grundschulen ohne Grund dazu aufrufen, den Roller nicht zu nutzen?


    mustermann: Du wohnst doch in Döhren. glaubst du, man könnte die Abelmannstraße für den Verkehr dichtmachen? Wäre ähnlich, nur dass die Straße nicht durchgängig Parkplätze an beiden Seiten hat und schon auf 30 reduziert ist.

  • Die Schulwege meiner frühen Kindheit waren glücklich, da quasi autofrei, und ich habe in der Tat keine Kinder.


    Und ich kenne auch deine Wohngegend nicht, aber :D wenn du mich fragst, und die Abelmannstraße täglicher Schulweg für hunderte Grundschüler ist - dann muss da ein Konzept her. Meinetwegen können sie die Parallelstraßen rechts und links zu Spielstraßen machen, oder einen Parkplatz auf der stadtauswärtigen Seite der Leine bauen, damit die Autos nicht mehr nach Döhren reinkommen.


    Es wird mir immer zu klein gedacht, halt das Bestehende um jeden Preis erhaltend, Immer in die Richtung was verloren geht, aber nie, was es zu gewinnen gibt.