Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Der mieseste Tweet (Sevim Dagdelen, eines der ĂŒbelsten U-Boote Putins in Deutschland) und das beste Bild zum heutigen Tag:


    Externer Inhalt twitter.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklĂ€rst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen ĂŒbermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer DatenschutzerklĂ€rung zur VerfĂŒgung gestellt.


    Markus Keupp hĂ€lt den "SchĂŒtzenpanzer" ĂŒbrigens fĂŒr authentisch.

  • Was fĂŒr eine Rede Putins. Der ist ja wirklich vollkommen irre.


    Zitat daraus:

    Einmal mehr behauptete Putin zudem, die Ukraine sei zur "Geisel" westlicher Staaten geworden, die Russland zerstören wollten. "Ihr Ziel besteht im Zerfall und in der Zerstörung unseres Landes." Westliche Eliten wĂŒrden immer wieder betonen, dass sie anderen ĂŒberlegen seien. "Sie sĂ€en Hass und aggressiven Nationalismus und zerstören Werte, die den Menschen zum Menschen machen, alles nur, um den anderen Völkern ihren Willen aufzuzwingen."


    Putin wirft Westen Ziel der "Zerstörung" Russlands vor
    Zum Tag des Sieges ĂŒber Nazi-Deutschland hat der russische PrĂ€sident Putin vor Tausenden Soldaten und Veteranen zur Geschlossenheit aufgerufen. Sein Land sei

    www.tagesschau.de

  • Das ist kein "Irre sein", das ist die exakt selbe Rhetorik, wie sie Russland bereits im 19. und dann auch im 20. Jhd. gegenĂŒber Polen verwendet hat. (Vgl. Schulze Wessel, ebenda, und Wehowski auf Twitter.) Also damals Polen, heute die Ukraine, als westliches Projekt, um Russland anzugreifen.


    Es ist ebenso kein "Irre sein", dass "der Westen" der eigentliche Feind ist. Wer immer noch denkt, die Russen meinten mit ihrem Krieg nicht uns, hat vielleicht nicht richtig aufgepasst.

  • Nix anderes haben Hitler und Goebbels den Deutschen wĂ€hrend des 2. WK prĂ€sentiert.


    Wer da noch irgendwelche Rechtfertigungen fĂŒr eine Bedrohung Russlands durch den Westen sieht, sollte meiner Meinung nach seinen Kompass ĂŒberprĂŒfen.

  • Exakt. Das ganze ist praktisch identisch mit der Rhetorik Nazi-Deutschlands direkt vor und wĂ€hrend WK 2.


    Bei der Sportpalast-Rede hing auf der BĂŒhne ein großes Banner "Vergesst nie, dass England uns den Krieg aufgezwungen".


    EDIT: Bild.

  • Das ist kein "Irre sein", das ist die exakt selbe Rhetorik, wie sie Russland bereits im 19. und dann auch im 20. Jhd. gegenĂŒber Polen verwendet hat. (Vgl. Schulze Wessel, ebenda, und Wehowski auf Twitter.) Also damals Polen, heute die Ukraine, als westliches Projekt, um Russland anzugreifen.


    Es ist ebenso kein "Irre sein", dass "der Westen" der eigentliche Feind ist. Wer immer noch denkt, die Russen meinten mit ihrem Krieg nicht uns, hat vielleicht nicht richtig aufgepasst.

    jaja, du hast ja recht. FĂŒr mich ist der trotzdem irre.

  • Umso schlimmer, dass dem so viele hinterherlaufen und ihm das glauben. Zum Beispiel 16 % der Deutschen und ca. 30 % der Ostdeutschen. Wobei es da vielleicht sogar noch mehr sind.

  • Putin und seine Gangsterregime sind mittlerweile so irre, dass die beste Perspektive fĂŒr Verhandlungen sein könnte: die USA und Europa gehen auf China zu. Man einigt sich auf eine Aufteilung Russlands in 3 Gebiete und löst Russland damit als Land auf. Putin und sein engster Kreis werden vor Gericht gestellt. In Ex-Russland werden großflĂ€chige Entnazifizierungsprozesse gestartet. SĂ€mtliche Atomwaffen in diesen 3 Gebieten sind zu vernichten und es dĂŒrfen dort auch keine neuen stationiert werden.


    Achtung: ich könnte das ironisch gemeint haben.

  • Wirklich irre. Im Grunde beschreibt ja Putin, dass bei ihm die Saat (Hass und aggressiver Nationalismus und Zerstörung aller menschlichen Werte) voll aufgegangen ist. Er ist das Opfer dieser Saat, sagt er.

    Es gibt wohl ein ziemlich tiefes Trauma vieler Russen dem Westen gegenĂŒber. Schon historisch haben sie öfter versucht, sich dem Westen zuzuwenden und sind auf wenig Gegenliebe gestoßen. Sie waren die Sieger des zweiten Weltkrieges, wurden aber ziemlich schnell vom Verlierer in vielen Belangen ĂŒberholt und fĂŒhlen sich gedemĂŒtigt.

    Ebenso fĂŒhlen sich viele Ostdeutsche gedemĂŒtigt, weil ihre Welt einfach abgewickelt und ausverkauft wurde. Nachdem sie ausgeplĂŒndert waren, wurden sie ausgemustert. Das sagen viele Menschen im Osten ungefĂ€hr so.

    Das macht sie aus meiner Sicht so empfĂ€nglich fĂŒr Putins Gedankenwelt.

    Und auch den Deutschen wird ja fĂŒr die Zeit nach dem ersten Weltkrieg ein solches Trauma nach den Reparationsforderungen der SiegermĂ€chte nachgesagt.

    Es gibt noch viele weitere Beispiele dafĂŒr, dass eine "verletzte Ehre" ein Grundmotiv sein kann.

    Das soll gar nichts verharmlosen oder entschuldigen. Es könnte ein Teil einer ErklÀrung sein.

  • Das soll gar nichts verharmlosen oder entschuldigen. Es könnte ein Teil einer ErklĂ€rung sein.

    Als ErgÀnzung:


    Folgender (wie ich finde) lesenswerte Artikel ist zwar von 2019, aber er hat diese/weitere mögliche ErklÀrungen parat:


    Schicksalsgemeinschaft: Woher die NĂ€he der Ostdeutschen zu Russland rĂŒhrt
    Die große Mehrheit der Ostdeutschen wĂŒnscht sich eine AnnĂ€herung an Russland. Begegnungen mit Menschen, die Putin verstehen.
    www.tagesspiegel.de


    Ansonsten war es eine furchtbare Rede auf einer furchtbaren Veranstaltung. Konnte man vorher wissen, aber dennoch wieder einmal ziemlich schwer zu ertragen.

  • Du drĂŒckst es richtig aus. Diffus.


    Es ist ziemlich egal, was Macron oder Scholz denken. Die wollen halt das russische Regime erhalten, weiß der Teufel, warum.


    Möglicherweise weil sie Putin fĂŒr eine berechenbare Variable halten. Wer weiß, in welches Chaos stĂŒrzt, wenn das Regime weg ist.

  • Putin wird diesen Krieg sowieso nicht ĂŒberleben, jedenfalls nicht lange.


    Ich denke, er hofft noch, dass GelÀndegewinne, egal wie schwach ausgeprÀgt, als Erfolg verkaufbar sind. Aber defakto lÀsst sich nicht kaschieren, dass er hier auf eine enorme FehleinschÀtzung hin gehandelt hat.


    Das tiefere Problem sehe ich darin, dass letztlich eine einheitliche, starke russische FĂŒhrung erhalten werden soll, und damit werden auch alle ZĂŒge eines reaktionĂ€ren, zunehmend totalitĂ€ren Russlands erhalten.


    Ich plĂ€diere fĂŒr: Das Richtige machen im Sinne von SolidaritĂ€t mit der Ukraine, HumanitĂ€t, Menschenrechten und dann gucken, was in Russland passiert und eventuell versuchen, da positiven Einfluß zu nehmen. Ich schĂ€tze aber den Einfluss, den der Westen nehmen kann, als momentan extrem gering ein. Ironischerweise genau als Folge der Politik, dass man vorher mit Putin gekuschelt hat.


    Letztlich wird Russland seine Probleme selbst lösen mĂŒssen und wir sind nur Zuschauer. Genau gegen diesen Grundsatz verstĂ¶ĂŸt das hilflose und mE irregeleitete Festhalten an Putin.

  • Irgendwie rĂŒckt der Krieg immer weiter in den Hintergrund. In den Medien und vorallem im Freundes und Bekanntenkreis spricht kaum noch jemand darĂŒber. Haben wir uns daran gewöhnt? Ich fĂŒr meinen Teil eher nicht. Meine Angst vor einer Eskalation/Übergreifen auf andere LĂ€nder oder gar ein Atomwaffeneinsatz sind noch immer da. Ich kann mich einfach nicht an die Bilder aus der Ukraine gewöhnen, und möchte nichts mehr, als das leiden beenden. Die Vorstellung wie, schwindet bei mir aber jeden Tag mehr. Die Fronten sind viel zu verhĂ€rtet. Diese stĂ€ndige Angst wie das ganze weiter geht, macht einen echt fertig.

  • Die USA haben heute mit der Verlegung von 12 F-22 Kampfjets von Polen nach Estland begonnen - mit sĂ€mtlichen AusrĂŒstungspakten fĂŒr das Waffensystem, was fĂŒr eine langfristige Stationierung spricht. Sie unterstĂŒtzen damit die RAF-Typhoons beim Air Policing ĂŒber den baltischen Staaten. Was mich wundert: Sie hĂ€tten auch F-15s oder F-16s schicken können, statt ihres stĂ€rksten Waffensystems. Das ist ungewöhnlich. Aber vielleicht hĂ€ngt das auch damit zusammen, dass momentan immer mehr Equipment fĂŒr die StĂ€rkung des Flug- und Raketenabwehrsystems der NATO in diesen LĂ€ndern aufgebaut wird, wie zum Beispiel weitere bodengestĂŒtzte Luftverteidigungssyteme.


    Mich wĂŒrde mal interessieren, ob das alles auf Reaktion der von Russland angekĂŒndigten Stationierung von Atomwaffen in Belarus geschieht, oder ob das einfach die weitere Umsetzung der NATO-BeschlĂŒsse von Madrid darstellt.

  • Der heutige Tag sollte uns ins GedĂ€chtnis rufen, dass sich Russland schon seit vielen Jahren mit "uns", d.h. dem Westen, auf nahezu allen Ebenen im Krieg befindet: Unterwanderung unserer Gesellschaften und unserer Politiksysteme, Propaganda, Rohstoffe etc. Die einzige Ausnahme ist die militĂ€rische, und dort ist die Ukraine - so zynisch das klingt - im wahrsten Sinne die "Firewall". FĂ€llt die Ukraine, so werden wir mittelfristig auch eine militĂ€rische Auseinandersetzung mit dem dann sich konsolidierenden russischen Faschismus haben.


    Allein aufgrund dieser mittelfristigen "Aussichten" frage ich mich, was die Politik von Scholz und Macron eigentlich soll. Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen, und zwar vollstĂ€ndig ohne jedes Wenn und Aber. Und zwar aus unserer Perspektive nicht aus irgendwelchen moralischen GrĂŒnden, sondern aus geostrategischen GrĂŒnden. Und danach werden "Wir" die Ukraine so hochrĂŒsten mĂŒssen, dass sie das Schutzschild Europas gegen Russland bilden kann.


    Und wer glaubt, das wĂ€re meine Meinung, dem rate ich zum Podcast: "Sicherheitshalber" - preisgekrönt ĂŒbrigens:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklĂ€rst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen ĂŒbermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer DatenschutzerklĂ€rung zur VerfĂŒgung gestellt.

  • FĂ€llt die Ukraine, so werden wir mittelfristig auch eine militĂ€rische Auseinandersetzung mit dem dann sich konsolidierenden russischen Faschismus haben.


    Genau das ist die unangenehme Wahrheit. Denn dieses Regime wird sich durch einen Sieg, egal, wie weit der auch reicht, nur weiter radikalisieren.

  • Und danach werden "Wir" die Ukraine so hochrĂŒsten mĂŒssen, dass sie das Schutzschild Europas gegen Russland bilden kann.

    Ja, aber das allein wird nicht reichen. Wir mĂŒssen in ganz Europa hochrĂŒsten. Immer nach der Maxime gedacht: Was heute auf den Weg gebracht wird, ist erst in vielen Jahren da. Scholz und Macron haben das offensichtlich nicht verstanden.