Stefan Leitl

  • Das gehört doch alles zum großen Plan!

    Diese Saison den Fans angewöhnen, dass 96-Fußball geil ist, auch wenn's aufm Platz nicht so aussieht. In der Hinrunde haben sie mal geguckt, ob es für den Aufstieg reichen könnte. Hats nicht. In der Rückrunde haben sie mal geguckt, ob für den Abstieg reichen könnte. Hats nicht wegen der Hinrunde, aber sah schon ganz gut aus.

    Plan für nächste Saison ist dann absteigen.

    Und übernächste Saison den 3-Jahresplan erfüllen und aufsteigen. Hat ja niemand gesagt, dass 96 in die ERSTE Bundesliga aufsteigen will.

    :aufgeregt:

  • Wenn also ein neuer Trainer kommt, sollte er nur einen 1-Jahresvertrag bekommen und ggf. mit der Option der Verlängerung um ein weiteres Jahr, wenn ein vorher gemeinsam mit dem Trainer definiertes Ziel (z.B. Platz 6-9) erreicht wird.

    Arbeitsrechtlich klingt das wie Kinds feuchter Traum: Werkvertrag statt Arbeitsvertrag. Fehlen nur noch Klauseln wie "wer krank wird, ist automatisch gekündigt" oder "wer Urlaub will, wird entlassen". Silicon Valley der Menschlichkeit: Niemals allein! 96 ist schließlich attraktiv und Hannover der Mittelpunkt der Welt.


    Könnte mir Deine Hire and Fireidee auch gut als Castingshow im Privatfernsehen vorstellen. Juroren sind natürlich Kind, Roßmann und Baum, und in jeder Folge gibt es außerdem Gastjuror:innen mit Lokalkolorit wie Schatto, Acker, Maschi, Klaus Meine, Margot Käßmann oder Lena Meyer-Landrut. Moderiert wird das Ganze dann von Oliver Pocher.

    Da werden abgehalfterte Extrainer, Weltenbummler und erfolglose Laptoptrainer nur so Schlange stehen. Denn um Fußballkompetenz wird es bei der Bewerbung und den Expert:innen ganz sicher nicht gehen: Dafür aber um Fragen, wer einen Hannoverschen Schweißhund erkennt, die meisten Lüttjen Lagen trinkt, schon einmal über ein Massivhaus nachgedacht hat, am besten Tennis spielt oder privat gerne Feinripp trägt.

  • Letztere Themen sind doch Inhalt der schon lange und mehrfach getesteten Strategie mit dem Hannoverbezug.

    Offenbar aber mehrfach unterwandert von Ortsunkundigen, die mit Wikipedia-Halbwissen durchkamen.

    Ergebnis der Analyse: es müssen neue Fragen her!

    Wie hieß ein bekannter Leberwurstliebhaber des letzten Jahrhunderts, wer hat unser Stadion gebaut, wer hat seit Jahrzehnten uneigennützig gefördert etc

  • Die Fans in diesem Forum umfasst aber mindestens alle User (so sie denn Fans sind).


    Und ja, ich bin ein Arschloch!

  • Me too!


    Obwohl du nicht gegendert hast...Userinnen :besserwisser:...aber gleich kommt bestimmt wieder ein Besserwisser und erklärt mir, dass das Wort "user" nicht gegendert werden muß, weil...


    Bei Arschloch gehe ich mit, das ist geschlechtsneutral.


    Und ich bin stolz darauf!


    :)

  • In den kommenden Tagen und Wochen sind folgende Szenarien denkbar:


    1) Leitl bleibt Cheftrainer. (...) Hannover 96 spielt eine solide Saison, wirkt gefestigt und trudelt am Saisonende irgendwo zwischen Platz 4-6 ein.


    2) Leitl bleibt Cheftrainer. Auch nach der Sommerpause bleibt vieles Stückwerk, (...) punktemäßig bleiben wir hinter dem Vorjahreshinrundenergebnis zurück und Leitl wird im (Spät-)Herbst entlassen.

    Mir fehlt da ein Szenario: Kind glaubt so wenig an einen Aufstiegsplan wie an irgendeine Philosophie, und reagiert nicht, solange keine akute Abstiegsgefahr besteht und sich 96 irgendwo im Niemandsland der 2. Liga bewegt.



    Leitls Abfindung (sowie Anwalts- und Prozesskosten) wird nicht dazu führen, das 96 noch viel Geld für Kaderverstärkungen übrig hat. Und selbst wenn er gefeuert würde, waren alle anderen Trainer seit dem Wiederabstieg Billiglösungen: Slomka, der sonst keine Chance auf einen Trainerjob hatte, der durchschnittliche Sandhausen-Trainer Kocak, Zimmermann aus Havelse und Bordmittel Dabro.

    Dass Kind nochmal Geld in die Hand nimmt, wenn er Leitl raus schmisse, glaube ich nicht. Der wird gerade weinen, dass er nicht Lieberknecht hat anrufen lassen. Selbst ein Luhukay oder Gisdol wären finanziell nicht drin, und Mann wäre nach einer Leitl-Entlassung derart geschwächt, dass Kind die Trainerfrage nach den üblichen Kriterien selbst löst. Sprich, denjenigen einstellt, der ihm bloß verspricht, dass der Kader gut genug sei, und er keine Verstärkungen benötige.


    Wenn ich mit immer wieder Schraubendrehersets vom Discounter kaufen würde und dabei die Schraubenköpfe und mit der Zeit auch die Werkzeuge vernudeln, käme ich auch nicht auf die Idee, die Dinger weiter zu nutzen ("Irgendwann funktionieren die schon!").

    Solange bei 96 von ganz oben immer wieder Sand ins Getriebe gestreut wird, kannst Du Dir den neuen Schraubenzieher auch sparen.

  • Kind hat doch vor drei Wochen gesagt, man werde auch nächste Saison mit Leitl arbeiten, denn er hat gezeigt, er könne Krisen überwinden. Was sollen also diese Spekulationen hier? Selbst wenn wir alle restlichen Spiele verlieren sollten, bleibt Leitl.

  • Werkvertrag statt Arbeitsvertrag.

    In der Tat geht das in die Richtung. Wenn du jetzt vielleicht mal den Rest deines Beitrages, der zu 100% aus Polemik und billigem Witz besteht, wegläßt, dann sehe ich von dir keine Lösung, die ganz allgemein das jahrzehntelang durchexerzierte Procedere bei der Trainerposition auflöst.


    "Werkvertrag" ist natürlich überspitzt, weil ich das auch verkürzt/vereinfacht dargestellt habe. Natürlich ist das Arbeitsrecht zu beachten, ähnlich wie es bei leitenden Angestellten/Managern in der Wirtschaft der Fall ist. Auch der gibt es sehr häufig befristete Verträge, die eine erfolgsorientierte Komponente haben.


    Die Realität sollte man dabei auch beachten: Kaum ein Trainer (nicht nur bei 96 bzw. bei Kind) erfüllt die vorher vereinbarte Vertragslaufzeit. Es entspricht der Regel, dass Trainer während der Laufzeit ihres Vertrages entlassen oder beurlaubt werden. Die Folge ist dann eine Abfindung oder Weiterbezahlung. Das wird im Zweifel in den entsprechenden Verträgen festgehalten sein.


    Und natürlich ist meine Idee zugespitzt. Aber ich habe einfach die Nase voll davon, dass bei Mißerfolg der Schaden zu 96% beim Verein bleibt, während der Trainer, der die sportliche Verantwortung für den Mißerfolg trägt, nach dem Desaster weitestgehend unbeschadet davonkommt. Der Verein kämpft ums Überleben und der Trainer sitzt zu Hause und/oder präsentiert sich als Problemlöser für den nächsten Verein, der von einem seiner Berufskollegen dahin geführt wurde.


    Wenn das alles ehrenamtlich tätige Personen wären wie hier im Dorfverein, würde ich nichts sagen. Aber die Trainer werden auch in der zweiten Liga gut bezahlt (und das ist auch richtig so!) und haben dafür auch etwas zu leisten. Wenn es nach mir ginge, würde der Trainer sogar mehr verdienen als der bestbezahlte Profi im Kader. Nur der Profi sitzt bei Nichtleistung früher oder später auf der Bank oder der Tribüne, während der Trainer auf PKs seine Weisheiten zum Besten geben darf und natürlich beim nächsten Spiel eine unveränderte Rolle spielt.


    Wie auch immer: Ich bin der Meinung, dass auch ein Trainer Leistung zu zeigen hat, genau wie die Spieler. Jeder auf seinem Gebiet. Für mich ist eine Trainerentlassung zunehmend ein Lotteriespiel mit geringen Chancen für den Verein. Das spricht natürlich entgegen meiner Meinung, dass es mit Leitl nicht weitergehen soll. Weiß ich selbst... ;)

  • Was bedeutet eigentlich Krise überwinden, wenn man 18 Punkte aus 34 Spielen holt? Er ist halt einfach nicht einlassen worden. Bei Kind hätte er nicht zum Auftakt nur 1 Punkt aus 14 Spielen holen dürfen.

  • Werkvertrag statt Arbeitsvertrag.

    In der Tat geht das in die Richtung. Wenn du jetzt vielleicht mal den Rest deines Beitrages, der zu 100% aus Polemik und billigem Witz besteht, wegläßt, dann sehe ich von dir keine Lösung, die ganz allgemein das jahrzehntelang durchexerzierte Procedere bei der Trainerposition auflöst.

    Entschuldige die Polemik, aber ich sehe 96 nicht in der Position, die derzeitigen Gesetze des Marktes auszuhebeln. Unter Kind schon gar nicht.

    Ich bezweifle, dass ein derartiges alleiniges Vorgehen der Attraktivität als Arbeitgeber für Trainer zuträglich wäre. Sondern eher besagte Wundertüten, Verzweifelte und sonstige Abenteurer.


    Der Faktor Kind als der letztendliche Entscheider lässt sich eben nicht ausklammern. Vor allem nicht die Grundlage seiner Entscheidungen.

    Darmstadt zeigt seit einigen Jahren, dass man auch mit sehr unterschiedlichen Trainertypen erfolgreich sein kann. Wenn man einen starken Sportchef hat. Der ist Mann meiner Meinung nach nicht, und Kind will einen solchen auch gar nicht. Qualität und Kontinuität auf dieser Position ist meiner Meinung nach für den sportlichen Erfolg wesentlich entscheidender, als wer hier gerade Trainer ist.

  • Mir fehlt da ein Szenario: Kind glaubt so wenig an einen Aufstiegsplan wie an irgendeine Philosophie, und reagiert nicht, solange keine akute Abstiegsgefahr besteht und sich 96 irgendwo im Niemandsland der 2. Liga bewegt.

    Nein, der glaubt wirklich, dass er die Anweisung erteilt, innerhalb von drei Jahren aufzusteigen und Mann und Leitl das dann umzusetzen haben, wobei er sich mit dem Zeitraum von drei Jahren wahrscheinlich noch gönnerhaft vorkommt.


    Solange bei 96 von ganz oben immer wieder Sand ins Getriebe gestreut wird, kannst Du Dir den neuen Schraubenzieher auch sparen.

    Das ist nun komplett albern. Leitl ist also erfolglos, weil Kind dessen Arbeit sabotiert? Demnach hätte hier unter Kind kein Trainer jemals erfolgreich arbeiten können. Neue Spieler bräuchten wir dann auch nicht zu holen.


    Leitl ist noch hier, weil er Ablöse gekostet hat, was ein ebenso strunzdummer Move war wie die "Ablöseabfindung" von Breitenreiter.


    Zimmermann und Slomka bespielsweise haben nicht annähernd die Zeit von Kind bekommen, die Leitl gerade hat, was nebenbei bemerkt richtig war. Abgesehen vom schlechten Fußball wird Leitl übrigens mit einem stärkeren Kader am Saisonende nicht signifikant mehr Punkte geholt haben als die Billiglösungen Zimmermann und Dabrowski vor einem Jahr in einer stärkeren Liga. Das ist sehr schwach.


    Schraubenzieher habe ich übrigens keine.

  • Nein, der glaubt wirklich, dass er die Anweisung erteilt, innerhalb von drei Jahren aufzusteigen und Mann und Leitl das dann umzusetzen haben, wobei er sich mit dem Zeitraum von drei Jahren wahrscheinlich noch gönnerhaft vorkommt.

    Naja, vom Wiederaufstieg redet er bereits seit einigen Jahren, schon vor dem Dreijahresplan. Der verkündete Zeitpunkt hat sich nur immer weiter nach hinten verschoben. Offiziell u. a. wegen zu starker Gegner. Das Argument kann er bei Bedarf wieder hervorkramen.

    Ich halte das Ganze eher für einen PR-Move, um im Gespräch zu bleiben, und sich Jahr für Jahr wieder in der Presse wichtig machen zu können. Zwar nicht mehr als "FC Bayern der 2. Liga", aber immerhin noch als Aufstiegsaspirant.

    Hauptsache 96 erscheint irgendwie ambitioniert.


    Nach dem 1. Abstieg klang Kind deutlich anders, und hat auch anders gehandelt.

    Dass er von Leitl wohl etwas erwartet, davon gehe ich zwar auch aus, denn sonst hätte er kaum Ablöse für ihn gezahlt. Aber dass irgendwas daraus folgen wird, wenn Leitl auch nächste Saison nicht additiv performt, sehe ich nach wie vor nicht.

  • Wenn 18 Zweitligisten und acht ambitionierte Drittligisten einen Dreijahresplan verkünden.

    Wer würde einen Dreijahresplan verkünden (von erstellen möchte ich nicht sprechen), bei dem nicht wenigstens einmal der Begriff "Aufstieg" vorkommt? Erreichen, anstreben, mitspielen, wiederholen... nur bei hsvs kommt "vermeiden" hinzu.

  • Die HAZ zu Leitl und der Jugend: "und wie so häufig in dieser Saison besitzt Jugend deutliche Vorteile bei Leitl"


    Behauptet wird am Beispiel Börner/Lührs, dass Leitl eher auf die Jugend setzt, wenn er bei zwei Spielern die Wahl hat.

    Ich habe zwar das Gefühl, dass die Tür für junge Spieler bei 96 schon mal vernagelter war als unter Leitl, würde aus dem Bauch heraus aber sagen, dass die These statistisch nicht zu stützen ist.

  • Leitl hat auf Nachfrage schon vor Wochen gesagt das er nur diese Saison sieht, und nicht schon im Vorgriff auf nächste Saison aufstellt.


    Die aktuelle Saison wäre noch zu wichtig, es geht ja u.a. auch noch um TV-Gelder und die bestmögliche Platzierung.

    Zwar nicht von der Hand zu weisen, aber ob es nun die ganz große Geige spielt am man am Ende 10. oder 12. wird.

    Würde es schon ganz sinnvoll finden gerade JETZT noch mal junge Spieler einzusetzen, ohne den ganz großen Druck um Auf/Abstieg spielen zu müssen.

    Wie soll man sonst herausfinden wer in der kommenden Spielzeit da vieleicht ne Perspektive hat.



    Generell würd ichs fast besser finden man würde jetzt noch 3x auf die Mütze bekommen, um ne sinnvollere Aufarbeitung dieser - milde formuliert - bescheidenen Saison zu bekommen.


    Wir wissen doch wie es bei 96 läuft.


    Gibts ne Klatsche gegen Darmstadt (Leitl "...D98 ist nicht umsonst aufgestiegen, sie sind mit Abstand die beste Mannschaft...") und in Düsseldorf (Leitl "... Fortuna ist nun mal die zweitbeste Heimmannschaft, das war klar da es schwer werden würde..."),

    aber trotzdem noch nen gammligen Abschlußsieg gegen Kiel (Leitl"...Ein versöhnlicher Abschluß einer schwierigen Rückserie. Nichtsdestotrotz haben wir unser Saisonziel ereicht besser als im Vorjahr abzuschneiden...") wird 2022/23 schneller abgehakt als man 96 sagen kann.

    Als Fan kann man das tun, als Verantwortlicher allerdings nicht.



    Dieser fast schon fatalistische Satz von Leitl in der PK nach dem Pauli Spiel auswärts das "96 ja eh nicht die Mannschaft sei die sich viele Torchancen erspielt" bleibt mir für diese Saison haften.

    Im Prinzip ist es ja hinrissig zu fragen ob ein Trainer das nicht ändern wollen möchte.

    Na klar will er.

    Bei Leitl bin ich mir nicht sicher ob er daran ernsthaft glaubt. wenn er sich nach dem KSC Spiel hinstellt und von 17 Abschlüssen "schwärmt".

    Da war (fast) keine einzige echte Torchance dabei, und ihm genügt das.


    Wenn sich seine Ansprüche für 2023/24 nicht ändern, wird er (hoffentlich) schneller weg sein als man gucken kann.