Bauernprotest 08.01.2024

  • Wer beschäftigt sich denn ernsthaft mit den Forderungen der Bauern, wenn sie sich nicht in ihren Trecker setzen und Auffahrten blockieren?

    Damit wären wir bei Nils' Vorschlag. Wenn es notwendig ist, Autobahnauffahrten zu blockieren, um gehört zu werden, sollte das jeder machen dürfen.


    Startup-Idee: treckr.com, die Treckervermietung für Protestaktionen (ersatzweise blockr.com).

  • Wer beschäftigt sich denn ernsthaft mit den Forderungen der Bauern, wenn sie sich nicht in ihren Trecker setzen und Auffahrten blockieren?

    Damit wären wir bei Nils' Vorschlag. Wenn es notwendig ist, Autobahnauffahrten zu blockieren, um gehört zu werden, sollte das jeder machen dürfen.


    Startup-Idee: treckr.com, die Treckervermietung für Protestaktionen (ersatzweise blockr.com).

    Klar, man kann das jetzt ins lächerliche ziehen. Ist auch der bequemere Weg. Alternativ könntest (müsstest?) du ja andere Möglichkeiten nennen, die Landwirte hätten, um gehört zu werden.

  • Widerlich ist, dass der AfD-Abschaum diese Proteste mal wieder versucht, für sich zu nutzen und gezielt um die Gunst der Landwirte kämpft.

    Dem stimme ich zu, allerdings ist dies die Natur der AfD. Wichtig wäre eine klare und nachhaltige Abgrenzung, Pia Lamberty hat das gut formuliert:


    Es ist wichtig, dass der Bauernverband sich distanziert hat - nicht nur einmal, sondern mehrfach. Das ist schon mal ein guter Anfang. Ich glaube aber, dass die recht eskalative Sprache des Verbandes von Anfang an auch ein Stück weit überhaupt dazu geführt hat, dass diese Instrumentalisierung so funktioniert hat. Da sollte man auch sprachlich noch mal überlegen, ob das so geglückt war.


    Außerdem ist aus meiner Sicht eine bloße Distanzierung zu wenig. Nur weil man sich wünscht, dass Rechtsextreme nicht da sind, heißt es nicht, dass sie nicht kommen. Das heißt, man braucht Maßnahmen. Und da habe ich den Eindruck von außen, dass da noch zu wenig passiert ist, also zu sagen, welche Symboliken nicht Teil der Proteste sein sollten, beispielsweise Galgen, Gewaltaufrufe oder rechtsextreme Fahnen. Und dass man vor Ort auch Leute hat, die das umsetzen und Kenntnisse über lokale Akteure haben.


    Denn der Schaden für die Bauern und ihr Anliegen ist sehr groß, wenn sie sich nicht erfolgreich abgrenzen. Denn dann wird kaum noch über die eigentlichen Inhalte gesprochen, und es besteht die Gefahr, dass sie die Unterstützung von Teilen der Bevölkerung verlieren.“


    Unterwanderung der Proteste: "Den Rechtsextremisten geht es nicht um die Bauern"
    Im Vorfeld der Bauernproteste haben auch Rechtsextremisten und Verschwörungsideologen massiv mobilisiert. Sie versuchen, die Proteste zu unterwandern und für…
    www.tagesschau.de

  • Das schöne ist ja, dass die AfD die Agrarsubventionen der EU abschaffen will. Find das super das die dann mitgeben dürfen … macht total sinn als Bauer. 25.000€ sind es pro Hof in Deutschland im Schnitt. Knapp 5.000€ dann direkt nochmal aus Deutschland. Da wären mir doch die EU schützenswert als Landwirt.


    Und bitte jetzt Licht damit kommen, dass das Mitläufer sind die AfD Leute. Wenn die Bauern doch so bunt sind, würd ich dem LKW fahren oder Hein Blöd einen tröten, wenn der neben mir herläuft oder fährt.

  • Hat den Landwirten, die sich jetzt mit den Nazis gemein machen schon jemand gesagt, dass es dann keine Subventionen aus Brüssel mehr gibt, wenn der Dexit vollzogen ist? Oder werden dann wieder die Trecker rausgeholt?

    philisco war schneller.


    In Schwerin wurden heute laut Tagesschau Forderungen skandiert, die Sanktionen gegen Russland aufzuheben. In Dresden lief eine Demonstration ohne Trecker unter Führung der Freien Sachsen ab und es wurden Polizeiketten durchbrochen. Quelle ein Augenzeuge meiner Facebook-Blase.


    Das hat ja dann auch nichts mehr mit den eigentlichen Gründen der Bauernproteste zu tun. Im Osten nichts Neues.

  • Bei der letzten Generation wurde schon bei der fiktiven Möglichkeit, dass jemand möglciherweise dadurch zu schaden kommen könnte, von gewissen Personengruppen der standrechtliche Prozess vor Ort angeregt. Dagegen heute:


    Update vom Montag, 8. Januar, 15.48 Uhr: Zu Problemen kam an der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) durch den Bauernprotest: Da dort die Mehrzahl der Beschäftigen aus dem ländlichen Raum kommt und viele „erhebliche Schwierigkeiten hatten, mit dem Auto zur Arbeit zu kommen“, so UMG-Sprecherin Lena Bösch.

    „So kam auf den Pflegestationen der Frühdienst erst mit großer Verspätung an.“ Positiv: Die Landwirte ließen UMG-Mitarbeiter nach Vorzeigen die Blockade passieren, als sie ihren Arbeitgeber nannte. Das Operationsprogramm konnte weitgehend nach Plan laufen. „Zwei Patienten konnten nicht pünktlich sein, aber dann mit Verzögerung aufgenommen und operiert werden“, so Bösch.


    Update vom Montag, 8. Januar, 14.39 Uhr: Im Vorfeld der Bauernproteste und der damit verbundenen Blockaden der Autobahnauffahrten um Göttingen hatten die Organisatoren angekündigt, dass Rettungskräfte und Pflegedienste selbstverständlich jederzeit durchgelassen werden würden.

    Eine Anfrage unserer Redaktion beim Evangelischen Krankenhaus Göttingen-Weende (EKW) ergibt, dass das nicht immer geklappt hat. Alle Beschäftigten des Ev. Krankenhauses Göttingen-Weende (EKW) wurden am Sonntag über die Mitarbeiter-App über den Bauernstreik und die damit verbundenen Anfahrtsprobleme informiert.

    Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien daher bereits früher zu Hause losgefahren und frühzeitig zur Arbeit erschienen. Auch einige Patientinnen und Patienten waren vorzeitig da, teilt das EKW mit.

    Mitarbeiterinnen der Notaufnahme brauchten vier Stunden bis nach Göttingen

    Viele Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen, unter anderem aus der Notaufnahme, von den Stationen oder aus den Funktionsbereichen, sind jedoch trotz früherer Abfahrt zu Hause nicht rechtzeitig in Weende angekommen: Vor allem aus dem Bereich Duderstadt haben Beschäftigte vier Stunden für ihre Anfahrt benötigt.

    Ein Unfallchirurg der ZNA hat es bis zum Mittag von Heiligenstadt noch nicht bis nach Göttingen geschafft – trotz Vorzeigen des Arztausweises und Diskussion mit den Demonstranten. Man sei nicht sehr kooperativ gewesen, so seine Aussage. Auch das Zeigen der Warnweste als Signal, dass man als Krankenschwester arbeitet und Patienten versorgen muss, hat nicht bei allen Traktorsperren funktioniert.


    Protestierende lassen Arzt trotz entsprechendem Nachweis nicht durch

    Ein Krankenwagen, der einen Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand aus dem Oberharz (Hohegeiß) in das Weender Krankenhaus brachte, hat für die Strecke 1,5 Stunden benötigt – und das trotz Sonder- und Wegerechten. Der Krankenwagen musste wegen des Streiks viele Umwege in Kauf nehmen.

    Sowohl im Krankenhaus als auch im MVZ hat es viele Absagen von Patienten gegeben. Von regulär 45 stationären Aufnahmen am Montag gab es zwei Absagen und zehn Patienten, die später gekommen sind. Operationen sind nicht ausgefallen und mussten nicht verschoben werden. Auch sonst lief der Klinikbetrieb regulär.

    Beschäftigten der Krankenhausverwaltung wurde es spontan ermöglicht, am Montag nach Absprache mit dem Vorgesetzen im Homeoffice zu arbeiten, wo es möglich war.

  • Ich finde diese oft städtische Sichtweise auf die Landwirtschaft problematisch. Es sind oft "die Bauern", die verteufelt werden.

    Wo passiert das denn?


    Dieses Argument mit dem städtischen ITler, der nur über Bauern und nicht mit ihnen redet und sowieso keine Ahnung von Landwirtschaft hat, habe ich hier ja auch schon zu hören bekommen. Vielleicht sollte man sich vor so einem Post durchaus mal überlegen, dass es mehr gibt was mich so definieren könnte. Vermutlich niemand hier weiß wie oft ich in der Woche mit Landwirten beim Bierchen Skat zocken, zu Abend esse oder nach wie vielen Generationen der familiäre Hof aufgegeben wurde.


    Zudem gibt es wohl kein schwächeres Argument als „das hast du nicht erlebt, hör auf ne Meinung dazu zu haben“.

  • ... andere Möglichkeiten nennen, die Landwirte hätten, um gehört zu werden.

    Zum Beispiel mit einer fußläufigen Demonstration von der Siegessäule über Brandenburger Tor zum Alexanderplatz mit Zwischenkundgebung vor dem Reichstagsgebäude? :ahnungslos:

  • ... andere Möglichkeiten nennen, die Landwirte hätten, um gehört zu werden.

    Zum Beispiel mit einer fußläufigen Demonstration von der Siegessäule über Brandenburger Tor zum Alexanderplatz mit Zwischenkundgebung vor dem Reichstagsgebäude? :ahnungslos:

    Handel mit der Industrie einschränken/blockieren

  • Bronco

    Warum denn nicht auch mit Blockaden, wenn es von der Versammlungsbehörde genehmigt wird?


    Steht jedem Frei das anzumelden.


    Gilt das mit den fußläufigen Demos auch für andere Anliegen oder nur für die, die man selber nicht gut findet, Bronco ?

  • Ich habe mein Posting nicht auf dich bezogen. Wie kommst du darauf?


    Meine Aussage mit der städtischen Ansicht verbietet auch keinem, eine Meinung dazu zu haben. Da interpretierst du mich erneut falsch.

  • Ich habe auch nicht gesagt, dass du das gegen mich gerichtet hast. Da interpretierst du mich erneut falsch. Ich habe lediglich gesagt, dass mir das hier schon vorgeworfen wurde.


    Wäre super, wenn du mir noch sagen könntest, wo hier „die Bauern“ verteufelt werden.

    Es sind oft "die Bauern", die verteufelt werden.

  • ... andere Möglichkeiten nennen, die Landwirte hätten, um gehört zu werden.

    Zum Beispiel mit einer fußläufigen Demonstration von der Siegessäule über Brandenburger Tor zum Alexanderplatz mit Zwischenkundgebung vor dem Reichstagsgebäude? :ahnungslos:

    Deine Situation bzw. deinen persönlichen Ärger über diese Art des Protestes kann ich aufgrund deiner beruflichen Tätigkeit sogar nachvollziehen.


    Aber ein solcher Protest der Landwirte hätte doch bei Weitem nicht die Aufmerksamkeit, die er jetzt bekommt.


    ...


    Diese Aussage beziehe ich nicht auf dich:

    Und wo bleibt der Aufschrei bei den Bahnlern? Warum demonstrieren die nicht mit einem Fußmarsch? Oder ist der Aufschrei dort nicht so groß, weil ich als Autofahrer nicht vom Streik der Bahn-Bediensteten betroffen bin?

  • Keine Ahnung wie man den Aufschrei bei einem Bahnstreik nicht mitbekommen kann. Bei jedem Streik der Bahn wird das sehr hart und laut diskutiert, dass die Protestform unangemessen ist. Wie kommst du darauf, dass das jede/r angemessen findet und nur bei den Landwirten aufgeschrien wird?

  • Ich habe auch nicht gesagt, dass du das gegen mich gerichtet hast. Da interpretierst du mich erneut falsch. Ich habe lediglich gesagt, dass mir das hier schon vorgeworfen wurde.


    Wäre super, wenn du mir noch sagen könntest, wo hier „die Bauern“ verteufelt werden.

    Es sind oft "die Bauern", die verteufelt werden.

    Du zitierst mich. Ich bin davon ausgegangen, dass sich dein Text dann auf meine Aussage bezieht. Sorry, wenn das nicht der Fall war.


    Wo genau schreibe ich, dass "die Bauern" hier verteufelt werden? Du zitierst sogar selbst das Wort "oft".