Stefan Leitl

  • 96 hat vielleicht nicht den Kader für den Aufstieg. Aber hat den Heidenheim? Hat den Darmstadt..?

    DarmstadtHeidenheim96
    2021/224 (punktgleich mit HSV)611
    2020/217813
    2019/20536 (Absteiger)


    So. 96 ist nur ein Papiertiger. Anspruch und Wirklichkeit liegen hier immer noch weit auseinander. Anderswo wird kontinuierlich gut gearbeitet. Hier herrschen permanent Unruhe und Umbrüche.


    Jose war sonst immer vorne mit dabei, sich über ein angebliches Anspruchsdenken der Mannschaft zu beschweren, und dass diese mental nicht in der 2. Liga angekommen sei. Jetzt beschwert er sich, dass die Mannschaft nicht gierig genug sei, um drei Spiele hintereinander zu gewinnen, und gegen den KSC verliert (letzte Saison unser Tabellennachbar, davor auf dem 6. Platz).


    Lasst doch mal die Kirche im Dorf. 96 ist eine biedere Zweitligagraupe, und das wären wir vermutlich auch, wenn Slomka oder Kocak geblieben wären. Ich bin zwar auch enttäuscht von Leitl, aber sehe derzeit keinen Handlungsbedarf, der eine Entlassung rechtfertigt, noch glaube ich daran, dass dann irgendwas besser wird. Höchstens individuell und kurzfristig.

  • Lasst sie einfach den 3 Jahresplan umsetzen. Diese Saison 7.-9. Platz, nächste Saison 5.-7. und dann im 3. Jahr Aufstieg.

  • Ich zitiere mal meine Freunde aus dem Transfermarktforum


    Zitat

    96 war klar das bessere Team und hat gut gespielt.

    Leitl hat ja auch ein gutes Spiel gesehen. Wer hat denn jetzt keine Ahnung? :grübel:

  • In den kommenden Tagen und Wochen sind folgende Szenarien denkbar:


    1) Leitl bleibt Cheftrainer. Wie durch ein Wunder ist nach der Sommerpause plötzlich ein Spielsystem erkennbar und die Mannschaft wirkt nicht mehr jedes Wochenende wie frisch zusammengewürfelt, nachdem eine Saison lang kein Fortschritt zu erkennen war. Hannover 96 spielt eine solide Saison, wirkt gefestigt und trudelt am Saisonende irgendwo zwischen Platz 4-6 ein.


    2) Leitl bleibt Cheftrainer. Auch nach der Sommerpause bleibt vieles Stückwerk, individuelle Stärken mehrerer Spieler sorgen dafür, dass für 96 ein paar Krumen abfallen, aber punktemäßig bleiben wir hinter dem Vorjahreshinrundenergebnis zurück und Leitl wird im (Spät-)Herbst entlassen.


    3) Leitl coacht die Mannschaft bis Saisonende weiter und anschließend übernimmt ein neuer Trainer.


    4) Leitl wird jetzt entlassen, der Trainer für die kommende Saison übernimmt direkt die Mannschaft, hat dadurch noch ein paar Testspiele unter Wettbewerbsbedingungen und kann die Spieler kennenlernen, bevor es in Transferphase und Sommervorbereitung geht.


    1) dürfte eher ein Wunschtraum sein, 3) die "sauberste" Lösung, wenn es auf Trennung hinausläuft, 4) die mit den größten Erfolgsaussichten und 2) das altebewährte Kind-Modell, das es schlussendlich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit werden wird.


    Ich denke, man sollte sich von der Vorstellung freimachen, dass man nur lange genug an einem Trainer festhalten muss, um Erfolg zu haben. Auch wie oft der Trainer in den letzten Jahren gewechselt wurde, sollte eune untergeordnete Rolle spielen.


    Wenn ich mit immer wieder Schraubendrehersets vom Discounter kaufen würde und dabei die Schraubenköpfe und mit der Zeit auch die Werkzeuge vernudeln, käme ich auch nicht auf die Idee, die Dinger weiter zu nutzen ("Irgendwann funktionieren die schon!").


    Möglicherweise waren die Trainer nach Breitenreiter einfach nicht gut.


    Die Leitl-Verpflichtung hat für mich mittlerweile den Geschmack von "Schaaf 2.0" oder "Schaaf light" (allerdings ohne die verheerenden Konsequenzen). Kind hatte das Fürth-Spiel von vorletzter Saison im Hinterkopf und wollte ihn deshalb auf Teufel komm raus haben.


    Und nochmal: Dieses Geschwafel vom "Dreijahresplan" ist Bullshit. Ein Aufstieg in die Bundesliga lässt sich nicht zeitlich planen. Höchstens mit einer Menge Geld und Sachverstand, was wir beides nicht haben.

  • Ein Aufstieg in die Bundesliga lässt sich nicht zeitlich planen. Höchstens mit einer Menge Geld und Sachverstand, was wir beides nicht haben.

    Wen meinst du mit "wir"?

    Wenn du damit Kind, Mann sowie Leitl meinst, dann dürftest du Recht haben ...

  • Möglicherweise waren die Trainer nach Breitenreiter einfach nicht gut.

    Nach Breitenreiter gab es nach meiner Rechnung 6 Trainer.


    Wie erklärst du dir, dass die allesamt nicht gut waren und warum wird der nächste besser?

  • Ich denke, man sollte sich von der Vorstellung freimachen, dass man nur lange genug an einem Trainer festhalten muss, um Erfolg zu haben. Auch wie oft der Trainer in den letzten Jahren gewechselt wurde, sollte eune untergeordnete Rolle spielen.

    Sehr schöner Beitrag ! Danke bjk !


    Zu dem zitierten Absatz. Da gehe ich komplett mit und würde sogar sagen: es sollte mal eine Umkehr in der Erwartungshaltung stattfinden. In den letzten Jahren war es doch immer so, dass nachdem ein erfolgloser Trainer entlassen wurde, ein neuer kam und suggeriert wurde, dass es jetzt dauerhaft besser würde. Die Hoffnung ist ein ums andere mal enttäuscht worden. Oft wurde es nicht besser, sondern nur anders.


    Wenn also ein neuer Trainer kommt, sollte er nur einen 1-Jahresvertrag bekommen und ggf. mit der Option der Verlängerung um ein weiteres Jahr, wenn ein vorher gemeinsam mit dem Trainer definiertes Ziel (z.B. Platz 6-9) erreicht wird. Das Ziel darf ruhig anspruchsvoll sein, da sich 96 vorbehält, den Vertrag auch für den Fall für ein weiteres Jahr zu verlängern, wenn das Ziel nur knapp oder aus einem besonderen Grund verfehlt wird. Das würde dazu, dass sich im Erfolgsfall ganz automatisch eine Kontinuität einstellt, verhindert aber eine Kontinuität bei Zielverfehlung. Der Trainer soll von Anfang an wissen, welche Ziele erwartet werden und was passiert, wenn er diese erreicht oder eben nicht. Klare Vereinbarung. Wenn ein Trainer sich darauf nicht einlassen möchte, dann sollte man ihn auch nicht verpflichten. Das Risiko des Scheiterns wird auf beide Vertragsparteien gelegt.


    Ich könnte mir auch vorstellen, dass neben dem Tabellenplatz auch noch andere Ziele vereinbart werden könnten, z.B. Tordifferenz. Oder Entwicklung von U20 Spielern zu Profis.


    Das ist nur so eine Idee, wie man vielleicht aus diesem Hamsterrad (Neuer Trainer->Ziele verfehlt> Entlassung →neuer Trainer → Ziele verfehlt →Entlassung →neuer Trainer) rauskommen könnte. Diese Taktik der letzten Jahre hat jedenfalls nicht zum Erfolg geführt. Es ist aber m.E. auch keine Lösung zu sagen "Wir haben jetzt schon so viele Trainer eingestellt und wieder entlassen und es hat nichts gebracht und daher lassen wir einfach den amtierenden Trainer so lange weitermachen, bis er selbst nicht mehr will. Weil ein weiterer Trainerwechsel eh nix bringt".


    Außerdem bin ich der Meinung, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Verein einen genau passenden Trainer findet, der tatsächlich ein Erfolgsbringer ist, sehr gering ist. Wenn man sich die letzten 63 Jahre anguckt, hatte Hannover 96 incl. Interimstrainer und "Wiederholungstrainer" 59 Trainer. Von denen würde ich max. 10 Trainer als "Treffer" bezeichnen und die restlichen 49 eher "Flop" und "Na ja". Zum Vergleich der Rekordmeister Bayern. 33 Trainer und 6 "Treffer". Die Trefferquote ist fast identisch bei knapp 20 %. Ja, es gibt auch andere Beispiele wie z.B. Freiburg oder zeitweise Werder und nein, ich habe nicht alle Profivereine seit 63 untersucht. Ich mag mich ja täuschen, aber ich bin mir rein gefühlsmäßig sicher, dass es bei den meisten Vereinen deutlich weniger "Treffer" gibt als "Flops/Naja-Trainer". Das sollte man vielleicht im Hinterkopf behalten, wenn mal wieder ein neuer Trainer vorgestellt wird und daher der Schaden des wahrscheinlichen Flops nicht zu groß wird. Je geringer die Erwartung, desto größer ist die Chance, positiv überrascht zu werden. Umgekehrt gilt das entsprechend.

  • Kai, was du da so schön gesagt und ausgemalt hast nennt man gemeinhin auch "Strategie". Eine solche wird es bei 96 unter Kind NIE geben. Aber trotzdem schön, dass du dir die Mühe gemacht hast Alternativen aufzuzeigen.

  • Wenn meine Truppe regelmäßig mit einem so luschigen Mindset auflaufen würde, wäre ich schon lange selbst gegangen.


    Alles zu geben ist doch die Grundvoraussetzung. Wahrscheinlich war die Qualität für die Plätze 1-6 nicht da, aber Lustlosigkeit wäre ein No-Go. Ich würde hier keinen 3-Jahres-Plan verfolgen, denn bei einem solchen ist primär die Mentalität entscheidend und nicht die Qualität. Wenn ersteres nach Saison 1 nicht vorhanden war, wird das auch in Saison 2 schwierig werden. Daher würde ich einen Trainerwechsel bevorzugen.

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  • Mit "bestes Auswärtsspiel der RR" hatte Leitl sofort nach Abpfiff meine Aufmerksamkeit gewonnen. Nach jeder Pleite, in der in HZ2 weder Impulse von der Bank noch auf dem Spielfeld kommen, trötet er diese Leier. Das war schon zum Auswärts-Rückrundenauftakt gegen St. Pauli so. Und das war eine "Leistung", die ich die letzten Jahre von 96 am Millerntor noch NIE gesehen habe. Leitl hatte und hat momentan Glück, dass der Druck aus der Führungsriege und seitens der Tabelle gerade nicht so groß sind, als dass er sich groß hinterfragen müsste.


    Wie er kommuniziert, wie er aufstellt - alles seine Sache. Wenn das Erfolg bringt, umso besser. Wenn aber nicht mal eine Entwicklung zu sehen ist (Pass über 3m, gewonnene Kopfballduelle, junge Spieler mit richtig viel Bock), dann wird es kritisch. Und da sind uns Heidenheim, Darmstadt und viele andere Klubs meilenweit voraus.


    Ich prophezeie: Sollten wir nicht eine blitzsaubere Vorbereitung hinlegen (Kader komplett, Taktik sitzt), ein bißchen Glück bei den Spielansetzungen haben und den aBSchaum auf Abstand halten, wird es eine ganz, ganz harte Saison, die tränenreich enden kann.

  • Nach dem harten Aufstiegsrennen gegen Elversberg und Magdeburg können dann Freudentränen fließen, selbst bei erfahrenen Geschäftsleuten, die schon alles gesehen haben.

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