Ich hab mich in Berlin nicht unsicher gefühlt, weil ich von einer funktionierenden Entspannungspolitik ausgegangen bin. Davon ist heute nicht mehr auszugehen. Mein Empfinden der Bedrohungslage ist leider kein Brettspiel, bei dem ich Standort und Anzahl der Figuren zähle, um zum Schluss festzustellen, ist ja alles nicht schlimmer als damals, prima!
Außerdem sind diejenigen, die nach drei Tagen das Ende der russischen Angriffe hergeredet hatten, möglicherweise nicht die gleichen Leute, welche sich bedroht fühlen, sollte der Russe an der polnischen Grenze stehen.
Da im Krieg auf allen Seiten viel gelogen wird, ist für mich die Frage noch nicht geklärt, ob dieRussen militärische Dilettanten sind, oder eine Nation, welche die (gefühlte)Sicherheitslage in Europa mächtig durcheinanderschütteln können. Ich neige zu letzterem.
Und ob die Ukrainer auch unsere Freiheit verteidigen, ist je nach Pathos eigentlich Wortklauberei, denke ich. Ich mag mich aber auch nicht allzu tief in die Gesamtproblematik eindenken, bekommt mir nicht!