15. Spieltag, SC Paderborn - Hannover 96, Sonntag 03.12.23 um 13.30 Uhr

  • Mancher hat wohl zu sehr nach oben geschieht - was ich gut verstehen kann, weil es interessanter da mitzuspielen, als im Niemandsland der Tabelle zu dümpeln.


    Die Gemüter werden sich jetzt schnell wie beruhigen, weil die Tabelle halt doch nicht lügt , und 96 da steht, wo eben stehen.


    Wer überzeugt ist, man müsste um den Aufstieg mitspielen, der kann die Schuld nur im Trainer finden, weil er den Kader ja dazu in der Lage sieht.

    Wenn die kritischen Stimmen laut genug werden, wird unser kindlicher Kaiser sie schon hören. Gibt es eigentlich noch extrene Berater, oder liegt die Verantwortlichkeit inzwischen wirklich beim Sportdirektor?

  • Vom Spiel heute konnte ich nichts sehen, habe ab und zu im Kicker-Ticker (passenderweise auch genau in den Momenten, als es die Rote und das Gegentor gab) geguckt - insgesamt sieht die Tendenz jedoch schwer nach Mittelmaß aus, mal wieder. Ernüchternd und schade, aber wohl genau unser Niveau.


    FInde ich persönlich auf Dauer ehrlicherweise ermüdend, wenn jede noch so kleine Hoffnung nach oben in "schöner" Regelmäßigkeit im Keim erstickt wird. Nächste Woche gegen den KSC ist wohl vorerst die letzte Gelegenheit, den Trend nochmal etwas umzukehren.

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  • Ich hatte eine Niederlage im Vorfeld erwartet. Es ist halt Paderborn und da spielt dieser Muslija.


    Dennoch war ich nach 3 Minuten froh, dass es noch nicht 1:0 stand. Die 96er sind dann ja dann dank der Weckrufe wach geworden und das Spiel hat dann auch für uns begonnen. Aber wirklich gut war das in den ersten 20 Minuten nicht wirklich.


    Dann kam Schaub. Angesichts der ganz schwachen Leistungen in den diversen vorherigen Spielen habe ich mich gewundert, dass er überhaupt in der Startelf stehen durfte. Haben wir wirklich keinen besseren Spieler für diese Position als ein im tiefen Formtief befindlichen Schaub? Offenbar nicht oder Leitl wollte ihm eine Chance für die Rehabilitation geben. Halte ich für denkbar und Schaub hat sich dann ja auch echt große Mühe gegeben. Hat sich richtig angestrengt. Und dadurch vielleicht zu übermotiviert. Die rote Karte kann man geben, muss es aber nicht zwingend. Für mich eher eine Fehlentscheidung, weil zu hart. Aber egal: Denn 96 spielt nach dem Platzverweis besser als vor dem Platzverweis.


    Abwechselnd in einem 4-4-1-System, das teilweise wie ein 5-3-1 aussah. Damit hatte man die Paderborner soweit im Griff, dass nichts wirklich anbrannte. Sie haben gut verteidigt, sich gegenseitig geholfen und dadurch die Paderborner ratlos zurückgelassen. Da schien auch nichts mehr anzubrennen. Dann fällt doch noch ein Tor. Natürlich durch Muslija. Durch wen auch sonst?


    Mit ein wenig Dusel wäre sogar ein Sieg drin gewesen. Aber Kunze ist eben Kunze und kein Torgarant und Tresoldi war einfach zu kurz auf dem Platz und hatte nicht das Quäntchen Glück, was dazugehört, wenn man einen Ball ins Tor stochern will.


    Echte Torgefahr gab es von Seiten der 96er ansonsten nicht. Das lag nicht nur an der Konzentration auf die Defensive, sondern einmal mehr, dass die sie wenigen Umschaltmomente durch Unsauberkeiten im Passspiel selbst kaputtgemacht haben. Selbst schuld.


    Was ich wirklich nicht verstanden habe: Da kämpfen 10 Mann seit der 20. Minute und werfen alles rein, was sie haben und auf der Bank sitzen ausgeruhte Spieler und dürfen nur zugucken. Man weiß doch, dass Unterzahlspiel an die Substanz geht und ein Wechselkontingent von 5 Spielern die Möglichkeit eröffnet, erhöhten Kraftverschleiß zumindest teilweise zu kompensieren. Offenbar sind unsere Ersatzspieler aus Sicht des Trainers noch nicht einmal dazu zu gebrauchen. Sie sitzen da, damit sie sich nicht extra keine Eintrittskarte für das Spiel kaufen müssen.


    Am Ende bleibt der nicht zu beweisende Verdacht, dass Leitl nicht alles tut, was er machen könnte, um zum Erfolg zu kommen. Dann bestraft ihn Muslija. Am Ende wird dann mehr über diese Rote Karte gesprochen und darüber, wie tapfer sie sich gewehrt und wie toll sie verteidigt haben. Kaum jemand wird später darüber sprechen, dass gegen nur anfangs starke Paderborner, die immer ratloser wurden, durchaus auch mehr als eine Niederlage drin gewesen wäre.


    So bleibt man eben nicht "oben dran" (was ja für viele gar nicht erstrebenswert ist), gerät zunehmend unter Druck, vielleicht durchgereicht zu werden und am Ende ist man (mal wieder) froh und zufrieden damit, nicht in Abstiegsnot zu geraten. Solche Spiele wie heute (in der zweiten Liga) machen mir genauso wenig Freude, wie die prophezeiten "Vorführungen", sollte 96 doch irgendwie mal wieder in die erste Liga kommen. Ist aber auch eine Frage der persönlichen, subjektiven Erwartungshaltung.

  • Kai

    Ich verstehe nicht, wieso Du bei der Roten Karte kein Wort über den VAR verlierst. Ja, hätte der Schiri direkt Rot gezückt hätte ich sicherlich auch gesagt, harte Entscheidung. Aber so wie es abgelaufen ist. Ist der VAR hier eine gute Institution?

  • Kai

    Ich verstehe nicht, wieso Du bei der Roten Karte kein Wort über den VAR verlierst. Ja, hätte der Schiri direkt Rot gezückt hätte ich sicherlich auch gesagt, harte Entscheidung. Aber so wie es abgelaufen ist. Ist der VAR hier eine gute Institution?

    Habe ich doch:

    die Rote ist einfach eine Fehlentscheidung des VAR.

    Der VA hat nicht entschieden. Es war der Schiedsrichter. Und in meinen Augen eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters, zumindest jedoch eine verdammt harte Entscheidung.


    Dem Schiedsrichter verzeiht man doch Fehler, oder ?

    Wir haben hier gelesen, dass es durchaus regelkonform sein kann, dass die Aktion von Schaub mit einer Roten Karte bestraft wird. Desweiteren haben wir diverse Stimmen auch außerhalb dieses Forum gehört, dass die Szene mit rotwürdig beurteilt wird. Wir wissen nicht, wie die Kommunikation zwischen dem Schiri, dem Linienrichter und dem VA gelaufen ist.


    Ich kann nur meine Einschätzung wiederholen: Ich halte die Rote Karte für ein Fehlentscheidung. Die hat der Schiri getroffen. Im übrigen ist es nicht so, das der VA ein Oberschiedsrichter oder ein Vorgesetzter des Schiris auf dem Platz ist. Das ist - wie der Name schon sagt - ein Assistent. Ebenfalls vollausgebildeter Schiedsrichter und damit ist zu unterstellen, dass er regelkundig ist.


    Was wir übrigens auch nicht wissen: Welche Bilder hatten die da im VAC? Es ist so, dass sie üblicherweise mehr Bilder/Blickwinkel haben als über den Fernseher. Der Schiri und der VA kommunizieren während der 90 Minuten ständig miteinander (Lt. Aussage von Dr. Brych vor ein paar Wochen im DoPa). Das ist keine Einbahnstraße in dem Sinne, dass die Kommunikation ausschließlich vom VA ausgeht. Wir wissen als TV-Zuschauer nie wirklich, ob der VA gemeldet hat "Schau dir die Szene noch einmal an" oder der Schiri dem VA sagt "was habt ihr gesehen?" Und weil wir es nicht wissen, bin ich für meinen Teil zurückhaltend. Was wir jedoch wissen ist, dass sowohl Schiris auf dem Platz Fehler machen, als auch der VA in Köln. Das sind alles "nur" Menschen. Der eine bedient die Pfeife, der andere guckt in Monitore. Und dann sitzen im Keller noch die Techniker und auch die sind nicht fehlerlos, genauso wie die Technik, die sie bedienen. So fallen mal Kameras aus, mal sind sie vernebelt, mal steht einfach nur die Leitung nicht. Das muss man so hinnehmen. Man wird es m.E. nie hinbekommen, garantiert alle Fehler(quellen) auszuschließen. Das heißt, es ist eine Fehlertoleranz nötig. Sowohl dem Schiedsrichtergespann auf dem Platz gegenüber, als auch seinen Assistenten in Köln. Hier im Forum habe ich schon mehrfach gelesen, dass man bereit ist, dem Schiedsrichter auf dem Platz diese Toleranz entgegenzubringen, seinen Assistenten in Köln (auch Menschen!) jedoch nicht. Diese Sichtweise habe ich nicht; ich teile meine Toleranzgrenze nicht bzw. unterscheide da nicht zu streng wie einige hier.


    Zurück zu der Schaub-Szene: Ich habe den Eindruck (Achtung Spekulation), dass der Schiri die Situation bewertet hat, sich aber unsicher war, ob es tatsächlich "nur" gelb oder schon "rot" war. Also ist er auf "Nummer sicher" gegangen, hat "gelb" gezeigt und um eine weitere Meinung gebeten. Der VA und auch vielleicht der Linienrichter haben dann gesagt, dass es mindestens "dunkelgelb" wäre und er sich das doch nocheinmal angucken solle. Hat er ja dann gemacht und es ging auch recht schnell, dass er sich selbst korrigiert hat. Weil er eben unsicher war.


    Ich hoffe, dass es dir P-King , jetzt ausführlich genug ist.

  • Gibt es das, dass der VA eingreifen kann, wenn der Hauptschiedsrichter sagt, ich bin mir nicht sicher, oder ich habe es nicht gesehen? Kann schon sein. Weil ein Eingreifen als grobe Fehlentscheidung hätte es meiner Meinung nach nicht geben dürfen.


    Der Schiedsrichter ist auf den Linienrichter zugegangen. Der Linienrichter hat ihm nur ein Wort gesagt, dass nach meiner Meinung nach "Gelb" war. So lese ich zumindest seine Lippen. Es ist auch davon auszugehen, dass er mehr als 1 Wort gebraucht hätte, um eine von der gezeigten gelben Karte abweichende Meinung zu äußern.

  • Schaub "rauscht" da voll rein, Stollen voraus.

    Schiedsrichter/Linienrichter: "kann man mal machen."

    VA: "Euer Ernst?"

    Schiedsrichter: " Nö, nach den Bildern doch nicht."