Russlands Angriff auf die Ukraine

  • Na, prickelpit96, wieder die persönliche Schiene?


    Die beiden Fechterinnen haben zur Begrüßung vor dem Gefecht die Klingen gekreuzt und genau das hat die Ukrainerin auch nach dem Wettkampf angeboten, die Ruzzin (Bilder von ihr sind zu ihrer Einstellung zum Angriffskrieg verfügbar) hat das verweigert und einen Handschlag gefordert. Den Rest haben andere hier schon eingestellt.


    Themenwechsel: eine höchst interessante Einschätzung der bisherigen Gegenoffensive, empfohlen von Prof. C. Masala:


    Russians See Ukrainian Progress Where Others Don’t
    Kyiv’s long-awaited counteroffensive is portrayed as more successful by enemy soldiers and their cheerleaders than by Western analysts
    newlinesmag.com

  • Moskau.



    Gemeldet wird ein Verletzter.


    Russland behauptet: 3 Dronen, eine abgeschossen, 2 durch elektronische Maßnahmen zum Absturz gebracht. Dass das also direkt in der City runtergeht, liegt eventuell daran.

  • Momentan herrscht bleierne Ruhe unter den Experten, selbst der Österreicher schweigt.

    Oder kriege ich das nur falsch mit?

    Offenbar kann niemand einschätzen, was gerade passiert.

    Ist das die Ruhe vor dem Sturm? Oder ist momentan Sturm im Wasserglas?

    Eines scheint mr jedenfalls klar: die Expertenmeinungen in Bezug auf Herrn Prigoschin kann man in die Tonne treten.

    Der war neulich sogar beim Afrika-Treffen in St. Petersburg, gesund und munter. Auf seine Geschäfte will man nicht verzichten, Dolchstoß in den Rücken hin oder her. Verschiedene afrikanische Potentaten wollen wohl nur mit ihm Geschäfte machen.

    Den Mann halten sie für reell. Putins Gequatsche von 1917 ist nicht so ihr Ding.

    Prigoschin könnte höchstens noch ein sehr unvorhersehbarer Unfall zustoßen. Aber erstmal scheint er safe.


    An der Front gibt es kaum Veränderungen. Alle hier hoffen darauf, dass der Ukraine bald ein Durchbruch gelingt.

    Dafür gibt es aber keine Anzeichen.

    Spätestens, wenn Putin oder einer seiner Vasallen von Blutvergießen labern, deutet alles auf Verhandlungen hin, glaube ich.

  • Das kriegst Du tendenziell eher falsch mit, würde ich sagen. Kofman und den "anderen Österreicher" hatte ich gerade oben verlinkt. stscherer hat auch einen interessanten Artikel verlinkt.


    Prigoschin: In der Tat. Direkt nach der Aktion hatte ich ihn als Gewinner eingeschätzt, dann bin ich zurückgerudert, inzwischen sieht er eher wieder wie ein Gewinner aus. Aber dennoch bleibt er in den Machtzirkeln ein Außenseiter, wenn jemand Putin ablöst, braucht er die Rückendeckung aus dem FSB, wobei der selber in Seilschaften unterteilt sein dürfte.


    An der Front gibt es Veränderungen. Hatte ich auch was dazu geschrieben. Früher, als erwartet, und das Tempo wird irgendwann noch zunehmen.


    Wenn die Hauptverteidigungslinie durchbrochen ist, ist dahinter Raum für Manöverkriegsführung. Aber aufgrund der Umstände lässt sich die Ukraine dafür Zeit. Das Wetter dürfte bis in den Oktober hinein prinzipiell für Offensivaktionen brauchbar sein, in jedem Fall im Süden.

  • Philips O'Brian meint, die Ukrainer hätten das Groß der Kräfte für die Gegenoffensive immer noch nicht auf's Feld gebracht, die Fortschritte dieser Woche seien demnach in erster Linie Erfolg der bisherigen Abnutzungsstrategie.


    Artikel zur Woche von ihm auf Substack. (Englisch.)

  • Ich habe gestern erneut einen Artikel gelesen, der besagt, dass die ukrainischen Streitkräfte statt des Einsatzes von qualitativen EW-Counters vermehrt auf Quantität von Einsatzsystemen setzen sollten: https://breakingdefense.com/20…ones-quantity-is-quality/


    Das sehe ich tatsächlich komplett anders. Wir müssen die Ukraine dahingehend befähigen, dass sie das große Problem in der elektronischen Kampfführung in Griff bekommen und die dafür notwendigen Systeme im Gefechtsfeld vernetzt einsetzen können. Vermeintlich teure, aber technologisch funktionierende Systeme sind besser, als der unorganisierte Einsatz von billigen Aktivwaffen.


    In der medialen Auseinandersetzung lese ich in Deutschland viel über die Diskussion, ob die Bundeswehr Taurus KEPD-350-Lenkflugkörper an die Ukraine ausliefern soll. Wichtiger wären für mich aber zunächst Systeme, die es ermöglichen, dass solche Flugkörper (die SCALP-EG haben aktuell sehr große Schwierigkeiten) ihre Ziele überhaupt gemäß Vorrichtung treffen können.


    Persönlich gefragt würde ich an dieser Stelle vermehrt die Türkei (vor allem ASELSAN mit ihrem Electronic Countermeasures (ECM)-Programm oder auch Israel und Elbit in die Pflicht nehmen wollen (aktuelle Validierung von fourth-generation DESEAVER Mk-4 electronic warfare (EW-CM) , wenn auch zunächst navaler Schutz).

  • Was sagst du denn, heute/mit den aktuellen Eindrücken, so zu Panzern?


    Besser 15.000 Drohnen - oder ein superduper Leo der übernächsten Generation?


    Für mich erscheinen Panzer völlig überholt. Metallschrott quasi - auch die von übermorgen.


    Webtura

  • Drohnen:

    Zitat

    Kein Krieg kann nur aus der Luft gewonnen werden.

    Dann nimmst du halt noch wasser- und Landgestützte dazu. :ahnungslos:


    Ist ja auch scheißegal - ich sage halt der Panzer ist von gestern/im Arsch, und du denkst, das der sich im nächsten Winter/im Schlamm besser zurecht finden wird. :D


    Nein, alles was man Panzer nennt wurde beerdigt, und große Drohenschwärne schweben über uns.


    Glaubst du echt an 60 Tonnen "Kettenpanzer" - also so überhaupt erstmal. - und dann im Vergleich zu einen Drohnen Schwarm von 10.000 Stück für den gleichen Preis?

  • Stimmt: Kein Krieg kann NUR aus der Luft gewonnen werden, aber die Frage von mustermann ist schon recht interessant. Für den Preis eines Leos bekommt man etwa 3.000 "Spielzeugdrohnen" mit einer Nutzlast von etwa 8 kg. Wenn davon auch nur 300 Stück voll mit Sprengstoff bestückt gleichzeitig einen Leo anfliegen, gebe ich als Laie dem Leo keine Chance. Deshalb wohl die Frage von Mustermann an Leute vom Fach.

  • Man kann nicht alle Ziele mit Drohnen bekämpfen. Irgendwann musst du dahin, wo es weh tut und das funktioniert nicht ohne gepanzerte Fahrzeuge.

  • Frag nicht was du dem Panzer tun kannst, frag was der Panzer dir tun kann. Man sieht auf Drohnenvideos ja auch eher die erfolgreichen Versuche, nicht wie oft ein Panzer einen solchen Angriff (relativ) unbeschadet überstanden hat.


    Die Anwesenheit von Panzern alleine stellt schon ein Hindernis zur Truppenbewegung dar, gerade leicht gepanzerte Fahrzeuge und Infanterie sind da gefährdet. Hat man auch gerade am Anfang der Invasion gesehen, Panzer in Verteidigungsstellung waren ein essentieller Bestandteil bei der Zerstörung der Konvois.


    Der Ukraine-Krieg ist kein Hinweis für den Niedergang des Panzers.

  • In den meisten Videos sieht man verlassene Kampfpanzer, die mit kleinen Granaten durch die offene Luke kampfunfähig gemacht werden. Diese Granaten können einem Panzer im Gefecht nichts antun. Und hätten die Russen eine funktionierende Flugabwehr an der Front, würden nicht mal die ihr Ziel erreichen.

  • Was sagst du denn, heute/mit den aktuellen Eindrücken, so zu Panzern?


    Besser 15.000 Drohnen - oder ein superduper Leo der übernächsten Generation?

    Aloha,


    jedes Waffensystem auf dem Gefechtsfeld erfüllt einen bestimmten Zweck. Kampfpanzer (MBT) haben als Waffensystem bestimmte Wirkziele, die sie erfüllen sollen. Sie wirken jedoch bestenfalls zusammen mit vielen anderen Waffensystemen für andere Aufgaben. Ohne ein Verbund von Waffensystemen sind Einzelkomponenten außerhalb der Dimension Luft für sich gestanden nie wirksam genug, um eine gute Ratio zu generieren. Dies gilt insbesondere für den Heeresbereich.


    In der Ukraine gibt es diesen Verbund von Waffen nicht ausreichend genug. Die russischen Streitkräfte sind den ukrainischen Truppen zum Beispiel in Sachen elektronischer Kriegsführung aktuell überlegen.


    Gegen Drohnen und Drohnenschwärme können verschiedene Systeme auf unterschiedliche Weise gut wirken. MBTs sind jedoch nicht dafür da. Sie müssen von anderen Systemen davor geschützt werden.