Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Interview mit einem ukrainischen MiG-29-Piloten durch Nolan Peterson, oder: Warum die ukrainischen Kampfpiloten momentan die besten der Welt sind. coffeeordie.com, englisch.


    EDIT: Was ich aus dem Text auch gelernt habe, ist, dass viele tatsĂ€chlich F-16-Erfahrung haben, d.h. das wĂ€re wahrscheinlich schon eine Möglichkeit, die Ukraine zu unterstĂŒtzen.

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  • Was ich nicht so recht begreife: Die Ukrainer fliegen teilweise "einfach nur so" um zu "zeigen, daß sie noch da sind". Selbst wenn die Russen Muffe haben (oder unfĂ€hig sind) die runterzuholen, so zeigen die Ukrainer doch dadurch (unnötig) ihre Start- und Landemöglichkeiten. Werden die denn nicht als Folge davon reihenweise durch russische Raketen plattgemacht?

  • Das kann momentan nachvollziehbarerweise nicht offengelegt werden, wie sie das machen.


    Aber in dem Artikel wird z.B. nebenbei erwĂ€hnt, dass die angefangen haben, Gegenden als FlugplĂ€tze zu benutzen, die man sonst nie im Leben fĂŒr Jets nutzen wĂŒrde. Das ist aber wahrscheinlich nur ein Aspekt. Auch erwĂ€hnt wird, dass sie, um gegenerischem Radar auszuweichen, unverantwortlich tief und schnell fliegen, auch Nachts.


    Wie immer genau diese Postionen im Augenblick geschĂŒtzt sind, wir werden die Geschichte frĂŒhestens nach dem Krieg erfahren.


    Auszug:


    Zitat

    KreativitĂ€t ist eine der wichtigsten SĂ€ulen des ukrainischen Luftkriegs. Nachdem die Russen zum Beispiel viele der ukrainischen bodengestĂŒtzten Navigationshilfen zerstört hatten, improvisierten die ukrainischen Piloten Ad-hoc-Lösungen, um ihre Flugzeuge zu steuern. Wenn es um die russische Luftabwehr geht, fliegen die Ukrainer einfach "tiefer und schneller", sagte Juice und unterstrich damit eine weitere SchlĂŒsseleigenschaft der ukrainischen Luftwaffe: den Mut, extreme Risiken einzugehen.


    "Es ist sehr schwierig, nachts ohne NachtsichtgerĂ€t, ohne GPS und mit Hindernissen in niedriger Höhe zu fliegen", sagte Juice. "Wir sind flexibler als die Russen. Seit 2014 werden wir fĂŒr nicht typische Missionen ausgebildet. Wir sind darauf trainiert, verrĂŒckte Dinge zu tun. Wir sind bereit, auf absolut nicht einsatzfĂ€higen FlugplĂ€tzen eingesetzt zu werden. Wir können alles machen."

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  • WĂ€hrend wir zu feige sind, Russland zu boykottieren und der Ukraine Flugzeuge und Panzer zu liefern, beginnt Aserbaidschan, die Gelegenheit zu nutzen, und ĂŒbt Druck auf Nagorny-Karabach aus. Wem das nicht prĂ€sent ist: Dort sind nach dem Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien russische Truppen als Peacekeeping-Force installiert worden. Russland unterstĂŒtzt im dortigen Konflikt Armenien.


    yahoo.com, ĂŒbersetzt, Auszug.


  • Wenn ich Stimmen aus Deutschland gesehen habe, die auf ein baldiges Ende des Krieges und eine Kapitulation der Ukraine gepocht haben, dann war das stets unter dem Aspekt, das der Krieg dann vorbei wĂ€re und um weitere Tote zu vermeiden. Ich finde das nicht so verwerflich. Eher menschlich.


    FĂŒr 96 % der bislang gestorbenen Ukrainer wĂ€re der Unterschied, ob ein eher Russland zugeneigter Politiker an der Macht ist wahrscheinlich kaum spĂŒrbar. Wer die Kohle einsackt und wohin er diese ĂŒberweist ist fĂŒr die meisten eher lĂ€ndlich lebenden Menschen dort unerheblich. Mit der Ausnahme das sie noch leben wĂŒrden. Und Meinungsfreiheit bringt einem auch nix wenn man unter der Erde liegt.


    Ob Russland jetzt am Ende ist und die Ukraine auf dem Vormarsch kann ich nicht beurteilen. Wir bekommen ja nur die russischen Verluste im Stakkato vorgelegt. Wie gross die Reserven und Verluste der Ukraine sind, ist ja kaum Teil der Debatte. Was vielleicht auch daran liegt, das die ukrainischen Medien fĂŒr die Dauer des Krieges keine Nachrichten publizieren dĂŒrfen, die irgendwie kritisch ĂŒber die eigene Regierung berichten. Da gehören die Verluste dazu.


    Wir können natĂŒrlich vom Computer aus fordern das die da jetzt bitte Stand halten und kĂ€mpfen sollen. Das die es auch wollen ehrt sie. Wie viel Freiwilligkeit am Ende drin steckt ist die Frage. Da gibt es sicherlich auch eine gewisse Sogwirkung, wenn alle um einen herum zur Waffe greifen, die aber spĂ€testens wenn einem die Kugeln um den Kopf fliegen verpufft.


    Ich kann mich an ein GesprĂ€ch mit einem Veteranen der kroatischen Armee wĂ€hrend meines ersten SFOR Einsatzes erinnern, der sich tierisch ĂŒber die "Wochenend- und Urlaubskrieger" aus Europa aufgeregt hat. Die kamen mit entsprechend finanziell aufgepepptem Equipment fĂŒr ihren Jahresurlaub mal eben runter und haben, aus seiner Sicht, den Krieg unnötig in die LĂ€nge gezogen. Er wollte nicht mehr kĂ€mpfen. Er wurde drei mal angeschossen. Er wollte das es aufhört und nach Hause. Egal wie. Ich denke das trifft fĂŒr die meisten Soldaten in der Ukraine jetzt auch zu.

  • Was vielleicht auch daran liegt, das die ukrainischen Medien fĂŒr die Dauer des Krieges keine Nachrichten publizieren dĂŒrfen, die irgendwie kritisch ĂŒber die eigene Regierung berichten.

    Du redest aber nicht von den russischen Medien, oder?

    Wo gibt's denn nachzulesen, dass die Ukraine ihre Medien zensiert, mal von taktischen Infos abgesehen, die natĂŒrlich nicht publiziert werden dĂŒrfen.

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    Hatte es da mal gesehen und halte KĂŒppersbusch schon fĂŒr so integer, das er keine falschen Angaben macht.


    Ab Minute 3:16

  • Mooooment.

    Ich verstehe das so, dass es einen Deal zwischen den Medien und den Offiziellen der Ukraine gibt, und nicht, dass der ukrainische Staat den Medien etwas aktiv verbietet.


    //edit: Können wir gerne diskutieren, aber dann bitte mit dem Wissen, dass der Maulkorb selbstauferlegt ist.

  • Ich finde es total abartig, LĂ€ndern, die Jahrzehnte unter dem Sowjetjoch leben mussten abzusprechen, sich genau dagegen zu wehren und stattdessen lieber zum aufgeben zu ĂŒberreden.


    Damit wir hier endlich wieder unsere Ruhe haben, weiterhin aus dem warmen Wohnzimmer schlaue RatschlÀge geben können und am besten ordentlich am Wiederaufbau mitverdienen werden.


    Unfassbar.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich Stimmen aus Deutschland gesehen habe, die auf ein baldiges Ende des Krieges und eine Kapitulation der Ukraine gepocht haben, dann war das stets unter dem Aspekt, das der Krieg dann vorbei wÀre und um weitere Tote zu vermeiden. Ich finde das nicht so verwerflich. Eher menschlich.


    FĂŒr 96 % der bislang gestorbenen Ukrainer wĂ€re der Unterschied, ob ein eher Russland zugeneigter Politiker an der Macht ist wahrscheinlich kaum spĂŒrbar. Wer die Kohle einsackt und wohin er diese ĂŒberweist ist fĂŒr die meisten eher lĂ€ndlich lebenden Menschen dort unerheblich. Mit der Ausnahme das sie noch leben wĂŒrden. Und Meinungsfreiheit bringt einem auch nix wenn man unter der Erde liegt.

    Weil die Geschichte uns gelehrt hat, dass der Aggressor es dann sein lÀsst und keine weiteren GrÀueltaten begeht?


    Sie hĂ€tte nicht ihre Exekutionslisten abgearbeitet, alle verfolgt, die nicht ihre "Befreiung" gutheißen wĂŒrden, Umerziehungslager eingerichtet und die ukrainische Bevölkerung vollumfĂ€nglich terrorisiert. So wie sie es in Teilen im Donbas gemacht haben? Das ist nun wirklich mehr als nur naiv und eigentlich wissen wir es auch besser.

    DiesbezĂŒglich empfehle ich auch gerne diesen Twitter-Thread.


    Aber mal ab davon: Die Ukrainer scheinen keine Lust auf Russland zu haben. Ganz im Gegenteil. Und da ist es auch mehr als nur vermessen und arrogant ihnen zu sagen, dass sie lieber aufgeben sollen. Das kann man auch ganz einfach vom PC aus schreiben.

    Soweit ich weiß wollen die meisten Soldaten in der Ukraine (sofern sie nicht der faschistischen Invasionstruppe angehören), dass die Russen sich aus ihrem Land verpissen und nie wieder kommen.


    PS:

    Überspitzt formuliert: Irgendein Vollidiot kommt mit 10 Kumpels zu dir nach Hause, schlĂ€gt dich und deine Familie - will euer Geld, euren Besitz und du rufst die Polizei. "Herr Hook, ergeben Sie sich einfach und rĂŒcken Sie alles raus. Eine Kapitulation erspart Ihrer Familie nur noch mehr leid. Mit einer Mikrowelle können Sie doch auch nichts mehr anfangen, wenn Sie keine ZĂ€hne und einen dreifach gebrochenen Kiefer haben. - Nein Herr Hook, fĂŒr die meisten von uns sind die Folgen nicht spĂŒrbar, da mĂŒssen auch Sie mal den RealitĂ€ten ins Auge sehen, unser Eingreifen wĂŒrde Ihr Problem nur unnötig in die lĂ€nge ziehen."

  • FĂŒr 96 % der bislang gestorbenen Ukrainer wĂ€re der Unterschied, ob ein eher Russland zugeneigter Politiker an der Macht ist wahrscheinlich kaum spĂŒrbar. Wer die Kohle einsackt und wohin er diese ĂŒberweist ist fĂŒr die meisten eher lĂ€ndlich lebenden Menschen dort unerheblich. Mit der Ausnahme das sie noch leben wĂŒrden. Und Meinungsfreiheit bringt einem auch nix wenn man unter der Erde liegt.


    Ich zitiere das einfach mal zu Zwecken der Beweissicherung.


    Kommentiere werde ich das jetzt nicht, weil mir spontan nicht wirklich was dazu einfĂ€llt, was ich auch schreiben wollen wĂŒrde.

  • Was verstehst du unter "Kuschen" ?

    Wir könnten das Heft in die Hand nehmen und eine befristete Aufforderung stellen, den Krieg zu beenden. Oder vorerst eine Waffenruhe im ganzen Land einzugehen. Es ist doch eh klar: wenn Putin den Grund fĂŒr einen Angriff auf ein Natoland finden will, hat er ihn doch schon aufgrund der Waffenlieferungen und Sanktionen. Haben die Russen doch schon so ausgesprochen. Ich glaube, es ist kein guter Weg zu sagen, wir dĂŒrfen dort nicht aktiv werden, weil sonst Putin einen Krieg mit uns fĂŒhrt. Das ist zwar natĂŒrlich richtig, aber so schauen wir zu (ja, ich weiß...Sanktionen, Waffenlieferungen). Wenn Putin dann die Ukraine haben sollte, ist ja nicht Schluss, das wissen wir doch alle. Und dann? Dann greifen wir doch ein. WĂŒrde ja schlussendlich bedeuten: nur wenn die Ukraine den Krieg gewinnt, gibt es ein Ende ohne aktive Kriegsbeteiligung der Nato. Aber wird das passieren? Ich denke nicht. Das wird in einem Abnutzungskrieg weiter gehen. Aber vielleicht verschwindet dieser dann irgendwann von der westlichen BildflĂ€che. :kotzen: Das konnten wir ja bisher zu gut.

  • Nur kurz: Die ukrainischen Verluste werden von der Regierung nicht wirklich öffentlich gemacht. Dies gilt insbesondere auch fĂŒr die Lage bezĂŒglich Material und Versorgung. Es sind hier große Fragezeichen, wielange die Ukraine durchhalten kann, und zwar deswegen, weil es darum geht, dass die kritischen Ressourcen geschĂŒtzt werden mĂŒssen.


    Der Raketenangriff auf Lviw sowie andere Ziele zeigen z.B., dass Russland angefangen hat, gezielt die Treibstoffversorgung, die fĂŒr das MiitĂ€r, aber auch fĂŒr die Landwirtschaft wichtig ist, anzugreifen. Es ist also kriegsstrategisch notwendig, nicht die ukrainischen Schwachstellen aufzulegen. Das versteht im ĂŒbrigen auch die ukrainische Presse.


    In Bezug auf die russischen Zahlen und die Kriegslage insgesamt: Es gibt vielerlei EinschĂ€tzungen durch unabhĂ€ngige Einrichtungen, von westlichen Diensten ĂŒber Akademia bis hin zu Open Source Intelligence. (Und von vielen dieser Einrichtungen wird auch immer wieder betont, dass es viel schwieriger ist, die ukrainische Seite einzuschĂ€tzen.) Aber der Kriegsverlauf, trotz kleinen Erfolgen fĂŒr die Russen - wenn man das so nennen kann, die Vernichtung Mariupols z.B. samt Bevölkerung kann z.B. kaum als militĂ€rischer Erfolg im engeren Sinne des Wortes angesehen werden - spricht eine eindeutige Sprache. Kritik an den konkreten VerlustschĂ€tzungen mĂŒssen vor diesem Hintergrund gesehen werden; es sind Haarspaltereien.

  • Das versteht im ĂŒbrigen auch die ukrainische Presse.

    Das versteht sogar reddit.

    Dort gibt's die Direktive, keinerlei Fotos / Karten / andere Infos zu veröffentlichen, die direkt oder indirekt taktische Informationen (oder PuzzlestĂŒcke daraus) enthalten könnten.