Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Genau so sollte man ihn und seine Aussagen halt auch nehmen. Aber das heißt ja nicht, dass seine Rhetorik und seine täglichen Tweets nunmehr federführende Handlungsleitlinie für Repräsentanz, Regierung, Parlament, Politik, Medien und Öffentlichkeit zu sein haben. Ja ich finde auch, angesicht seines Backgrounds und seines Jobs "darf er das" zurzeit. Aber man muss auch nicht über jedes Stöckchen springen, was er (selbstverständlich und mit einer gewissen Absicht) sehr hoch hält.

  • Hab auch von diesem Brief erfahren und wer ihn mit unterschrieben hat, auch der von mir geschätzte Herr Nuhr, hab sein Statement auf Facebook dazu gelesen was einiges erklärt. Das meiste klingt zwar gut aber er hat die falschen Schlüsse daraus gezogen. Es ist natürlich richtig rational und sachlich zu antworten nur so funktioniert Putin halt nicht, das sollte er eigentlich wissen und auch andere aus meiner Bubble die sich dem komischerweise anschließen. Putin agiert ein bißchen so wie unser Feindbild, nämlich unberechenbar und unlogisch. Mit dem bisherigen hatten wir noch keinen Erfolg und je länger das ganze dauert und was Lawrow und Co so raushauen, desto mehr sehe ich mich darin bestätigt dass wir eine militärische Lösung herbei führen müssen. Hatte auf FB ne Diskussion, der meinte Putin sei nicht zu bezwingen und er hat wirklich Angst vor der Atombombe. Meine Güte, ich konnte das nicht glauben, niemand ist unbesiegbar.

    Interessant wie sie behaupten dass sich Total Pazifisten jetzt zu Kriegstreibern gewandelt hätten, ich bin nicht gemeint, ich war nie ein totaler Pazifist und bin auch kein Kriegstreiber, ich erkenne nur die Lage an und handele dementsprechend.

  • Mal naiv gefragt, wie oft gab es eigentlich den Fall dass ein Krieg erst dann zu Ende war wenn einer der beiden Kriegsparteien keine einzige Patrone mehr zum verschießen hatte, also salopp formuliert?

  • Mal naiv gefragt, wie oft gab es eigentlich den Fall dass ein Krieg erst dann zu Ende war wenn einer der beiden Kriegsparteien keine einzige Patrone mehr zum verschießen hatte, also salopp formuliert?


    Ha! Da weiß ich einen!


    1866 kämpfe Preußen bekanntlich gegen Österreich, im Preußisch-Österreichischen Krieg. Das Königreich Hannover kämpfte auf der Seite Österreichs.


    Bei Kriegseintritt waren die hannoverschen Truppen bei Göttingen im Manöver. Aufgrund des schnellen Vormarsches der Preußen auf Hannover entschied man, dass sie sich im Südosten mit den Bayrischen Truppen vereinen. Dabei kam es bei Langensalza in Thürigen zum Gefecht, welches Hannover gewann.


    Allerdings hatten die preußischen Truppen inzwischen Hannover besetzt und die im Feld stehenden hannoverschen Truppen hatten keine Munition mehr. Man kapitulierte.


    Ich habe das aus dem Gedächtnis wiedergegeben und hoffe, es ist so alles richtig, kann anhand von Wikipedia gerne überprüft werden.


    Ansonsten kommt sowas, glaube ich, eigentlich nicht vor. Zumindest nicht häufig.

  • Eigentlich wollte ich was anderes posten. Ich versuche, mich kurz zu fassen.


    Die Moral der russischen Truppen ist offensichtlich extrem schlecht. Für gestern berichtete das Institute for the Study of War, dass an keiner einzigen Stelle der Front ein russischer Versuch eines Vorstoßes zu verzeichnen war. Ein Pentagonsprecher beschrieb das beobachtete Verhalten russischer Truppen als "anämisch", was einer vernichtenden Kritik gleich kommt.


    Ich bin eben gerade über ein mitgeschnittenes Telefonat zwischen einem russischen Soldaten und seiner Frau bereits vom 25.3. gestoßen. (Davon gibt es ziemlich viele, aber normalerweise nicht in meinen Feeds.) Es ist unklar, welchem Truppenteil er angehört, aber er berichtete, dass er den Befehl verweigert hat und nun vor's Kriegsgericht kommt. Verweigert hat er bzw. seine Einheit den Befehl zu einem Angriff, wo der Einheit klar gesagt wurde, dass es keine Luftunterstützung gibt, weil diese Einheit Kanonenfutter wäre. Interessant vor dem Hintergrund ist auch, dass er davon redet, dass "die Infantrie" bereits vernichtet worden wäre, weswegen seine Einheit nun für den Angriff genutzt werde.


    Twitter, Audio über Video, russisch mit englischen Untertiteln, 1:03.


    Nicht nur, was Russland mit der Ukraine macht, sondern auch was es mit seinen Truppen macht, ist barbarisch.


    EDIT: Ich hatte außerdem ein Interview mit einem der Fallschirmspringer, die damals das zweite Mal den Flughafen Hostomel genommen und ein paar Tage gehalten haben, gesehen. Also eine der Elite-Truppen mit ziemlich zentralem Auftrag. Denen wurde erst im Hubschrauber gesagt, dass sie nicht zu einer Abseilübung, wie vorher angekündigt, sondern nach Kiew fliegen, um einen Flughafen zu nehmen. Dort sind sie dann von der Artillerie plattgemacht worden. Der interviewte Soldat war der einzige Überlebende seines Batallions. Ohne Ankündigung in einen Krieg geflogen worden und dort zum Sterben alleingelassen, ohne auch nur einmal irgendwas zu erklären. Auf die Frage, was sie dort machen, war die Antwort seines Offiziers: "Müsst ihr nicht wissen." Einfach nur krass. Link.

    3 Mal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Nicht nur, was Russland mit der Ukraine macht, sondern auch was es mit seinen Truppen macht, ist barbarisch.

    Das ist halt gute zaristisch-stalinistische Tradition. Warum solltest du als GröPaZ (Größter Putin aller Zeiten) also was anderes machen bei solchen Vorbildern?! Da bist du quasi schon automatisch zu gezwungen, wenn du nicht als Nazi in die Geschichte eingehen willst. :ahnungslos:


    Zum Kotzen diese Unmenschlichkeit dieser Drecksbande! :kotzen:

  • Kamil Galeev hat dazu sehr viel interessantes auf Twitter geschrieben.


  • Interessiert es eigentlich Bewohner im fernen Osten Russlands, was der Putin in Moskau quatscht und ob in der Ukraine Nazis regieren? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen. Das sind alles so große Entfernungen.

  • Nunja, falls China gerne die Mandschurei samt Sachalin zurück haben wollte, weil es da so viel Öl und Gas gibt...

  • Interessiert es eigentlich Bewohner im fernen Osten Russlands, was der Putin in Moskau quatscht und ob in der Ukraine Nazis regieren? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen. Das sind alles so große Entfernungen.

    Es sollte sie zumindest dahingehend interessieren, als dass ihre Söhne für den Kreml und die russischen Herrenmenschen in den Krieg geschickt und verheizt werden. Für ein paar Rubel Sold.

  • Russland plündert in den besetzten Gebieten das Getreide und beschiesst wahllos aus möglichst grosser Entfernung Bahnlinien.


    Man kann wirklich den Eindruck gewinnen, dass die langsam in Panik sind und fertig haben mit ihrem Trümmerhaufen, den die Armee nennen.


    Leider hat es wohl Waleri Gerassimiw nur teilweise erwischt. Der willige Mordbube des Führers der Organisierten Russischen Kriegsverbrecher ist wohl nur verletzt und zum Wundenlecken nach Hause geflogen worden.


    Einmal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Tja, dann sollte Alice S. mal einen Brief an Putin schreiben. Und wenn sie den mit der Brieftaube schickt, dann wird ihn das garantiert überzeugen. Der ruft sofort eine Truppen zurück und garantiert den vollumfänglichen Wiederaufbau bis zum 1. Mai 2023.


    #starkessignal

  • Sieht eher so aus, als hätten diejenigen, die Russland irgendwie für voll nehmen, Angst.


    Ist ja auch kein Wunder, da die russische Propaganda auf Angst zielt.


    Dass der Konflikt in Afrika verbreiteterweise komplett falsch gesehen wird, habe ich auch schon gehört.

  • Dieser offene Brief erinnert mich in seiner Wohlstandsverwahrlosung etwas an diese Coronavideos, in denen sich eine Handvoll von deutschen Schaustellern zur Wurst gemacht haben. Bis auf eine Ausnahme (Nida-Rümelin) überrascht mich die Liste der Unterstützer nicht wirklich.


    Beispiel: Juli Zeh in der Zeit.

    Zitat

    ZEIT ONLINE: Aber ist es Sache deutscher Intellektueller, darüber zu urteilen, wie weit die gerechtfertigte Gegenwehr der Ukrainer gehen sollte? Wenn deren demokratisch gewählte Regierung mehr Waffen fordert, ist dann das, was Sie fordern, nicht Appeasement zulasten Dritter?

    Zeh: Dass sich die Ukraine gerechtfertigt wehrt, heißt nicht, dass wir Waffen liefern müssen. Die Frage betrifft nicht nur die Ukraine. Sie betrifft ganz Europa, im schlimmsten Fall die Welt. Es ist zu einfach gedacht, dass nur die Ukraine entscheiden kann, was als Nächstes passiert. Für eine Friedenslösung muss Russland mit im Boot sein, ob uns das gefällt oder nicht. Ohne Russland wird es keinen Frieden geben.

    edit: Wladimir Klitschko hatte in der FAZ geantwortet:

    Zitat

    Unseren Widerstand als Kriegstreiberei zu beschreiben und als eine Provokation Putins darzustellen, ist völliger Unsinn. Für das russische imperialistische Regime ist schon unsere Existenz eine Provokation, weil wir eine Demokratie sind. Also nein, wir werden unsere Identität nicht aufgeben, um den mörderischen Wahnsinn und die überholten Träume eines Diktators zu besänftigen. Und schon gar nicht, um einigen „Intellektuellen“ zu gefallen, die den Sinn für die Realität und die Vernunft verloren zu haben scheinen.

    Einmal editiert, zuletzt von Brunker ()

  • Tja, dann sollte Alice S. mal einen Brief an Putin schreiben. Und wenn sie den mit der Brieftaube schickt, dann wird ihn das garantiert überzeugen. Der ruft sofort eine Truppen zurück und garantiert den vollumfänglichen Wiederaufbau bis zum 1. Mai 2023.


    #starkessignal

    Oder der Gaslobbyist überreicht seinem Don in Moskau endlich das Oktopus-Buch mit persönlicher Widmung von Roßmann.

    Danach sieht Putin ein, dass er zusammen mit den anderen Großmächten erstmal die Atmosphäre vom CO₂ entnazifieren muss.