Russlands Angriff auf die Ukraine

  • 1. Mein Gefühl ist: das gelingt ihm mehr und mehr. Die Offensive der Ukraine ist gescheitert, es mangelt an Nachschub.

    2. Die Rüstungsindustrie wurde, im Gegensatz zu den westlichen Ländern, schon lange hochgefahren.

    3. siehe Punkt 1. Das vernehme ich so nicht.

    4. Mag sein, allerdings lässt Putin wohl noch so einiges an Technik in der Garage stehen.

    5. Soldaten verheizt er, weil er es kann. Wichtiges Material? Bestimmt auch, aber meist verliert er wohl eher unwichtiges Material. siehe Punkt 4.

  • Zitat

    1. Mein Gefühl ist: das gelingt ihm mehr und mehr. Die Offensive der Ukraine ist gescheitert, es mangelt an Nachschub.

    Wo denn? Außer ein paar Meter hin und her passiert nichts und ob die Offensive der Ukraine gescheitert ist, werden wir erst in der näheren Zukunft erfahren. Es konnte doch niemand erwarten, dass die Ukrainer die mittlerweile zur Verteidigung ausgebauten Gebiete in wenigen Monaten befreit.

    Zitat

    2. Die Rüstungsindustrie wurde, im Gegensatz zu den westlichen Ländern, schon lange hochgefahren.

    Hat durch Sanktionen aber massiv Probleme adäquates Material zu produzieren. Während wir in der Energieabhängigkeit waren, steckt Russland immer noch in der Knowhow-Abhängigkeit. Die westliche Technik in russischen System bleibt aus, was sich mittlerweile auch in der Präzision bestimmter Waffensystem bemerkbar macht.

    Zitat

    4. Mag sein, allerdings lässt Putin wohl noch so einiges an Technik in der Garage stehen.

    Was denn und wie lange noch?

    Zitat

    5. Soldaten verheizt er, weil er es kann. Wichtiges Material? Bestimmt auch, aber meist verliert er wohl eher unwichtiges Material.

    An einem Tag eine A-50 und eine Il-22M halte ich nicht für unwichtiges Material. Die stark dezimierte Schwarzmeerflotte hat sich wohl komplett von der Krim zurückgezogen, die immer mehr zur Festung ausgebaut wird. Weiterhin verliert Russland fast täglich wichtige und nur schwer ersetzbare Luftverteidigungssysteme, die derzeit gezielt identifiziert und ausgeschaltet werden, wohl auch in Vorbereitung künftiger Einsätze von F-16.

  • Wird denn mittelfristig westliches KnowHow so dringend benötigt, wenn Putin auf China und / oder Nordkorea als Technologie- und Waffenlieferanten umschaltet?

  • Wo denn? Außer ein paar Meter hin und her passiert nichts und ob die Offensive der Ukraine gescheitert ist, werden wir erst in der näheren Zukunft erfahren. Es konnte doch niemand erwarten, dass die Ukrainer die mittlerweile zur Verteidigung ausgebauten Gebiete in wenigen Monaten befreit.

    Putin hat einen langen Atem und die Zeit spielt für ihn. Erst mal haben sie abgewehrt und jetzt gehen sie selbst in die Offensive.

    Und natürlich wurde das von den Ukrainern erwartet. Deshalb macht der Westen jetzt ja große Augen und zaudert ob der weiteren Unterstützung.

    Was denn und wie lange noch?

    Neueres Material. Wie lange weiß wohl keiner.


    Ist denn die Schwarzmeerflotte stark dezimiert? Oder kommt da einfach das nächste nach?

  • Wird denn mittelfristig westliches KnowHow so dringend benötigt, wenn Putin auf China und / oder Nordkorea als Technologie- und Waffenlieferanten umschaltet?

    Gute Frage. Aus Nordkorea kommt eher Masse als Klasse. Zünglein an der Waage ist China.

  • Ist denn die Schwarzmeerflotte stark dezimiert? Oder kommt da einfach das nächste nach?

    Laut britischen Experten hat Russland in den vergangenen vier Monaten 20 Prozent seiner Schwarzmeerflotte verloren, gegen einen Gegner der keine Marine hat. Die Werften auf der Krim wurden bereits mehrmals erfolgreich angegriffen und durch den Bosporus kommt nichts durch.

  • Da schreibt ein norwegischer Doktorand eine Hausarbeit, die der früher an einem Samstagnachmittag in einem Kolloquium vor einem müden Professor und müden Kommilitonen präsentiert hätte. Benotung, Schublade, fertig.

    Heute gibt es Twitter/X und die Hausarbeit geht viral.

    Mal abgesehen davon, daß die Politik der Abschreckung ein alter Hut ist (die zugegebenermaßen ein junger Doktorand nur aus Wikipedia kennt), nervt mich das von so vielen Forums-, Pseudo- und sonstigen Militärexperten immer lauter verbreitete PR-Mantra, "der Westen" hätte nicht genug und zu alte und vor allem die falschen Waffen.


    Deswegen "Hauptsache aufrüsten".


    Dazu kommt:
    es geht dabei um eine Landes- und Werteverteidigung ... die enormen Profite der Rüstungsindustrie (die auch in den letzten Jahren vor dem Krieg schon außerordentlich profitabel waren) kommen aber nur wenigen und ausgewählten Aktionären zugute. Die anderen zahlen dafür.


    Auch bezeichnend, daß in dieser "Zeitenwende" das Thema der Verstaatlichung der deutschen Rüstungsindustrie nicht wenigstens öffentlich und ernsthaft diskutiert wird, um die Gewinne (bzw. damit verbundenen Staatsausgaben) unter gesellschaftlicher Kontrolle zu haben,


    Im Bankensektor ging das doch auch innerhalb der Bankenkrise.


    Und ist eine atomare Bedrohung (nimmt man das Szenario ernst) dann nicht noch eine viel größere Krise, die entsprechende Maßnahmen ohne weiteres rechtfertigt?

  • Da schreibt ein norwegischer Doktorand eine Hausarbeit, die der früher an einem Samstagnachmittag in einem Kolloquium vor einem müden Professor und müden Kommilitonen präsentiert hätte. Benotung, Schublade, fertig.


    Heute gibt es Twitter/X und die Hausarbeit geht viral.

    Und die Sau wird sprichwörtlich von den Medien als "Sicherheitsexperte" durchs Dorf getrieben.

  • Deswegen "Hauptsache aufrüsten".

    In erster Linie geht es um die Wiederherstellung einer glaubhaften Abschreckung, zu der vernünftig ausgestattete Streitkräfte zählen. Es geht dabei nicht um eine Spirale aus immer mehr Panzern, Schiffen, Flugzeugen und Soldatinnen und Soldaten, sondern darum, dass die Armeen in ihrem jetzigen Zustand überhaupt fähig sind, abzuschrecken. Das war früher gegeben und hat lange Friedenszeiten und Wohlstand ermöglicht. Die europäischen Rüstungsindustrien profitieren weiterhin vor allem durch Exporte an Drittländer und nicht durch "eigene" Aufrüstung.


    Die dem "Westen" öffentlich kommuniziert feindlich gesinnten Staaten rüsten seit Jahren massiv auf und sie leugnen nicht, dass sie eine neue Weltordnung schaffen wollen. Sie nehmen bereits jetzt erheblichen Einfluss. Die nuklearen Drohungen kommen nicht aus Europa, sondern von diesen Ländern gegen Europa.

    Das kann man in Europa weiterhin ignorieren und aussitzen, aber man muss mit den vielfältigen Konsequenzen leben, die auftreten werden. Die gehen weit über das Militärische hinaus.


    Die EU wäre aktuell ohne die USA nicht in der Lage, ihre kritische Infrastruktur, wie Handelsketten zu schützen. Medikamente, Lebensmittel, wichtige Ressourcen für Industrie und Wirtschaft - alles würde in kurzer Zeit knapp werden. Breitflächige Energiesicherheit? Geschützte Pipelines und Tiefseekabel)? Ein Kabel der deutschen Bahn wird durchtrennt - hunderte Züge fallen sofort aus. Wenn ich richtig informiert bin, musste das Tesla-Werk in Deutschland vor wenigen Tagen aufgrund Ressourcenknappheit schließen. Und das nicht, weil große Militärmächte die Handelsschiffe bedrohen, sondern weil vom Iran finanzierte und ausgestattete Milizen Raketen abfeuern. Das alles ist nur ein Vorgeschmack auf das, was kommen kann.


    Europa entscheidet allein, in welcher Welt es zukünftig leben wird. Sollte die USA als Garant wegfallen, sollte man vorbereitet sein.

  • Grundsätzlich halte ich das für Hirngespinste die etwas bezwecken sollen, noch mehr Geld in den Rüstungssektor zu pumpen, um einige Wenige noch reicher zu machen.

    Diese -nicht neue - Grundhaltung hat aus meiner Sicht mit dazu geführt, dass die Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr heute so ist wie sie ist: besorgniserregend



    ich habe es jetzt auf die Schnelle nicht zusammengerechnet, aber das Geld sollte eigentlich reichen, wenn nicht ein Großteil in korrupte Kanäle versickern würde.

    Das Geld hätte ich mal gerne im Bildungssektor gesehen …

    3 Mal editiert, zuletzt von 96Indianer () aus folgendem Grund: Dumm formatiert Geht nicht anders am Handy 🤦🏽‍♂️😂

  • Hast du irgendwelche Belege für die Behauptung das der Großteil des Geldes in "korrupten Kanälen" versickern würde?


    Für beides muss Geld da sein, Verteidigung und Bildung.

    Das ist kein entweder oder.

  • Warum ist denn der Zustand der Bundeswehr wie er ist?

    Bei dem ganzen Geld?


    Dann lieber Amerika Pauschalkohle zahlen und den ganzen Bums abschaffen …

  • Für beides muss Geld da sein, Verteidigung und Bildung.

    Das ist kein entweder oder.

    Sehe ich auch so. Das ging früher ja auch, nur das Bewusstsein muss erstmal wieder kommen. Die friedvolle Blase, in der Europa lange geschwommen ist, ist nicht mehr da.

  • bei ausgaben von 55,8 milliarden dollar muss man sich dennoch schon fragen , ob das narrativ von der "kaputtgesparten bundeswehr " überhaupt stimmt. für irgendwas wird das geld ja ausgegeben. vielleicht für das falsche.

  • 96Indianer:

    Ich hätte auch gerne mal mehr Details zu deiner Behauptung, dass ein "Großteil" der deutschen Militärausgaben in "korrupte Kanäle" fließen würden. Und: Was bezeichnest du als "Großteil" und welche "korrupten Kanäle" sind gemeint?


    Ich könnte jetzt sachlich und ausführlich argumentieren. Aber auf deinen Beitrag möchte ich genauso polemisch antworten, wie du deinen verfaßt hast, nämlich: Wenn Deutschland und "der Westen" nicht für eine ausreichende Verteidigungsfähigkeit, die selbstverständlich viel Geld kostet, benötigen wir nach einem verlorenen Krieg gar kein Geld mehr für Bildung. Weil nämlich alle, die von einer Bildung profitieren könnten, entweder tot, verschleppt oder in Gefangenschaft sind. Und selbst wenn diese nicht so drastisch geschehen sollte, werden die Menschen für den Wiederaufbau benötigt und können nicht auf der Schulbank oder in den Hörsälen sitzen.


    Zurück zu Sachlichkeit. Webtura hat es sehr gut in seinem Beitrag #13.690 zusammengefaßt. Dem ist nichts hinzuzufügen.

  • Echt jetzt? Nur weil die Höhe der Ausgabe so ist wie sie ist, kann man erstmal davon ausgehen, dass da Geld in "korrupte Kanäle" geflossen sein muss? Was anderes ist unvorstellbar? Und wenn genau diese Milliarden nicht in "korrupte Kanäle" geflossen wären, hätten wir jetzt eine schlagkräftige und abschreckende Bundeswehr?


    Auf diesen Gedankengang muss man erst einmal kommen ....

  • Warum ist denn der Zustand der Bundeswehr wie er ist?

    Bei dem ganzen Geld?

    Naja, weil halt eben über Jahrzehnte zu wenig in Material investiert wurde oder in Projekte die völlig überambitioniert waren, dazu kommen hohe Personalkosten.

    Da kommt einiges zusammen und ist ineffizient.

    Da aber gleich von "korrupten Kanälen" zu sprechen ist mMn. völlig drüber.


    juk96 Das diese Behörde ein Problem ist, ist ja nix neues. Aber sie war halt eben auch ein Abbild der politischen und gesellschaftlichen Einstellung zum Thema Bundeswehr über die letzten 30 Jahre.

  • Das diese Behörde ein Problem ist, ist ja nix neues. Aber sie war halt eben auch ein Abbild der politischen und gesellschaftlichen Einstellung zum Thema Bundeswehr über die letzten 30 Jahre.

    Für mich hat das weniger mit der Einstellung zur Bundeswehr zu tun. Vielmehr eine Herausforderung in Behörden generell, wo allzu oft eine reihe von kleinen und auch ein paar große Entscheidungen vom Wohle des Erhalts und des Ausbaus von Pöstchen anstelle zum Wohle des konkreten Nutzens getroffen werden. Und da ist der Unterschied zur Korruption vielleicht dann wirklich nur noch marginal, weil am Ende geht es immer um den eigenen Nutzen oder den von mir Getreuen ... steht halt keiner von außen und wedelt mit Geld (wobei mich das auch nicht wundern würde)