Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Ich denke da geht es vielmehr um den Wechselkurs. Das stĂ€rkt den Rubel als WĂ€hrung.


    Ihr wollt ein Fass russisches Öl? Dann bezahlt auch mit russischem Geld.

  • Der Wechselkurs geht doch aber nur dadurch hoch, weil sich irgendwelche Banker mit ihren Wetten auf steigende Kurse den Geldbeutel vollmachen. An der russischen Wirtschaftskraft ist das doch nicht mehr angelehnt.

  • Ich wĂŒrde mich sehr wahrscheinlich Ă€hnlich fĂŒhlen, wie Du es hier beschreibst und ich kenne einige, die sehr damit zu kĂ€mpfen haben. Ich kenne leider auch das pendent. Nicht so extrem, wie Du es aus deinem Dorf beschreibst, aber wo eine ĂŒbermĂ€ssige Zustimmung zu Putin vorherrscht.


    Ich finde es trotzdem schwierig, das "die" jetzt ausbaden sollen, was "wir" nicht können oder wollen. Als Finanzier des Krieges finde ich "unser" Verhalten zumindest verwerflicher als das einer russischen Familie im Nirgendwo, welche von der ganzen Misere vielleicht oberflÀchlich mal etwas gehört hat, jetzt aber kein Milchpulver mehr kaufen soll.


    Eine Lösung fĂŒr das Problem wird es wahrscheinlich nicht geben. Ich finde es halt schwierig, wenn der Zweck die Mittel heiligen soll. Weil ich den Zweck nicht erkenne. Ich glaube nicht an den Volksaufstand, oder das dieser am Ende ein Einlenken von Putin bewirken wĂŒrde. Dazu mĂŒsste sein kompletter innerer Zirkel fallen und das halte ich fĂŒr ausgeschlossen. Aber ich lasse mich da gerne eines besseren belehren.

  • Der Wechselkurs geht doch aber nur dadurch hoch, weil sich irgendwelche Banker mit ihren Wetten auf steigende Kurse den Geldbeutel vollmachen. An der russischen Wirtschaftskraft ist das doch nicht mehr angelehnt.

    So wĂŒrde ich das auch beurteilen. Der Rubel wird zum Spekulationsobjekt und ist abgekoppelt von der Realwirtschaft.

  • Das ist auf den ersten Blick smart und wĂŒrde “uns” zwingen, unsere eigenen Sanktionen zu umgehen.


    In den VertrĂ€gen steht als Zahlungsmittel aber USD, also wird der Irre vertragsbrĂŒchig und der Westen könnte sofort alle VertrĂ€ge kĂŒndigen.


    Wenn wir das Spiel jetzt mitmachen, gute Nacht.

    Ich wĂ€re dafĂŒr, das Gas weiterfliessen zu lassen und gar nichts mehr zu bezahlen. Dann soll er halt abschalten.

  • Abschalten fĂ€nde ich auch gut, aber ich kann das verhĂ€ltnismĂ€ssig leicht sagen, jedenfalls was den PrimĂ€rverbrauch betrifft. Ich bin deswegen da unheimlich gespalten. Irgendwie ist das ja scheisse, sich ĂŒber die Schrecken des Krieges betroffen zu zeigen und trotzdem dem SchlĂ€chter von Moskau des Krieg zu finanzieren. Aber Anderen zu sagen, dann sollen sie eben frieren, weil die Preise durch die Decke gehen ist ja auch zu kurz gesprungen.


    Vielleicht einfach in USD und EUR zahlen?


    Aber wenn Abdrehen, dann wir, nicht den Sack auch noch gesichtswahrend selbst den Hahn zumachen lassen.

  • In USD zahlen wir die ganze Zeit. Aber an Gazprom, nicht an die Zentralbank, die ist durch die Sanktionen quasi außer Betrieb.


    Nun mĂŒssten wir der Zentralbank harte Dollar gegen Rubel (wobei Putin den Wechselkurs frei wĂ€hlen könnte) tauschen, um dann gegen die erworbenen Rubel Gas und Öl zu bekommen.


    Der Rubel steigt, die Zentralbank bekommt Devisen. Ok, damit sie erst einmal nichts anfangen.


    Nun sind wir unter Zugzwang. Die Feigheit vor dem Feind rÀcht sich jetzt.

  • Ohne direkten Eingriff der NATO ist nur ein Staatsbankrott eine echte Chance fĂŒr ein Kriegsende, und je schneller Russland bankrott ist, desto eher ist der Krieg vorbei und um so weniger Menschen mĂŒssen sterben.


    Und es gibt ja einen Menschen auf dieser Welt, welcher den Krieg sofort beenden kann.


    Nach mir hĂ€tten alle möglichen Sanktionen und Embargos sofort nach dem Einmarsch kommen mĂŒssen.

  • Marina Weissband hatte da am Sonntag bei Anne Will einen in meinen Augen recht guten Vorschlag. Warum legen wir Sanktionen auf lĂ€ngere Zeit an? Warum nicht jetzt den Gas und Ölhahn zudrehen, nach 4-5 Monaten wĂ€re die Sache wohl erledigt. Reserven an Gas haben wir genug. Die Wirtschaft soll nicht immer so einen Wind machen und auf dem Schoß der Politiker sitzen, die verdienen schon noch genug (Siehe Spritpreise...).


    Edith : Aber die SankTionen sollten dann nicht mit Verfallsdatum bekannt gegeben werden, sonst stellt der andere sich drauf ein. Siehe Borell mit seinem vorpreschen bezĂŒglich der Migs. Die Ukrainer hĂ€tten die schon lĂ€ngs, hĂ€tte der Trottel nicht die Neuigkeit verkundet.

  • Anja Kohl hatte das auch mal ganz klar so analysiert.


    Mich macht das irgendwie wĂŒtend, das ist nicht gut.


    Ich latsche mal in ne Kneipe


    Nachtrag


    Ich habe da gestern einen hochinteressanten Artikel von 1967 gelesen. Doomsdaymaschine als Stichwort


    STRATEGIE / KAHN

    Duell im Dunkel

    02.04.1967


    Zitat

    Den Fischern vor den Fjorden Nordnorwegens schien es wie fernes Wetterleuchten. In MĂŒnchen und Basel huschte der Lichtschein als unwirkliche Taghelle durch die nĂ€chtlichen Straßenschluchten.


    Über Bonn und Köln, Dortmund und DĂŒsseldorf loderte der Himmel. Das kalte Licht einer grĂŒnlichen Feuerkugel durchzuckte noch die letzten Winkel der WohnhĂ€user und BĂŒrotĂŒrme -- verderbendrohend.


    https://www.spiegel.de/politik
02-0001-0000-000046437622

    Einmal editiert, zuletzt von andro96 ()

  • Reserven an Gas haben wir genug.

    Haben wir? Gibt es dafĂŒr Quellen?

    Wir konnten mit der klassischen Reserve (die ĂŒbrigens komplett privat ist und relativ intransparent) schon im Januar nur ca. eine Woche KĂ€lte durchstehen. Und das bei gleichbleibender Versorgung mit frischem Gas. Selbst wenn wir jetzt den Anteil des russischen Gases an unserer Versorgung von ĂŒber 50% auf ca. 40% reduziert haben, sind diese 40% nicht komplett zu kompensieren. Und ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, dass wir uns wenig Sorgen um unsere warme HĂŒtte machen mĂŒssen, die Industrie dĂŒrfte aber ziemlich blank dastehen.


    https://www.tagesschau.de/wirt
peicher-kritisch-101.html


    https://www.iwkoeln.de/presse/
pa-einen-importstopp.html


    https://www.berliner-zeitung.d
es-gas-ersetzen-li.218085

    3 Mal editiert, zuletzt von sasa ()

  • Bei Irpin sitzen wohl 9.000 russische Soldaten im Kessel der ukrainischen Armee fest. Wenn die aufgerieben werden, könnte das einen Dominoeffekt haben.

  • Wasch mich, aber mach mich nicht nass....

    Ich bin da unsicher, wem ich glauben soll.... Wenn unsere Gasversorgung wirklich so mit heisser Nadel gestrickt ist, wie suggeriert wird, ja dann dĂŒrfte hier ja der Untergang des Abendlandes bevor stehen, wenn ende MĂ€rz mal wieder es etwas kĂ€lter wird. Oder liegt es doch daran, das mit dem teuren Gaspreisen eben doch ein gutes GeschĂ€ft gemacht wird?

    Ich hatte ja vor einiger Zeit mal berichtet, das genaue Zahlen ĂŒberhaupt nicht vorliegen, weile diese Zahlen als Betriebsgeheimnisse eingestuft wurden. Die Bundesnetzagentur hatte davor die Zahlen veröffentlicht, jetzt nicht mehr.

    Deshalb Glaube ich den Zahlen, die stĂ€ndig hin und hergeschoben werden ĂŒberhaupt nicht. Da scheint viel Interesse an hohen Preisen drin zu stecken.

    Und wenn es denn stimmen wĂŒrde, das die Gasspeicher fast leer sind, was hindert uns daran die Industrie mal fĂŒr 4 Monate weniger/nichts produzieren zu lassen? Die Arbeiter bekommen Kurzarbeitergeld und die Unternehmen werden das schon verkraften können... oder ist der neue Mercedes so wichtig fĂŒr die ganzen VorstĂ€nde?


    Wahrscheinlich falle ich mit meiner Meinung mal wieder aus der Rolle, aber ich sehe das nicht so verkniffen wie die Herren von der Wirtschaft. Die haben die letzten Jahre/Jahrzehnte gut/sehr Gut verdient. Und, in Europa ist Krieg. Sollte der Kriegsverbrecher auf die Idee kommen abzustellen, wÀre die Situation genauso. Und dann?

    Siehe den ersten Satz.

  • Bei Irpin sitzen wohl 9.000 russische Soldaten im Kessel der ukrainischen Armee fest. Wenn die aufgerieben werden, könnte das einen Dominoeffekt haben.

    btw: hau mal bitte bei sowas immer mal einen Link raus.


    Ich hab davon aber auch gehört (Radio NDR Info). Auch wenn ich mir ein wenig vorkomme, wie in einem Spiel: das hört sich ziemlich gut an und auch nach einem, mal wieder, taktisch klugen Plan, den die Ukrainer da verfolgen. Damit haben die Russen wohl nicht gerechnet.