Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Meine steile These ist, dass dieses Mädchen gerne wieder in seiner Heimat in Frieden erwachsen werden möchte zusammen mit beiden Elternteilen:


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  • So abwegig finde ich deinen Gedankengang nicht juk96, mein Vertrauen in die USA ist auch sehr übersichtlich.


    Überzeugend finde ich allerdings die Einschätzung von Der Zweilinksfüssler: „wenn putin titanic fährt, fährt putin 1. klasse oberdeck.“
    Die Formulierung ist für Götter :kichern:.

  • So rein aus Neugier und weil es mich zugegeben auch umtreibt ...


    ... warum die ganze Welt? Habt Ihr wirklich so ein Vertrauen in die USA, dass sie direkt den eigenen Untergang beschließen, nur weil von Putin die großen Bomben in unsere europäische Richtung fliegen? Was gibt Euch die Zuversicht, dass die USA dann nicht doch im letzten Moment noch glauben könnte sie könne den Atomkrieg auf Europa und Teile Russlands beschränken?


    Ich hatte dazu auch schonmal was geschrieben.


    Wenn Russland Atomwaffen einsetzt, muss die USA reagieren. Aus einem einzigen Grund: Reagiert sie nicht, wird der Einsatz von taktischen Atomwaffen hoffähig. Das heißt, dass nicht nur Russland sondern auch China, Indien, Pakistan, Nordkorea, etc. auf den Gedanken kommen könnten, diese einzusetzen.


    Das wäre nicht nur der blanke Wahnsinn, welchen zumindest diese US-Administration nicht mitgehen würde (die vorher schon), es wäre auch gegen die Sicherheitsinteressen der USA selber. Denn dann wäre ihre teure, konventionelle Überlegenheit nichts mehr wert. Es würde auch insgesamt zu globaler Destabilisierung führen, und sowas steht durchaus in Gegensatz zu den amerikanischen Interessen.


    Ein Szenario, indem die USA ihren eigenen Untergang beschließt, gibt es nirgendwo. Der ehemalige US-Botschafter in Russland McFaul, der wohl im engeren Beraterkreis von Biden ist, hat sich wie folgt geäußert: Selbst wenn Russland eine taktische Atomwaffe zünden würde, würde die USA nicht ebenfalls mit einer taktischen Nuklearwaffe reagieren, sondern in jedem Fall, aber in erster Linie mit Sanktionen und darüber hinaus wahrscheinlich konventionell-militärisch.


    Mehr hat er dazu nicht gesagt. Das ist übereinstimmend mit der Äußerung aus dem weißen Haus, dass im Falle eines Einsatzes von ABC-Waffen "all bets off the table", also alle Möglichkeiten offen wären, und in Verbindung damit wurde die Flugverbotszone genannt.


    Ich denke, in etwa folgendes Szenario ist wahrscheinlich: Taktische Atomwaffe durch die Russen --> Eingreifen der USA (eventuell der NATO) in den Krieg, Bombardement der russischen Truppen in der Ukraine und in den Aufmarschgebieten.


    Die Eskalation zum kompletten Nuklearkrieg läge dann bei den Russen. Wie eigentlich in jedem Szenario. Ich sehe kein Szenario, wo die USA ihr Arsenal abfeuert, ohne dass Russland das zuerst tun würde. (Dies gilt für diese Administration. Ich denke, weder über die Administrationen Trump noch z.B. Reagan würde ich ähnliches sagen.)


    Es gibt, dank der enormen konventionellen Überlegenheit der USA über Russland, auch keinen Anlass dazu.


    Dass die Amis zwar versuchen, die Eskalation nicht voranzutreiben, aber nicht vor einer nuklearen Eskalation zurückschrecken, widerum, liegt meiner Meinung nach in dem begründet, was ich oben geschrieben habe: Man darf sich nuklearer Erpressung nicht beugen, denn dann wird nukleare Erpressung als politisches Mittel hoffähig und dadurch widerum erhöht sich das Risiko eines nuklearen Krieges.

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  • Apropos: Für mich wurde der grassierende Anti-Amerikanismus hierzulande kaum irgendwie so deutlich wie damals, als Obama den Friedensnobelpreis bekommen hat.


    Man kann - und muss - diese Entscheidung kritisieren, das ist richtig, aber der Hass, der mir in Gesprächen über dieses Thema bezüglich der USA um die Ohren gehauen wurde, war nicht mehr normal.


    Interesant im Zusammenhang dieser Diskussion hier ist aber, wofür Obama den Nobelpreis vorrangig bekommen hat: "Das Komitee hat besonderes Gewicht auf seine Vision und seinen Einsatz für eine Welt ohne Atomwaffen gelegt." (Quelle.)


    Und diesen Grund habe ich immer nachvollziehen können. Der einzige Vorstoß seit Ende des kalten Krieges, Atomwaffen abzuschaffen, kam von Barack Obama. Dass dieses Ziel sehr utopisch ist, schmälert nicht seinen Verdienst, das überhaupt versucht und thematisiert zu haben, denn irgendwo muss man den Anfang machen. Genau dieser ausschlaggebende Grund aber, Obamas Vorstoß zu einer Abschaffung von Nuklearwaffen, wurde nicht nur von niemand - auch nicht deutschen Politikern - ernsthaft aufgegriffen, es wurde auch bei der Kritik dieser Nobelpreisvergabe im Grunde nirgendwo thematisiert.


    Ich glaube, die augenblickliche Entwicklung zeigt auch, dass das noch utopischer war, als ich damals dachte. Denn: Russland hat rein gar nichts in der Hand, außer Atomwaffen. Die hätten also kaum mitgemacht, egal, was man ihnen geboten hätte.


    Auf der anderen Seite ist es wichtiger denn je, dass "wir" (als Westen) jetzt standhaft bleiben, uns nicht erpressen lassen. Denn: Nur dadurch, dass Atompoker nicht funktioniert, können wir überhaupt wieder in Reichweite einer ernsthaften Diskussion über Abschaffung kommen.

  • Selbst wenn Russland eine taktische Atomwaffe zünden würde, würde die USA nicht ebenfalls mit einer taktischen Nuklearwaffe reagieren, sondern in jedem Fall, aber in erster Linie mit Sanktionen und darüber hinaus wahrscheinlich konventionell-militärisch.

    Aber bestätigst Du damit nicht genau das was die Befürchtung ausssagt? Es klingt immer so als würde Putin auf den Knopf drücken und ein paar Sekunden später wären auch die Knöpfe in Amerika gedrückt und die Welt kaputt. Atomare Abschreckung sozusagen.... Dass das nicht zwingend der Fall sein muss und ggf. auch nur "wir hier nen bissle was verstrahlt wäre" ... ist ja durchaus immer noch wahrscheinlicher als ganze Welt platt und hilft uns hier in Europa nicht zwingend (ob da jetzt "nur" Nordsee verstrahlt oder was weiß ich) ...

  • Ich habe mich schon öfters dazu geäußert: Ich halte einen Atomkrieg für extrem unwahrscheinlich.


    Darüber hinaus ist das einzige, was hilft, was uns überhaupt in die Lage versetzt, das Risiko irgendwie zu managen, ein kühler Kopf. Angst ist kontraproduktiv.


    Ich halte Putin ferner für rational. Ich stelle darüber hinaus in Frage, dass er einen strategischen Atomschlag überhaupt erfolgreich durchführen könnte. Letzteres ist aber ein Nebenargument. Ich gehe aber davon aus, dass er selber weder der Einsatzbereitschaft seiner Atomwaffen noch seiner Kommandokette sicher sein kann.


    Ich denke nach wie vor: Ein taktischer Schlag liegt zwar innerhalb seiner Handlungslogik, aber er wird ihn nicht durchführen, weil er weiß, dass die Reaktion der USA sein politisches Ende wäre.

  • In Europa sind zigtausende US-Truppen stationiert. Die Präsidentenpartei, die deren Tod nicht sühnt und mit der ganzen übrigen Welt bricht, kann sich getrost auflösen. Wenn Putin mit seinem Schwänzchen wedelt, wird er entschieden auf den Sack bekommen. Auch als Demonstration ggü. den anderen Schwachmaten, die mit ihren Raketen rumfummeln.

  • Ich hätte es anders ausgedrückt, aber im Ergebnis ist genau das der Punkt.


    Die vielgeschmähte USA sichert unseren Frieden. Schon die ganze Zeit und insbesondere jetzt.


    Deutschland tut nichts, als ihn zu gefährden.

  • Den letzten Satz hatte ich zum Beispiel so noch nicht gesagt.


    Aber danke, dass ich mal wieder den Punkt getroffen habe, denn nichts anderes heißt es doch, wenn keine Argumente mehr kommen, sondern "mimimi".

  • Exil - du feierst BO für die von dir selbst als Utopie benannte Vision einer atomwaffenfreien Welt.


    Und davor und danach bannst du alles und jeden, der nicht auf einer Linie mit Andrej, Wolo und dir ist, schwere Waffen zu liefern.


    Ich finde jeder hat das Recht sich eine Welt ohne Kriege, Soldaten und Waffen zu wünschen. Sicherlich ist das heute noch unrealistischer als vor dem 24.02.. Aber jeder hat das Recht auf seine Utopie!


    Und wenn dann z B. bei ntv Intellektuelle in Anführungszeichen gesetzt wird, weil die Meinung nicht in den Mainstream passt, finde ich das grenzwertig.


    Man muss diese Meinungen aushalten können. Und darf die Motive der einzelnen nicht pauschal als russische Kolaboration abtun.


    Reinhard Mey ist z B. länger für Friedensdorf International tätig. Und seine Meinung gegen sämtliche Kriege zu sein und z.B. Programme für ehemalige Kindersoldaten in Afrika zu unterstützen ist eine durchgängige Linie. Dies nur unter dem Brennglas Ukraine zu betrachten wird ihm nicht gerecht. Verlinke da gleich was bei Musikvideos. (Lange vor diesem Krieg veröffentlicht)

  • Das letzte, was ich über schwere Waffen geschrieben habe, war, dass DE sich das jetzt auch schenken kann.


    Weil die Amis das machen.


    Ich gestehe Euch nicht das Recht auf Traumtänzerei zu. Denn das gefährdet das Leben meiner Kinder.


    EDIT: Das ist wie der Lehrer, der die damals zwei Jahre bestehende Bully-Situation, der meine Tochter ausgesetzt war, inklusive wiederholter körperlicher Angriffe, "ganzheitlich" angehen wollte. Haben weder die Mutter noch ich ihm zugestanden, wir haben darauf bestanden, dass die Sicherheit unserer Tochter vorgeht.

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  • Uff. Und ich wollte gerade schreiben, dass man Typen wie die Unterzeichner dieses Briefs aushalten muss, auch wenn man sie für vollkommene Idioten und blasierte Möchtegernintellektuelle hält.

  • Das ist doch genau das Problem in Deutschland: Ein öffentlicher Diskurs wie im Kindergarten.


    Alice Schwarzer hat der RT-Chefin vier Jahre lang eine Plattform geboten und verteidigt den russischen Krieg. (Angefangen 2014!) Was für ein Wahnsinn.