Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Es treibt manchmal seltsame BlĂŒten, wie die 80er wiederkommen....


    Judas Priest, 1988:


    Through a shattered city, watched by laser eyes

    Overhead the night squad glides

    The decaying paradise

    Automatic sniper

    With computer sights

    Scans the bleak horizon for its victim of the night



    Ukraine, 2023: AI-Kampfdronen.


    In an open test field in rural Ukraine, a drone equipped with a bomb lost connection with its human operator after coming under attack by electronic jamming equipment — but instead of crashing to the ground, the drone accelerated toward its target and destroyed it.


    https://www.washingtonpost.com/world/2023/07/26/drones-ai-ukraine-war-innovation/

  • Nach ĂŒbereinstimmenden aber noch offiziell unbestĂ€tigten Berichten hat die Ukraine östlich von Robotyne die Hauptverteidigungslinie der Russen erreicht.


    Das verlinkte Video ist kurious, wir sehen ein gepanzertes Fahrzeug, welches ĂŒber offenes Feld direkt auf einen Panzergraben zusteuert und dort steckenbleibt. Hierbei handelt es sich wohl um einen ferngesteuerten BMP-1, der zur AufklĂ€rung vorausgeschickt wird. (Bzw. der Fahrer ist abgesprungen, tatsĂ€chlich kann man ihn im Video weiter hinten weglaufen sehen.)


    Das Video wurde geolokalisiert auf die vordersten Schikanen der Hauptverteidigungslinie. Erstaunlicherweise scheint dort kein Minenfeld gelegt, oder aber der BMP hatte einfach GlĂŒck.



    EDIT: Außerdem wurde Staromajorsk genommen, ebenfalls eine wichtige Position.

  • Es gab wohl einen Durchbruch, der wohl allerdings auch hohe Verluste mit sich fĂŒhrte. Dazu gab es schon den ganzen Tag Andeutungen, aber wenig konkretes und es wird wohl noch etwas dauern, bis wir ein klareres Bild haben.


    Lokalisiert wurde der Durchbruch aufgrund von Bildern von ukrainischen Verlusten durch die Russen, die deutlich hinter der eigentlich bekannten Kampflinie sind.



  • Der deutsche Fechter-Bund erklĂ€rt sich solidarisch:


    Zitat

    Dass sie trotz des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands angetreten ist und der Verband ihr dies gestattet hat, sehen wir als große menschliche und sportliche Geste, die heute durch die Entscheidung des Weltverbandes FIE schwer beschĂ€digt wurde.


    Quelle: Fechten.org.


    :daumen:

  • Absolut, gute Stellungnahme.


    Insgesamt aber eine politisch Ă€ußerst komplexe Gemengelage.

    Die BĂŒchse der Pandora hat sich der internationale Sport aber mit der Nichtreaktion auf den Angriffskrieg auf den Irak durch die USA, UK und die "Koalition der Willigen" geöffnet.

    Sodass viele sagen werden, warum soll ausgerechnet jetzt was gemacht werden?

  • Als ehemaliger Florettfechter mit genug Turniererfahrung verstehe ich die Tragweite der Geste des Verweigerns des Handschlags ganz gut. Zumal die Ukrainerin stattdessen die SĂ€belspitze angeboten hat. :D

  • Das ist ein Tritt in die Fresse. Die Hand nach dem Gefecht ist uralte unverrĂŒckbare Tradition.

    Und die Waffe stattdessen anzubieten, ist quasi eine KriegserklÀrung.

  • Simon Hershs FSB-Handler hat den falschen Text suffliert.


    Hersh hat eine Redewendung benutzt, die im Russischen vorkommt, bislang im Englischen aber nicht. "Ein armer Waisenknabe in seiner UnterwÀsche" ist wohl ein russisches Idiom. Hersh zitiert an der Stelle nach eigenen Angaben einen anonymen US-Beamten...


    Inzwischen macht das Wellen, aber der User, dem das zuerst aufgefallen ist, ist BadBalticTakes, den ich nur empfehlen kann.


  • Als ehemaliger Florettfechter mit genug Turniererfahrung verstehe ich die Tragweite der Geste des Verweigerns des Handschlags ganz gut. Zumal die Ukrainerin stattdessen die SĂ€belspitze angeboten hat. :D

    Damit trÀgst du dann ja tatsÀchlich den Titel echter Haudegen zurecht. Was du alles kannst. Musst du nÀchstes mal von deiner Tourniererfahrung erzÀhlen bei warmen Herri.

  • Neu ist doch nur die Konsequenz aus dem verweigerten Handschlag, also dass die Leitung daraufhin eingreift. HĂ€ngt bestimmt mit der großen Tradition und Rolle der Russen in der Fechtszene zusammen.

    Die Geste, und Respektbekundung gegenĂŒber dem sportlichen Gegner an sich, ist doch quasi in den meisten Sportarten eine SelbstverstĂ€ndlichkeit. Man kĂ€mpft auf dem "Spielfeld", ermittelt den Besseren, und bekundet sich danach gegenseitig Respekt und Anerkennung.

    Ohne das ist es kein Sport, ohne dem können die sich auch ein Messer greifen, und nachts im Wald treffen.

  • Naja, alles richtig. Allerdings ist es beim Fechten tatsĂ€chlich Teil des gesamten Gefechts, musti.

    Das Gefecht geht mit Gruß zum Gegner, dem Obmann und den anwesenden Zuschauern los. Dann wird gefochten, bis einer gewonnen hat. Dann kommt immer der Gruß wie zu Beginn , dann der Handschlag. Jetzt ist das Gefecht beendet.


    Ich weiß nicht, was in einem Turnier passiert wĂ€re, an dem ich teilgenommen habe. Ich schĂ€tze, der Verweigerer wĂ€re auch dort disqualifiziert worden.


    Ich habe so etwas allerdings nie erlebt in fast 15 Jahren und bestimmt 120 Turnieren. Pi mal Auge ...

  • Das ist ein Tritt in die Fresse. Die Hand nach dem Gefecht ist uralte unverrĂŒckbare Tradition.

    Und die Waffe stattdessen anzubieten, ist quasi eine KriegserklÀrung.

    Steht anders im Regelwerk, aber du bist ja wie immer der Forenfachmann.

  • ... Ich weiß nicht, was in einem Turnier passiert wĂ€re, an dem ich teilgenommen habe. Ich schĂ€tze, der Verweigerer wĂ€re auch dort disqualifiziert worden...

    Das stimmt wohl, es waren allerdings komplett andere Voraussetzungen zu deiner Zeit.


    Warum soll eine ukrainische Sportlerin einer russischen Respekt erweisen? DafĂŒr, dass deren Land das der Ukrainerin seit ĂŒber anderthalb Jahren brutal in Schutt und Asche legt? Nee, ich verstehe die Reaktion vollkommen und respektiere sie. Die des Verbandes allerdings komplett nicht. Das geht doch schon damit los, dass in allen möglichen Turnieren russische Sportler als neutrale antreten dĂŒrfen. Das ist kompletter Unsinn und eine genauso halb gare Sanktion wie in der Wirtschaft auch. Die ganze Diskussion hĂ€tte man sich sparen können, wenn man im Vorfeld glaubwĂŒrdiger agiert und Russland ĂŒberall komplett draußen gelassen hĂ€tte. So besteht immer die Gefahr, dass so oder Ă€hnlich wieder eine unsinnige Disqualifikation stattfindet. NĂ€chstes Jahr in Paris vielleicht.


    Und ĂŒber allem steht der gottgleiche Bach. :kotzen: