16.11: 96 bleibt erstmals in dieser Saison ohne Torerfolg
Hannover 96 verliert nach einem wahren Sturmlauf in der zweiten Hälfte unglücklich mit 0:1 (0:1) Toren gegen Hertha BSC Berlin. 38794 sahen ein temporeiches Spiel in der AWD-Arena. Trotz größter Möglichkeiten schafften die Roten den Ausgleich nicht. Erstmals blieb der Aufsteiger in der bisherigen Saison ohne eigenen Torerfolg, die Punkte gehen Dank des Treffers von Bart Goor in die Bundeshauptstadt. Die Roten fallen auf den 15. Tabellenplatz zurück.
Hertha BSC Berlin präsentierte sich gleich zu Beginn der Partie als eine Mannschaft, die klar und deutlich zum Ausdruck brachte, dass sie am heutigen Nachmittag den Platz als Sieger verlassen wollten.
Mit ansehnlichem Kombinationsspiel, kompromisslosem Zweikampfverhalten und schnell vorgetragenen Kontern wussten die Mannen von Trainer Huub Stevens zu gefallen. „Unser Mittelfeld hat es in der ersten halben Stunden nicht geschafft, den Gegner zu packen“, analysierte Trainer Ralf Rangnick auf der anschließenden Pressekonferenz das anfängliche Auftreten seiner Mannschaft. Die frühe Führung der Gäste durch Bart Goor (17.) war die logische Konsequenz des mäßiges 96-Starts in die Partie. Der schlaksige Offensivspieler von Hertha wurde herrlich von Marcelinho freigespielt, hatte keine Schwierigkeiten den Ball ins Netz zu schieben. Im Laufe der 90 Minuten sollten sich die Roten allerdings fangen, gewannen schon zum Ende der ersten Hälfte ein leichtes Übergewicht. Hertha zog sich zurück und wartete auf die sich bietenden Konterchancen. Weiteres Kapital konnten die Bundeshauptstädter aus ihren vielen Konterversuchen allerdings nicht schlagen. Die Pausenführung für Hertha war verdient.
Dies sollte sich ändern. Denn nach den Einwechselungen von Altin Lala und Jiri Stajner präsentierten sich die Gastgeber mit einem völlig neuem Gesicht. . Aggressiv, selbstbewusst und druckvoll zogen die Roten ihr Spiel auf. Hertha sah sich in der zweiten Hälfte fast nur noch in die Defensive gedrängt, die wenigen Entlastungsangriffe verpufften ohne zählbaren Erfolg. Schon in der 50. Spielminute schien der Ausgleich fällig, doch Schiedsrichter Wolfgang Stark verweigerte den Roten einen möglichen Handelfmeter. Fredi Bobic hatte geschossen, der Ball landete am ausgestreckten Arm von Marko Rehmer – der fällige Pfiff blieb aus. Lediglich Fredi Bobic sah aufgrund seiner Protest den gelben Karton. In der Folgezeit berannten die Roten das von Gabor Kiraly gut behütete Tor der Berliner. Allerdings verteidigten die Gäste im Stile einer Spitzenmannschaft. Besonders überzeugend agierte Nationalspieler Arne Friedrich, der junge Hertha-Spieler gewann 70 Prozent seiner Zweikämpfe. Die langen Abwehrrecken beherrschten klar die Lufthoheit, auch am Boden stand den vielen Schussversuchen stets ein Berliner Abwehrbein im Weg. Hannover 96 erarbeitete sich elf Eckbälle, doch die Standards wurden unkonzentriert ausgeführt. „Ich war mit unseren Standards nicht zufrieden, das können wir besser. Als zweites muss ich unsere Chancenverwertung bemängeln“, fand Ralf Rangnick zwei entscheidende Ansatzpunkte für seine Kritik. Gemeint war wohl auch die Riesenchance von Fredi Bobic in der 82. Spielminute. Völlig frei kam der Schwabe im Strafraum zum Abschluss, lupfte den leicht versprungenen Ball über das Hertha-Gehäuse. Kaum ein Zuschauer verließ die AWD-Arena vor dem Schlusspfiff, der Ausgleich lag in der Schlussphase quasi in der Luft. Fallen sollte er allerdings nicht mehr. Hannover 96 verliert nach vier Spielen ohne Niederlage in Folge erstmals wieder ein Punktspiel.
Die Roten rutschen nach dieser Niederlage auf den 15. Tabellenplatz ab. Am kommenden Samstag tritt 96 beim VfB Stuttgart an. Im Schwabenländle muss nun wieder Zählbares eingefahren werden, will das Team von Trainer Ralf Rangnick aus eigener Kraft das Abrutschen auf die Abstiegsränge vermeiden. „Gegen andere Mannschaften hätte unsere Schlussoffensive wahrscheinlich gereicht. Doch die Berliner stellen ein Spitzenteam“, zog ein verärgerter Ralf Rangnick seinen persönlichen Schlussstrich unter die verlorene Partie. Spätestens am Dienstag beginnt die Vorbereitung auf die Begegnung gegen den VfB Stuttgart, für Fredi Bobic, Ralf Rangnick und 96-Chefscout Wolfgang Geiger wird es eine Rückkehr an alte Wirkungsstätte sein.
Statistik zum Spiel
Hannover 96: Sievers - Stefulj, Cherundolo, Konstantinidis, Zuraw, de Guzman (46. Lala), Krupnikovic, Jaime (74. Nkufo), Stendel (46. Stajner), Bobic, Idrissou
Hertha BSC Berlin: Kiraly – Friedrich, Alves (75. Pinto), Goor, Marcelinho, Nené, Schmidt, Hartmann, Tretschock, Marx (78.Preetz), Rehmer (66. Madlung)
Tore:0:1 Goor (17.)
Gelbe Karte: Bobic, Konstantinidis - Nené
Zuschauer: 38794
Schiedsrichter: Wolfgang Stark
An den Linien: Volker Wezel und Felix Brych
Torschüsse: (Hannover 96/24 – Hertha BSC Berlin/13 )
Ecken: (11 - 7)
Flanken: (19 - 14)
Ballkontakte: (59% - 41%)
Zweikämpfe gewonnen: (47% - 53%)
Fouls: (12 - 18)
Abseits: (2 - 10)
Die meisten Torschüsse: Bobic (6) – Marcelinho (5)
Die meisten Ballkontakte: Cherundolo (100) – Hartmann (60)
Die meisten Torschussvorlagen: Cherundolo (4), Krupnikovic (4) – Alves (4)
Die Zweikampfstärksten: Konstantinidis (66%) – Marx (70%), Friedrich (70%)
Quelle: IMP-Fußballdaten
Erstmals war ein Spiel ohne Tor für Hannover ja nicht, erinnere nur gegen Dortmund...