Russlands Angriff auf die Ukraine

  • So ist es.


    Mich beschäftigt das derzeit wirklich ganz persönlich: befürworte ich eine "Mitgliedschaft" bei der Bundeswehr, was bedeutet das? Ist man da Demokrat und Beschützer der Demokratie und der Menschenrechte oder Unterstützer von Kriegstreibern, wird man in Deutschland dafür diskriminiert oder respektiert, darf man den Job spannend finden oder muss man sich selbst hassen und wie hoch ist das persönliche Risiko absolut und in Relation zur Wichtigkeit der Aufgabe.


    Okay, in einem Staat wie Russland ist das kein Thema: da wird man eingezogen und im Zweifel in der Ukraine verheizt.

    3 Mal editiert, zuletzt von stscherer ()

  • Die Sanktionen müssen eingestellt werden. Russland intern können wir nicht ändern. Wir können nicht auf Regime-Change gehen. Das wäre vermessen. Das muss Russland selber machen.

    dein Ernst?

  • Nun lass ihn doch erstmal ein bisschen Billard spielen!


    Exil hält sich momentan sehr tapfer mit dem Duktus seiner Beiträge, ich lese die aktuell mit großem Interesse.

  • Die Sanktionen müssen eingestellt werden. Russland intern können wir nicht ändern. Wir können nicht auf Regime-Change gehen. Das wäre vermessen. Das muss Russland selber machen.

    dein Ernst?

    In einem hat er Recht.

    Das müssen die Russen selber Regeln.

    Nur denke ich das die Bevölkerung erst durch die Sanktionen merkt das nicht alles was Putin im Staatsfernsehen sagt stimmen kann.

  • So ist es.


    Mich beschäftigt das derzeit wirklich ganz persönlich: befürworte ich eine "Mitgliedschaft" bei der Bundeswehr, was bedeutet das? Ist man da Demokrat und Beschützer der Demokratie und der Menschenrechte oder Unterstützer von Kriegstreibern, wird man in Deutschland dafür diskriminiert oder respektiert, darf man den Job spannend finden oder muss man sich selbst hassen und wie hoch ist das persönliche Risiko absolut und in Relation zur Wichtigkeit der Aufgabe.


    Okay, in einem Staat wie Russland ist das kein Thema: da wird man eingezogen und im Zweifel in der Ukraine verheizt.

    Eine Bundeswehr wird durch eine Wehrpflicht besser demokratisch legitimiert. Sie setzt sich aus einem breiteren Bevölkerungsspektrum zusammen. Aber möchten wir sie wieder einführen? ich möchte es nicht und habe gedient. Den Hass von Teilen der Bevölkerung auf die BW kann ich nicht nachvollziehen. Auch Verbotsversuche BW - Werbung im Niedersachsenstadion zu unterbinden, gehörten für mich dazu. Die Werbung war nötig, weil ursprünglich die BW sich aus Grundwehrdienstleistenden > Zeitsoldaten > Berufssoldaten zusammen gesetzt hat. Immer haben die Karrieren im Grundwehrdienst angefangen.


    Sofern wir keine Wehrpflicht einführen, ist die Akzeptanz des Berufes in der breiten Bevölkerungsschicht existenziell.

  • Die Wiedereinführung der Wehrpflicht ist für mich alternativlos. Wir müssen den jungen Menschen wieder aufzeigen, dass Demokratie und Freiheit nicht selbstverständlich sind und diese Werte verteidigt werden müssen, notfalls auch mit der Waffe.

  • Russland wird uns retten. Die Pointe wird sein: Sie machen das für das ukrainische "Brudervolk". Die wirklichen Russen werden nicht zusehen, wie die Ukraine in Grosny verwandelt wird.


    Kann natürlich sein, dass ich diesmal wieder falsch liege. Aber ich glaube daran.

  • Ich habe Zivildienst geleistet und fand trotzdem die Abschaffung der Wehrpflicht als großen Fehler, denn einerseits sind Zivildienstleistende sehr wichtig und andererseits gab es durch die Wehrpflicht bei der Armee immer wieder den Blick von außen nach innen. Dadurch das man sich nicht so abschotten konnte, wurde die Armee besser kontrolliert. Leider ist bei aller Abneigung das Militär notwendig.

  • Im Moment hoffe ich nu.r das es in Rußland einen erfolgreichen Stauffenberg geben wird.


    Unter Merkel ( so schlimm war sie nicht ) musste leider die BW leiden.

    Wir haben keine richtig funktionierenden Armee mehr.

    Bei manchen Dingen muss man halt überlegen ob man es 20 mal repariert oder ob es nicht günsiger ist es neu zu kaufen.

  • Ich bin schon Anhänger der Spieltheorie und die Einschätzung, dass Russland nicht die Ukraine total angreifen würde, hätte ich bis vor kurzem geteilt. Die Realität belehrt mich aktuell eines besseren. Diese spieltheorthische Analyse passt mMn:

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  • Twitter, Video, 49 sec.


    Zitat

    Der ukrainische Nationalspieler Roman Yaremchuk erhielt heute bei seiner Einwechslung die Kapitänsbinde und stehende Ovationen von den Benfica-Fans.


    Emotionale Szenen.

    Einmal editiert, zuletzt von ExilRoter ()

  • Das ganze Wochenende beschäftigt mich die Sichtweise, die H96F hier gepostet hat. Sie deckt sich ja so ziemlich mit der Sichtweise, die ich euch hier nach meinem Gespräch mit dem freundlichen russischen Menschen geschildert habe. Andere User schrieben ähnliches aus ihren Erfahrungen mit russischen Gesprächspartnern.


    Diese Menschen sind alle von ihrer Sichtweise und deren Richtigkeit völlig überzeugt. Genauso wie wir hier davon überzeugt sind, dass sie irren. Wirt sind von unserer Sichtweise überzeugt, weil wir uns gut informiert fühlen durch diverse Quellen und Medien. Aber auch diese Leute fühlen sich genauso informiert, wobei meine Kenntnis ist, dass auch hier in Deutschland lebende Russen ihre Informationen aus den russischen Medien beziehen. Ja, ich bin davon überzeugt, dass das Putinsche Propaganda ist und diese Leute bewußt manipuliert werden. Aber genau das Gleiche denken diese von mir.


    Vorhin im TV gab es Straßenumfragen aus Rußland. Da waren nicht wenige, die zu "unserem Putin" standen und die Vorgänge in der Ukraine als "militärische Sonderaktion" bezeichneten und abstritten, dass es sich um einen Krieg handeln würde.


    Wir werfen uns also gegenseitig vor, dass der Gegenüber manipuliert wurde, ein Opfer der Propaganda geworden ist und die Wahrheit nicht kennen würde.


    Die Leute in Rußland, die gegen Putin protestieren, werden nach unseren (westlichen) Fernsehberichten festgenommen. Die Anzahl der Putin-Gegner wird mit mehreren Tausend beschrieben, aber es bleibt unklar, wie viel Russen tatsächlich Pro-Putin sind.


    Die jetzt beschlossenen Sanktionen werden (auch) das Volk treffen. Wird es dazu führen, dass die Putin-Befürworter nachdenken und erkennen, wem sie das zu verdanken haben oder wird es zu einem Zusammenrücken der Bevölkerung führen ?


    Ja, ich bin auch ein Befürworter der Sanktionen. Und ja, ich vertrauen unseren westlichen Medien. Ich habe auch keine Ideen, wie man es schaffen könnte, den russischen Putin-Befürwortern - überspitzt ausgedrückt - die Augen zu öffnen. Aber ich glaube, dass das System Putin nur von innen heraus beseitigt werden kann.


    Die gesamte Situation - und nicht nur der aktuelle Krieg in der Ukraine - besorgt mich zutiefst und ich habe echte Angst, dass wir jetzt erst am Anfang der Eskalation stehen und tatsächlich ein Krieg über die Grenzen der Ukraine hinaus entstehen könnte. Ich bin aufgewühlt und traurig zugleich, auch weil ich an alle die Menschen auf beiden Seiten denke und auch den Verdacht habe, dass der Westen/die Nato-Staaten in den letzten Jahren einiges dazu beigetragen hat, dass es so weit gekommen ist.

  • Vor allem die Idee, dass China in diesem Moment in Taiwan aktiv werden könnte bereitet mir große Sorgen.


    "In diesem Moment" geht nicht.


    Es ist kein Truppenaufbau zu verzeichnen. Ohne Vorlauf geht sowas nicht, wir würden das sehen.


    Übrigens insbesondere, weil die Ukrainer gerade zeigen, dass es nicht so leicht ist.

  • Ersetze den Moment durch die Situation. Also mittelfristig. Es geht auch vornehmlich um meine Sorge. Spitzfindig du bist.

  • Vorhin im TV gab es Straßenumfragen aus Rußland. Da waren nicht wenige, die zu "unserem Putin" standen und die Vorgänge in der Ukraine als "militärische Sonderaktion" bezeichneten und abstritten, dass es sich um einen Krieg handeln würde.

    In Russland im Fernsehen, besonders im ausländischem Fernsehen, würde ich auch nichts anderes sagen. Ich würde aber eigentlich eher jedes Interview ablehnen. Daher finde ich es ungewöhnlich überhaupt einen Gesprächspartner mit Gegenmeinung zu finden, der nicht sowieso schon als "Putingegner" bekannt ist. Im Internet würde ich im Übrigen auch nichts anderes sagen, was auf mich zurückzuführen wäre.


    Die Ukraine lässt nach Twittermeldungen, die aber definitiv Ukraine Propaganda sind und soweit ich gesehen habe, keine westlichen Sender übernommen haben, gefangene Soldaten zu Hause bei der Familie anrufen. Auch hat die Ukraine eine Internetseite erstellt mit (bestätigten?) tödlichen Soldaten des Kombattanten, damit die Familien zu Hause Gewissheit bzw. Informationen bekommen. Das wirkt sicherlich zynisch, aber soll die russische Bevölkerung aufwecken. Im Brennpunkt habe ich heute vom Moskau - Korrespondenten gehört, dass er die Erfahrung gemacht hat, dass auch die Kassiererin im Supermarkt sich im Internet über den Fortgang des Krieges informiert.

    Zumindest im Tschetschenien - Krieg hat es die Mütter auf die Straßen gezogen. Ob die dann jetzt auch so einfach wegezogen und 14 Tage in den Knast gesteckt werden könnten, liegt dann an der kritischen Masse.

  • In Russland im Fernsehen, besonders im ausländischem Fernsehen, würde ich auch nichts anderes sagen.

    Es gab auch einige Stimmen im gleichen Beitrag, die sich vorsichtig kritisch äußerten. Das waren eher junge Leute.

  • Aus gegebem Anlass.

    Bin heute zufällig meine alten Alben durchgegangen.


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  • Ich habe mich jetzt gegen die alleinige Fahrt zur Grenze entschieden, dafür bin ich zu unerfahren. Habe mich für den nächsten Konvoi von Mission Lifeline als Fahrer gemeldet